Ich finds auch nervig, wenn das Handy quasi der Dreh- und Angelpunkt im Leben scheinbar vieler Menschen ist. Bemerkenswert ist es, vor allem junge Menschen an der Bushaltestelle (nach Schulschluss) zu beobachten. "Man" unterhält sich nicht mit den Schulkameraden, sondern klebt am Smartphone. Autofahren geht nicht ohne, Wege zu Fuß absolut auch nicht, im Cafe MUSS es griffbereit liegen und beim ersten Brummen sofort draufgeschaut werden, um zu reagieren...
Hier im Forum liest man ja sehr oft, was der Anspruch ständiger Erreichbarkeit und auch auf sofortiges Antworten, für Folgen hat. Da werden Beziehungen in Frage gestellt, weil er/sie nicht umgehend antwortet, zu kurz textet, was falsches schreibt etc. Erschreckend finde ich das! Das Handy wird ja nun auch echt gerne zur Kontrolle benutzt und das ist mehr als bedenklich. Facebook finde ich ziemlich langweilig. Sofort wird man mit den "dollsten Neuigkeiten" bombardiert, die mich TOTAL interessieren
. Ob Karl-Heinz mit seinen Kindern im Schwimmbad war (dazu gibts dann noch Fotos), oder Sandra gerade lecker chinesisch essen ist, interessiert mich aufrichtig 0.
Ich war neugierig und hatte mich dort mal angemeldet. Der Account liegt auch wieder brach. Es war nett, etwas von früheren Schulkollegen zu lesen, aber das wars dann auch. Freunde haben meine Telefonnummer (ich habe echt noch einen Festnetzanschluss
) und wir sprechen einfach miteinander.
Beruflich habe ich mit jungen Menschen zu tun und es ist für sie aufrichtig eine Katastrophe, das Handy für ca. 6 Stunden NICHT zu benutzen. Passiert es doch, wirds erst mal einkassiert und ich bin immer wieder erschüttert, wie "fertig" betreffende Person ist, dass das Teil nicht wenigstens spürbar in der Hosentasche schlummert und frohlockend an Hüfte oder Oberschenkel mal brummt. Ich gehöre sicher eher zu den Exoten, dass ich kein Whats app habe, manchmal noch nicht mal weiß, wo mein hübsches Smartphone (wurde mir zum Geb. geschenkt und ich wurde trotzdem nicht infiziert) gerade liegt.
Praktisch finde ich es absolut, dass man von überall schnell mal anrufen kann und da ich beruflich bedingt nicht ständig am Schreibtisch beim Telefon oder vor dem Maileingang sitze, ist es gut, wenn ich flexibel erreichbar bin. Ich habe aber ein Diensthandy. Mit Tasten (welch Wohltat)! Nach Dienstschluss ist das Teil aber auch aus. Die Dimensionen, die das Nutzen eines mobilen Telefones angenommen haben, sind für mich kaum nachzuvollziehen. Das ist doch total stressig! Warum tut Mensch sich das denn an?
Ich sitze völlig entspannt im Café und kleb nicht mit einem Auge auf dem Smartphone, dass präsent neben der Kaffeetasse liegt. Mein Gegenüber hat meine volle Aufmerksamkeit. Vielleicht bin ich aber auch einfach zurückgeblieben, konservativ und altbacken. Kann ja sein.
Immerhin habe ich Internet...ach ja: Das nutze ich mit dem schönen Smartphone trotz Vertrag, Flat und so auch nie unterwegs. Ich sitze lieber zuhause am PC.
Und ich gebe zu, dass ich ein Date nicht wiederholen würde, wenn Er ständig an diesem Teil rumfummeln würde.
Es darf gerne auch mal einfach ausgeschaltet sein. Ich bin U 40 und ein Dinosaurier.