Zunehmende Verdummung durch Smartphones

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Wasserfall

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#31
So ein Quatsch. Whatsapp ist wie hunderte andere Apps kostenlos. Sobald ein Teenager ein Smartphone besitzt und außer Reichweite der Eltern ist, kann er/sie alles machen, was er/sie will. Dennoch befinden sie sich in einer Phase, in dem sie sehr beeinflussbar sind. Es ist also vollkommener Humbug, das Problem einfach bequem auf die Eltern zu schieben. Was sollen die schon groß machen?
Die zentrale Formulierung lautet "sobald ein Teenager ein Smartphone besitzt" - und darüber entscheiden noch immer die Eltern, ob die Yougsters eins bekommen. Sie entscheiden, ob und was für ein Vertrag geschlossen wird, welche Kosten sie mittragen oder nicht. Gleichsam müssen sie sich überlegen, ob sie ihren Youngsters das Vertrauen schenken können, als dass sie ihnen bedenkenlos ein Smartphone in die Hand drücken. Selbes Problem ist die unkontrollierte Nutzung des Internets am heimischen PC. Die Aufgabe der Eltern beginnt, bevor sie ihren Kindern ein Smartphone in die Hand drücken - gilt auch für die Generation Handy.
 
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Wasserfall

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#32
Was meine Geschichten angeht: Da finden sich tatsächlich allerlei Notizen und Sprachmemos auf meinem Telefon. Das liegt einfach daran, dass mir Ideen auch mal spontan kommen, wenn ich gerade keinen Computer oder Stift und Papier in greifbarer Nähe habe.
Hm, klingt so als sollte ich meine Vorbehalte nochmal überdenken. Für diese Geistesblitze habe ich immer ein kleines Notizbuch dabei. Dass ein Smartphone dafür ach gut ist hatte ich mir noch gar nicht überlegt. Ich verfolge den Vorsatz mein Umfeld nicht zu sehr zu technologisieren.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#33
Für diese Geistesblitze habe ich immer ein kleines Notizbuch dabei. Dass ein Smartphone dafür ach gut ist hatte ich mir noch gar nicht überlegt.
Ich mag vor allem die Sprachmemos. Ich kann nämlich wesentlicher schneller sprechen als schreiben oder tippen. Und verstehen muss das ohnehin nur ich. ;)
Handschriftliche Notizen sind emotionaler, da fließt die Idee praktisch durch den Stift auf das Papier. Das Schriftbild spiegelt die Gemütslage wider. Alles sehr romantisch, aber Memos aufzusprechen (früher eben nur mit Diktiergeräten möglich) - das ist effizient.

In meinem Freundeskreis ist der Umgang mit Smartphones moderat. Ein guter Kumpel schreibt mir selten mal, meistens telefonieren wir, wenn wir uns verabreden wollen. Die Telefonate dauern ca. 30 bis 60 Sekunden. Das ist effizienter als Schreiben per WA.

Was ich von Kindern mit Smartphones halten soll, weiß ich nicht. :? Ich denke mir immer, dass die doch glatt noch das wahre Leben verpassen. Wann bauen die Baumhäuser? Wann klauen die Maiskolben vom Bauern nebenan (falls vorhanden)? Wann spielen die Cowboy und Indianer und gehen im Wald auf Schnitzeljagd? Können die Tiere und Pflanzen noch ohne Google unterscheiden?
 
Dabei
3 Feb 2013
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#34
Ich denke jeder der das jetzt gelesen hat von Patrick hat bei vielem einfach nur nicken können weil das einfach auch einen hohen Wiedererkennungswert hatte. Selbst in meinem Freundeskreis wo ich das als lange nicht so extrem wahrnehme gibt es dem einen oder anderen Kandidaten der am liebsten noch ins Handy krabbeln würde.

Man kann aber auch nicht alles auf Smartphone schieben gerade das man mit vielen Leuten nicht mehr diskutieren kann weil viele dann nur noch eingeschnappt sind und oder rumschreien ist ein gesellschaftliches Problem was mit Smartphone nur wenig zu tun hat meiner Meinung nach.

Was dagegen tun? gute Frage...ich hole mal weit aus... also ich habe in meinem engen Freundeskreis das Problem eher nicht nun ist das natürlich so wir sind alle Mitte 30 und viele von uns hatten erst mit Anfang oder Mitte 20 ihr erstes Handy und wir können uns alle noch an die Zeit ohne Handy und vor allem ohne Smartphone erinnern.
Ich habe keine Kinder aber wenn ich welche hätte würde ich wohl viel Zeit damit verbringen darüber nachzudenken ab wann die denn ein Handy haben sollten und was dass dann schon alles können muss und wann nicht.

Für mich selbst ich entzieh mich der ständigen Erreichbarkeit auch gerne mal ganz bewusst in dem ich das Handy einfach auf lautlos schalte oder komplett ausschalte wenn ich zu Hause bin wenn etwas Wichtiges ist kann jemand auch auf dem Festnetz anrufen.
Ich bin aber trotz allem der Meinung dass die Vorteile die Nachteile gewaltig überwiegen.
Eric Schmidt hat 2012 an meiner Alma Mater dazu mal eine sehr gute Rede gehalten die gibt es auch auf youtube und ich werde die im Anschluss hier posten.
Ich kann mich da ihm in vielem nur anschließen.
Es wird ja gerne mal gesagt das ist ein Fluch aber das ist Quatsch es ist ein Segen aber es ist eben auch eine Verantwortung...
Und das ist eigentlich der Punkt man muss den Leuten beibringen das man Verantwortungsvoll damit umgehen muss und das Technik nicht das Ende der Fahnenstange ist und das man da auch nicht unbedingt etwas verpasst und selbst wenn nicht ist das nicht schlimm denn wenn man immer nur auf den Bildschirm schaut verpasst man das wahre Leben und das muss man den Leuten klar machen einfach mal das Handy ne Stunde weg legen oder zwei und sich mit den Menschen die einem wichtig sind von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Um Schmidt hier mal Indirekt zu zitieren "Das Leben ist keine Serie von Status Updates"

[video=youtube;iOVr8ATeEcY]http://www.youtube.com/watch?v=iOVr8ATeEcY[/video]
 
Dabei
15 Mai 2011
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#35
Die zentrale Formulierung lautet "sobald ein Teenager ein Smartphone besitzt" - und darüber entscheiden noch immer die Eltern, ob die Yougsters eins bekommen. Sie entscheiden, ob und was für ein Vertrag geschlossen wird, welche Kosten sie mittragen oder nicht. Gleichsam müssen sie sich überlegen, ob sie ihren Youngsters das Vertrauen schenken können, als dass sie ihnen bedenkenlos ein Smartphone in die Hand drücken. Selbes Problem ist die unkontrollierte Nutzung des Internets am heimischen PC. Die Aufgabe der Eltern beginnt, bevor sie ihren Kindern ein Smartphone in die Hand drücken - gilt auch für die Generation Handy.
Ein Teenager hört nicht auf, beeinflussbar zu sein, nur weil er älter als 13 ist. Als Eltern kann man ein Handy nicht überwachen oder einschränken wie einen PC. Und wie gesagt: WhatsApp ist kostenlos. Alles, was die brauchen, ist eine Internet-Flat, und die bekommt man heute nachgeschmissen. Und selbst da kann sich ein Teenager alternativ überall bei Freunden via Router oder via öffentlichem Hotspot ins Netz einloggen.

Nein, Eltern haben da keine Handhabe. Ist auch nicht durchsetzbar, außer sie schließen den Teenager daheim in den Keller ein. Hat auch letztendlich mit Vertrauen nichts zu tun. Beeinflussbare Menschen begehen Dummheiten schließlich nicht deswegen, weil sie den Eltern eins reindrücken wollen, sondern weil sie eben beeinflussbar sind.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#36
Mal zum Thema Teenager und Handy: wer heute in der 5.Klasse noch ohne Handy unterwegs ist, ist nicht nur am untersten Ende der sozialen Hackordnung in seiner Klasse, sondern auch praktisch ziemlich aufgeschmissen. Da geht es nicht nur um die Freundin, mit der man spontan Hausaufgaben machen möchte - und da diese am anderen Ende der Stadt wohnt, muss man eben irgendwie zu Hause Bescheid sagen - oder um das übliche "ich hab den falschen Bus genommen, und bin jetzt irgendwo in der Pampa". Es werden auch Hausaufgaben aufgegeben, die das Laden und Abspielen von Dateien auf dem Handy erfordern, klasseninterne Kommunikation läuft über whatsapp-Gruppen ...

Folglich hat meine Tochter zwar ein Smartphone, allerdings mit Prepaid-Karte und ohne Internet-Flat. Was im häuslichen WLAN passiert, habe ich natürlich auch nicht immer unter Kontrolle. Aber stundenlanges Chatten und Zocken bekomme ich schon mit - und kann es zeitlich beschränken. Gegen eine Zensur der Inhalte habe ich mich bewusst entschieden. War dann zwar etwas geschockt, als die ersten Pornos in der History auftauchten - aber so hatte ich dann wenigstens die Chance, mit ihr drüber zu reden. Was nicht möglich gewesen wäre, wenn sie es lediglich heimlich bei Freunden gesehen hätte ... Vollständig ausschließen, dass die Kids so etwas sehen, kann man eh nicht - irgendwer hat immer einen coolen großen Bruder. Also setze ich stattdessen auf Aufklärung. Bisher funktioniert es ... toi toi toi ;)
 
Dabei
2 Feb 2014
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#37
Mal zum Thema Teenager und Handy:
...Da geht es nicht nur um die Freundin, mit der man spontan Hausaufgaben machen möchte - und da diese am anderen Ende der Stadt wohnt, muss man eben irgendwie zu Hause Bescheid sagen - oder um das übliche "ich hab den falschen Bus genommen, und bin jetzt irgendwo in der Pampa".
Ich muss gerade lachen. :D

Du hast absolut recht. Meine Tochter war 9, als sie die Schule wechselte und von jetzt auf gleich allein in einer fremden Stadt mit Bus und Bahn zurechtkommen musste. Nachdem ich während der Arbeitszeit einen Anruf von einem Kaufhaus ausgerichtet bekam (ich war selbst nicht erreichbar), habe ich die Waffen gestreckt und ihr ein Prepaidhandy gekauft. Sie hatte den Bus verpasst und eine Verkäuferin gebeten, mich anzurufen. Nur wusste in der Kaufhauszentrale keiner, welche Verkäuferin das war, erst recht nicht aus welchem Grund. Mein Kopfkino schlug Purzelbäume. Dass sie geklaut hat, glaubte ich nicht... eher so in Richtung, ganz teures Kristallregal mit dem Ranzen abgeräumt. :D

Kaum hatte sie das Handy, kam der Anruf aus der Pampa. Es war Wandertag und die Klasse fuhr mit so einer mikrigen Regionalbahn irgendwohin. Auf dem Rückweg stieg meine Tochter aus, um eine Oma rauszulassen und der Zug fuhr ohne sie weiter. Die Klassenlehrerin hat es erst am Heimatbahnhof gemerkt.

Nee, das war schon richtig und wichtig, dass sie mich jederzeit erreichen konnte. Smartphone war damals noch kein Thema, war also alles halb so wild.

Heute beim Studium geht´s wirklich nicht mehr ohne WA & Co. Aber das geht mich nichts mehr an.

Ich selbst bin in der Hinsicht ein Fossil. Meine Handynummer haben maximal 10 Leute, die meisten davon gehören zu meiner Familie. Es ist nur an, wenn ich in der Ferne weile. Die übrige Zeit des Jahres liegt es irgendwo rum und wenn ich es brauche, ist jedesmal eine panische Suchaktion angesagt.

Die anderen Telefone (dienstlich und privat) sind außer Reichweite, wenn ich nicht gestört werden will. AB ist scharf, notfalls sehe ich auch die Nummer des Anrufers und rufe zurück, wann es mir passt. Das wissen alle, die es was angeht und sie akzeptieren das auch.

Mir fällt nicht im Traum ein, für jeden jederzeit erreichbar zu sein. Einzige Ausnahme war s. o. meine Tochter, als sie noch auf meine Hilfe angewiesen war.

Wer sich in meiner Gegenwart lieber mit seinem Smartphone beschäftigt, als mit mir, soll sich keinen Zwang antun. Nur darf er eben nicht erwarten, dass ich brav daneben sitzen oder stehen bleibe.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#38
Mal zum Thema Teenager und Handy: wer heute in der 5.Klasse noch ohne Handy unterwegs ist, ist nicht nur am untersten Ende der sozialen Hackordnung in seiner Klasse, sondern auch praktisch ziemlich aufgeschmissen. Da geht es nicht nur um die Freundin, mit der man spontan Hausaufgaben machen möchte - und da diese am anderen Ende der Stadt wohnt, muss man eben irgendwie zu Hause Bescheid sagen - oder um das übliche "ich hab den falschen Bus genommen, und bin jetzt irgendwo in der Pampa". Es werden auch Hausaufgaben aufgegeben, die das Laden und Abspielen von Dateien auf dem Handy erfordern, klasseninterne Kommunikation läuft über whatsapp-Gruppen ...
Es gibt wohl auch schon von vielen Schulen Apps z.B. Bezüglich Stunden- und Vertretungsplan. Finde ja wie gesagt auch dass das deutlich mehr gute als schlechte Sachen birgt.

Folglich hat meine Tochter zwar ein Smartphone, allerdings mit Prepaid-Karte und ohne Internet-Flat. Was im häuslichen WLAN passiert, habe ich natürlich auch nicht immer unter Kontrolle. Aber stundenlanges Chatten und Zocken bekomme ich schon mit - und kann es zeitlich beschränken. Gegen eine Zensur der Inhalte habe ich mich bewusst entschieden. War dann zwar etwas geschockt, als die ersten Pornos in der History auftauchten - aber so hatte ich dann wenigstens die Chance, mit ihr drüber zu reden. Was nicht möglich gewesen wäre, wenn sie es lediglich heimlich bei Freunden gesehen hätte ... Vollständig ausschließen, dass die Kids so etwas sehen, kann man eh nicht - irgendwer hat immer einen coolen großen Bruder. Also setze ich stattdessen auf Aufklärung. Bisher funktioniert es ... toi toi toi ;)
Daumen Hoch...
Aufklärung und an das Verantwortungsbewusstsein zu appellieren bringt auch sehr viel mehr als plumpe Verbote.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#39
Daumen hoch Nixe für deine Ansichten so sehe ich das auch. Ich verteufle Smartphones auch nicht generell, sie sind bereichernd, nur man muss damit verantwortungsvoll umgehen.

Und genau das beherrschen viele einfach nicht mehr, vor allem die chronischen "Phubber" (Smartphonesüchtige). Dagegen hilft eigentlich nur Prävention und Aufklärung.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#40
Ich mag weder Facebook noch Smartphones und hatte mich auch gegen beides entschieden. Während bei ersterem das Problem ist, dass es mittlerweile jeder nutzt auch um etwa Unipartys anzukündigen oder Themen im Fachbereich zu klären, ist zweiteres wirklich kein Muss. Es ist ein nettes Feature, aber mir reicht die Funktion der SMS und Anrufe auf meinem alten Handy.

Ein wichtiger Faktor wurde in der Diskussion hier übersehen. Sowohl WhatsApp, als auch Skype und Facebook sind alle kostenlos. Das ist einfach sehr nützlich und unersetzbar bei zB. einem Auslandsjahr. Durch Facebook habe ich Kontakt mit Freunden aus egal welchen Ländern und WhatsApp gebrauche ich nur für den Chat mit 4 Personen, wobei 2 Familie sind. Ich hatte mich dagegen gewehrt, aber der Wert einer kostenlosen Kurznachricht ist groß im Ausland, auch wenn es nur eine Verabredung zu Skype ist.
In Deutschland, legte ich das Smartphone beiseite und kramte mein Altes raus.
 
Dabei
27 Aug 2012
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#41
vor allem die chronischen "Phubber" (Smartphonesüchtige). Dagegen hilft eigentlich nur Prävention und Aufklärung.
Lustig, dass der Begriff Phubbing erst jetzt fällt.

Gibt es sogar schon bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Phubbing :razz:

Und ja, es ist mega ätzend, wenn Leute so extrem mit den Kackdingern rumspielen. Um Facebook mache ich übrigens nach wie vor einen großen Bogen, auch wenn andauernd Leute versuchen, es mir schmackhaft zu reden.
 
Dabei
25 Apr 2009
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#42
Ich finds auch nervig, wenn das Handy quasi der Dreh- und Angelpunkt im Leben scheinbar vieler Menschen ist. Bemerkenswert ist es, vor allem junge Menschen an der Bushaltestelle (nach Schulschluss) zu beobachten. "Man" unterhält sich nicht mit den Schulkameraden, sondern klebt am Smartphone. Autofahren geht nicht ohne, Wege zu Fuß absolut auch nicht, im Cafe MUSS es griffbereit liegen und beim ersten Brummen sofort draufgeschaut werden, um zu reagieren...:roll:

Hier im Forum liest man ja sehr oft, was der Anspruch ständiger Erreichbarkeit und auch auf sofortiges Antworten, für Folgen hat. Da werden Beziehungen in Frage gestellt, weil er/sie nicht umgehend antwortet, zu kurz textet, was falsches schreibt etc. Erschreckend finde ich das! Das Handy wird ja nun auch echt gerne zur Kontrolle benutzt und das ist mehr als bedenklich. Facebook finde ich ziemlich langweilig. Sofort wird man mit den "dollsten Neuigkeiten" bombardiert, die mich TOTAL interessieren :eusa_whistle:. Ob Karl-Heinz mit seinen Kindern im Schwimmbad war (dazu gibts dann noch Fotos), oder Sandra gerade lecker chinesisch essen ist, interessiert mich aufrichtig 0.
Ich war neugierig und hatte mich dort mal angemeldet. Der Account liegt auch wieder brach. Es war nett, etwas von früheren Schulkollegen zu lesen, aber das wars dann auch. Freunde haben meine Telefonnummer (ich habe echt noch einen Festnetzanschluss :mrgreen: ) und wir sprechen einfach miteinander.

Beruflich habe ich mit jungen Menschen zu tun und es ist für sie aufrichtig eine Katastrophe, das Handy für ca. 6 Stunden NICHT zu benutzen. Passiert es doch, wirds erst mal einkassiert und ich bin immer wieder erschüttert, wie "fertig" betreffende Person ist, dass das Teil nicht wenigstens spürbar in der Hosentasche schlummert und frohlockend an Hüfte oder Oberschenkel mal brummt. Ich gehöre sicher eher zu den Exoten, dass ich kein Whats app habe, manchmal noch nicht mal weiß, wo mein hübsches Smartphone (wurde mir zum Geb. geschenkt und ich wurde trotzdem nicht infiziert) gerade liegt.

Praktisch finde ich es absolut, dass man von überall schnell mal anrufen kann und da ich beruflich bedingt nicht ständig am Schreibtisch beim Telefon oder vor dem Maileingang sitze, ist es gut, wenn ich flexibel erreichbar bin. Ich habe aber ein Diensthandy. Mit Tasten (welch Wohltat)! Nach Dienstschluss ist das Teil aber auch aus. Die Dimensionen, die das Nutzen eines mobilen Telefones angenommen haben, sind für mich kaum nachzuvollziehen. Das ist doch total stressig! Warum tut Mensch sich das denn an?
Ich sitze völlig entspannt im Café und kleb nicht mit einem Auge auf dem Smartphone, dass präsent neben der Kaffeetasse liegt. Mein Gegenüber hat meine volle Aufmerksamkeit. Vielleicht bin ich aber auch einfach zurückgeblieben, konservativ und altbacken. Kann ja sein. :eusa_think:
Immerhin habe ich Internet...ach ja: Das nutze ich mit dem schönen Smartphone trotz Vertrag, Flat und so auch nie unterwegs. Ich sitze lieber zuhause am PC. :shock:

Und ich gebe zu, dass ich ein Date nicht wiederholen würde, wenn Er ständig an diesem Teil rumfummeln würde. Es darf gerne auch mal einfach ausgeschaltet sein. Ich bin U 40 und ein Dinosaurier. ;)
 
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Wasserfall

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#46
Ein Teenager hört nicht auf, beeinflussbar zu sein, nur weil er älter als 13 ist. Als Eltern kann man ein Handy nicht überwachen oder einschränken wie einen PC. Und wie gesagt: WhatsApp ist kostenlos. Alles, was die brauchen, ist eine Internet-Flat, und die bekommt man heute nachgeschmissen. Und selbst da kann sich ein Teenager alternativ überall bei Freunden via Router oder via öffentlichem Hotspot ins Netz einloggen.

Nein, Eltern haben da keine Handhabe. Ist auch nicht durchsetzbar, außer sie schließen den Teenager daheim in den Keller ein. Hat auch letztendlich mit Vertrauen nichts zu tun. Beeinflussbare Menschen begehen Dummheiten schließlich nicht deswegen, weil sie den Eltern eins reindrücken wollen, sondern weil sie eben beeinflussbar sind.
Die Argumentation ist schon soweit stimmig, sie setzt nur am falschen Punkt an: Wenn der Teenager schon ein Smartphone hat, wenn die Eltern schon zugestimmt haben. Gerade weil Teenager beeinflussbar sind, sollten sich Eltern sehr genau überlegen, ob sie ihrem Kind ein Smartphone geben können. Gerade weil Teenager gern mal Mist bauen und sehr schnell die Möglichkeiten mit dem Smartphone entdecken - wie sie die Welt selbst noch entdecken - sollten sich Eltern das genau überlegen. Da müssen Eltern nicht nur daran denken, was im Internet so alles kostenlos ist, sondern auch welche Kostenfallen es gibt. Und die sind auch nicht gerade wenig.

Klar, wenn Teenager erstmal ein Smartphone haben sind den Eltern weitestgehend die Hände gebunden. Da geht dann nur noch Entziehung des Geräts bzw. Auflösung des Vertrages. Übrigens beginnt die Verantwortung der Eltern nicht erst mit der Teenagerzeit ihrer Kids, sondern schon seit der bzw. sogar vor der Geburt.
 
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Wasserfall

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#47
Mal zum Thema Teenager und Handy: wer heute in der 5.Klasse noch ohne Handy unterwegs ist, ist nicht nur am untersten Ende der sozialen Hackordnung in seiner Klasse, sondern auch praktisch ziemlich aufgeschmissen. Da geht es nicht nur um die Freundin, mit der man spontan Hausaufgaben machen möchte - und da diese am anderen Ende der Stadt wohnt, muss man eben irgendwie zu Hause Bescheid sagen - oder um das übliche "ich hab den falschen Bus genommen, und bin jetzt irgendwo in der Pampa". Es werden auch Hausaufgaben aufgegeben, die das Laden und Abspielen von Dateien auf dem Handy erfordern, klasseninterne Kommunikation läuft über whatsapp-Gruppen ...

Folglich hat meine Tochter zwar ein Smartphone, allerdings mit Prepaid-Karte und ohne Internet-Flat. Was im häuslichen WLAN passiert, habe ich natürlich auch nicht immer unter Kontrolle. Aber stundenlanges Chatten und Zocken bekomme ich schon mit - und kann es zeitlich beschränken. Gegen eine Zensur der Inhalte habe ich mich bewusst entschieden. War dann zwar etwas geschockt, als die ersten Pornos in der History auftauchten - aber so hatte ich dann wenigstens die Chance, mit ihr drüber zu reden. Was nicht möglich gewesen wäre, wenn sie es lediglich heimlich bei Freunden gesehen hätte ... Vollständig ausschließen, dass die Kids so etwas sehen, kann man eh nicht - irgendwer hat immer einen coolen großen Bruder. Also setze ich stattdessen auf Aufklärung. Bisher funktioniert es ... toi toi toi ;)
Ich frag mich eigentlich wie ich groß geworden bin. Hausaufgaben hat jeder allein gemacht. In der 5. Klasse waren schicke Klamotten eine Art Statussymbol. Große Distanzen musste man hier nicht überbrücken, Freund oder Freunde saßen in den Nachbarstraßen, so dass man einfach hingehen und klingeln konnte "mal sehen ob er/sie da ist und Zeit hat". Wie ist das eigentlich: Gibts in den Schulen noch Tafeln, wird noch in hefte geschrieben, verschicken Lehrer Hausaufgaben schon als pdf-Datei, ist also der Besitz eines Rechners/Smartphones notwendig um im Lernbetrieb mitmachen zu können???

Meine Verwandten haben es mit ihren Kindern ähnlich gehalten, haben ihnen Handys mit Pre-Paid Karten gegeben. Und sie haben mit ihnen öfter über den Umgang mit dem Handy gesprochen. Was mich betrifft waren meine Eltern auch sehr nachlässig. Für meine Generation sind Spielkonsolen die Handys und Smartphones der späteren Generationen gewesen. Mit meinem Kumpel saß ich am Wochenende schon mal stundenlang daran - und unter der Woche nach der Schule allein. Sie bekamen das schon mit. Das hielt mich aber davon ab, "die Welt zu entdecken". Also rauszugehen, neue Menschen und Orte kennenzulernen. Auch die Lebenszielstellung geriet aus dem Fokus.
Im Alter von 13/14 das erste Mal Pornos zu sehen ... ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich war damals in dem Alter als mein älterer Bruder sich ein paar Pornovideos geholt hatte. Erst schaute ich durchs Schlüsselloch - unsere Eltern waren weg - dann schaute ich mir selbst ein paar Szenen an als mein Bruder auch noch weg war. Ich fand das widerlich. Ich kann nicht abschätzen, welche Auswirkung das auf mich gehabt hat. zumindest hat es dazu gereicht, dass ich Sex als etwas ekliges empfand. Ich glaube, das mit der Aufklärung ist der richtige Weg - denn das haben meine Eltern mit mir nie getan.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#48
Die Argumentation ist schon soweit stimmig, sie setzt nur am falschen Punkt an: Wenn der Teenager schon ein Smartphone hat, wenn die Eltern schon zugestimmt haben. Gerade weil Teenager beeinflussbar sind, sollten sich Eltern sehr genau überlegen, ob sie ihrem Kind ein Smartphone geben können. Gerade weil Teenager gern mal Mist bauen und sehr schnell die Möglichkeiten mit dem Smartphone entdecken - wie sie die Welt selbst noch entdecken - sollten sich Eltern das genau überlegen. Da müssen Eltern nicht nur daran denken, was im Internet so alles kostenlos ist, sondern auch welche Kostenfallen es gibt. Und die sind auch nicht gerade wenig.

Klar, wenn Teenager erstmal ein Smartphone haben sind den Eltern weitestgehend die Hände gebunden. Da geht dann nur noch Entziehung des Geräts bzw. Auflösung des Vertrages. Übrigens beginnt die Verantwortung der Eltern nicht erst mit der Teenagerzeit ihrer Kids, sondern schon seit der bzw. sogar vor der Geburt.
Du meinst, das Kind erziehen, um dann am Ende doch den Kontrollfreak zu spielen? Das haut genauso wenig hin, als würde man diese Tour beim Thema Sex abziehen. Kontrolle führt nur dazu, dass auf anderem Wege unverhältnismäßig agiert wird. Und ein Kind wird maßgeblich vom sozialen Umfeld außerhalb des Elternhauses geprägt. Da hat man als Eltern kaum Einfluss darauf. Wie auch? Wie soll ein Teenager einem solchen Suchtpotenzial widerstehen - Erziehung hin oder her - wenn sogar viele erwachsene Menschen nichts weiter mehr machen, als auf dieses Teil zu starren?
 
Dabei
11 Jul 2011
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#49
Das mit den Hausaufgaben finde ich doch schon ziemlich gruselig!!
Mein großer Neffe (12) hat mal nen Handy bekommen....aber nen älteres Samsung, zwar schon mit Touchfunktionen aber halt kein S4... das benutzt er nicht!!
Er meint halt auch er wäre der einzige der kein S4 hat... meine Schwester hält momentan noch mit dem : "Du benutzt dein anderes Handy nichtmal" Dagegen...
Wie lange das noch klappt? Man wird sehen!!

Das mit definieren über Klamotten hat sich schon ziemlich gewandelt!! Das wird mittlerweile wirklich über technische Dinge gewertet!!

Das Problem das Mackie sieht, sehe ich auch!! Es ist eben so, dass das "draußen spielen" verloren geht!! Ich bin recht froh, noch zu der Generation zu gehören, die zwar schonmal nen Handy hatte aber trotzdem viel draußen war!!

Es gab da mal so ne Werbung : wir denken nicht wir googeln!!
Nunja und so ist es irgendwo auch... Während man früher noch gelernt hat, Dinge selbst zu durchdenken und zu einem Schluss zu kommen, fragt man heute lieber ein Forum :D oder eben Wikipedia oder ähnliches!! So kommt es doch auch auf Dauer irgendwo zu einer Massenmeinung....

Und Musik finde ich immer noch besser über eine vernünftige Anlage!!
Selbst beim lesen bin ich oldschool...dafür liebe ich den Geruch von nem frischgedruckten Buch einfach zu sehr!! Man kann es in die Badewanne mitnehmen und es gehen höchstens 20 euro verloren!! Naja... aber ich denke aufhalten kann man das ganze eh nicht!!
Die Kinder möglichst fernhalten und mit guten Beispiel vorangehen.... Mehr kann man nicht tun!!
 
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Papatom

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#50
Moin,
Medienerziehung beginnt ab Geburt. Nicht durch Kontrolle aber schon mal mit Wertevermittlung, erlenen Prioritäten erkennen und setzen zu können und am allerwichtigsten....Konsequenzen erfahren, wenn es nicht klappt.

Gerade bei pubertierenden Teenagern ist das enorm wichtig. Wenn der den ganzen Tag daddelt, chattet und nix gebacken bekommt, tja, dann kriegt er Feedback durch mich, oder auch die Lehrer etc. Denn wenn keine Erkenntnis da ist, da kann ich mir den Mund fusselig reden, das wird nicht interessieren.
Warum soll man etwas für einen selber schönes und tolles aufgeben, nur weil "unverständlicherweise" die eh uncoolen Eltern, die zudem eh "keine Ahnung" haben wieder nörgeln?

Das mit dem Beispiel sehe ich auch so. Wir Erwachsenen hängen ja auch zu oft am PC/ Fernseher/ Smartphone etc. Wie soll da ein Jugendlicher nachvollziehen, warum er das nun nicht darf? Immer mit gutem Beispiel voran bitte...;)

Grüße
 
Dabei
4 Jun 2013
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3.099
#51
:eusa_naughty:Wenn ich sehe,das die Kinderchen nebeneinander laufen,ohne ein einziges Wort miteinander zu sprechen,sich gegegenseitig SMS schreiben,dies oft in Abkürzungn,die in keinem DUDEN stehen,so manchen Lehrer bezüglich Diktat schon verzweifeln läst!

Wird nicht mehr allzulange dauern,bis die ganze Familie morgens am Frühstückstisch sich nur noch via SMS "unterhält!":eusa_doh:
 
P

Papatom

Gast
#52
Bei meinem Sohn wird das vorausgesetzt...."Macht von dem Tafelbild mal schnell nen Photo" ...zum Abschreiben bleibt es nicht lang genug....oder "Googlet das mal schnell nach"......Sätze die er andauernd zu hören bekommt...

Genauso wie voraussgesetzt wird, das alle Kids via Internet Hausaufgaben machen können usw.

Grüße
 
Dabei
3 Feb 2013
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#53
Ja. Ich lese Zeitung und höre Musik.
Und...ich kann verstehen wenn du gerne am Tisch morgens sitzt mit der Zeitung in der Hand und einer schönen Tasse Kaffee....aber gehst du auch gerne Morgen um 7 vor die Tür bei -5 Grad der Schnee bis zu den Knien um die Zeitung zu holen 100 Meter von deiner Haustür weg weil irgend ein Halb Blinder Zeitungsjunge sie da hin gepfeffert hat dort musst du sie erst mal aus dem Eisblock Meißeln und sie dann in der Wohnung über der Heizung trocknen um sie lesen zu können?
Ich lieg lieber mit iPhone im Bett...oder in deinem Fall eher am Tisch im Cafe mit der Zeitung die deinen Kompletten Tisch einnimmt und den Tisch des Nachbarn noch mit.

Und ich gehe auch lieber zu iTunes und kaufe mir aus einem Album mit 20 Songs nur den einen Song den ich auch haben will wenn ich Don't Stand So Close To Me hören will hab ich keine große Lust auch für De Do Do Do De Da Da Da zu bezahlen. ;)

Ansonsten kann ich vieles verstehen oder nachvollziehen was du schreibst aber das liegt an den Leuten nicht an dem smartphone. Die Leute die heute nicht die Augen vom Smartphone lassen können sind meiner Meinung nach dieselben Leute die vor 15 Jahren mit nem Pager rumgerannt sind und da auch immer drauf gucken mussten.
 
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Wasserfall

Gast
#54
Du meinst, das Kind erziehen, um dann am Ende doch den Kontrollfreak zu spielen? Das haut genauso wenig hin, als würde man diese Tour beim Thema Sex abziehen. Kontrolle führt nur dazu, dass auf anderem Wege unverhältnismäßig agiert wird. Und ein Kind wird maßgeblich vom sozialen Umfeld außerhalb des Elternhauses geprägt. Da hat man als Eltern kaum Einfluss darauf. Wie auch? Wie soll ein Teenager einem solchen Suchtpotenzial widerstehen - Erziehung hin oder her - wenn sogar viele erwachsene Menschen nichts weiter mehr machen, als auf dieses Teil zu starren?
Entschuldige bitte, aber jetzt muss ich mal deutlich werden: So ein Stuss. Die Prägung eines Kindes beginnt in der Regel immer mit dem Elternhaus, selbst wenn (Angenommen die Eltern verschwinden nach der Geburt) es sich nur auf genetische Sachen bezieht. Das Verhalten eines Menschen wird in den ersten 5 Lebensjahren geprägt. Wo hast du bloß diesen Irrsinn aufgeschnappt, dass ein Kind außerhalb des Elternhauses geprägt wird? Nehmen wir mal die Erziehung ist soweit "gut verlaufen", dann brauchen gerade Teenager öfter mal ein Gespräch mit den Eltern, um in einer verwirrenden Zeit ab und zu mal wieder klaren Kopf zu bekommen und die neu auf einen zukommenden Dinge richtig einordnen zu können. Gespräche meint nicht Verhör oder Kontrolle, sondern nur Aufklärung. Wenn solche Gespräche fehlen, ist die Beeinflussbarkeit von Teenagern wahrscheinlich hoch. Insofern, was "nixe" in ihrem Statement im Umgang mit ihrer Tochter geschrieben hat halte ich für den richtigen Ansatz.

Wenn es die Möglichkeit gibt würde ich Teenagern nur Smartphones mit sehr begrenzten Nutzungmöglichkeiten geben. Technisch müsste da ja so einiges machbar sein. Das würde aber bedeuten, dass man da schon an die Hersteller rantreten müsste. Doch ich kann mir kaum vorstellen, dass sie die Geschäfte machen wollen sich auf so etwas einlassen.

Deinen letzten Gedanken verstehe ich nicht so ganz: Erwachsene Menschen starren die ganze Zeit auf das Teil? Falls du die Vorbildwirkung meinst, kann man hier kurz und knapp sagen, dass die Erwachsenen für sich selbst verantwortlich sind, die Kosten tragen und das Ding hier in beruflichen Zusammenhang genutzt wird. Vor allem dieser letztere Punkt trifft auf Kinder nicht zu. Selbst wenn die Erwachsenen auch mal auf diesen Smartphones spielen gibt es dennoch einen essentiellen Hintergrund. Bei Erwachsenen, die das aber wirklich nur zum Spielen nutzen, kann man schon von ner schlechten Vorbildwirkung reden.
 
Dabei
25 Apr 2009
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1.756
#55
Ich hatte noch nie eine nasse Zeitung und sie wird nicht vor die Tür geworfen. Wenn dem so wäre, würde ich sie trocknen lassen und nach der Arbeit eben lesen. ;)

Ich sage nicht, dass ein Smartphone "Schuld ist", aber ich sehe die Entwicklung im Umgang damit als kritisch an. Natürlich entscheidet Mensch selbst, wie er das handhabt und ich kann es nicht nachvollziehen, dass dieses "Ding" ein Leben dermaßen beeinflusst. Mir ist es schlicht egal und ich brauche es eigentlich nicht. Ich lese zugegeben abends einfach ein Buch im Bett. Ohne Musik. Ich habe einfach andere Gewohnheiten und Vorlieben.
 
Dabei
15 Mai 2011
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11.867
#56
Wo hast du bloß diesen Irrsinn aufgeschnappt, dass ein Kind außerhalb des Elternhauses geprägt wird? Nehmen wir mal die Erziehung ist soweit "gut verlaufen", dann brauchen gerade Teenager öfter mal ein Gespräch mit den Eltern, um in einer verwirrenden Zeit ab und zu mal wieder klaren Kopf zu bekommen und die neu auf einen zukommenden Dinge richtig einordnen zu können. Gespräche meint nicht Verhör oder Kontrolle, sondern nur Aufklärung. Wenn solche Gespräche fehlen, ist die Beeinflussbarkeit von Teenagern wahrscheinlich hoch. Insofern, was "nixe" in ihrem Statement im Umgang mit ihrer Tochter geschrieben hat halte ich für den richtigen Ansatz.
Das ist idealistisches Gerede, das in der Praxis kaum vorkommt. Teenager unternehmen Dinge miteinander, lassen sich untereinander beeinflussen und machen Dummheiten, ganz gleich, wie sehr sich Erwachsene anstrengen, sie zu erziehen. Ich verstehe also nicht, worauf Du genau hinauswillst. Glaubst Du wirklich, Nixe weiß, was ihre Tochter in ihrer Abwesenheit macht? Selbst ein 2-jähriger lernt recht schnell, talktisch genschickt zu handeln.

Wenn es die Möglichkeit gibt würde ich Teenagern nur Smartphones mit sehr begrenzten Nutzungmöglichkeiten geben. Technisch müsste da ja so einiges machbar sein. Das würde aber bedeuten, dass man da schon an die Hersteller rantreten müsste. Doch ich kann mir kaum vorstellen, dass sie die Geschäfte machen wollen sich auf so etwas einlassen.
Eben. Die Verantwortlichen drücken sich vor einer pädagogisch vertretbaren Lösung. Die könnten es als einziges reißen, wollen sie aber nicht. Die Eltern stehen dem relativ machtlos gegenüber,

Deinen letzten Gedanken verstehe ich nicht so ganz: Erwachsene Menschen starren die ganze Zeit auf das Teil? Falls du die Vorbildwirkung meinst, kann man hier kurz und knapp sagen, dass die Erwachsenen für sich selbst verantwortlich sind, die Kosten tragen und das Ding hier in beruflichen Zusammenhang genutzt wird. Vor allem dieser letztere Punkt trifft auf Kinder nicht zu. Selbst wenn die Erwachsenen auch mal auf diesen Smartphones spielen gibt es dennoch einen essentiellen Hintergrund. Bei Erwachsenen, die das aber wirklich nur zum Spielen nutzen, kann man schon von ner schlechten Vorbildwirkung reden.
Es geht nicht nur um Spiele. Es geht vor allem um Apps wie Whatsapp. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die meisten Erwachsenen das SmartPhone zum Arbeiten benutzen!? Die meisten lassen sich für private Zwecke davon berieseln; da ist Musik noch das nützlichste und Messenger wie WhatsApp das Schwachsinnigste (aber auch Verbreitetste). Nicht umsonst wechselte WA für 19 Milliarden Dollar den Besitzer. Das (Sucht)Potenzial, jetzt noch zusammen mit Facebook, ist absolut enorm. Und die Erwachsenen sind schon lang keine Vorbilder mehr. Ich jedenfalls kann mich auf der Fußgängerzone meiner Großstadt in alle Richtungen umsehen und werde situationsabhängig 20-50% aller Menschen auf ihr Phone starren sehen. Gegen so etwas kommt in der Regel keine Erziehung auf Dauer an, zumal die Eltern ja gern ihre gut erzogenen Kinder nur allzugern heilig sprechen; was die jedoch in Abwesenheit der Eltern machen, wird sich wohl ziemlich davon unterschieden. Bei strengeren Eltern umso mehr. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass in Punkto Abhängigkeit und Dauerbeballerung durch Smartphones das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Ergo: SmartPhones und deren Apps sind ein theoretiosch gutes Konzept, das beschissen umgesetzt wurde, weil es wie immer nur nach Geldmacherei ausgelegt wurde, ohne auf den pädagogisch richtigen Weg zu achten.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#57
Ich hatte noch nie eine nasse Zeitung und sie wird nicht vor die Tür geworfen. Wenn dem so wäre, würde ich sie trocknen lassen und nach der Arbeit eben lesen.


Ich sage nicht, dass ein Smartphone "Schuld ist", aber ich sehe die Entwicklung im Umgang damit als kritisch an. Natürlich entscheidet Mensch selbst, wie er das handhabt und ich kann es nicht nachvollziehen, dass dieses "Ding" ein Leben dermaßen beeinflusst. Mir ist es schlicht egal und ich brauche es eigentlich nicht. Ich lese zugegeben abends einfach ein Buch im Bett. Ohne Musik. Ich habe einfach andere Gewohnheiten und Vorlieben.
OK dann will ich auch Garnichts weiter in die Richtung zu dir sagen. Wie gesagt ich kann das vollkommen verstehen wenn jemand gerne am Tisch mit der Zeitung sitzt...ich liege lieber im Bett mit iPhone. Bücher lese ich auch aber iPad und Kindle sind für mich mittlerweile eine extrem gute Alternative zu Büchern schon allein weil ich keine Wandhohen Bücher regale brauche um das alles zu verstauen.
Trotzdem kann ich verstehen wenn jemand dann die Bücher gerne im Regal stehen hat, ich sammle meine Comics ja auch weiterhin in physischer Form.
 
Dabei
25 Apr 2009
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#58
Ich finde E-Book-Reader auch wirklich praktischer! Das wird meine nächste Anschaffung sein. Ich finde es ebenfalls schwierig, all die Bücher unterzubringen. Solche Entwicklungen finde ich auch total sinnig und eben praktisch. Lieblingsbücher bleiben natürlich. Ich häng auch sehr an meinen Büchern.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#59
Ich denke es ist eine Mischung aus beidem. Das Kind wird in der Anfangszeit mMn sehr vom Elternhaus und der Familie geprägt. Und wenn es dann im Teeniealter ist, macht es eigene Erfahrungen mit dem Freundeskreis (also andere Teenies) und das ist auch gut so. Und darüber wissen Eltern dann so gut wie nichts. Gehört für mich zum gesunden Abnabelungsprozess dazu.

Einen E-Book-Reader habe ich mir nun auch angeschafft. Das ist wirklich praktisch zum in der Sonne lesen.

Mit der Aussage von JB bezüglich Smartphones gehe ich weitestgehend konform. Die wenigsten Menschen benutzen das Smartphone zum Arbeiten, ein Spaziergang in einer Mittelstadt reicht dafür einfach aus. Und durch dieses kollektive Suchtverhalten sinkt die Kommunikationsfähigkeit und die Aufmerksamkeitsspanne auf ein ungesundes Mass. Wieviele Autounfälle verursacht werden, durch Leute die abgelenkt auf ihr Smartphone starren?

Verteufeln will ich die neue Technik nicht, es ist nur wichtig, dass verantwortungsvoll damit umgegangen wird.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#60
Die Technik ist gut, aber wie bei vielen Entwicklungen kommt der Mensch damit nicht klar.
That's a you problem.
Es gibt ne Menge Leute die mit einer Menge Entwicklungen nicht klar kommen. Zum Beispiel ein schwarzer Präsident oder ein schwuler Außenminister oder eben auch Vernetzung und weitere Entwicklung der Technik. Von solchen Leute kann man sich aber nicht aufhalten lassen.

Ist ja auch so. Mir erschließt sich nur nicht der Sinn, die SMS-Funktion weiterzuentwickeln. Das ist, als wolle man einen Mülleimer mit einem Dieselmotor ausstatten. Er deponiert Müll. Und durch SMS verschickt man Nachrichten. Alles weitere ist lediglich Schnickschnack, das nur zu überflüssigen und somit negativen Verläufen und Angewohnheiten führen kann.
Mit whatsapp ist nichts anderes als ein mobiler Messenger der alle Vorteile einer SMS und keiner ihrer Nachteile hat. (Begrenzung auf 160 Zeichen, keine links, keine Bilder keine Videos).
Mit whatsapp kann man auch gruppen erstellen wenn mir Mittags um 12 die Idee kommt das ich abends ins Kino will hab ich die 10 Leute mit denen ich normal ins Kino geh in einer gruppe und schreibe einfach "Heute will ich in 300 wer kommt mit" jeder in der Gruppe kann die Antworten von allen sehen was Informationsfluss und Kommunikation steigert. Aber ja wieso nicht lieber 10 Leuten eine SMS schreiben und jedem alles einzeln erklären alle Fragen 10 mal beantwortet statt einmal etc. etc. oder ich mache dann Nachmittags nach der Arbeit eine Skype Konferenz (oder ist Skype genauso sinn frei wie whatsapp? gibt ja Telefon und ISDN) wenn die Hälfte ihren Abend schon verplant hat und eine Skype Konferenz mit 10 Leuten (oder dann nur noch 5) ist auch sehr viel angenehmer und weniger Zeitintensiv als eine Whatsapp gruppe bei der jeder bequem über den Tag verteilt antworten kann.

Die meisten Menschen sind aber Lemminge, die sich beeinflussen lassen. Natürlich obliegt das ihrer eigenen Entscheidung, ändert aber nichts daran, dass solche Mittel die Leute durchaus degenerieren (vor allem die Teenager).
Die Leute die degenerieren sind vor allem die Leute die sich jeglichem fortschritt verweigern und sich an einem komplett veraltetem System festhalten.
 
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