Zu viel Verständnis?

Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#1
Hallo ihr lieben,
ich bin neu hier und brauche dringend rat von außenstehenden. Ich hoffe sehr ihr könnt mir helfen.
Ich bin nun seit knapp 3 Jahren mit meinem Freund zusammen und haben eine gemeinsame Wohnung.
Er ist im Herzen ein guter, liebevoller und fürsorglicher Mensch.
Doch das problem ist das er nicht nur Spielsüchtig ist sondern auch Pornosüchtig. Er geht bereits zu einer Therapie seit ca. 1 Jahr.
Ich weiß nicht mehr weiter... ständig belügt er mich. Schaut heimlich Pornos und hat es noch nicht länger als 2 monate geschafft nicht in die spielothek zu gehen.

Das mit dem pornos macht mir am meisten zu schaffen. Am Montag konnte ich endlich durch einen blöff heraus finden das er sich wieder pornos reingezogen hat.
Vor einem Jahr habe ich mich von ihm getrennt deswegen. Weil ich für mich entschieden habe nicht mit einem mann zusammen zu sein, der pornos seiner frau vorzieht.
Nach langem hin und her entschied er sich gegen die pornos und für mich.
Es lief lange gut... aber seit einem knappen monat ist es wieder passiert.
Er sagt es wäre wegen der arbeit. Es könnte sein das er seinen job verliert was ihn ziemlich fertig macht. Außerdem ist seine Therapeutin im urlaub.
Das ist der grund warum er wieder in die unreale welt flüchten will.

Aber ab wann ist verständnis zeigen zu viel? Ich verstehe es blöderweise aber er verletzt mich so unglaublich damit... wie könnte ich ihm jemals wieder vertrauen?
Ich weiß nicht mehr weiter... ich liebe ihn wirklich aber es reicht mir langsam.
 
Anzeige:
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#3
Früher hat er sich die mehr mals täglich angeschaut. In dem jetzigem zeitraum geht er 1x täglich auf die seiten... wie lange er sich darauf aufhält weiß ich leider nicht.

Was für mich pornosüchtig bedeutet kann ich nicht genau sagen. Aber sobald sich ein mensch dadurch verändert finde ich es schon schlimm.
Die pornosucht wurde von der therapeutin festgestellt.
Aufgrund seiner sehr schlimmen kindheit hat er einen suchtcharakter und er kommt leicht in eine sucht hinein. Und so hat sich die spiel- und pornosucht seit seiner frühen jugend manifestiert.
 
Dabei
21 Jul 2015
Beiträge
665
#4
Ja gut, dann würde ich das auch als süchtig bezeichnen. So was kann tatsächlich einen grossen Einfluss auf eine Beziehung haben, da dann meistens das eigene Sexualleben darunter leidet. Ich glaube
ich würde an deiner Stelle eine Deadline setzen - einfach für dich. Ich würde es nicht unbedingt kommunizieren um Druck zu machen, aber mit ihm nochmals Klartext reden, dass es so nicht weitergehen kann
und du darunter leidest.
 
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#5
Also du meinst, das ich mir z.B. sage wenn er das nächste mal Pornos guckt ist es vorbei?

So in der Art hatte ich mir das schon häufiger gedacht. Habe mich nur nie daran halten können...
 
Dabei
2 Mrz 2015
Beiträge
625
#6
Wie sieht denn euer Sexleben aus ?
Ich denke mir, wenn jemand in Pornos flüchtet, kann er damit ja nicht wirklich zufrieden sein.
 
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#7
Also wir hatten immer ein sehr lebhaftes und ausgeprägtes sexleben. Es war wirklich außergewöhnlich gut. Was auch seiner Meinung entsprach. Wir konnten über alles reden und alles ausprobieren.
Seitdem er das mit der arbeit erfahren hatte, hatte er keine lust mehr auf sex. Er meinte er würde unten rum nichts empfinden weil er sorgen hat. Wir haben es trotzdem versucht aber es regte sich nix. Ja und nun erfahre ich das sich bei uns nix regt weil die pornos mich ersetzt haben....
 
Dabei
20 Jun 2015
Beiträge
638
#8
Wowowowow, Pornos schauen ist etwas anderes als Pornos schauen und sich dabei die Fleischwurst pellen!

Nur weil er sich Unerreichbare und nachbearbeitete Frauen ansieht, heißt das noch lange nicht, dass er süchtig ist. Sich jeden Tag so etwas anzuschauen ist auch noch lange keine Sucht. Und dass er keinen hochkriegt kann tatsächlich mit dem Stress zu tun haben. Manche Männer sind in der Hinsicht empfindlicher als andere. Ihn nur deshalb abzusägen halte ich für unfair und sich darüber aufzuregen für verschwendete Nerven. Komm mal runter und kümmere dich lieber um seine Spielsucht. Die kann nämlich wirklich gefährlich werden!
 
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#9
Lieber steinwerfer,
Um seine spielsucht kämpfen wir seitdem wir uns kennen, gemeinsam! Ich unterstütze ihn und helfe ihm so viel ich nur kann. Es ist unglaublich schwer für mich ihm da neutral gegenüber zu treten aber ich tue es, für ihn, weil ich ihn liebe und ihm helfen will. Also so viel zu dem Thema spielsucht!

Und wenn du aufmerksam meine vorherigen beiträge gelesen hast, dann hast du bestimmt auch gelesen das sie pornosucht diagnostiziert ist. Auch er selbst weiß das sein konsum weit aus über dem normalen pornos gucken liegt.
Und ja, er "pellt sich auch die fleischwurst" dabei!
 
Dabei
20 Jun 2015
Beiträge
638
#10
Suchtdiagnosen sind mitunter schwierig zu machen, vor allem wenn es etwas so ungreifbares wie "Pornosucht" ist. Einmal am Tag Pornos schauen würde ich aber noch lange nicht als Sucht bezeichnen. Nur weil man Abends ein zwei Flaschen Bier trinkt ist man ja auch noch kein Alkoholiker. Wie genau wurde das denn diagnostiziert, dass darauf so beharrt wird?
 
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#11
Er geht zu einer therapeutin. Er hat einen Suchtcharakter der auf seine kindheit zurück zu führen ist. Sein problem ist es das er den drang hat, in unreale welten zu flüchten sei es die spielothek oder videos. Und vorallem wenn etwas in seinem leben schief läuft, wie grade das mit der arbeit wird ihm der druck zu viel und er flüchtet wieder aus der echten welt. Oder versucht es. Die zeit wo er es ohne geschafft hat war geprägt von entzugserscheinungen die natürlich psychisch bedingt sind aber denoch schwerwiegend. Er selbst weiß auch das es ihm nicht gut tut, jede flucht. Da er sich von der richtigen welt distanziert und den hang zum realen verliert, angstzustände bekommt und andere menschen nicht mehr wahrnimmt.
 
Dabei
5 Okt 2016
Beiträge
218
#12
Ich kenne mich mit Pornosucht nicht wirklich aus, aber ich kann mir vorstellen, dass du darunter sehr leidest und finde es keineswegs oberflächlich, deshalb irgendwann einmal die Beziehung zu beenden. Egal um welche Sucht es sich handelt, es ist immer die Frage, wie sehr belastet es einen und andere.
Dass er damit wieder angefangen hat, das ist relativ einfach zu erklären. Einer Sucht zu widerstehen und daran zu arbeiten, seinen Kopf umzuerziehen kostet sehr viel Kraft. Sobald andere Stressoren hinzu kommen, wird es schwierig. Bestes Beispiel sind trockene Alkoholiker, die eine Trennung mitmachen müssen. Die werden da dann häufig rückfällig (aber auch um den Schmerz zu betäuben). Nun hat er Stress auf der Arbeit und hat nun nicht mehr genug Kraft zu widerstehen und gibt den nach. Was sich dabei abspielt, weiss ich nicht genau, denn wenn ich mir wenn ich die Wahl zwischen Sex mit meiner Partnerin hätte und Pornos, dann ziehe ich die Partnerin eindeutig vor, schon alleine deshalb, weil ja auch die Qualität eine ganz andere ist.... Sich mit Pornos zu bedienen ist wie mit dem Tennisball gegen die Wand spielen, finde ich, aber das ist ein anderes Thema und bei ihm geht es ja um eine Sucht. Vielleicht kann er in der Sucht der Realität entrinnen, erreicht so den Reiz, den er braucht. Habt ihr euch denn mal darüber unterhalten, was ihn daran anmacht? Es kann ja sein, dass ihm irgendwas fehlt um auf Touren zu kommen. Wenn ich Stress habe, hab ich auch nicht so bock auf Sex, da muss Dan der Reiz entsprechend größer sein.
Alles in allem würde ich ihm aber ganz klar sagen, wie sehr dich das verletzt, nicht vorwürfig, sondern als "Ich-Botschaft" und das du das nicht mehr lange durchhalten kannst (sinngemäß). Wie ich bis jetzt gelesen habe nimmst du das sehr ernst und magst ihm helfen,was ich toll finde. Doch vergiss dich dabei selbst nicht, du bist kein Therapeut, sondern seine Partnerin und jeder hat seine Grenzen. Wenn er das nicht kappiert und nicht an sich arbeitet, dann ist es völlig normal, dass irgendwann mal sense ist und den Schuh brauchst du dir dann nicht anziehen, denn du versuchst es ja....
 
Dabei
2 Mrz 2015
Beiträge
625
#13
Zu deiner Ausgangsfrage:
Ich denke auch, dass du ihn zu viel Verständnis entgegen bringst.
Der Kernpunkt sind hier nicht die Pornos oder die Spielsucht, sondern das Verheimlichen und Belügen.

Das solltest du ihm auch klar machen.
Er kann doch mit dir reden, wenn er das Bedürfnis hat.
 
Dabei
17 Nov 2016
Beiträge
7
#14
Er hat mir erklärt das die Pornos ihm nur als medium dienen und er sie oberflächlich sieht. Verstehen tue ich die aussage allerdings nicht.

Das Problem ist nun, was soll ich jetzt machen??
Zwischen uns herrscht zurzeit eiszeit. Ich habe gesagt das ich mir noch nicht sicher bin was ich tun werde.
Er weiß genau wie sehr mich das alles verletzt und ihm tut es sehr leid, wie immer.
Aber seine entschuldigungen kommen leider diesmal gar nicht bei mir an.

Ich habe ihm schon so oft gesagt das das schlimmste an allem die lügen sind. Aber die angst das ich ihn verlasse ist bei ihm so groß, das er sich einfach nicht traut.

Ich habe das gefühl alles getan zu haben was in meiner macht liegt... ich kann ihm diesmal einfach nicht verzeihen. Vielleicht nach einer längeren zeit. Aber ob das so sinn macht? Ich bin wirklich am verzweifeln. Wie soll ich jetzt weiter machen?
 
Dabei
5 Okt 2016
Beiträge
218
#15
Also im Grunde ist es wie immer bei solchen suchterkrankungen. Es tut dem Betroffenen leid, aber ändern wird er nichts, wenn er nicht muss. Und wenn er jedesmal eine Chance bekommt, dann ändert sich nie etwas, denn es geht ja auch so. Vielleicht ist diesmal deine Grenze erreicht, das solltest du dir selbst mal überlegen und in dich hineinhorchen und ihm auch sagen, was du gerade geschrieben hast, was in dir vorgeht. Du bist weg, wenn er nichts macht, so sehe ich das....
 
Anzeige:

Oben