Trennung nach 6 1/2 Jahren?

Dabei
4 Mrz 2012
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#1
Hallo ihr Lieben.


Ich würde gerne mein Herz ausschütten, da ich einfach nicht weiter weiß.

Vorgeschichte:
Meine Freundin (22) und ich (25) sind seit 6 1/2 Jahren zusammen.

Sie ist aus Süd-Deutschland nach Nord-Deutschland für mich gezogen. Wir haben eine gemeinsame Wohnung, sie Studiert und ich bin in der Ausbildung.

Ich habe sie zufällig im Internet kennengelernt, wir haben uns (ernsthaft!) freundschaftlich getroffen und haben uns dann wahnsinnig verliebt und sind zusammen gezogen. (bzw sie zu mir)
Sie hat mir sehr geholfen da ich von Geburt an schwer krank bin und gerade als wir zusammen kamen zu allem Überfluss einen Tumor bekommen hatte (konnte gut Entfernt werden, alles gut soweit).

Sie ist für mich eine große Stütze, da ich vor Ihr nie jemand kennengelernt habe der mit meiner Krankheit (schwere Nierenschäden und Organfehlbildung) klar kam. Sie ist immer verständnisvoll gewesen.
Sie ist eigentlich perfekt. Ich "darf" gern mal Computer Spielen. Wir machen auch mal Dinge auf die sie weniger Lust hat oder ähnliches. Sie fragt sogar ob sie mir "Computer Zeug" zum Geburtstag schenken soll. Auch im Schlafzimmer ist sie sehr offen. (Anfangs hatte sie Probleme dort aber jetzt ist sie schon öfter diejenige die Fragt als ich)

Freunde sagen uns oft wie toll wir zusammen passen und wie sehr sie unseren süßen/respektvollen Umgang miteinander finden. Wir sind "das Traumpaar" jeder Sitcom...

Aktuell:

Nun ist es so, dass ich seit einiger Zeit merke, dass ich eigentlich nurnoch mit ihr zusammen bin weil ich es gewohnt bin UND weil ich ein Helfer Mensch bin. Ich kann nicht Nein sagen. Ich will die Gefühle von niemand verletzen oder jemand Probleme bereiten. Ich will nur, dass alle so glücklich sind wie möglich.

Ich habe noch immer viel Spaß mit ihr, da wir den selben Humor haben und gerne zusammen Filme/Serien schauen und weggehen. Aber bei vielen anderen Dingen bin ich wahnsinnig genervt von ihr.
Sie ist sehr schnell zickig. Wenn sie z.B. im Restaurant Essen bekommt was ihr nicht 100% entspricht wird sie sehr Wortkarg und schlecht gelaunt. Die kleinsten Dinge "stressen" sie.

Sie hat sogar ihren Job neben dem Studium aufgegeben weil es "zu stressig" ist. Sie hat also nurnoch das Geld ihrer Eltern und ich trage den Haushalt/die Wohnung allein.
Jetzt hatten wir Schimmel in einer Ecke der Wohnung, ich habe dem Hausmeister Bescheid gesagt und er hatte sich 2 Wochen nicht gemeldet. Ich arbeite jedoch von 7.30 bis 18 Uhr und konnte nicht mal bei ihm nachfragen wie es weiter geht (er wohnt 2 Häuser weiter). Sie meckert jeden Tag rum wie sehr es sie "Belastet", dass der Hausmeister sich nicht meldet, geht aber auch nicht kurz hin um mal nachzufragen (sie hat im Moment Semester Ferien, also Zeit ohne Ende...). UND unser Hausmeister ist ein netter netter netter alter Mann der einen nicht auffrisst wenn man bei ihm klingelt.


Als sie vor 2 Wochen im Urlaub war habe ich mich häufiger mit einer Mitschülerin aus der Berufsschule getroffen. Nein, es ist NICHTS passiert zwischen uns. Obwohl sie sich auf der couch sehr an mich gekuschelt hat. Wir haben zusammen gegessen, TV geschaut, Musik gehört und auf dem Sofa "gechillt".

Ich habe festgestellt, dass ich es viel entspannter fand als ich im gesamten letzten Jahr fand. Und meine Freundin auch nicht unbedingt vermisst habe. Es war merkwürdig allein zu schlafen aber nicht schlimm...


Lange rede, kurzer Sinn. Ich bin zu dem Schluss gekommen ich möchte mich eigentlich von ihr Trennen.
ABER ich habe keine Ahnung wie ich das Anfange... Wie leite ich das Gespräch ein? Verhalte ich mich bis zu diesem Gespräch "normal" und dann ist Ende? Bin ich vorher schon ablehnend um sie "vorzubereiten"? Sage ich Ihr, ich will ein paar Tage ausziehen weil es schlecht läuft und sage dann nach einigen Tagen ich komme nicht wieder? Wann führt man so ein Gespräch? Morgens? Abends? Mittags?
Sollte ich vorher einen Koffer packen und ihr dann sagen ich gehe? Oder hole ich meine Sachen erst danach?
Bleibe ich mit ihr zusammen und warte bis sie Schluss macht?

Das Problem ist, da ich fast mehr als die hälfte meines Lebens im Krankenhaus verbracht habe und eigentlich auch einen Freundeskreis von 1-2 habe, bin ich oftmals sozial nicht Kompatibel. Ich weiß nie was genau richtig und falsch ist. (ich kann mich schon normal mit Menschen umgeben aber ich verstehe Gefühle und Emotionen einfach nicht so richtig, ich selbst kann mich von Körperlichen Gefühlen und Zuständen einfach trennen, da ich mich im Krankenhaus oftmals "Emotional ausgeklinkt" habe um mit allem klar zu kommen).


Ich danke euch für's lesen und eventuelle Antworten.
Ich hoffe ich habe es nicht zu doof geschrieben. Falls Fragen aufkommen, gerne Fragen.

Liebe Grüße an alle und einen schönen Sonntag!
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
Hui, du hast dir einen langen Nick genommen ;)

Ich nenn dich, TLS ;)

Hallo TLS ;)

Uaaah... Trennungen sind immer scheußlich und ich glaube jedem gehts so, dass es unglaublich schwer ist, die Trennung *einzuläuten*.

Wie macht mans am Besten, man zerbricht sich den Kopf - nur findet man leider keine Lösung, wies am angenehmsten vonstatten gehen kann.

Du hast dein Posting übrigens sehr schön geschrieben, ich weiß worums dir geht und hast entsprechend optisch alles aufbereitet, dass man es flüssig lesen konnte.

Du schreibst ganz gern oder?^^

Wenn eine Beziehung zur Belastung wird, man nichts sieht, was man ändern kann, vielleicht gar nicht mehr den Willen dazu hat, ist es wohl Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.

Was ich nicht verstehe, wieso willst du ausziehen - es war deine Wohnung und sie kann sie sich ja eh nicht leisten.

Du kannst ja mal ein Gespräch einleiten, wo du sie fragst, wie sie sich fühlt in der Beziehung, weil es dir vorkommt, dass sie oft gereizt oder angespannt ist.

Vielleicht trägt sie ähnliche Gedanken wie du mit sich rum, nur ist sie wegen dir hergezogen und weiß dann halt auch nicht, wie es für sie weitergehen soll.

Wann der richtige Augenblick ist? Die richtige Tageszeit?

Die glaub ich gibts nicht.

Je eher du das Thema ansprichst, desto besser.

Ihr könnt ja mal drüber reden. Du kannst ihr dann sagen, wie du empfindest und überlegst, ob ihr euren Weg weiterhin bestreiten sollt.

Kann ja alles in ruhigem Ton und überlegt vonstatten gehen. Bestenfalls.

Dass dir das Herz dabei bis zum Hals schlägt und du kurz vor der Ohnmacht bist, bevor du es aussprichst, ist normal - da gibts kein Rezept dagegen.^^ Auch keine Garantie, dass das Gespräch harmonisch verläuft. Emotionen werden sicher im Spiel sein.

Ich wünsch dir alles Beste!
Peachy
 
Dabei
4 Mrz 2012
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#3
Danke Peachy.

Ich bin ein kleiner "Internet Nerd" und musste für meinen letzten Job öfters mal längere Texte für Unternehmen schreiben, daher die Übung. Außerdem nervt es mich selbst, wenn jemand nach Hilfe o.ä. fragt, man aber nicht durch seinen Text durchsteigt.

Ich denke darüber nach auszuziehen, da es für mich relativ knapp wird die Wohnung zu halten. Ich habe nicht viele Sachen und brauche den Platz dann nicht. Außerdem hat meine Freundin hier nur ein paar Freundinnen bei denen sie nicht "unterkommen" kann, da es alles Studi's sind, die 1 Zimmer Wohnungen haben. Ich habe genug Möglichkeiten erstmal woanders zu wohnen (Bruder, Stiefpapa+Mutti und mein Vater haben alle Gästezimmer).

Ich hab das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein wenn ich Schluss mache, da sie zu mir gezogen ist und so weit weg von ihrer Familie ist (~800 Kilometer). Außerdem hängt sie sehr an mir (bin ihr erster Freund).
Und natürlich denke ich mir auch, dass es ein Fehler sein könnte, was wenn ich keine Frau finde, die mich mit meiner Krankheit so akzeptieren kann wie sie? Aber ich denke, dass ist normal...
Sie ist meine erste langjährige Freundin. Vorher nur so 2-3 Monats Beziehungen.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Dass du sie nicht hängen lassen willst und findest, du kommst besser zurecht, ist ein schöner Zug von dir.

Ich kann dich verstehen, dass du dich mies fühlst.

Aber aus Mitleid oder schlechtem Gewissen sollte man mit niemandem zusammen sein.

Wie gesagt, vielleicht trägt sie ähnliche Gedanken mit sich. Dass sie dich nicht verlassen kann, weil du deine Krankheit hast.

Ein ehrliches offenes Gespräch würde euch weiterbringen.

Du hast doch das Gefühl, dass sie auch nicht ganz zufrieden in eurer Beziehung ist oder?

Ja, sie ist zu dir gezogen - aber man hat nie die Garantie, wie es weitergeht. Erst im Laufe der Jahre lernt man sich kennen und sieht, ob es passt.

Vielleicht passt es besser zu euch, beste Freunde zu sein.

Ihr geht ja nicht im Schlechten auseinander.

Grauslicher ist es, wenn am Ende schon Krieg herrscht.

Wobei man nicht sagen kann, dass eine kriegerische Trennung schwerer ist als eine friedliche.

Setz dich nicht unter Druck, du musst weder heute noch morgen eine Entscheidung treffen. Lass es reifen. Und wir sind hier gerne da, um dir zu helfen, deine Gedanken zu sortieren.
 

maelcom

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Dabei
14 Apr 2015
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#5
Wenn für dich der Entschluss fest steht, dann sage es ihr. Ohne es zu umschreiben oder rumzueiern. Z.B. Wenn Du von der Arbeit nach Hause kommst und ihr am Tisch sitzt. Achte nur darauf. dass sie keinen großen Teller mit heißer Suppe hat :roll:

Auch eine Trennung im "Guten" wird sicherlich hart und schwer werden, aber unumgänglich wenn es so ist wie Du beschreibst. Du beziehst erstmal ein Gästezimmer und sie hat dann noch ~ 3 Monate Zeit, etwas eigenes zu finden bzw. ihr Leben entsprechend anzupassen. Die Wohnung wird ja gekündigt, da keiner von Euch sie alleine braucht bzw. sich leisten kann.

Die Gewissensbisse und der kleine Gremlin im Hinterkopf wird noch oft flüstern, was Du für ein Schufft bist, das sie alles für dich aufgegeben hat, quer durch Deutschland gezogen ist und Du sie nun sitzen lässt. Das ist aber völlig normal, wir sind Menschen, keine emotionslosen Maschinen. Auch Internet Nerds haben Gefühle :)

Warte nicht ab und verhalte dich jetzt nicht schlecht, nur damit SIE Schluss macht. Vielleicht war sie ja auch schon auf den Weg in diese Richtung zu denken. Das würde es für dich und Euch nochmal deutlich einfacherer machen. Alles Gute!
 
Dabei
21 Jul 2015
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#6
Hallo

Ich möchte dich trotzdem noch eines fragen - denn das lese ich nirgends heraus: liebst du sie noch? Wenn ja, dann würde ich woanders ansetzen...
 
Dabei
7 Sep 2015
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#7
Ich denke du solltest dir zunächst mal überlegen, ob es wirklich richtig ist. Sind deine Gefühle wirklich weg oder gerade nur "verschüttet".
Ein Partner nervt einem immer mal wieder. mal mehr mal weniger. Mit anderen Leuten ist es immer entspannter und einfacher. Niemand kennt einen so gut, wie der Partner und auch umgedreht. Das heißt auch, du kennst alle Ecken und Kanten von ihr. Die von deiner Berufsschulkollegin kennst du nicht. Sie und auch jede andere Frau wird Macken haben, die dich irgendwann nerven. Gib ihr die Chance zu erfahren was dich stört. Rede mit ihr, versuche ruhig und sachlich zu bleiben. Das du mehr Initiative von ihr erwartest, mehr Eigenständigkeit. Vielleicht merkt sie es gar nicht.
Auf der anderen Seite seit ihr beide, vor allem deine Freundin noch jung genug, um auch noch was anderes zu sehen.
Für wann und wie gibt es nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht noch im Verlauf der Semesterferien, damit sie Zeit hat damit umzugehen und vielleicht auch ne Weile nach Hause zu ihren Eltern/ Freunden zu fahren. So würde ich mir das wünschen. Die Tageszeit ist egal, Hauptsache ihr habt Zeit und du sagst nicht nach fünf Minuten, dass du weg musst. Sei ehrlich zu ihr, nur so kann sie auch daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
 
Dabei
4 Mrz 2012
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#8
Ich habe lange versucht mir klar zu werden ob ich sie noch Liebe.
Ich liebe sie nicht mehr so wie am Anfang unser Beziehung was ich jedoch für normal erachte. Ich erwische mich jedoch immer öfter dabei, dass Dinge wie Küssen, "Ich liebe dich" etc zu einer Gewohnheit ohne inneren Sinn verkommen wie beim raus gehen das Handy mitzunehmen.

Ich habe nicht mehr dieses schöne Gefühl wenn ich mich auf den Weg nach Hause mache und weiß, dass sie da ist. Ich möchte zwar, dass sie glücklich ist und die Dinge bekommt die sie will, jedoch will ich nicht mehr derjenige sein der seine Energie dahin "verschwendet" ihr dies zu ermöglichen.
Ich fühle mich körperlich sehr gering zu ihr hingezogen, es ist nicht mehr diese "neugier" und dieses Verlangen genau nach Ihr.

Ich habe das Gefühl, dass ich mich einfach an alles Gewöhnt habe und es nicht aufgeben will, weil ich nicht weiß was kommt.

Wir verstehen uns schließlich gut. Es ist für mich eher, wie mit der besten Freundin zusammen zu wohnen + Sex... Dabei komme ich mir natürlich wahnsinnig schlecht vor. Ich will aber kein "zu frühes" Gespräch mit ihr führen, falls wir zusammen bleiben... dann bleibt immer dies komische Gefühl, dass man darüber geredet hat...
 
Dabei
21 Jul 2015
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#9
schwierig. Denn die Anziehung macht viel aus. Ist die mal ganz weg, kommt sie kaum noch. Wie wäre es damit, wenn du einfach mal für zwei Wochen weggehst, alleine für dich?
Ohne Kontakt zu ihr? Klar, du müsstest ihr das davor natürlich kommunizieren...Einfach direkt sagen, dass du mal etwas Zeit für dich bräuchtest. 6.5 J sind ja schön viel, da kommt immer mal ein Hänger. Ich würde auf alle Fälle nicht gleich alles hinschmeissen, eher mal einen Abstand suchen...dann kannst du dich immer noch entscheiden.
 
Dabei
15 Sep 2015
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#10
Frau Holles Idee klingt für mich ziemlich gut - vielleicht zusammen mit besagten Freunden von dir? Du wirst merken ob du sie vermisst. Wenn Nein, dann sagst du ihr das. Nicht so direkt dass du sie nicht vermisst hast, aber dass du gemerkt hast, dass sie zwar eine wundervolle Freundin für dich war, dass sie für dich perfekt ist (wie du sagtest), aber dass es einfach nicht mehr richtig ist zusammen zu sein. Sag ihr ruhig dass du versucht hast es mit dem Urlaub zu "richten", weil sie dir sehr am Herzen liegt, es aber so nicht funktioniert und du ihr nicht das geben kannst was du dir für sie wünscht und was du dir für dich selbst wünscht. Erzähl nichts von der Berufskollegin, das täte mir persönlich sehr weh in dem Kontext. Du kannst auch ruhig sagen dass dir das alles schwerfällt. Danach musst du sehen wie sie reagiert - vielleicht denkt sie auch in die Richtung, vielleicht ist sie geschockt, traurig, sauer.. Da ist jeder verschieden. Manchmal hilft eine Umarmung trotz des Schlussmachens; gerade nach der langen Zeit würde ich sie nicht komplett von jetzt auf gleich ganz ohne Zuwendung lassen wenn sie wirklich am Boden zerstört sein sollte. Aber das heißt nicht Sex oder die Nacht noch dableiben! Es ist trotzdem ein Schlussstrich.
Aus meiner Erfahrung ist noch hinzuzufügen, dass du sie auf keinen Fall "zurücknehmen" solltest. Nach ein paar Wochen kommt es bei mir oft vor dass ich mich zurücksehne - aber dem nachzugeben bringt nichts; es wird nicht wieder gut und schon gar nicht besser. Ich wünsche dir viel Glück falls es noch nicht zu spät ist!
 
Dabei
13 Sep 2015
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#11
Da türmen sich wahnsinnig viele Widersprüche auf in Deiner "Sitcom" ...., der "Behinderte" (Ich mag den Ausdruck nicht) und der "Helfer-Typ", und das Du nur noch "aus Gewohnheit" mit ihr zusammen bist und Dich "eigentlich" von ihr trennen willst.

Was bitte soll man da raten?
 
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