Wer bin ich und was will ich?

Dabei
17 Jul 2009
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#1
Hallo

Ich (m,25) bin in einer sehr glücklichen Beziehung mit meiner Freundin. Wir wohnen seit kurzem zusammen und lieben uns beide sehr.
Ich werfe mir mit meinen Gedanken und Selbstzweifel nur selbst ständig Steine in den Weg.
Ich bin ein Beziehungstyp und hatte seit ich 18 bin fast ausschließlich Beziehungen. Die letzte Beziehung mit meiner Ex ging fast 3 Jahre.

Als ich single war, schwor ich mir, erstmal frei zu sein, zu machen was ich will. Ich schmiedete Pläne mit meinem Kumpel länger zu verreisen. Wollte Frauen kennenlernen aber mich nicht binden. Ich hatte noch nie F...beziehungen und dachte, das wäre jetzt genau das richtige für mich.
Allerdings stellte ich ziemlich schnell fest, dass ich trotzdem nicht der Typ für lockere Geschichten bin, obwohl ich Gelegenheiten dazu hatte und fühlte mich als single trotzdem manchmal sehr einsam. Ich habe festgestellt, wie sehr ich es hasse, allein zu sein und das blockiert natürlich solche Pläne wie F...beziehungen oder länger verreisen.

Dann lerne ich meine jetzige Freundin kennen.
Die Zeitspanne von der Trennung meiner Ex, der Zeit in der ich mich einsam und anfangs sehr verletzt gefühlt habe, weil sie mich (wegen einem anderen) verlassen hatte und dem Kennenlernen meiner Freundin sind ziemlich genau 2,5 Monate. Das ist sehr kurz, ich weiß, aber es hat sich eben so ergeben und ich wollte diese Frau nicht gehen lassen.
Ich liebe meine Freundin über alles. Wir haben eine Bilderbuchbeziehung mit sehr gutem Sex. Mittlerweile sind wir 1 Jahr zusammen.

Als wir ziemlich frisch zusammen waren haben wir mal so über unsere frühere Zeit geredet, da sie auch in einer Beziehung war und 1 Jahr single war und sowas. Das war im Nachhinein ein schwerer Fehler für meine Psyche. Da sie sehr offen ist und kein Blatt vor dem Mund nimmt erzählte sie mir, dass sie sich in ihrer single Zeit sehr ausgelebt hat und wörtlich "Fuckbuddys" hatte.

Damit komme ich überhaupt nicht klar.
Es ist irgendwie genau das, was ich in meiner single Zeit gerne gemacht hätte, aber trotzdem nicht der Typ dafür war (zu schüchtern, zu Grün hinter den Ohren, sonst was..).
Zusätzlich quält mich das Kopfkino, wie ich mir vorstelle, wie sie sich mit Typen getroffen hat und Spass hatte. Das Gefühl bei der Vorstellung/dem Kopfkino dabei ist, als würde sie mich aktuell betrügen. Ich fühle ich bei jeder Vorstellung daran verletzt.

Um es aber klar zu stellen: Ich respektiere ihren Lebensweg und Entscheidungen und habe nicht das Recht mir darüber ein Urteil zu fallen, das ist mir klar. Deshalb halte ich mein Problem, dass nur ich mit mir selbst habe, fern von ihr und der Beziehung und spreche das gar nicht an. Ich bin deshalb auch in eine psychologische Therapie gegangen und gehe dort regelmäßig (heimlich) hin.

Die Unzufriedenheit mit mir selbst verschwindet aber leider nicht, sondern wird mal besser, mal schlechter und im Moment eben im Tiefpunkt.
Ich bin in einer Art Zwiespalt, indem ich auch gerne als single meine Hörner abgestoßen hätte und F...beziehungen gehabt hätte, es aber nicht tat - Ich frage mich oft, ob ich das zum Leben und meiner Entwicklung vielleicht brauche? Aber, ich liebe meine Freundin unendlich und bin froh, die beste Frau in meinem Leben getroffen zu haben und die erste, bei der ich das Gefühl habe, ich könnte mich dauerhaft an sie binden.
Aber irgendwo bin ich "unausgefüllt" und in meinem Kopf verkorkst.

Ich würde gerne wissen, wem es bereits ähnlich ergangen ist oder geht. Welche Tipps helfen können, wie man mit sich in´s Reine kommt. Was andere durchgemacht haben, wie andere sich fühlen und bin über eine Feedback dankbar :)

Danke fürs Lesen!
 
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Dabei
13 Jul 2015
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#2
Ich bin in einer Art Zwiespalt, indem ich auch gerne als single meine Hörner abgestoßen hätte und F...beziehungen gehabt hätte, es aber nicht tat - Ich frage mich oft, ob ich das zum Leben und meiner Entwicklung vielleicht brauche?
Zu was genau sollt du das denn brauchen, wenn es noch nicht mal dein Ding ist?
Hättest du als Single wirklich gerne deine Hörner abgestoßen? Oder hattest du nur die Vorstellung davon, wie so eine Singlezeit sein sollte, mit vielen gesammelten Erfahrungen ( a la unverbindlichen Sex) usw usw. ? Ich glaub da ist es total wichtig zwischen der Vorstellung und der Wirklichkeit zu unterscheiden.
Meistens ist unverbindlicher Sex nicht so toll. Man braucht ja auch ne Weile um sich aufeinander einzustellen und sich kennenzulernen und meistens sind solche Geschichten eher von kurzer Dauer.
Richtig wichtige Erfahrungen für dein Leben und deine Entwicklung sammelst du viel eher in deiner Beziehung. Meistens lernt man und entwickelt sich durch Menschen, die einem Nahe stehen und einen wahrnehmen und dir durch ihre Art und Meinungen neues zeigen und beibringen.
Ich glaub aber oberflächliche (Sex) Bekanntschaften spielen da keine große Rolle.
 
Dabei
20 Jun 2015
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#3
Kurz gesagt: Nein, du hast überhaupt nichts verpasst.

Wie Ida bereits richtig sagte, ist der Sex in einer Beziehung um ein tausendfaches besser, und Fickbekanntschaften sind zu nichts zu gebrauchen. Verpassen würdest du etwas, würdest du deine Freundin sitzen lassen und dir stattdessen die Hörner abstoßen gehen. Denn eine der wenigen wirklichen Bereicherungen im Leben ist der Mensch, der sich dazu entschlossen hat an deiner Seite zu sein und mit dir durch dick und dünn zu gehen. Das würde ich niemals im Leben gegen Sex ohne jegliches Gefühl eintauschen wollen.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#4
Mal ganz pragmatisch: die Chance, die Frau fürs Leben zu finden, ist deutlich kleiner, als die Chance auf nen ONS. Hast Du also ersteres gefunden, solltest Du sehr gut überlegen, ob Du es wegwirfst.

Davon mal abgesehen: Du hast selbst gesagt, dass Du momentan noch etwas zu "grün" für ne FB bist. Dass das Alleinsein Dich stört. Also, warum solltest Du ausgerechnet jetzt Deiner sexuellen Neugier nachgeben? Die Scheidungsrate liegt bei 50% - die Chance, dass Du irgendwann mal wieder Single bist, ist gar nicht so klein. Und selbst wenn nicht ... Deine Freundin scheint sexuell durchaus aufgeschlossen. Red doch mal mit ihr über ihre generelle Haltung zu Swingen oder offenen Beziehungen. Mach deutlich, dass Du neugierig bist - aber dass es kein MUSS für Dich ist. Und dass es ganz gut möglich ist, dass Dir das Experiment gar nicht gefällt und Du doch lieber monogam leben möchtest. Wärst nicht der erste Mann, der seine Frau zu nem Swingerclubbesuch überredet, feststellt, dass es doch nicht sein Ding ist, und dann wochenlang widerwillig mittrabt und ihr beim Vögeln zusieht.

Übrigens ... wenn man es richtig anstellt, kann so ein Gespräch ziemlich erregend sein :)
 
Dabei
17 Jul 2009
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#5
Hättest du als Single wirklich gerne deine Hörner abgestoßen? Oder hattest du nur die Vorstellung davon, wie so eine Singlezeit sein sollte, mit vielen gesammelten Erfahrungen ( a la unverbindlichen Sex) usw usw. ? Ich glaub da ist es total wichtig zwischen der Vorstellung und der Wirklichkeit zu unterscheiden.
Ich glaube ehrlich gesagt, ist meine Vorstellung daran interessanter, als es zu tun, ja. Deswegen hab ich es ja nie so gemacht, als ich single war.


Die Scheidungsrate liegt bei 50% - die Chance, dass Du irgendwann mal wieder Single bist, ist gar nicht so klein. Und selbst wenn nicht ... Deine Freundin scheint sexuell durchaus aufgeschlossen. Red doch mal mit ihr über ihre generelle Haltung zu Swingen oder offenen Beziehungen. Mach deutlich, dass Du neugierig bist - aber dass es kein MUSS für Dich ist. Und dass es ganz gut möglich ist, dass Dir das Experiment gar nicht gefällt und Du doch lieber monogam leben möchtest. Wärst nicht der erste Mann, der seine Frau zu nem Swingerclubbesuch überredet, feststellt, dass es doch nicht sein Ding ist, und dann wochenlang widerwillig mittrabt und ihr beim Vögeln zusieht.
Übrigens ... wenn man es richtig anstellt, kann so ein Gespräch ziemlich erregend sein :)
Haha :D Hoffe dass mir eine Scheidung mal erspart bleibt. Ich weiß, dass die Raten hoch liegen, aber ich bin selbst Scheidungskind und habe als Kind eine üble Scheidung mitgemacht, das ich echt nicht nochmal möchte. Daher bleibt meine heile Welt auch so ;)
Und ich glaub auch nicht, dass ich meiner Freundin im Swingerclub zusehen könnte, wie sie ihren Spass hat. Das wäre ja das Gleiche, was ich mir mit meinem Kopf vorstelle, nur real? Deswegen fällt auch eine offene Beziehung raus.

Hab mich auch bisschen durchs Forum gelesen und habe viele ähnliche Beiträge gefunden, von Leuten, die das gleiche Problem haben.
Ich finde es echt stark, dass die Leute, die darauf antworten, dass so locker sehen können und daraus kein Problem machen. Ich hätte gerne die gleiche Einstellung.
 
Dabei
28 Okt 2015
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#6
Wollte dir auch eben sagen, dass du diesen Tipp von Nixe nicht beherzigen solltest mit der offenen Beziehung etc.
nachdem was ich hier von dir lese, würde dir bei evtl Antworten von ihr zu dem Thema dein Kopf nämlich noch öfter übler mitspielen und es würde sich nichts verbessern sondern nur das Gegenteil bewirken: nämlich dass du aus dem kopfkino gar nicht mehr rauskommst und dich zusätzlich auch noch ungenügend fühlst ;)

geniess das das einfach was du hast: nämlich ne tolle Frau an deiner Seite, die dich will wie du bist und umgekehrt. Glaub mir, viele Menschen die FB haben, würden gerne mit dir tauschen und dir eine kleben für deine Gedanken evtl etwas zu verpassen. Es ist im Endeffekt nur Sex sonst nichts und der ist in der Regel viel geiler mit jemandem, den man kennt und mit dem man sich austauscht
 
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Papatom

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#7
Moin,
dass ist gar nicht so, dass "alle" das so locker sehen und Du nicht. Mit locker sehen hat das gar nicht zu tun. Viel mehr mit sich selber im reinen sein, sich mögen, mit sich zufrieden sein, in sich ruhen usw. Selbstbewußtsein, etwas platt gesagt.

Das tust Du nicht. Warum müßtest Du aber selber herausfinden für Dich. Offensichtlicht rennst Du irgendeinem Ideal hinterher. Fersehen? Medien sonstiger Art? Prahlende Freunde?

Denn Du hast da aus irgendeinem Grund ein Bild im Kopf wie Du angeblich sein sollst. Du stellst fest, so bist Du nicht. Anstatt aber das ok zu finden, dass Du eben Du bist, willst Du Dich ändern? Warum? Du hast es doch schon versucht? Wenn Du es so gewollt hättest ONS zu haben, warum hast Du es damals nicht gemacht? Meinst Du, es wäre jetzt plötzlich toller, wenn Du Dich dazu zwingst es zu tun obwohl es Dir gar nicht entspricht?

Anstatt an Deinem Sexleben solltest Du lieber an Deinem Selbstbewusstsein arbeiten.

Was hast Du eigentlich für einen Therapeuten? Sicher dass Du in Therapie bnist?

Grüße
 
Dabei
17 Jul 2009
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#8
Papatom, danke für deinen Beitrag.
Du triffst es damit so ziemlich auf den Kopf würde ich sagen, da ich mich in deinem Beitrag sehr gut erkenne.

Viel mehr mit sich selber im reinen sein, sich mögen, mit sich zufrieden sein, in sich ruhen usw. Selbstbewußtsein, etwas platt gesagt.
Ich bin mit mir selbst nicht im Reinen. Ich mag mich manchmal nicht, wie ich mich gebe, bin nicht mit mir zufrieden mit der Art wie ich mich gebe und mein Selbstbewusstsein ist vorhanden, aber sehr ausbaufähig - Dazu muss ich jetzt stehen, wenn ich deinen Text lese. Ja, ich bin eine Baustelle, die ich angehen muss.

Offensichtlicht rennst Du irgendeinem Ideal hinterher. Fersehen? Medien sonstiger Art? Prahlende Freunde?
Vermutlich andere Charakter.

Denn Du hast da aus irgendeinem Grund ein Bild im Kopf wie Du angeblich sein sollst. Du stellst fest, so bist Du nicht. Anstatt aber das ok zu finden, dass Du eben Du bist, willst Du Dich ändern? Warum?
Richtig. Ich stelle fest, so bin ich nicht und akzeptiere nicht, wie ich bin. Ich finde Menschen mit einem eigenen Charakter, die dann auch noch gut bei Menschen ankommen und beliebt sind, einfach toll und möchte auch so sein. Ich mache mir oft Gedanken, wie ich bei Menschen ankomme. Eigentlich möchte ich nur immer möglichst gemocht werden und versuche mich durch mein Hinterfragen wie ich gerade wohl ankomme. Vorallem bei Menschen, die ich gerade erst kennen lerne. Das habe ich in meiner Therapie über mich heraus gefunden. Natürlich würde ich das gerne ändern. Glücklicherweiße klappt es eigentlich immer sehr gut, nicht dass jemand denk, ich hätte keine sozialen Kontakte.

Anstatt an Deinem Sexleben solltest Du lieber an Deinem Selbstbewusstsein arbeiten.
Das würd ich sehr gerne - und wie?

Was hast Du eigentlich für einen Therapeuten? Sicher dass Du in Therapie bnist?
Natürlich bin ich mir da sicher. Es ist eine Psychotherapeutin - allgemein und keine Spezifikation.

Ich hoffe jetzt natürlich auf Verständnis zu treffen, da ich mich vor euch gerade komplett "nackig" gemacht habe und meine Macken eingestehe - Wow, das tat irgendwie gut alles ehrlich hinzuschrieben.
 
Dabei
28 Okt 2015
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#9
Wenn du Selbstbewusstsein hättest, wäre es dir egal wie du bei anderen Menschen ankommst und würdest darüber nicht so viele Gedanken verschwenden
 
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Papatom

Gast
#10
Richtig. Ich stelle fest, so bin ich nicht und akzeptiere nicht, wie ich bin. Ich finde Menschen mit einem eigenen Charakter, die dann auch noch gut bei Menschen ankommen und beliebt sind, einfach toll und möchte auch so sein. Ich mache mir oft Gedanken, wie ich bei Menschen ankomme. Eigentlich möchte ich nur immer möglichst gemocht werden und versuche mich durch mein Hinterfragen wie ich gerade wohl ankomme.
Moin,
danke für Deine Offenheit, ich zumindest gebe mir Mühe.....;)

Schau, da liegt doch Dein Denkfehler. Du überlegst, wie Du sein müßtest, um "beliebt" zu sein. Dazu wählst Du den falschen Weg und suchst Dir "Beispiele" aus Deinem Umfeld.

Gut wäre, Dir zu überlegen, warum manche Menschen gemocht werden und andere eher nicht. Wird ja über den "Bauch" entschieden, man fühlt das "irgendwie".

Ich für mich mag keine Menschen, die so wirken, als wäre das was im Busch, was man auf den ersten Blick nicht sieht. Oberflächlich gesagt, die Typen, die nicht vertrauenswürdig wirken.

Warum das so ist, dass jemand so wirkt kann viele Gründe haben. Tatsächlich ist einer davon, dass jemand versucht, jemand anderes zu sein, als er ist. Denn der wirkt dann unauthentisch. Du spielst quasie eine Rolle und viele Menschen merken das unterschwellig und empfinden es als unsympathisch.

Wenn man es überteibt kann also ein nicht so netter authentischer Mann anziehender wirken als ein netter unauthentischer.....

Da kommen auch die "Mann muss ein Arschloch sein" Klischees her. Jemand der einfach offen ist, zu sich und seiner Meinung steht mag zwar polarisieren, aber er ist eben auch Selbstbewußt und souverän, was oft als attaktiv empfunden wird.

Der sensible ruhige der unsicher versucht, auch so zu sein scheitert dagegen kläglich.

Was spricht gegen einen feinfühligen, sensiblen Typen, der seine Freundin schätzt, dazu steht, nicht mit jeder sofort ins Bett hüpfen zu wollen und tatsächlich mit diesen Prinzipien den Nerv vieler Frauen treffen könnte, wenn er sich dafür nicht unterwürfig verbiegt, sondern das souverän lebt?

Klingt das in Deinen Ohren so viel schlechter als der Machostecher? ;)

Grüße
 
Dabei
17 Jul 2009
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44
#11
Moin,
Was spricht gegen einen feinfühligen, sensiblen Typen, der seine Freundin schätzt, dazu steht, nicht mit jeder sofort ins Bett hüpfen zu wollen und tatsächlich mit diesen Prinzipien den Nerv vieler Frauen treffen könnte, wenn er sich dafür nicht unterwürfig verbiegt, sondern das souverän lebt?

Klingt das in Deinen Ohren so viel schlechter als der Machostecher? ;)
Da beschreibst du genau mich in jeden Punkt. Ich bin zwar oft unsicher wie ich mich gebe, aber in den Punkten gebe ich mich gegenüber Frauen ehrlich und souverän und ich weiß, dass ich mich (zum Glück) nicht für Frauen verbiege oder unterwerfe. Ich glaube, deshalb habe ich oft schnell wieder neue Freundinnen gefunden, weil ich halt was diese Punkte angeht, ehrlicher und echt bin und nicht so wirke, als wäre ich das gar nicht.

Ich erzähle dir noch etwas verquirltes gegenüber Männer: Ich mag keine Typen, die auf "cool" machen um gut anzukommen. Ich finde, entweder man ist extrovertiert und kommt gut an, oder nicht, aber ich hasse die Typen, die es spielen. Leider kommen oft genau diese Typen gut an, zumindest glaub ich das. Wenn ich jetzt bin wie ich bin, und dabei locker werde und extrovertiert bin und gut ankomme, kaufe ich mir das oftmals selbst nicht ab, ich stehe also nicht zu mir, weil ich mich in diesen Typen wieder erkenne. Verstehst du was ich meine? Das ist doch ein Widerspruch in sich..
 
Dabei
27 Feb 2013
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#12
Stefan, du hast wirklich Glück, dass Tom grad hier ist ;) Ich finde auch, dass er es immer auf den Punkt bringt.

Ich darf auch etwas beitragen:

Ich mache mir oft Gedanken, wie ich bei Menschen ankomme. Eigentlich möchte ich nur immer möglichst gemocht werden und versuche mich durch mein Hinterfragen wie ich gerade wohl ankomme.
Ich habe einen guten Freund, der so ist wie du. Wir finden das alle schrecklich. Das ist so ein toller Kerl und ständig versucht er sich zu verstellen und wirkt auf uns unauthentisch, einfach weil er so denkt wie du! Mittlerweile arbeitet er schon an sich, weil es ist so unnötig, dass der sein ICH untern Scheffel stellt und sein Strahlen nicht zum Audruck bringt, weil wir lieben ihn alle so wie er ist! Genau so! Er muss es weder uns noch anderen Recht machen und ständig mit sich im Stress sein - das ist gar nicht notwendig!

Es muss dir wurscht sein, was andere über dich denken - du willst doch sowieso nur Leute um dich haben, die dich genau deswegen mögen, weil du so bist, wie du bist - das ist doch viel entspannter für dich selbst!

Du beneidest andere Charakter? Sei Charakter -dein eigener.

Mach es anderen nicht recht - du kannst es ihnen nämlich eh nie recht machen - also machs dir selber recht.

Du hast eine Erziehung und bist vernünftig - du wirst schon nicht aus der Rolle fallen.

Seit ich es nurmehr mir recht mache, polarisiere ich ;) Es gibt Menschen, die mich heiß lieben und Menschen, die mich dafür beneiden und deswegen nicht ertragen können.

Mir ist das recht, weil es mir gut geht mit meinen wohlgesinnten Weggefährten, es muss mich nicht jeder lieben.

Es ist so schön, einfach ICH sein zu können und gutes Feedback zu bekommen.

Ich durfte lange Zeit nicht ICH sein und das hat mich körperlich krank gemacht.

Seit ich wieder ICH bin, bin ich wieder gesund und fühl mich pudelwohl.

Du vergibst dir was mit deinem Selbstzweifel. Hör auf damit ;)

Leider kommen oft genau diese Typen gut an, zumindest glaub ich das.
Da täuschst du dich. Bist du denn auf ihre Beute neidig? Hättest du gern eine dieser Frauen, die auf solche Typen abfahren?

Ich hatte auch nie ONS, weil ich es mir nicht vorstellen kann, dass das so toll ist. Wer weiß, vielleicht passierts mir ja mal, dass ich einem Mann beim ersten Treffen schon nicht widerstehen kann^^

Außerdem spart man sich die Furcht vor Geschlechtskrankheiten, wenn man nicht häufig Sexualpartner wechselt. ^^

Man will immer das, was man gerade nicht hat. Zunächst warst du einsam und hast dich nach Geborgeheit und Beziehung gesehnt - kaum hast du das, möchtest du wieder einsam sein. Weil wärst du so einer, der immer wieder einen ONS zu verbuchen vermag, würdest dus machen.

Du magst halt auch lieber das vertraute.

Konzentrier dich auf das, was du hast und nicht auf das, was du nicht hast.

:)
 
Dabei
27 Mrz 2012
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5.570
#13
Die Probleme, die du beschreibst (Kopfkino und Neid auf "Auslebung"), stammen daher, dass dir an a) Selbstwertgefühl, b) Eigenakzeptanz und c) ein bisschen Reflexion (zu der Vergangenheit deiner Freundin) mangelt.

c): Vergangenheit ist Vergangenheit. Jede Person hat seine Geschichte. Wieso macht es dich so fertig, dass auch deine Freundin früher andere Männer hatte? Du hattest doch selber auch andere Freundinnen. Und nur, weil du öfters mit der selben Frau ins Bett gegangen bist, macht deine Geschichte ja nicht weniger cool oder wert als die von ihr, die sich auf viele Verschiedene einließ.

Oder empfindest du Neid? Dann mach dir klar, dass du jetzt ihr Freund bist. Kein anderer.

Was deine so erwünschte Auslebung betrifft:
Du liebst dich nicht genug selber a) und schätzt nicht deine Stärken und Schwächen, akzeptierst nicht wie du bist b). Du glaubst, anders sein, könnte besser sein und bist neidisch auf das, was du verpassen könntest aber andere haben.

Es gibt sicherlich auch manche ONs-Liebhaber, die mit Beziehungen überrascht werden, obwohl sie sich doch ausleben wollten, oder Beziehungstypen, die nur ONs finden und keine Beziehung. Und dann solche wie dich, die nicht damit zufrieden sind, was sie haben, obwohl sie selbst von sich sagen, dieser Typ zu sein.


=> Ich rate dir Sport zu treiben und deine Leidenschaften zu finden und diesen zu folgen. Damit lernst du dich selber besser kennen, machst das, was dir viel Spaß bereitet und bist zudem wahrscheinlich noch sehr gut dabei, wodurch du an Selbstvertrauen steigerst. Gehe freundlich und geduldig mit dir selber um und sag dir immer wieder, dass du gut bist, wie du bist.


Wenn ich jetzt bin wie ich bin, und dabei locker werde und extrovertiert bin und gut ankomme, kaufe ich mir das oftmals selbst nicht ab, ich stehe also nicht zu mir, weil ich mich in diesen Typen wieder erkenne. Verstehst du was ich meine? Das ist doch ein Widerspruch in sich..
Bist du denn extrovertiert? Verhältst du dich authentisch, aber hast ein schlechtes Selbstwertgefühl (=liebst dich nicht selber), dann bist du ja auch nicht wirklich authentisch, da du Selbstzweifel hast. Du wirst dir nur nicht selber glauben, wenn du dich nicht selber toll findest. Magst du dich und findest es toll wie du bist, kommt die Authentizität und der Erfolg bei den passenden Frauen automatisch.

Und du wirst dir auch glauben, weil du eben so aufgetreten bist, wie du bist — ohne dich zu verstellen. Das kommt ganz von alleine. Du kaufst es dir jetzt nur nicht ab, weil du dich verstellst...
 
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Papatom

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#14
Ich erzähle dir noch etwas verquirltes gegenüber Männer: Ich mag keine Typen, die auf "cool" machen um gut anzukommen. Ich finde, entweder man ist extrovertiert und kommt gut an, oder nicht, aber ich hasse die Typen, die es spielen. Leider kommen oft genau diese Typen gut an, zumindest glaub ich das. Wenn ich jetzt bin wie ich bin, und dabei locker werde und extrovertiert bin und gut ankomme, kaufe ich mir das oftmals selbst nicht ab, ich stehe also nicht zu mir, weil ich mich in diesen Typen wieder erkenne. Verstehst du was ich meine? Das ist doch ein Widerspruch in sich..
Moin,
nicht bös gemeint, aber ich müßte Dir eigentlich mit meinem selben Post auf den Absatz antworten wie oben.....;)

Du hast es noch nicht ganz verinnerlicht. Ich meinte meinen Post auch nicht wirklich wertend. Ich versuche neutral zu bleiben, der Machostecher war nur übertrieben zur Aufmunterung ;) Die "coolen" sind nicht schlimm. Die, die erfolgreich sind, sind halt authentisch. Das kommt an und rüber und wird eben mehr akzeptiert. Wer mit seiner Art sehr erfolgreich ist, ist so gut wie nie Schauspieler.

Du lehnst vielleicht ihre Werte ab, z. B. eine Frau zum Objekt zu machen, oder nur zum schnellen ONS zu kommen. Das ist ja auch ok. Was Du aber übernehmen sollst ist dieses unerschütterliche Selbstbewußtsein, was auch den größten Deppen loslaufen lässt....:mrgreen:

Es ist also kein Widerspruch, nur ein Denkfehler :eusa_shhh:

Grüße
 
Dabei
13 Jul 2015
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Alter
35
#15
Hi Stefan,
Du kannst nur DU sein. Und dann bist du genauso toll, wie die anderen, die du um ihren "eigenen Charakter" beneidest. Stell dir das mal vor. Fang doch einfach mal damit an. Sprich aus, was du denkst. Steh dazu. Sag mal nein. Das ist am Anfang schwer, aber du wirst immer besser darin werden. Du musst es einfach nur machen.
Jemanden nachzuahmen bringt dich nicht weiter - das weißt du ja auch.
Übrigens finde ich es toll, das du so offen schreibst, es gibt fast nichts sympathischeres als einen Menschen, der seine Macken eingesteht ;)
Liebe Grüße
 
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