Weinen in der Öffentlichkeit - Liebeskummer?

U

Unregistriert

Gast
#1
Hallo,

ich bin schon seit fast einem Jahr von meinem Ex getrennt, er hat damals für mich völlig überraschend Schluss gemacht.
Natürlich war ich in den ersten paar Monaten nach der Trennung total fertig und hab viel geheult, oft auch beim Weggehen, wenn er mich gesehen hat.
Das war mir damals schon immer total peinlich, weil es ja immer so viele Leute gesehen haben, aber irgendwann hab ich damit aufgehört.
Vor zwei Wochen hatte ich allerdings keinen guten Tag, bin aber trotzdem am Abend weggegangen.
Ich war nicht betrunken oder so, also am Alkohol lag es nicht, dass ich auf einmal geweint habe. Ich kanns mir selbst nicht genau erklären, warum ich an einer Bar angefangen habe, zu weinen, ich denke einfach, dass es daran lag, dass ich den ganzen Tag schon schlecht drauf war und dann war ich gesundheitlich auch nicht super drauf.
Aber alle, die um mich herum gestanden sind, haben natürlich gleich gedacht, dass es wieder wegen meines Ex ist und er war da auch in der Nähe, hat es also mitbekommen.
Das ist dann wieder total schnell rumgegangen und jetzt steh ich als das Mädchen da, das nach einem Jahr noch immer ihrem Ex hinterhertrauert.

Wie soll ich eurer Meinung nach jetzt mit der Situation umgehen? Ich hab total Angst vorm nächsten Mal weggehen, weil ich nicht will, dass mein Ex denkt, ich liebe ihn immer noch, es stimmt ja auch nicht mal.. deswegen sitz ich jetzt auch schon 2 Wochen abgesehen von der Uni nur zu Hause rum..

Wie schafft man es, sich einzureden, dass es egal ist, was andere von einem denken?

Ich bin echt verzweifelt..

Liebe Grüße!
 
Anzeige:
Dabei
11 Aug 2011
Beiträge
3.912
#2
Dein Unterbewußt verarbeitet deine Trauer.Offensichtlich leistest Du ganze Arbeit das zu überspielen das geht nur bedingt.Viele Abläufe können wir ganricht steueren und sind grundsätzliche Reaktionen:Freude,Trauer,Wut,Angst sind die Basiswerte die wir zwar äußerlich verbergen können aber unser Körper reagiert trotzdem.

Aber alle, die um mich herum gestanden sind, haben natürlich gleich gedacht, dass es wieder wegen meines Ex ist und er war da auch in der Nähe, hat es also mitbekommen.
Du solltest Dein soziales Umfeld mal neu bewerten.Wenn die Leute um Dich rumstehen und eher tuscheln als Dich zu trösten sollten eher diese Menschen sich gedanken machen über ihr Verhalten.

Fazit: Du trauerst, natürlich.Du hast auch geliebt.Das eine hat mit dem anderen viel gemeinsam.Wenn Du Dich für das eine schämst, solltest Du das andere meiden.Es ist eher peinlich das Du so empfindest.Und warum bist eigentlich in der Nähe Deines Ex?Sinnfrei.
 
Dabei
29 Okt 2008
Beiträge
633
#3
In der Öffentlichkeit plötzlich mit dem Heulen anzufangen ist gestört. Diesbezüglich ist es natürlich, dass du dir Gedanken darum machst, was andere über dich denken.
 
Dabei
5 Nov 2007
Beiträge
6.500
Alter
82
#4
.....Wie schafft man es, sich einzureden, dass es egal ist, was andere von einem denken?......
Ich denke, dass du die Frage so richtig stellst. Ja, dass du soweit kommst, dass es egal ist, was die anderen denken. Entscheidend ist, dass du zu dem stehst, was du tust. Und wenn es dir zum Weinen ist, dann tu es. Und wenn du nach einem Jahr die Trennung noch nicht ganz verarbeitet hast, dann ist es auch gut, wenn du weinst, dann dauert es eben noch länger, vielleicht ein Zeichen, dass du wirklich intensiv geliebt hast.

Du schaffst es dadurch, dass du soweit kommst, zu dir zu stehen. So wie du bist.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#5
Ich war nicht betrunken oder so, also am Alkohol lag es nicht, dass ich auf einmal geweint habe. (...)
und jetzt steh ich als das Mädchen da, das nach einem Jahr noch immer ihrem Ex hinterhertrauert.
Ich kenne das wenn auch aus anderen Gründen. Und auch nur etwas Alkohol steigert das emotionale Empfinden und man kommt leicht mal ins Grübeln. So erlebe ich das jedenfalls, und ich vermeide es meist lieber.

Statt dass es dir peinlich sein sollte, finde ich, dass es im Gegenteil sehr menschlich und stark rüberkommt. Wer traut sich schon in der Öffentlichkeit zu heulen, wenn einem traurig ist? Alles muss immer "perfekt" sein und sitzen, und manchmal geht dann das Menschliche verloren. Wenn Traurigkeit über einen kommt, warum also diese nicht auch ausdrücken?
Halte ich für kein Problem. Sich gebrechlich zu zeigen, zeugt von Stärke - solange es authentisch ist, was ja bei dir der Fall war.


=> Lass die Leute reden. Du hast geheult? Sei es drum! Wegen deinem Ex? So what!
Frag dich lieber, wieso niemand kam um dich zu trösten und wieso dein Ex in der Nähe war.


Ansonsten finde ich das von Reak bzw nic sehr schön:
Reak hat gesagt.:
Du trauerst, natürlich.Du hast auch geliebt. (..) Wenn Du Dich für das eine schämst, solltest Du das andere meiden.
nic99 hat gesagt.:
Entscheidend ist, dass du zu dem stehst, was du tust. Und wenn es dir zum Weinen ist, dann tu es.
 
Dabei
29 Okt 2008
Beiträge
633
#6
Statt dass es dir peinlich sein sollte, finde ich, dass es im Gegenteil sehr menschlich und stark rüberkommt.
Stärke definiert sich über die Fähigkeit, einstecken zu können, über Belastbarkeit. Ich weiss daher nicht, was es an der Tatsache, dass öffentliches Heulen eher vom Gegenteil zeugt, nicht zu verstehen gibt. Zudem hat es nichts damit zu tun, dass man es sich "traut", Tränen zu vergiessen. Eher passiert das ungewollt - alles andere würde auch jeglicher, menschlicher Logik entbehren.
 
Dabei
13 Okt 2012
Beiträge
69
#7
@Accident, nach deiner Logik sind menschliche Gefühle ein Zeichen von Schwäche...das muss ich nicht verstehen oder?

Wer in der Öffentlichkeit traut seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen zeugt von einer gewissen Stärke und es hat nichts mit Schwäche zu tun. Im Endeffekt ist es aber auch egal, da es der Öffentlichkeit eh egal ist was man macht.

Zur TE'in: Man braucht sich nicht einreden das es einem egal ist was andere von einem denken...denn es interessiert schlicht und ergreifend niemanden was der Andere, für ihn unbekannte Person, da so alles macht. Dies erlebe ich jeden Tag. Du musst dich von dem Gedanken lösen zu denken was andere von dir denken könnten. Ja ich weiß, ist leichter gesagt als getan.
 
Anzeige:

Ähnliche Themen


Oben