Verheirateter Arbeitskollege (42) verdreht mir (28) den Kopf

Dabei
22 Jun 2014
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#1
Vor einem halben Jahr kam ER in unsere Firma: Groß, sehr attraktiv, sportlich, super freundlich, gebildet... und: Natürlich verheiratet. Rein optisch gefiel er mir zugegebener Maßen schon sofort, aber aufgrund seines Familienstatus war er eben total uninteressant für mich.

Weil wir beruflich immer mehr miteinander zu tun hatten, kam es nach und nach eben dazu, dass man sich auch über viele private Dinge unterhalten hat. Mittlerweile weiß ich deshalb also relativ viel über ihn, ebenso umgekehrt. Ich weiß auch, dass er seine Frau vor 3 Jahren durch eine Affäre betrogen hat. Als alles aufflog hat er bittere Tränen geheult, weil er einfach nicht wusste wohin. Schlussendlich hatte er sich aber für seine Frau entschieden. Diese Entscheidung, so sagt er, hätte er nie bereut. Auch wenn er seine "Affäre" sehr geliebt hatte.
Wie gesagt, das alles habe ich noch ziemlich am Anfang von ihm erfahren. Mittlerweile ist das Verhältnis zwischen uns irgendwie anders geworden. Genauer gesagt, ich habe mit niemandem anders derartigen Umgang wie mit IHM.

Dass ich hübsch/attraktiv bin weiß ich (hoffe das klingt jetzt nicht zu abgehoben), ich bekomme es täglich von Kollegen/Freunden/Fremden - mal mehr mal weniger plump, zu hören.
Leider ist meine innere Einstellung zu mir selbst eine etwas andere, als die, die nach außen scheint. Irgendwie habe ich es verstanden, für mein Umfeld sehr selbstbewusst herüber zu kommen, mit meinem Körper und mir bin ich aber eigentlich sehr unzufrieden, was mein Selbstbewusstsein des öfteren in den Keller treibt...

Nun, in der letzten Zeit hat auch ER angefangen, mir immer wieder durch die Blume zu sagen, dass ich ihm total gut gefalle/ ich sein Typ bin... ich habe das bisher so hingenommen und mich einfach "dumm" gestellt, schließlich ist er verheiratet und meint es bestimmt nicht so...

Was mich allerdings dann doch irritiert hat, war eine Erzählung von ihm, über eine frühere Arbeitskollegin, an die ICH ihn immer erinnern würde. Sie war wunderschön, ein toller Mensch und die hätte ihm (vor seiner Ehe) immer gefallen... als er die besagte Kollegin vor einigen Jahren wieder getroffen hat, hat die ihm gestanden, dass sie damals was von ihm wollte. Er hat mir erzählt, dass er sich in den A.... hätte beißen können. DAS wenn er gewusst hätte! Aber nun sei er ja in festen Händen.

Im Moment ist es so, dass ich den Umgang/ den Kontakt weitestgehend versuche zu meiden. ER ist aber immer derjenige, der auf mich zukommt. Mir die Hand gibt und mich neckt, anlächelt und fragt, weshalb ich denn nichts sage und ob ich schlecht drauf wäre.

Wenn ich wenig mit ihm rede fängt er an mich zu necken, mich anzurempeln/ kurz am Arm anzufassen, oder er findet plötzlich Gründe weshalb er ein paar Sätze mit mir reden muss.

Er ist ein super höflicher Mensch, weiß sich zu benehmen und verhält sich wirklich NIE daneben. Auch wenn ich ihm versuche aus dem Weg zu gehen, sind seine Gesten doch irgendwie immer passend. Nie plump, patzig oder unverschämt.
Je länger wir uns kennen, umso mehr lachen und scherzen wir miteinander, auch wenn ich es vorher ganz anders im Sinn hatte. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem Menschen (Mann) jemals so viel Spass gehabt zu haben.
Die Tage hatte ich (ohne mir groß Gedanken zu machen) einen Kommentar zu ihm/ seinem Körper abgegeben. Es war mal wieder ein Gespräch, das nur schwer zu steuern war und so schaukelte es sich eben soweit hoch, dass ich ihm eigentlich unmissverständlich "verpackt" ein Kompliment ausgesprochen habe. Ich glaube, das hat er zu Anlass genommen, am Folgetag bei Feierabend mit nackten Oberkörper aus der Toilette zu kommen - gerade als ich mich auf dem Gang mit einer Kollegin unterhielt. Mein Herz ist in die Hose gerutscht und hat wie wild geklopft... ich kam mir SO blöd vor. :oops: Habe es mir aber, wie so oft, nicht anmerken lassen.


Ich fühle mich wirklich schlecht bei dem Gedanken, dass ich diesen Mann mittlerweile als sehr attraktiv (auch sexuell) betrachte und ihn vor allem auch noch wirklich gerne mag und mittlerweile total in mein Herz geschlossen habe.


Ich ertappe mich bei Tagträumereien und fühle mich langsam wie ein pubertärer, verknallter Teenie.
Es ist schrecklich, zumal ich weder in diese Ehe einbrechen möchte, noch einen Hauch Hoffnung hätte, dass sich auf so einer Basis etwas annähernd Ernsthaftes entwickeln könnte.


Offen für ONS o.ä. bin ich nicht, weder moralisch noch menschlich.


Wo ist der Knopf, mit dem sich Gefühle abstellen lassen?! Ich bin total verzweifelt und fühle mich irgendwie schuldig. Ich wollte mich niemals in einen vergeben Mann "verlieben" und nun ist es doch passiert. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was momentan das Beste ist. Ihm sagen wie ich fühle? Ihm sagen, dass ich aus diesen Gründen den Kontakt mit ihm meiden möchte?


Interpretiere ich seine angeblichen Annäherungsversuche evtl. total falsch??


Er arbeitet nunmal in meiner Firma, welche leider nicht sehr groß ist und ich persönlich bin wegen IHM auch nicht bereit meine Stelle dort aufzugeben, zumal ich dort seit dem Ende meines Studiums (4 Jahre) glücklich beschäftigt bin.
 
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Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#2
Die Probleme sehe ich in:
1) Never fuck company.
Eine Interaktion mit einem Kollegen könnte blöd ausgehen in der Firma.

2) Verbessere dein Selbstwertgefühl.
Du weißt davon und analysierst dich. Wieso tust du nichts um das zu ändern. Beziehe nicht Bestätigungen von außen, gib sie dir selber. Fang an dich zu lieben. Arbeite an dir.

3) Du schränkst dich moralisch ein.
Du hast gar nicht die Macht, seine Ehe zu beeinflussen. Nur er (oder seine Frau) können deren Ehe vermasseln. Du hast nur so viel Einfluss, wie dir von den beiden gegeben wird. Würdet ihr also Sex haben, ist es seine freie Entscheidung. Er muss dafür die Verantwortung tragen.

=> Willst du ihn, dann flirte offensiver und schau, wohin es führt. Verliere dich aber nicht in Illusionen, steigere dich nicht in ihn rein. Willst du es nicht probieren, dann versuch den Kontakt gering zu halten und such dir andere Kerle.
Außer dem Kollegenstatus spräche aber nichts gegen einen Versuch...
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#3
Ich habe noch nie verstanden, weswegen so viele Frauen nicht auf die Idee kommen, aus dieser Gehirnwäsche auszubrechen, die ihnen entweder mit 11 oder 12 seitens der Eltern oder später seitens Frauenzeitschriften oder Gesellschaft eingepflanzt wird. Nicht für einen ONS zu haben? Wozu erwähnst Du das? Das sind Dinge, die Du nur dann steuern könntest, wenn Du Dich dem Leben gänzlich entziehst, indem Du Dich daheim in der Toilette einsperrst. Du hast es nicht in der Hand, zu entscheiden, ob der Typ sich nach dem Sex verzieht oder nicht. Das ist seine Entscheidung und die ist - egal wie sie ausfällt - vollkommen legitim. Logischerweise kannst Du dieselbe Entscheidung fällen, aber eben nur für Dich. Sex ist aber ein 2er-Ding. Also ist diese Phrase vollkommen überflüssig und führt allenfalls dazu, sich ein schönes Erlebnis im nachhinein madig zu reden. Wozu sollte das gut sein?

Was Deine anderen Aktionen anbelangt, scheinst Du auch sonst geradezu versessen darauf zu sein, Dir das Leben schwerzumachen. Besitzt Du wirklich so wenig Integrität, sodass Du Deine Bedürfnisse, Träume und Ansichten permanent selbst torpedierst/sabotierst? Wenn Du ihn willst, dann schnapp ihn Dir. Hör dabei auf, Mutter Theresa für seine Ehe zu spielen. Das ist in höchstem Maße arrogant, weil es Dir nicht zusteht, seine Lebensentscheidungen zu fällen. Wenn Du hingegen glaubst, dass es zu gefährlich ist, das von meinem Vorredner erwähnte "Never fuck the company"-Embargo zu brechen, dann ist das etwas anderes. Aber unabhängig davon empfehle ich Dir dringend, aufzuhören, Dich permanent zu verleugnen und endlich mal zu dem zu stehen, was Dich ausmacht und wonach Du verlangst. Denn niemand findet auf Dauer eine Frau interessant, die sich schlecht fühlt, weil sie sich gut fühlt.
 
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