Wissen um Fetische

Dabei
27 Mrz 2012
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#1
Mich würde interessieren, was es mit Fetischen auf sich hat und wie das funktioniert. Ich weiß, dass Fetische die Lust bei bestimmten Dingen steigern können, aber mir ist unklar:

1) Wie sehr steigern sie die Lust?
2) Woher kommen Fetische? Werden sie vererbt, während dem Leben entwickelt.. ?
3) Könnte man sich einen Fetisch bewusst antrainieren? Kann man einen wieder "entfernen"?
4) Je mehr man sich mit seinem Fetisch beschäftigt, rutscht man dann auch immer mehr dort hinein, also braucht man den Fetisch dann auch immer mehr um dasselbe zu erreichen wie zu vor? Quasi wie eine Droge, von der man immer mehr (oder immer öfter) braucht um denselben Kick zu erreichen.
5) Was ist, wenn eine Person mit seinem/n Fetisch/en nicht zurecht kommt. Diesen also verwünscht und nicht akzeptieren will?

Ich stelle diese Fragen rein interessehalber. Kennt sich da jemand mit aus? Gibt es Quellen dazu?
 
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Dabei
27 Mrz 2012
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#3
Ich empfand es als ungenügend. Viele (unwichtige) Informationen, "hoch" geschrieben (ist ja meist so bei Wikipedia) und vage. Mir was bewusst, dass nichts 100%iges zu der Entstehung bekannt ist.
Also:

1) Unterschiedlich. Teils genug um die "normale" Sexualität stark zu beeinflussen.
2) Unbekannt. Es gibt verschiedene Theorien darüber. Vererbung ist unwahrscheinlich.
3) Unbekannt. Möglicherweise durch Konditionierung (siehe unter Behandlung).
4) ?
5) ?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#4
4) Ist nicht wie Kaffetrinken, sondern wie eine Schwimmbrille beim Sportschwimmen. Ohne macht es weniger Spaß und ist ineffektiver.

5) Therapie oder Eigenreflexion. Jedoch, weswegen sollte man seinen Fetisch verwünschen? Ist doch das, was einem gefällt.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#5
Wieso versuchst du das so zu kategorisieren? Es ist in erster Linie Lustgewinn. Wie stark der Lustgewinn ist, variiert.
Wer einen Fetisch hat, wird versuchen ihn auszuleben. Solange er niemandem schadet oder beeinträchtigt, ist es auch unsinnig, ihn loswerden zu wollen.

Das klingt mir schon wieder so pseudo-psychologisch, als ob jeder Kink eine Störung der Sexualität darstellte (die es natürlich auch gibt).

Warum also interessiert es dich?
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#6
5) Therapie oder Eigenreflexion. Jedoch, weswegen sollte man seinen Fetisch verwünschen? Ist doch das, was einem gefällt.
Es ist trotzdem etwas Außergewöhnliches, für das sich jemand schämen könnte. Es gibt wahrscheinlich mehr Leute mit schlechtem als mit gutem Selbstwertgefühl. Aber du hast Recht. Es besteht kein Grund, solange es Spaß macht und niemandem schadet.

MissMackie hat gesagt.:
Warum also interessiert es dich?
Wie meinst du das? Wieso interessieren mich Naturwissenschaften? Ich finde diese einfach faszinierend.
Meine Intention ist nicht etwas zu kategorisieren oder Kinks zu verachten. Im Gegenteil. Ich möchte mich informieren.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#7
Ich kann mich ja auch für Wissenschaften begeistern. Aber wenn ich anfinge, sexuelle Neigungen zu intensiv wissenschaftlich und/oder analytisch zu betrachten, verginge mir wohl die Lust daran.

Folgende Fakten sind für mich relevant:
1. Ich habe Neigungen.
2. Diese muss ich für ein erfülltes Sexleben nicht immer ausleben. Sie sind ein Bonus, der meine Lust steigert, die Ausbeute an Lust aber nicht bedeutend vergrößert.
3. Einige dieser Neigungen habe ich seit rund 15 Jahren. Sie waren also schnell da, als meine Sexualität in den Gang kam. Andere haben sich durch Ausprobieren entwickelt.
4. Meine Eltern wissen davon größtenteils nichts. Meine Mutter weiß von meinen "normaleren" Kinks, kann aber nicht nachvollziehen, dass mir das Spaß macht.
(Anmerkung: Zumindest für mich persönlich schließe ich Vererbung demnach aus.)

Aber spiele ich dein Spiel mit und fasse deine Fragen ins Auge, lauten die Antworten:

zu 1) Der Grad der Luststeigerung hängt von der Praktik und vom Setting ab. Natürlich auch vom Partner bzw. wie dieser mit dem Kink umgeht.
zu 2) Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Menschen "allgemeinere" Kinks im Laufe der Sexualität entwickelt. Wie es mit "intensiveren" Fetischen aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen.
zu 3) Ich bezweifle, dass ein Antrainieren möglich ist. Ansonsten hätte ich meinen Partner schon längst konditioniert. ;) Gleiches gilt für das Ablegen, zumindest sofern die Erfüllung des Fetischs notwendig für die sexuelle Erfüllung ist.
zu 4) Hier würde ich sagen, dass das individuell sicherlich sehr verschieden ist. Für mich persönlich gilt: nein. Meine Einstellung zu meinen Neigungen und deren Erfüllung hat sich nie verändert, unabhängig davon, wie oft ich sie ausleben konnte.
zu 5) Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch allgemeine Störungen/Verstimmungen auftreten können.

P.S.: Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du Kinks verachtest. Es gibt aber eben genügend Leute, die ihnen sehr kritisch begegnen; mitunter ein Grund dafür, sich über das Thema in der üblichen Runde gründlich auszuschweigen.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#8
Moin,

Mich würde interessieren, was es mit Fetischen auf sich hat und wie das funktioniert. Ich weiß, dass Fetische die Lust bei bestimmten Dingen steigern können, aber mir ist unklar:

1) Wie sehr steigern sie die Lust?
Das hängt davon ab, ob du deinen ganz persönlichen Fetisch genau kennst und auch ausleben kannst. Ich würde sagen, dass es die Lust steigert, weil nicht nur deine biologischen, sondern auch psychischen Bedürfnisse befriedigt werden.

2) Woher kommen Fetische? Werden sie vererbt, während dem Leben entwickelt.. ?
Genau, ist wie mit Homosexualität. Wenn du die Krankheit einmal in der Familie hast, seid ihr alle für immer unheilbar und Verstoßene. *augenbraue hochzieh*
Ich würde sagen, dass der Ursprung für verschiedene Fetische in (unbewusster) Konditionierung zu suchen ist. Kann das wie alle anderen Forscher in dem Gebiet aber natürlich nicht allgemein nachweisen.

3) Könnte man sich einen Fetisch bewusst antrainieren? Kann man einen wieder "entfernen"?
Demnach ja und ja. Aber wieso sollte man etwas abtrainieren wollen, dass die Lust beim Sex steigert?

4) Je mehr man sich mit seinem Fetisch beschäftigt, rutscht man dann auch immer mehr dort hinein, also braucht man den Fetisch dann auch immer mehr um dasselbe zu erreichen wie zu vor? Quasi wie eine Droge, von der man immer mehr (oder immer öfter) braucht um denselben Kick zu erreichen.
Das ist sehr individuell.


5) Was ist, wenn eine Person mit seinem/n Fetisch/en nicht zurecht kommt. Diesen also verwünscht und nicht akzeptieren will?
Dann liegt eine krankhafte psychische Störung nach F65.0 ICD10 vor. Kann man ähnlich wie früher Homosexualität therapieren.

P.S.: Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du Kinks verachtest. Es gibt aber eben genügend Leute, die ihnen sehr kritisch begegnen; mitunter ein Grund dafür, sich über das Thema in der üblichen Runde gründlich auszuschweigen.
@MissMackie: Was soll denn passieren? Solange sich alle am Fetisch beteiligten an das deutsche Gesetz halten. Bei Körpverletzungen leichter Art kann zum Beispiel nach §228 STGB ("Körpverletzung auf Verlangen") die Strafbarkeit ausgeschlossen werden (siehe hier). Genau wie beim Zahnarzt, der ja auch munter drauf los körperverletzt. Das halte ich zwar für moralisch verwerflich, aber es ist legal.
 
Dabei
12 Okt 2013
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#9
Oh ja , sie können sehr die Lust steigern...ich denke, dass die sich im Leben entwickeln und dass es ein Gegenüber braucht, der das ernst nimmt und einem dabei das Gefühl der Sicherheit gibt.auch das Gefühl, nein sagen zu können, wenn einem der Fetisch des andren nichts gibt. ich denke nicht, dass man sich da reinsteigern kann- eher ist es ein Gefühl, dass man mithilfe des andren neue Neigungen ausprobieren kann und Grenzen neu auslotet.Drüber reden hilft immer, manchmal ist es überraschend, wie oft man mit seinen Phantasien auf Gegenliebe stösst...:)
 
Dabei
5 Sep 2011
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#10
@MissMackie: Was soll denn passieren? Solange sich alle am Fetisch beteiligten an das deutsche Gesetz halten. [...]
So habe ich das nicht gemeint. In meinem Freundeskreis haben viele reichlich und ausschließlich Vanilla-Sex. Ich weiß, dass einige von ihnen Fetische ziemlich "krank" finden. Deshalb rede ich gar nicht erst groß darüber. ;) Es geht sie aber auch ohnehin nichts an, was ich gern im Bett habe.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#11
Vielen Dank für euer feedback. Fetische hören sich sehr interessant, und nützlich an da luststeigernd. Ich denke damit kann man viel Spaß haben und es bietet eine Alternative für den gewöhnlichen Sex im Bett, was immer einen Gewinn darstellt — solange es auf Toleranz oder Gegenliebe stößt. Andernfalls kann es allerdings auch limitieren, da es eben diese auch braucht um entfaltet zu werden.
 
Dabei
2 Nov 2013
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#12
Hmmm. Aber is scho klar, das Fetische nichts sind, das man mal ausprobiert? Ich mein, entweder sie sind da, oder eben nicht, das kann man sich ja nicht aussuchen...
 
Dabei
5 Sep 2011
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#13
Fetische hören sich sehr interessant, und nützlich an da luststeigernd. Ich denke damit kann man viel Spaß haben und es bietet eine Alternative für den gewöhnlichen Sex im Bett
Gerade erst gesehen, durch den letzten Beitrag:

Fetische kann man wirklich nicht einfach einmal ausprobieren. Man kann sexuell natürlich probieren, aber tatsächliche Vorlieben sind einfach da oder nicht bzw. entwickeln sich oder eben nicht.

Mal als Beispiel: Ich habe einige Vorlieben, die ich mit meinem Partner nicht ausleben kann, da er sie nicht teilt. Ob das immer so bleiben wird, wissen wir natürlich nicht. Derzeit ist aber nicht abzusehen, dass er einmal Lust darauf bekommen könnte. Für mich bedeutet das an dieser Stelle, dass ich beurteilen muss, inwiefern ich das Ausleben der Vorlieben für ein erfülltes Sexleben benötige resp. wie ich sie alternativ ausleben kann (bspw. durch Selbstbefriedigung, das ist zum Teil ja möglich).
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#14
Das war jetzt mehr darauf bezogen, dass wer einen Fetisch hat, derjenige eben mehr "Auswahl" an Sexualpraktiken hat, die einen heiß machen. So ist nicht "nur noch" der normale Sex (mit allem drum und dran), sondern auch der Fetisch luststeigernd.
Ergo gewinnt man ja damit nur.. außer der Fetisch wäre so stark, dass er immer gebraucht wird um befriedigt zu werden, sofern das möglich ist.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#15
Ergo gewinnt man ja damit nur.. außer der Fetisch wäre so stark, dass er immer gebraucht wird um befriedigt zu werden, sofern das möglich ist.
Nun ja, per definitionem sind einige Fetische ja als Störung klassifiziert. Inwiefern das nun zutreffend ist, ist wie so vieles andere auch diskutabel.
ABER in vielen Fällen besagt die Verwendung des Begriffs "Fetisch" bereits, dass die Vorliebe für die sexuelle Erfüllung notwendig ist.

Bei mir sind das definitiv unter anderem Schläge. Wenn ich die nicht regelmäßig kriege, verliere ich die Lust am Sex. So einfach ist das.
 
Dabei
23 Feb 2014
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#16
Sind Zöpfe Fetische ?
Ich flechte meine langen Haare gerne zu Zöpfen,
stelle mich zwischen 2 Spiegel und mache Selbstbefriedigung .
 
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