Hallo,
ich wende mich hierher, um hoffentlich im Verstehen Frieden zu finden.
Nach neun Monaten endete an Ostern meine Beziehung und ich möchte die Dynamik beider Seiten verstehen, die dazu führte:
Von Anfang an brauchte er regelmäßig Auszeiten bei seiner Familie und den Freunden in seiner Heimatstadt. Und von Anfang an hatte er morgens Anfälle tiefer Verzweiflung. Anfangs hat er an mir Halt gesucht und die Arbeit verantwortlich gemacht. Dann hat er sich dauerhaft krank schreiben lassen, sodass er bis heute seit dem Sommer nicht mehr gearbeitet hat, was ihn seiner Aussage nach auch belastet. Er hat mich täglich auf der Arbeit besucht und mehrmals am Tag dort angerufen. Abends war er immer vor meiner Tür, auch wenn ich mal einen Abend für mich haben wollte. Ich habe das mal ansatzweise kritisiert, was ihn tief kränkte.
Danach betraf seine morgendliche Verzweiflung meist mich. Er hat dann regelmäßig Schluss gemacht und ist in seine Heimatstadt gefahren. Ich war zunächst überrumpelt, überfordert und niedergeschmettert. Ich ließ ihn wissen, dass ich seine Entscheidung hinnehmen müsse, aber auf ihn hoffe und warte. Nach einigen Tagen kam er wieder und wollte mich wiederhaben, so wie ich ihn. Das wurde dann ein Muster im wöchentlichen Rhythmus.
Er erzählte, dass er in seiner Heimatstadt in Verzweiflung verfalle und den ganzen Tag weine. Neben seinem hiesigen sehr kleinen sozialen Umfeld begannen auch die Familie und dortigen Freunde ihm zu einer Therapie zu raten. Er hat sich aber nicht darum gekümmert.
Zwei Wochen vor Ostern rief er mich auf der Arbeit an, um mir mitzuteilen, dass er wieder Schluss mache. Ich war so erschöpft, dass ich die Entscheidung auch von meiner Seite begrüßte. Daraufhin bekam er am Telefon einen lauten Weinkrampf. Bis zum Wochenende fuhr er nach Hause. Am Wochenende selbst kam er wieder zurück und wollte die Beziehung wieder aufnehmen. Er erklärte auch, dass sein "Schluss machen" seine Überforderung ausdrücke und als Hilfeschrei verstanden werden solle. Ich freute mich zwar, doch war ich auch verunsichert und zögerlich. Er erzählte, dass seine Eltern ihm (er ist 43 Jahre alt) den Umgang mit mir untersagt hätten. Daraufhin war ich sehr erschrocken. Zwischen die Fronten geraten wollte ich nicht. Seinen Eltern dürfe er das nicht verheimlichen. Zwei Tage lang warb er dann um mich und erzählte, dass er mit seinen Eltern gesprochen habe, und sie ihn in seinen Entscheidungen unterstützten. Bis Karfreitag war dann alles schön & gut. Er brachte mich noch zum Bahnhof, um später selbst heimzufahren.
Bis Montag schrieb ich morgens und abends eine SMS, wie es mir ginge und wie es ihm gehen möge, ob wir telefonieren wollten. Ohne Antwort. Dienstag schließlich rief ich an. Die Nummer war nicht mehr vergeben. Wenige Stunden später erreichte mich eine E-Mail, dass er den Kontakt abbrechen wolle, weil er sich schützen müsse.
Natürlich ist das nun die von mir gefärbte Sicht. Aber ich habe keine Ahnung, was geschehen ist. Alles wirkt kafkaesk. Was ist da passiert? Und warum fühle ich mich wie ein Täter, obwohl ich eher eine apathische, dümmliche Rolle einnehme (meiner Meinung nach)? Habe ich jemanden in eine Depression getrieben? Warum fühle ich mich wie ein Stalker, wenn er mich eigentlich viel mehr strapaziert hat?
Ehrliche Meinungen interessieren mich an dieser Stelle mehr als Zuspruch. Bitte sagt mir ungeschönt, was ihr denkt.
ich wende mich hierher, um hoffentlich im Verstehen Frieden zu finden.
Nach neun Monaten endete an Ostern meine Beziehung und ich möchte die Dynamik beider Seiten verstehen, die dazu führte:
Von Anfang an brauchte er regelmäßig Auszeiten bei seiner Familie und den Freunden in seiner Heimatstadt. Und von Anfang an hatte er morgens Anfälle tiefer Verzweiflung. Anfangs hat er an mir Halt gesucht und die Arbeit verantwortlich gemacht. Dann hat er sich dauerhaft krank schreiben lassen, sodass er bis heute seit dem Sommer nicht mehr gearbeitet hat, was ihn seiner Aussage nach auch belastet. Er hat mich täglich auf der Arbeit besucht und mehrmals am Tag dort angerufen. Abends war er immer vor meiner Tür, auch wenn ich mal einen Abend für mich haben wollte. Ich habe das mal ansatzweise kritisiert, was ihn tief kränkte.
Danach betraf seine morgendliche Verzweiflung meist mich. Er hat dann regelmäßig Schluss gemacht und ist in seine Heimatstadt gefahren. Ich war zunächst überrumpelt, überfordert und niedergeschmettert. Ich ließ ihn wissen, dass ich seine Entscheidung hinnehmen müsse, aber auf ihn hoffe und warte. Nach einigen Tagen kam er wieder und wollte mich wiederhaben, so wie ich ihn. Das wurde dann ein Muster im wöchentlichen Rhythmus.
Er erzählte, dass er in seiner Heimatstadt in Verzweiflung verfalle und den ganzen Tag weine. Neben seinem hiesigen sehr kleinen sozialen Umfeld begannen auch die Familie und dortigen Freunde ihm zu einer Therapie zu raten. Er hat sich aber nicht darum gekümmert.
Zwei Wochen vor Ostern rief er mich auf der Arbeit an, um mir mitzuteilen, dass er wieder Schluss mache. Ich war so erschöpft, dass ich die Entscheidung auch von meiner Seite begrüßte. Daraufhin bekam er am Telefon einen lauten Weinkrampf. Bis zum Wochenende fuhr er nach Hause. Am Wochenende selbst kam er wieder zurück und wollte die Beziehung wieder aufnehmen. Er erklärte auch, dass sein "Schluss machen" seine Überforderung ausdrücke und als Hilfeschrei verstanden werden solle. Ich freute mich zwar, doch war ich auch verunsichert und zögerlich. Er erzählte, dass seine Eltern ihm (er ist 43 Jahre alt) den Umgang mit mir untersagt hätten. Daraufhin war ich sehr erschrocken. Zwischen die Fronten geraten wollte ich nicht. Seinen Eltern dürfe er das nicht verheimlichen. Zwei Tage lang warb er dann um mich und erzählte, dass er mit seinen Eltern gesprochen habe, und sie ihn in seinen Entscheidungen unterstützten. Bis Karfreitag war dann alles schön & gut. Er brachte mich noch zum Bahnhof, um später selbst heimzufahren.
Bis Montag schrieb ich morgens und abends eine SMS, wie es mir ginge und wie es ihm gehen möge, ob wir telefonieren wollten. Ohne Antwort. Dienstag schließlich rief ich an. Die Nummer war nicht mehr vergeben. Wenige Stunden später erreichte mich eine E-Mail, dass er den Kontakt abbrechen wolle, weil er sich schützen müsse.
Natürlich ist das nun die von mir gefärbte Sicht. Aber ich habe keine Ahnung, was geschehen ist. Alles wirkt kafkaesk. Was ist da passiert? Und warum fühle ich mich wie ein Täter, obwohl ich eher eine apathische, dümmliche Rolle einnehme (meiner Meinung nach)? Habe ich jemanden in eine Depression getrieben? Warum fühle ich mich wie ein Stalker, wenn er mich eigentlich viel mehr strapaziert hat?
Ehrliche Meinungen interessieren mich an dieser Stelle mehr als Zuspruch. Bitte sagt mir ungeschönt, was ihr denkt.
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