Wieiviel kann eine Beziehung ertragen?

Dabei
17 Mrz 2015
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#1
Hallo,

wie die meisten hier wende auch ich mich an euch, um eine objektive Meinung zu erhalten. Meine Story ist etwas lang und verwirrend, daher versuche ich es so kurz wie möglich zu erhalten..

Ich bin 23 Jahre alt und lernte vor 5 Jahren meine erste große Liebe kennen. Ich hatte davor zwar bereits "Beziehungen" gehabt jedoch war er der erste Mann, den ich auch meiner Familie vorstellte und mit dem ich eine tiefe Beziehung einging. Es war - auch wenn kitschig - Liebe auf den ersten Blick. Diese Liebe hat seit dem Tag unserer Begegnung bis heute sehr viel erlebt und nach fünf Jahren scheine ich tatsächlich an dem Punkt gelangt zu sein, wo ich mir die Frage stelle: Ist es das alles noch wert???

Damit man versteht warum ich mich das frage, muss ich trotzdem etwas ausholen, da hier einige Dinge sich über die Jahre angestaut haben:

In dieser Beziehung gab es viele höhen und tiefen, besonders seinerseits. Ich persönlich war und bin ein sehr ehrgeiziger Mensch, habe eine tolle Familie, die hinter mir steht und mich immer unterstützt hat. Ich bin ein Mensch mit Zielen und sehr erhgeizig.
Er ist eher das andere Extrem. Er wuchs ohne eine richtige Familie auf, hat in seiner ganzen Karrierelaufbahn noch nicht viel erreicht (er ist 29). Er hatte nie die unterstützung, wie ich sie hatte, was mich vielleicht auch dazu gebracht hat, das ich ihn sehr bemutter, weil ich das beste für ihn will... Gleichzeitig ist er ein Mensch, der sich vor mir nur einmal wirklich gebunden hat und sonst eher ein Draufgänger war. Ich dagegen glaubte immer (so romantisch es auch klintgt) an die große Liebe, weil meine Eltern mir das vorgelebt haben.

Ich habe von Anfang an alles für die Beziehung getan, damit sie funktioniert. Habe lange Strecken und damit eine auch viel stress auf mich genommen nur um ihn zu sehen. Bin sogar auch seinetwegen in seine Statdt gezogen, habe dort eine Ausbildung angefangen u.s.w.
In den letzten fünf Jahren haben wir uns zwei mal getrennt. Die erste Trennung war nach 6 Monaten Beziehung und dauerte 2 Monate (2012), dann veruschten wir es noch einmal.
Unsere zweite und auch richtige Trennung, war vor 2 Jahren. Damals trennten wir uns, da ich handgreiflich geworden war, da ich herausfand, dass er ständig im Netz am flirten mit anderen Frauen war, sich auch mit manchen heimlich traf (auch wie ich dachte Freundinnen von mir) und mich anlog. Ich erfuhr alles als ich sei Handy kontrollierte und wurde daraufhin so wütend das ich ihn das erste mal mit Gegenständen bewarf. Das zweite Mal handgreiflich wurde ich, als ich ihm im Club mit der Barkeeperin flirten sah und er sich mir gegenüber wir ein A*****loch verhielt. Da gab ich ihm im Club vor versammelter Mannschaft zwei Ohrfeigen. Auf diese bin ich auch nicht stolz, doch leider wusste ich in dem Moment mir nicht anders zu helfen.
Wir trennten uns daraufhin auch und dabei blieb es ein Jahr. In diesem Jahr hatte er dann tatsächlich was mit der Barkeeperin aus dem Club, ging eine kurze Beziehung mit einer weiteren Frau ein und hatte hier und da seine Techtelmechtel. Zwischendurch hatten wir zwar immer wieder Kontakt, da wir beide nicht richtig loslassen konnten, jedoch wurde erst mal nichts mehr daraus. Auch ich lernte in dieser Zeit Männer kennen und ging sogar eine drei Monatige Beziehung mit einem tollen Mann ein, den ich aber verließ, da ich ihn einfach nicht liebte sondern meinen jetzigen Freund....

Kurz darauf trafen mein damaliger ex/ heutiger freund uns eines abends wieder und von da an ging alles wieder von vorne los. wir redeten, ich verzeihte ihm seine lügen, er verprach das nie wieder zu tun, er vergab mir meine handgreiflichkeiten und wir kamen wieder zusammen.
Wir zogen ein halbes jahr später (august 2014) sogar zusammen und wohnen immer noch zusammen. Soweit so gut....
In der Zeit als wir getrennt waren hatte er eine Zeit lang etwas mit einer Frau am laufen, das Ergbnis ist, dass dabei ein Kind entstand (sie hatte die pille heimlich nicht genommen und wollte ihn an sich binden). Das Mädchen ist seit September 2014 auf der Welt. Kontakt hat meine Freund jedoch weder zu der Mutter noch zum Kind. Ich kam anfangs sehr schwer damit zurrecht, denn vor unserer Trennung war er irgendwie noch "Mein Mann" und nun habe ich das Gefühl ihn verloren zu haben, denn nun hat er (ob er will oder nicht) ein Kind mit einer anderen. Er lehnt den Konkat zwar strikt ab, da er sich von ihr hintergangen fühlt und er außer Sex nie mehr von ihr wollte und ja eine Beziehung mit mir will.

Ich bin hin und hergerissen. Ich komme aus einer Familie wo Mutter und Vater einfach zusammen gehören. Ich fühle mich schlecht, weil ich das Gefühl habe schuld daran zu sein, dass ein Kind seinen Vater nicht hat. Anderseits bin ich aber auch (auch wenn es egoistisch klingt) auch froh das kein Kontakt da ist, denn ich sehe die Frau vorallem als Bedrohung, denn sie will ihn um jeden Preis und hat ständig versucht unsere Beziehung kaputt zu machen.

Ein weiterer Schlag kam vor zwei Monaten, denn seit dem ist mein Freund nun auch noch arbeitslos. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Er ist deprimiert, fühlt sich nutzlos und lässt seinen Frust manchmal auch an mir raus. Er tut mir leid, denn mit 29 Jahren steht er iwie im nichts und hat nur mich.

Nur ich werde auch älter, bin nun 23 und frage mich, ob ich das alles verdient habe. Ich merke immer mehr dass ich nicht mehr die Kraft habe alles hinzunehmen. Ich liebe ihn, bin ihm für vieles Dankbar aber gleichzeitig weiß ich auch das er oft schlecht zu mir war und das mit dem Kind macht die Situation auch nicht besser. Ich weiß nicht ob alls eine Zukunft hat, wo mein Platz in dieser Story ist....

Fakt ist mene Freunde stehen schon lange nicht mehr hinter unserer Beziehung, sie warten eigentlich nur darauf dass wir uns trennen.
Manchmal schaue ich ihn an und denke wir schaffen alles, doch dann gibt es momente wie heute wenn wir uns wieder wegen Kleingkeiten streiten, wo ich mich frage: Wie lange soll ich das alles noch ertragen?

Mein Stolz ist verletzt, denn ich wollte dass wir Kinder haben, wir endlich unseren Frieden haben, doch es ist nichts mehr wie es mal war.
Dann auch noch die Arbeitslosigkeit (er war oft arbeitslos in den letzten 5 Jahren). Es spricht einfach immer mehr dagegen....
Ich bin im Juni fertig mit meiner Ausbildung und weiß dass ich dann nicht mehr an die Stadt gebunden bin und somit auch einen neune Weg einschlagen könnte mit z.B. einem Studium...

Ich habe immer daran geglaubt dass wir eine Zukunft haben und es gibt genug Paare wo auch Kinder aus früheren Beziehungen sind, ich weiß das es geht.
Jedoch ist in unserem Fall das Kind irgendwie ja fast parallel entstanden.

Dann die ständigen Streiterein wegen Kleinigkeiten, wegen Eiefersucht, wegen seiner Arbeistlosigkeiten.... Ich weiß einfach nicht weiter!
Es ist sehr viel Text. Ich hoffe die Zusammenhänge werden etwas deutlich.

Freue mich über Ratschläge. :)
 
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Dabei
27 Aug 2012
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#2
Ich würde sagen, es sprechen genug Dinge gegen die Beziehungen. Fangen wir mit dem Unwichtigsten, dem Praktischen an:

Finanzielle Einschränkungen. Er wird für das Kind Unterhalt bezahlen müssen und hat aktuell nicht mal einen Job. Wird er sich wieder zeitnah aufraffen und was Neues finden? Ob direkt oder indirekt, sogar unabhängig davon ob arbeitslos oder nicht, es wird dich in irgendeiner Form auch betreffen/beeinflussen, wenn ihr in einer Lebensgemeinschaft seid. Hast du darauf Bock?

Dann die emotionale Seite:

1. Du willst jemand "Unverbrauchten" als Partner, für den alle wichtigen Meilensteine mit dir seine ersten sein werden: Hochzeit, Kinder etc. Du bist nicht der Typ, der sich um "Kuckuckskinder" kümmern will.

2. Dein Freund hat in den Jahren mehrfach seine Untreue bewiesen. Ja, du hast natürlich auch massive Fehler begangen, indem du ihn z.B. ausspioniert hast und das hättest du definitiv nicht tun dürfen. Aber deshalb kann man nicht ignorieren, dass du fündig geworden bist. An deinem Verdacht mit der Barkeeperin war schließlich was dran und das ist nur eins von vielen Beispielen. Sagen wirs einfach so - er ist kein Kind von Traurigkeit. Und das wird sich höchstwahrscheinlich in der vergleichsweise kurzen Zeit nicht geändert haben. Er war ja noch bis kurz vor eurem Comeback auf Schürzenjagd. Scheint nicht so, als hätte er dich allzu stark vermisst. Du kamst halt zufällig gelegen, als ihr euch wieder getroffen habt. Und was hätte er da auch sagen sollen außer "Ich mache ab nun alles besser".

3. Anscheinend hasst dein soziales Umfeld deinen Freund. Muss natürlich kein Show-Stopper für dich sein, aber es ist schon auf Dauer sehr belastend, wenn alle gegen euch sind und man permanent gegen den Sturm ankämpfen muss. Außerdem sind deine Freunde ja keine Unmenschen, die einfach so was gegen ihn haben. Sie haben gute Gründe dafür und du solltest dich fragen, warum das so ist...

Sind wir realistisch. Gut möglich, dass ihr mal eine Chance auf ein Happy End hattet. Aber letztlich habt ihrs beide vergeigt. Du durch deine Kontrollsucht und deinen Hang zur Gewalt, er durch seine freizügige Art. Wahrscheinlich gibts da noch mehr Faktoren, aber das sind die wesentlichen, die mir ins Auge gesprungen sind. Und nun ist eure Chance halt verflogen, das Zeitfenster hat sich geschlossen, es lässt sich nicht mehr zurückspulen. Es ist schwer, jetzt davon abzulassen, aber du hängst zu sehr an alten Zeiten, wo die Sachlage noch anders war. Heute hat sie sich geändert und das Happy End für euch als Paar ist nicht mehr drin. Nicht mehr miteinander, aber für jeden von euch für sich. Auf getrenntem Wege.
 
Dabei
18 Mrz 2015
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#3
Generell:
Man sagt ja eigentlich, dass man in einer Beziehung, ähnliche oder gleiche Fehler macht wie in der Beziehung davor und meistens macht man sie auch in der Beziehung danach... d.h der Verlauf einer Beziehung ist wesentlich vom Verhalten beider Parteien abhängig – auch von dir.
Vom psychologischen Standpunkt aus, macht es eigentlich mehr Sinn in einer Beziehung zu bleiben und gemeinsam an Fehlern zu arbeiten, statt die Beziehungen zu wechseln und immer das gleiche Schema abzuspulen, nach dem Motto: wenn es schwierig ist, bin ich dann mal weg. Leider Gottes sucht man sich auch noch häufig ähnliche Partner aus, die durch ein gewisses Muster einem gefallen, oft aber ähnliche Fehler haben, wie der vorherige Partner.


Aber:
In deinem Fall, ohne dir etwas Falsches raten zu wollen, würde ich mir folgende Fragen stellen und sie für mich ehrlich beantworten:



  • Liebe ich ihn? Liebe ich ihn so, wie ich denke, das es eigentlich sein sollte oder liebe ich ihn einfach um seinetwillen?
  • Bin ich glücklich?
  • Ist der Streit um „Kleinigkeiten“ wirklich ein Streit um Kleinigkeiten oder liegt darunter all der Mist, durch den wir gegangen sind?
  • Habe ich ihm wirklich verziehen? Und glaube ich daran, dass er mir wirklich verziehen hat?
  • Denke ich, dass er mehr „Scheiße gebaut“ hat, als ich?
  • Glaube oder hoffe ich, dass er sich „für mich“ ändern wird? Oder muss ich da nachhelfen, ohne zu wissen, wie es ausgeht?




Führe dir ehrlich vor Augen wo das Positive und wo das Negative ist. Ihr seid lange zusammen, aber dennoch ist diese Zeitspanne sehr kurz für so viele Trennungen und Untreue und all den anderen Mist.


Du fragst, was eine Beziehung aushalten kann und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: sehr sehr viel. So viel, dass man manchmal nicht weiß, ob es zu viel ist.
Manchmal lohnt es sich zu bleiben, aber manchmal lohnt es sich zu gehen und etwas Neues zu beginnen. Dafür hast du eigentlich die perfekte Voraussetzung: deine Ausbildung ist fast vorbei, du willst studieren, du bist erst 23 (!!) , ihr habt noch keine Kinder und du kannst tun und lassen was du willst, also nutze es!
Was wird passieren, wenn du ausziehst, wo anders hingehst, studierst etc., was wird er machen? Was glaubst du? Wird er alles daran setzen in der anderen Stadt einen Job zu finden und Fuß zu fassen? Wird er dir hinterherlaufen? Oder wird er eine neue „Barkeeperin“ finden, sobald du die Stadt verlassen hast?


Du kennst ihn doch sehr gut, das weißt du bestimmt selbst, und ich denke du kannst dir die Fragen auch ehrlich beantworten. Höhen und Tiefen gehören zu einer Beziehung dazu – Tiefen sind auch wichtig, aber nur, wenn man mit einem positiven Ergebnis da raus geht und sich gestärkt fühlt, weil man gemeinsam eine Krise überwunden hat. Leider scheint es bei dir nicht der Fall zu sein. Du zweifelst, und scheinst unglücklich zu sein, auch wenn du versuchst etwas Positives zu finden, weil doch viele gemeinsame und ich denke auch positive Erfahrungen hinter euch liegen. Aber man kann nicht immer in der Vergangenheit leben – auch die Gegenwart verdient es, schön und glücklich zu sein. Jetzt ist es so wie es ist und ich würde an deiner Stelle versuchen stark und konsequent zu sein, es wird sich lohnen, auch wenn der Schmerz am Anfang überwiegen wird. Am Ende gehst du als eine starke Person da raus, du hast Fehler gemacht, die Beziehung hat dir viele Facetten gezeigt, wie es nicht gehen sollte und nun kannst du „neustarten“ und versuchen, es besser zu machen – und zwar mit einem anderen Menschen, der dich wirklich schätzt.
 
P

Papatom

Gast
#4
Moin

das ich ihn sehr bemutter, weil ich das beste für ihn will...
Ich dagegen glaubte immer (so romantisch es auch klintgt) an die große Liebe
Ich habe von Anfang an alles für die Beziehung getan, damit sie funktioniert. Habe lange Strecken und damit eine auch viel stress auf mich genommen nur um ihn zu sehen. Bin sogar auch seinetwegen in seine Statdt gezogen, habe dort eine Ausbildung angefangen u.s.w.
Es ist nie gut, so viel für eine Beziehung tun zu müssen. Für mich klingt das, als hättest Du wesentlich mehr für Euch tun müssen, damit es überhaupt läuft, als er. Wenn Du nicht so viel getan hättest, wärt Ihr vermutlich nicht mehr zusammen, oder?


-und wurde daraufhin so wütend das ich ihn das erste mal mit Gegenständen bewar
-gab ich ihm im Club vor versammelter Mannschaft zwei Ohrfeigen

Spätestens hier war doch alles aus. Gewalt geht mal gar nicht. Wenn man jemanden schlägt, zeigt das am allereutlichsten, wie man zu demjenigen eigentlich steht.

-und sonst eher ein Draufgänger war. I,
-dass er ständig im Netz am flirten mit anderen Frauen war, sich auch mit manchen heimlich traf (auch wie ich dachte Freundinnen von mir) und mich
anlog.
-als ich ihm im Club mit der Barkeeperin flirten sah und er sich mir gegenüber wir ein A*****loch verhielt
-In diesem Jahr hatte er dann tatsächlich was mit der Barkeeperin aus dem Club
-ging eine kurze Beziehung mit einer weiteren Frau ein
-und hatte hier und da seine Techtelmechtel.
-hatte er eine Zeit lang etwas mit einer Frau am laufen, das Ergbnis ist, dass dabei ein Kind entstand
-denn sie will ihn um jeden Preis und hat ständig versucht unsere Beziehung kaputt zu machen.
-Ein weiterer Schlag kam vor zwei Monaten, denn seit dem ist mein Freund nun auch noch arbeitslos.
-und lässt seinen Frust manchmal auch an mir raus.
-Dann die ständigen Streiterein wegen Kleinigkeiten, wegen Eiefersucht, wegen seiner Arbeistlosigkeiten....
Mal ehrlich ,was hast Du Dir denn da für einen gesucht?


Was mir bei Euch fehlt ist das Gemeinsame. Es stimmt nix. Hinten und vorne nicht. Du musst durch ubermäßige Arbeit seine Defizite kompensieren damit die Beziehung überhaupt klappt.

Er hat anscheinend stets genau so ein Interesse an anderen Frauen wie an Dir und nutze jede Gelegenheit. Das mit dem Kind ist doch auch nur sinnfreie Rechtfertigung. Bei seinem Fraueninteresse kein Kondom zu benutzen, da sie ja die Pille nimmt ist doch mehr als grob fahrlässig. Kondome nimmt man bei der Einstellung ja nicht nur zum Verhüten sondern auch zum Schutz vor Krankheiten UND eben solchen Fällen. :eusa_doh:

Lies Dir noch mal die Zitatze aus Deinem Text durch und erklär mir, was an der Beziehung eigentlich so erhaltenswert ist? Lügen, Gewalt und Geringschätzung lese ich da. Was liest Du?

Grüße
 
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