Umgang nach Vergewaltigung?

U

Unregistriert

Gast
#1
Hi ich habe gerade erst erfahren dass eine sehr gute Freundin von mir (15 Jahre) vor 2 Monaten vergewaltigt worden ist. (Ich selber bin 17). Sie hat sich mir anvertraut und mir nach erster Überwindung relativ offen davon erzählt. Nach kurzer Zeit allerdings hat sie gemeint, dass es "halt jetzt passiert ist" und dass sie damit klar kommt und ich mir keine Gedanken darüber machen soll. Nachdem ich mit der Situation ehrlich gesagt ziemlich überfordert bin, weiß ich nicht wie ich reagieren soll. (Ich bin auch neben einer anderen Freundin die einzige, die davon weiß, weil sie ihren Eltern nichts sagen will.) Kann es sein, dass sie dieses Erlebnis (bereits nach 2 Monaten) wirklich einfach überwunden hat oder versucht sie eher von ihren eigentlichen Gefühlen darüber "abzulenken" bzw. es klein zu reden? Ich will sie einerseits ja nicht runter ziehen, falls sie wirklich verhältnismäßig gut damit um gehen kann, aber andererseits hab ich Angst es einfach zu leichtgläubig hinzunehmen... soll ich weiterhin versuchen mit ihr darüber zu reden? Vielleicht kann mir jemand helfen der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
 
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Papatom

Gast
#2
Moin,
nein, eine Vergewaltigung steckt man nicht mal eben so nach 2 Monaten weg, schon gar nicht, wenn man sich niemandem (professionellem) anvertraut. Offensichtlich läuft ja auch zusätzlich noch irgendwo ein Täter rum, der nicht bestraft wird....

Ich bin da nun wirklich nur kompletter Laie aber ich denke, ohne eine richtige Aufarbeitung wird das schwer. Das kannst Du auch nicht leisten. Wenn möglich würde ich ihr raten sich an entsprechende Einrichtungen dafür zu richten...

Grüße
 
Dabei
10 Aug 2015
Beiträge
461
#3
Wenn es wirklich eine war, dann überrede Sie zur Anzeige ! (Sie macht sich hoffentlich nicht nur wichtig mit dem Thema....)
Danach kann man das professionell aufarbeitetn - das ist ein Erlebnis, welches man allein kaum bewältigen kann. Sie ist erst 15 und Teenager und sollte kein gestörtes Verhältnis zu Männers aufbauen weil ein Arschloch so was getan hat, Überrede Sie zur Anzeige und dann muss das aufgearbeitet werden !
 
Dabei
17 Jan 2016
Beiträge
626
#4
Hat sie etwas näher den Ablauf beschrieben? Es gibt sehr viele Abstufungen einer Vergewaltigung - außerdem ist die Definition ab wann eine Vergewaltigung tatsächlich vorliegt, in manchen Fällen schwierig. Wurde tatsächlich körperliche Gewalt angewendet oder angedroht um die Penetration zu erzwingen ist die Sache eindeutig und sie sollte auf jeden Fall Anzeige erstatten - So etwas verkraftet man nicht eben mal und der Täter läuft noch frei herum...

Wenn körperliche Gewalt (oder eine Androhung davon) nicht im Spiel war, wird es mit der Beweislage schwierig. Es kommt drauf an, wie die Vergewaltigung abgelaufen ist, und ob es nach Abwägung aller Detaills dann tatsächlich eine war, denn normalerweise sind Frauen nach einer Vergewaltigung emotional am Boden, und sagen nicht: "Ist jetzt halt passiert"... Weißt du Näheres?
 
U

Unregistriert

Gast
#5
Umgang nach Vergewaltigung "2" ...

Ich bins nochmal. Leider kann ich unregistriert nicht innerhalb des vorherigen Verlaufs antworten, deshalb so...
Um die Fragen zu beantworten: nein, sie denkt sich das nicht nur aus (was ich aufgrund der Vorgeschichte sagen kann)
Außerdem: ja es wurde Gewalt angewandt...
Sie hat mir erzählt, dass sie sich zuerst gewährt hat, allerdings das Überwältigen seinerseits daraufhin stärker und somit schmerzhafter geworden ist. Deshalb hat sie sich nicht mehr getraut Widerstand zu leisten und hat es über sich ergehen lassen.
Ja der Täter läuft noch frei rum, was mir genauso viel Angst und Wut bereitet wie euch.
Ich habe bereits versucht meine Freundin zu einer Anzeige zu überreden. Daraufhin meinte sie, sie will das alles nicht durchmachen müssen, sondern lieber schnell vergessen, außerdem stünde Aussage gegen Aussage - meinte sie. Daraufhin hab ich mit allen Mitteln argumentiert, allerdings erfolglos. Außerdem ist die Vorstellung ihre Eltern könnten davon erfahren für sie sehr schlimm...
Ich werde weiterhin versuchen sie dazu zu bewegen rechtliche Schritte einzuleiten bzw. über eine professionelle Hilfe nachzudenken (vorallem nachdem ihr mir bestätigt habt, dass es durchaus ein sehr traumatisches Erlebnis gewesen sein muss!)

Doch was, wenn sie bei ihrer Meinung bleibt? Soll ich es dann einfach respektieren? Ich bin mir nicht sicher, ob nicht durch Aktionen von mir ohne ihre Zustimmung (zum Beispiel selber eine Einrichtung nach Rat zu fragen...) ihr Vertrauen zu mir verloren geht und ich ihr damit mehr schade, wie gutes tu...

Anmerkung nic99: Ich hab es einmalig zusammengelegt. Aber es ist besser, wenn du dich zum Antworten anmeldest. Wenn du deinen Nick niemand zeigst und hier keine persönlichen Daten schreibst, bleibst du auch anonym.
 
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Papatom

Gast
#6
Moin,
Du kannst nicht viel tun. Es ist halt ein Irrglaube, dass sie es alleine irgendwie schaffen könnte. Denn die Folgen merkt man u.U. erst viel später und dann sitzt alles so tief, dass es ganz schwer wird.....

Für Dich: Wenn alles nichts hilft, dann kannst Du leider auch nichts tun. Ist wohl so...eigenmächtig wird schwer, denn sie könnte dann alles leugnen und sich gegen Dich wenden....Verdrängung erscheint leider vielen Menschen sehr verlockend. Gerade eine Vergewaltigung ist so schlimm, sie wird so jung nicht wirklich alles rational entscheiden können. Hast Du denn einen guten Draht zur Mutter?

Ist sie Muslima? Oder orthodox oder so? Wegen der Elternsache. Denn die sollten doch in erster Linie für sie einstehen. Würde meine Tochter mir das sagen wäre ich 100% in ALLEN Belangen für sie da.....

Grüße
 
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