Starkes Gefühl der Traurigkeit

Dabei
23 Nov 2016
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#61
Ich weiß jetzt, warum. Nach drei "Beratungsgesprächen" beim Jugendamt weiß ich, was los ist.

Die Frau geht schlicht und einfach nach Schema F vor. Es geht ihr überhaupt nicht darum, die Situation zu erfassen. Sie tut ganz einfach das, was sie immer tut. Wahrscheinlich schon jahrelang. Egal, ob es passt oder nicht.

Sie ist nur ein Frau, die auch nicht mehr weiß. Wahrscheinlich weniger. Und ihren Job macht:

Schema F, Schema F, Schema F.

Abgehakt.

Dies ist ein Liebeskummer-Forum, kein Lebenslagen-Forum.

Ich schreib's trotzdem:

Es ist wieder da, dieses starke Gefühl der Traurigkeit.

Es setzt sich zusammen aus einem Gefühl der Ohnmacht, der Wut, der Hilflosigkeit. Ich fühle mich so erschöpft. Mein Kopf schmerzt ständig.

Schmerzt, die ganze Zeit.

Kennt ihr das? Wenn ihr aus einer Situation einfach nur raus wollt, nur raus, raus. Wenn ihr raus müsst, weil ihr genau wisst, dass ihr das nicht lange ertragen werdet, aber euch niemand sagen kann, wie lange das dauern wird. Dann kommt diese Angst, dass man einfach schlapp macht und das Ende nicht mehr mitbekommt. Also falls es mal ein Ende geben wird.

Als erstes bekommt man den Job nicht mehr hin. Ich bin wirklich gut in meinem Job. Eigentlich, aber jetzt nicht mehr.

Dann kann ich auch keine gute Mama sein. Die Kinder machen sich um MICH Sorgen. Das sollte ja wohl nicht sein.

Ich hätte die Frau am liebsten angeschrien, sie an den Schultern gepackt und gefragt: Und ICH? Was ist eigentlich mit mir??

Vor Gericht: Die Anwälte zerfetzen sich, mein Ex ist hasserfüllt, die Richterin wirkt hilflos, die Jugendamt-Frau macht ihr Schema F.

Und ich sitze da, still und denke: Wo ist eigentlich mein Leben hin? Mein Leben mit meinen Kindern?

Ich will einfach nicht glauben, dass das eine Illusion ist. Aber ich kann nicht kämpfen, ganz ehrlich: das kann ich nicht.

Mein Kopf schmerzt ständig.





Mein Freund macht sich Sorgen, meine Schwester macht sich Sorgen, meine Eltern machen sich Sorgen, meine Kollegen machen sich Sorgen und trotzdem fühle ich mich allein. Keiner weiß, was tun. Ich will diesen Menschen auch keine Sorgen bereiten. Irgendwann reicht es ja mal.

Meinem Freund macht die Situation Angst. Verstehe ich, mir auch. Plötzlich macht ihm alles Angst. Mein Ex, die Kinder, der Umzug.

Folge: Zweimal Tachykardie. Das erste Mal fahre ich ihn nachts um 3 ins Krankenhaus. Das zweite Mal stehe ich nachts mit auf, nehme ihn in den Arm, beruhige ihn, und er nimmt selbst die Medikamente.

Komisch, dass ich einfach ein anderes Ich überstülpen und funktionieren kann, wenn's drauf ankommt. Und es kommt oft drauf an. Dann bin ich mega cool. Eine andere Person, wenn andere in Panik verfallen.

Leider macht es dann den anderen Angst, wenn ich dieses Ich wieder ausziehe, wie einen alten Strumpf.

Jetzt gehe ich und bringe die Kinder ins Bett.
 
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Dabei
27 Mrz 2012
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#62
Na klar. In "Notfall"situationen funktioniert man immer. Danach kommt immer die Erschöpfung. Aber der Mensch funktioniert meistens auch besser, als es der Kopf manchmal zulässt — wobei das manchmal auch andersrum ist.


Na ja.. was solls. Du hast probiert, was du konntest und jetzt ist es so. Weiter willst und kannst du vermutlich auch nicht. Also lass es gut sein, bring wieder Ruhe hinein und vertraue auf das Leben... was anderes bleibt dir ja sowieso nicht übrig!

Lass mal wieder locker. Schau mal aktiv weg von den Baustellen und zu den schönen Dingen deines Lebens. Leben ist auch eine Einstellungssache (siehe #26). Wenn die Zeit da ist, sich Sorgen zu machen und traurig zu sein, dann kannst du das beides immer noch machen. Jetzt hat sich nur so viel "geändert"... dass es immer noch alles beim Alten bleibt.

Geh mal auf einen Kurztrip, oder in den Urlaub. Entspanne dich mal wieder mit einer Massage, schöner Musik oder was auch immer...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#63
Da hat Insomnius sehr recht, fnde ich. Seine Tips finde ich echt gut.

Ich kenn diese Situation nicht, aber ich hab keine Kinder, keinen irren Exmann, keinen Freund mit Problemen - schon gar nicht alles gleichzeitig. Ich war bisher noch nicht mal gefährlich krank. Es ist also kein Wunder dass bei mir alles soweit funktioniert, und ebensowenig ist es ein Wunder, dass du unter der Last immer mal wieder zusammenklappst.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#64
...Sie ist nur ein Frau, die auch nicht mehr weiß. Wahrscheinlich weniger. Und ihren Job macht:

Schema F, Schema F, Schema F.


Es ist wieder da, dieses starke Gefühl der Traurigkeit.....

Kennt ihr das? Wenn ihr aus einer Situation einfach nur raus wollt, nur raus, raus. ...
Ich kenne es nicht in dieser Form, aber ich kann dich verstehen. Vor allem kann ich mich auch erinnern, wie du berichtet hast, dass du immer darauf fixiert bist, so erzogen bist, es immer anderen recht zu machen. In diesem Fall deinem EX, dass du da schwach wirst, anders wie in deinem Beruf und sonst im Leben , wo du stark und selbsbewust bist , dich vertreten kannst.

Wie alt sind denn die Kinder jetzt? Das ist wichtig. Denn ab einem bestimmten Alter Können Kinder nich so einfach gegen ihren Wunsch gezwungen werden, den anderen Elternteil zu besuchen, wenn sie das gar nicht wollen.

Wenn du diesen Anspruch für deine Kinder stellst (du hast ja geschrieben, dass sie den Vater gar nicht gern besuchen wollen) dann müssen die Kinder zumindest angehört werden und der Besuch ist nicht so einfach zu erzwingen. Und dein Anwalt wird euch dabei unterstützen. Und der Besuch dann zumindest so selten wie möglich und so kurz wie möglich.

Und ich denke auch, dass du den Konflikt nicht unnötig verschärfen solltest. Aber es ist wichtig, dass du erst mal begreifst und dann auch dazu stehst, dass du es deinem (noch) Ex nich recht machen musst.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#65
Das ist im Vergleich vermutlich ein ziemlich lächerlicher Tipp - vor allem, weil ich nicht ansatzweise nachvollziehen könnte, wie du dich wohl fühlen musst - aber wenn es mir sehr schlecht geht, mache ich mich immer extra zurecht, weil ich mir denke "dann sehe ich in dem ganzen Chaos hier wenigstens gut aus." ... Wenn alles andere nicht klappt, könntest du es ja ausprobieren - geht auch, wenn man super viel zu tun und sehr wenig Zeit hat.

Du musst aber auch nicht stark für alle sein. Du hast so viele Menschen, die da sein wollen... Da kannst du dich auch trösten lassen. Auch von deinen Kindern. Als ich klein war (also so fünf Jahre alt), hatte meine Mutter da auch so ihre Momente und es wurde auch abgewechselt wer wen tröstet. Ich hätte es aber auch nicht anders gewollt. Deine Kinder möchten also vielleicht auch gerne einfach mal für dich da sein..?
 
Dabei
23 Nov 2016
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#66
Ich hatte nicht geantwortet, aber ich habe das hier gemacht:

Du hast probiert, was du konntest und jetzt ist es so. Weiter willst und kannst du vermutlich auch nicht. Also lass es gut sein, bring wieder Ruhe hinein und vertraue auf das Leben... was anderes bleibt dir ja sowieso nicht übrig!
Mein Freund hat vor zwei Wochen seine letzte Augen-OP gehabt, die sehr erfreulich verlaufen ist. Er kann endlich wieder richtig sehen. Das ist ein kleines Wunder.

Die Kinder bringe ich öfter zu ihrem Vater und sie werden einen Urlaub mit ihm verbringen. Sie werden es überleben. Ich kämpfe da nicht mehr. Es zeichnet sich ohnehin jetzt schon ab, dass mein Ex die höhere Frequenz der Besuche nicht durchhalten wird. Ob er es schafft, den Urlaub wirklich zu organisieren, ist auch fraglich. Er fängt jetzt schon an, Rückzieher zu machen. Ist mir auch egal, ich kann es nicht ändern und ich bin für das Verhalten meines Ex auch nicht verantwortlich.

Das Resultat der letzten Untersuchung bei meinem Arzt hat eine Verschlechterung der Werte ergeben. Es gibt weitere Gewebsveränderungen. Ich muss weitere Untersuchungen bei einer anderen Fachärztin machen lassen, um das abzuklären.

Ich werde mir eine berufliche Auszeit nehmen.

Die Beziehung zu meinem Freund entwickelt sich so, wie ich es anfangs nicht für möglich gehalten habe.

Ich mache eigentlich gar nichts (finde ich), aber er sagt häufig unvermittelt Dinge wie "Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe" oder "Die Gespräche mit dir geben mir so unglaublich viel" oder "Ich wusste nicht, dass das möglich ist, aber es wird mit dir immer schöner. Immer noch schöner." Und dann schaut er mich an, als wäre ich das 7. Weltwunder.

Er zeigt mir so oft, wie sehr er mich liebt. Er sagt es mir und er zeigt es mir.

Er freut sich auf den Umzug und nimmt alles in die Hand. Er sagt Dinge wie "Ich kümmere mich darum schon" und dann tut er es wirklich. Er kümmert sich drum.

Gestern waren wir 3 Stunden lang in einem großen blauen Einrichtungshaus. Ich war am Ende ziemlich erschöpft und habe auf ihn gewartet, während er alle Einzelteile, die wir auf unserem Zettel stehen hatten, in einem dieser langen Gänge zusammengesucht und auf den Wagen gepackt hat. Und während ich gewartet habe, habe ich überlegt, wann ich das letzte Mal zusammen mit einem Mann Möbel für eine Einrichtung gekauft habe. Mir ist nicht eingefallen, wann das war. Es muss schon Jahre her sein. Ich hätte an der Stelle fast angefangen zu heulen.

Er sagt, er kommt und baut sie auf, sobald alles geliefert wurde. Und ich weiß: er kommt und baut sie auf.

Er hat heute, an einem Sonntag, einen Anruf von seinem Chef bekommen. Er bekommt mehr Geld, mehr Verantwortung, einen größeren Dienstwagen, aber auch mehr Arbeit. Nach über einem Jahr Arbeitslosigkeit ist mein Freund jetzt dort angelangt, wo er beruflich wieder hinwollte. Er hat sich riesig über das Angebot gefreut. Ich habe mich natürlich mit ihm gefreut.

Aber dann meinte mein Freund: "Ich bin dann auch mal für ein paar Tage unter der Woche oder auch mal für eine Woche weg. Dann sehen wir uns wieder weniger, obwohl wir dann zusammenwohnen. Das will ich eigentlich auch nicht. Du brauchst ja auch einen Mann im Haus."

Noch vor wenigen Wochen hätte ich ihn für den letzten Satz ausgelacht und ihm gesagt, dass ich sehr gut alleine zurecht komme. Ich weiß aber auch, wie er das gemeint hat. Nicht machomäßig, sondern im Gegenteil, als Unterstützung. Ich habe ihm also nicht widersprochen. Fast hätte ich wieder angefangen zu heulen. Ich habe ihm dann gesagt, dass das schon okay sei und er seine berufliche Chance nutzen soll.

Nun ja, das ist der Stand der Dinge.

Genau das, was Insomnius gesagt hat, mache ich jetzt. Ich lasse die Dinge los und schaue, was passiert. Ich könnte ohnehin nichts anderes tun. Will ich auch nicht mehr.


Ich glaube, dass ich nicht mehr viel in diesen Thread schreiben werde. Keine Ahnung, wie alles weitergeht, ich warte es einfach ab und lasse die anderen machen.


Ich wollte euch das noch mal sagen, denn ich danke euch echt für eure Antworten!
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#67
Mein Freund hat vor zwei Wochen seine letzte Augen-OP gehabt, die sehr erfreulich verlaufen ist. Er kann endlich wieder richtig sehen. Das ist ein kleines Wunder.
Das ist schön!
Das
Das Resultat der letzten Untersuchung bei meinem Arzt hat eine Verschlechterung der Werte ergeben. Es gibt weitere Gewebsveränderungen. Ich muss weitere Untersuchungen bei einer anderen Fachärztin machen lassen, um das abzuklären.
natürlich weniger. Aber wie gesagt, das Gewebe kann sich auch wieder zum Positiven verändern.

Die Beziehung zu meinem Freund entwickelt sich so, wie ich es anfangs nicht für möglich gehalten habe.

Ich mache eigentlich gar nichts (finde ich)
Das ist wahrscheinlich genau das Rezept: Du bist eben du und versuchst das Leben mit ihm soweit möglich wie zu genießen. Das entkrampft dich und ihn.

Nach über einem Jahr Arbeitslosigkeit ist mein Freund jetzt dort angelangt, wo er beruflich wieder hinwollte. Er hat sich riesig über das Angebot gefreut.
Auch das ist schön.

Wie hattest du denn das gemeint?
Ich werde mir eine berufliche Auszeit nehmen.
Was wirst du während dieser Auszeit machen?

Genau das, was Insomnius gesagt hat, mache ich jetzt. Ich lasse die Dinge los und schaue, was passiert.
Das scheint sich ja als ein super Tip rausgestellt zu haben :002: Schön dass du dich drauf eingelassen hast!
 
Dabei
23 Nov 2016
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#68
Mit "beruflicher Auszeit" meine ich, dass ich für ein paar Wochen, evtl. ein paar Monate aussteige.

Ich arbeite seit 10 Jahren in meinem Beruf, habe davor studiert, aber auch schon in meiner Schulzeit und während meines Studiums nebenher immer viel gejobbt (meine Eltern hatten kein Geld mich zu unterstützen). Als die beiden Kinder kamen, habe ich jeweils 10 Monate ausgesetzt (inkl. Mutterschutz), mehr konnte ich mir finanziell, aber auch weil mein Chef Druck gemacht hat, nicht leisten. Mein Chef hätte meine Stelle damals sonst anderweitig besetzt.

Ich habe also meine Elternzeiten nicht ausgeschöpft (pro Kind sind das 36 Monate). Die "verfallen" aber nicht einfach, sondern man kann bis zum 12. Lebensjahr des Kindes noch Elternzeit nehmen. Ich bekomme dann zwar kein Gehalt, aber verliere auch nicht meinen Job. Ich muss mal durchrechnen, wie lange ich mir diese unbezahlte Auszeit leisten kann, aber ich probiere das einfach mal. Ist mir ehrlich gesagt auch egal, was mein Chef dazu sagt, ich sitze mittlerweile fest genug im Sattel, sodass ich keine Angst mehr habe.

Irgendwie ist es Zeit für eine Pause. Ich wollte mir dafür auch gar nichts Großes vornehmen, sondern mich um meine Kinder und meine Gesundheit kümmern. Mal weniger Druck haben. Zeit für Sport und kleine Projekte im / am Haus haben. Außerdem den Umzug mit meinem Freund im Herbst schultern.

Außerdem bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er sich doch noch ein Kind wünscht. Das Thema kommt immer wieder darauf, und es geht von ihm aus. Er macht so Andeutungen, die aber wohl ziemlich eindeutig sind. Ich glaube nicht, dass er das macht, um damit zu kokettieren, denn da ich schon zwei Kinder habe, weiß er ja dass das Thema bei mir nicht "brennt". Ich bin dann aber immer ziemlich feige, wenn das Gespräch darauf kommt.

Wir haben einen Ausflug zusammen mit den Kindern und seinen Eltern gemacht. Seine Eltern haben sich die ganze Zeit um meine Kinder gekümmert, sie mit Geschenken überhäuft, waren total begeistert. Mein Freund und ich hatten gar nichts mehr zu tun, haben zusammengesessen und die vier einfach beobachtet. Er meinte dann zu mir, dass seine Eltern unbedingt eigene Enkelkinder bräuchten, um die sie sich kümmern. Und dann hat er mich angeschaut. Aber ich wusste darauf nichts zu antworten.

Als ich ihn nach seiner letzten OP vom Krankenhaus abgeholt habe, kam das Gespräch während der Fahrt wieder darauf: Er meinte zu mir, dass er darüber nachdenken würde, wie es wäre, mit einer Frau, die er liebt, ein Kind zu haben (eben nicht so, wie es bei seiner Tochter gelaufen ist). Auch da hat er mich dann angeschaut und da ich wieder nicht wusste, was ich dazu sagen sollte, habe ich so getan, als müsste ich mich gerade unheimlich aufs Fahren konzentrieren.

Ich muss mich mal sortieren, mein Leben entschleunigen, überlegen, wo ich stehe und was ich will und dann ganz in Ruhe darüber nachdenken.

Vielleicht werde ich aber auch krank, sodass sich das Thema ohnehin erledigt hat. Wer weiß das schon?
 
Dabei
23 Nov 2016
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#69
Das scheint sich ja als ein super Tip rausgestellt zu haben :002: Schön dass du dich drauf eingelassen hast!
Ja. Ich muss loslassen. Viel mehr als bisher. Ich übe mich darin. Jeden Tag ein bisschen. Es fällt mir manchmal schwer, Vertrauen in die Zukunft zu haben. Ich habe gerade meinen Text nochmal gelesen und es wieder bemerkt.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#70
Diese Kindersache macht mir echt Sorge.

Er meinte dann zu mir, dass seine Eltern unbedingt eigene Enkelkinder bräuchten, um die sie sich kümmern.
Was sind das denn für Gründe? Da werd ich ja gleich ärgerlich.

Ich muss mich mal sortieren, mein Leben entschleunigen,
Ein weiteres Kind zu kriegen wäre das Letzte was dich entschleunigen würde. Noch mehr Verantwortung?! Lass dir da bitte nichts einblasen, bloß weil die Beziehung sich im Moment nett anfühlt. Soweit ich mich erinnere, wolltest DU keine Kinder mehr.

Vielleicht werde ich aber auch krank, sodass sich das Thema ohnehin erledigt hat.
Ist ihm das klar? Ich finde es nämlich ziemlich unsensibel, auf eine Frau, die gerade mit deiner Diagnose kämpft, mit einem Kinderwunsch einzureden.

Ich bin dann aber immer ziemlich feige, wenn das Gespräch darauf kommt.
Auch wenn das die schöne romantische Stimmung bei ihm zerstören sollte: Da solltest du mal ein Stopzeichen setzen. Das kann man ja auch dezenter machen als er gerade in umgekehrter Richtung.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#71
Ich glaube einfach, dass er nicht so recht wusste, wie er das Thema anschneiden sollte, deswegen die - wenn auch etwas ungeschickte - Sache mit den Enkelkindern. Das war nur der Aufhänger.

Seine Gründe liegen vielmehr darin, dass er sich sein Leben anders vorgestellt hat, als es dann kam. Er hatte sich immer vorgestellt, irgendwann eine eigene Familie zu haben. Mit Kindern, die gewollt sind, und mit einer Frau, die er liebt. Das hat er mir schon früher mal erzählt, dass er eigentlich eine eigene Familie wollte.

Ich denke, dass sich viele Menschen das wünschen und finde das auch legitim.

Dass er früh ungewollt Vater geworden ist, und das mit einer Frau, die er nicht mal mochte, hat ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Aber jetzt, mit 43, ist es vielleicht seine letzte Chance.

Das Problem ist eben nur, dass wir beide unsere Geschichte haben. Wäre nicht alles so kompliziert oder hätten wir uns früher kennen gelernt, sähe die Sache anders aus. Ich glaube nämlich schon, dass er ein guter Papa wäre. Ich sehe ja, wie er mit meinen Kindern umgeht. Meine Kinder finden ihn wirklich toll, er spricht sie irgendwie richtig an. Ich kann das schwer erklären, aber es ist tatsächlich so. Man spürt einfach, dass er im Umgang mit ihnen sehr authentisch ist und ihnen Sympathie und Verständnis entgegenbringt. Das mögen sie. Bei meinem Ex wusste ich nicht, ob er tatsächlich etwas mit Kindern anfangen konnte. Er wollte zwar Kinder haben, aber im Nachhinein denke ich, dass es in seinem Kulturkreis einfach dazu gehörte und es für ihn wahrscheinlich blöd ausgesehen hätte, wenn er keine Kinder gezeugt hätte. In Algerien heiratet man und macht dann eben Kinder.

Wie dem auch sei, jedenfalls würde ein weiteres Kind mein Leben natürlich nicht gerade entschleunigen. Das ist genau der Punkt. Das ist mir natürlich auch klar.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich mich erstmal von diesen Gerichts- und Scheidungsverfahren, die mir sehr zugesetzt haben, erholen könnte. Wenn ich das Zusammenleben mit meinem Freund mindestens ein, besser zwei Jahre erproben könnte, wenn ich gesund bliebe. Und dann würde ich darüber nachdenken, ob ein weiteres Kind sinnvoll wäre.

Nur werde ich diese Zeit nicht haben. Ich bin 38 Jahre alt und damit sind die Würfel eigentlich schon gefallen. Das tut mir für meinen Freund, aber auch irgendwie für uns beide leid. Vielleicht bin ich deswegen so feige.

Übrigens war das Gespräch im Auto vor zwei Wochen, meine schlechteren Werte habe ich erst Mitte letzte Woche bekommen. Also wusste mein Freund zu dem Zeitpunkt davon noch nichts.

Wie gesagt, ich lasse die Zukunft jetzt erstmal auf mich zurollen. Ich bin es müde, immer als entscheiden und verantworten und durchdenken zu müssen. Bringt eh nichts.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#72
Das Problem ist eben nur, dass wir beide unsere Geschichte haben.
Naja, was heißt "nur"? Und warum kann man jetzt wieder "nur" auf das Negative blicken? Ja, ihr habt beide blöde Dinge erlebt, bevor ihr euch getroffen habt. Und jetzt (momentan, seit nicht allzu langer Zeit) habt ihr beide, nach einigem Gewürge, eine recht schöne Beziehung. Ist doch toll.

Ich bin 38 Jahre alt und damit sind die Würfel eigentlich schon gefallen. Das tut mir für meinen Freund, aber auch irgendwie für uns beide leid. Vielleicht bin ich deswegen so feige.
Wieso? Gerade wenn die Würfel gefallen sind, kann man doch sagen, was Sache ist. Wenn jemand sterilisiert ist, kann er ja auch sagen "Du, bei mir geht das einfach nicht".

Übrigens war das Gespräch im Auto vor zwei Wochen, meine schlechteren Werte habe ich erst Mitte letzte Woche bekommen.
Aber er wusste, dass du Problemwerte hast. Ich wusste es ja auch.

Wie gesagt, ich lasse die Zukunft jetzt erstmal auf mich zurollen. Ich bin es müde, immer als entscheiden und verantworten und durchdenken zu müssen.
Das Zurollenlassen heißt hoffentlich dass du die Verhütung jetzt nicht in Gottes Hand legst oder sowas :002:
 
Dabei
23 Nov 2016
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#73
Das Zurollenlassen heißt hoffentlich dass du die Verhütung jetzt nicht in Gottes Hand legst oder sowas :002:
Nein, das heißt es natürlich nicht! Damit war tatsächlich der ganze andere Kram gemeint und dass ich mir darüber jetzt keine Gedanken mache, eben weil ich auch nicht nur das Negative sehen, sondern die harmonische Zeit mit meinem Kerl mal ein bisschen genießen will.
 
Dabei
6 Jul 2017
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#74
Ich verstehe dich so gut jeztz, weil meine Liebe nur viel Schmerzen bringt, obwohl dieser Junge auch in mir verliebt ist. Trotzdem kann ich nichts verändern.. ein starkes gefühl ob er eine Drogenart für mich ist..
 
Dabei
23 Nov 2016
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#75
Mein Freund und ich wohnen jetzt seit 3 Wochen zusammen.

Es ist, als wäre es schon immer so gewesen. Er meinte, er hätte das Gefühl, als würden wir uns seit zehn Jahren kennen. Ich liebe ihn sehr.

Vergangenen Freitag hat er ein MRT machen lassen. Er hatte diffuse Beschwerden und weil der Hausarzt nicht weiterwusste, hat er ihn dort hingeschickt.

Das Ergebnis kam am Dienstagnachmittag mit der Post.

Mein Freund hat einen Tumor an der Hypophyse und einen Hirntumor im frontobasalen Hirncortex. Etwa so groß wie ein Ei.

Als wir gestern beim Chef der Neurochirurgischen Klinik saßen und er den Befund bestätigte, dachte ich, dass das gar nicht echt sein kann.

Aber als ich gestern Abend meinen vor Angst zitternden Mann so lange im Arm gehalten habe, bis er endlich einschlafen konnte, war mir leider klar, dass es echt ist.
 
Dabei
10 Jun 2015
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#76
Liebe Badesalz, ich bin fassungslos.

Ich weiß Worte können Dich nicht trösten, aber ich empfinde ehrliche Anteilnahme und kann
Dir nachfühlen.

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass er es überstehen kann, dass es Hoffnung gibt und das Du
die Kraft aufbringst, schwere Wege mit ihm zu gehen.

Rapante
 
Dabei
6 Feb 2017
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#77
Mir fehlen auch so ziemlich die Worte... Wenn du offene Ohren brauchst, sind hier immer welche zu finden, die mit dir mitfühlen und wissen wollen, wie es dir geht.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#78
Oh Gott, da wird einem ja schlecht wenn man das liest.

Bist du noch in deiner beruflichen Auszeit und kannst jetzt für ihn da sein?

Gibt es irgendeine Prognose vom Arzt oder müssen da erst mal weitere Untersuchungen gemacht werden?

Bitte schreib hier, was dir auf dem Herzen liegt.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#79
Ich komme damit einfach nicht klar.

Man fühlt sich wie unter einer Glocke. Man ist die ganze Zeit damit beschäftigt, die Fassung zu bewahren. Und verliert sie dann doch.

Man hat schon gar keine Tränen mehr, um zu heulen, aber man könnte es die ganze Zeit.

Ich komme echt nicht mehr klar.

Zuerst sagte der Professor, dass es operiert werden würde. Wir hatten sogar schon das OP-Vorgespräch und alles.

Dann haben sie ein CT mit einem speziellen fluoreszierenden Farbstoff gemacht, um den großen Tumor genauer abzugrenzen und sich die Teilungsaktivität anzuschauen, bevor sie den Schädel öffnen.

Dabei kam heraus, dass der Tumor diffus und verzweigt ist, das heißt, die Tumorzellen infiltrieren umliegendes funktionierende Nervengewebe. Betroffen sind u.a. das Sprach- und das Bewegungszentrum. Die Ärzte sagten, dass sie das also doch nicht operieren können, weil sie dann das andere Gewebe beschädigen würden und er evtl. nicht mehr sprechen oder sich bewegen könnte. Außerdem handelt es sich um bösartiges Gewebe, ein Astrozytom.

Wir warten jetzt auf das nächste Gespräch mit den Ärzten, in dem sie uns ihre weitere Vorgehensweise erklären werden. Klar ist aber schon, dass es langwierig und kompliziert ist. Mit Prognosen halten sich die Ärzte zurück. Im Netz liest man Überlebenschancen bei dieser Art von Tumor zwischen 20 und 50% in den nächsten 5 Jahren.

Ich versteh's nicht.

Plötzlich ist alles anders. Einfach von einem Tag auf den anderen.

Wenn ich daran denke, dass ich anfangs Zweifel daran hatte, ob das mit uns klappen würde. Dass ich sogar mal Zweifel daran hatte, ob er mich wirklich so liebt, wie ich ihn. Ob das Zusammenziehen der richtige Schritt war.

Das ist alles wie weggefegt. Gar nicht mehr zu glauben, dass es diese Gedanken mal gab. Wir sind uns so nah, wie ich noch nie jemandem war. Wenn er Angst bekommt, nachts, nimmt er meine Hand. Er sagt, es beruhigt ihn. Wir halten uns aneinander fest: beim Einschlafen, nachts, beim Aufwachen. Wir gehen so liebevoll miteinander um, die ganze Zeit.

Diese Woche musste ich abends zu einem Elternabend meines Sohnes. Mein Freund hat die Kinder ins Bett gebracht und allein fern geschaut, bis ich wiedergekommen bin. Er hat mir dann erst am nächsten Tag gesagt, dass er sich die ganze Zeit irgendwie ablenken musste, damit er keine Panik bekommt, weil ich nicht da war. Tagsüber geht es, manchmal ist er auch sehr optimistisch und beruhigt mich. Aber abends und nachts streckt die Angst ihre Krallen nach ihm aus.

Vorgestern kam per Einschreiben die Kündigung seines Arbeitgebers. Er hat seinen Job verloren, weil er nicht mehr leistungsfähig ist.

Ich weiß noch, wie sehr wir uns Ende letzten Jahres gefreut hatten, als er nach seiner Autoimmunerkrankung und den Augen-OPs diesen Job bekommen hat, der wirklich super zu ihm passte. Aber als Außendienstler in der freien Wirtschaft verliert man seinen Job wohl sofort, wenn man nicht mehr genug Umsatz macht, weil man erkrankt ist.

Ich werde im November wieder arbeiten, da wir uns etwas anderes auch gar nicht leisten können.

Das Verhältnis zu seiner Tochter ist leider abgekühlt. Ihre Mutter hat sie vor die Tür gesetzt und sie musste sich eine eigene Wohnung suchen. Nachdem seine Tochter erfahren hat, dass sie womöglich weniger Unterhalt von meinem Freund bekommt, weil er krank geworden ist, ist sie ausgetickt. Sie hat ihm gedroht, ihn zu verklagen, damit er weiterhin zahlt, bis sie mit der Schule und ihrem Studium, das sie anfangen will, fertig ist. Dass er das womöglich gar nicht mehr erleben könnte, hat sie ziemlich kalt gelassen.

Ich weiß gerade gar nicht, wie es weitergeht. In zwei Wochen kommt für mich die nächste Gerichtsverhandlung, bei der ich mich wieder mit meinem Ex auseinandersetzen kann. Irgendwie ist mir das mittlerweile auch alles total egal.

Ich frage mich oft, ob ich etwas anders hätte machen können. Und wie dann mein Weg ausgesehen hätte?

Wenn man sich nicht auf andere Menschen einlässt, erfährt man auch keinen Schmerz. Wenn mir das Schicksal meinen Freund nimmt, suche ich jedenfalls nicht mehr. Dann bleibe ich lieber allein.

Trotzdem bin ich froh, dass ich mich damals auf das Date eingelassen habe. Sehr froh sogar.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#80
Da weiß man gar nicht was man schreiben soll.

Leute, die meinen, ein Problemchen zu haben, sollten sich als erstes so einen Thread durchlesen ...

Vorgestern kam per Einschreiben die Kündigung seines Arbeitgebers. Er hat seinen Job verloren, weil er nicht mehr leistungsfähig ist.
Das könnte unzulässig gewesen sein, es sei denn er wäre noch in einer Probezeit. Aber hätte dein Freund den Job jetzt aus seiner eigenen Sicht noch weitermachen können/ wollen?

Das Verhältnis zu seiner Tochter ist leider abgekühlt. Ihre Mutter hat sie vor die Tür gesetzt und sie musste sich eine eigene Wohnung suchen. Nachdem seine Tochter erfahren hat, dass sie womöglich weniger Unterhalt von meinem Freund bekommt, weil er krank geworden ist, ist sie ausgetickt. Sie hat ihm gedroht, ihn zu verklagen, damit er weiterhin zahlt, bis sie mit der Schule und ihrem Studium, das sie anfangen will, fertig ist. Dass er das womöglich gar nicht mehr erleben könnte, hat sie ziemlich kalt gelassen.
Boah, das nennst du "abgekühlt"?! So eine kaltschnäuzige Reaktion ist ja kaum vorstellbar, das ist echt der Hammer. Die Tochter wäre damit für mich gestorben - egal, jetzt ist was anderes wichtiger.

Ich frage mich oft, ob ich etwas anders hätte machen können. Und wie dann mein Weg ausgesehen hätte?
Klar, man hätte immer alles Mögliche anders machen können. Aber wozu? Und wozu solche hypothetische Gedanken? So bist du doch mit einem wunderbaren Menschen zusammen gekommen, und auch wenn das Schicksal jetzt dafür gesorgt hat, dass du das nicht wirklich genießen kannst, ist es doch ein großes Geschenk, das du ihm machen kannst, dadurch dass du für ihn da bist!
 
Dabei
23 Nov 2016
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#81
Danke für deine Antwort, Twin! Ich fand deine Worte sehr tröstlich.

Ich empfinde auch das Zusammensein mit meinem Lebensgefährten als Geschenk. Ich bin auch dankbar für die Begegnung mit diesem Menschen.

Dennoch genieße ich mein Leben nicht. Ich empfinde es als Last. Obwohl ich natürlich auch sehr dankbar dafür bin, zwei wundervolle und gesunde Kinder zu haben. Ich liebe die Menschen um mich aus tiefstem Herzen.

Dennoch gibt es kaum mehr einen unbeschwerten Moment. Kein Rumblödeln oder Lachen. Keine Zukunftspläne. Man lebt von einem Tag zum nächsten. Ohne dass man das Jetzt genießen könnte. Das ist für mich unerträglich.

Mich belastet die Geschichte mit der Tochter meines Freundes auch viel mehr, als ich das vor mir selbst und ihm zugegeben habe. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass sie Teil der Familie wird. Dass er stolz auf sie sein kann. Dass es nicht umsonst gewesen ist, dass er jahrelang gezahlt und unter seinem (menschlichen) Fehler gelitten hat. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass seine Tochter und er die Verletzungen der Vergangenheit überwinden und zueinander finden könnten.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#82
Hi Badesalz,

Oh Gott.. Beim Lesen deines Threads bekomme ich wirklich ein schweres Herz.

Kennst du das, wenn man irgendwas festhält, was sonst umfällt und dann alles kaputt macht, und man hat Angst sich zu bewegen, weil sonst tatsächlich alles runterfallen könnte?
Ich stelle mir vor, dass du dich so fühlen musst 24/7. Als ob du keine Sekunde entspannen kannst, weil die Umstände dir nicht die Möglichkeit dazu bieten.

Ich würde dir wünschen, dass ihr es trotzdem zusammen versucht... Denn es bricht ja nicht alles zusammen, wenn ihr euch mal 5 Minuten Ruhe nehmt, mal etwas macht was ihr genießen könnt. Die Umstände sind dann immernoch dieselben.

Es tut mir leid, dass ich nichts besseres sagen kann.. Ich wünschte, ich könnte was ändern oder dich besser fühlen lassen. Ich drücke die Daumen für den nächsten Termin, in dem ihr die weitere Vorgehensweise erläutert bekommt. Alles Liebe.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.782
#83
Dennoch genieße ich mein Leben nicht. Ich empfinde es als Last.
Das ist ja wohl mehr als verständlich.

Außerdem steht ihr jetzt noch total unter Schock. Ich denke, ihr solltet jetzt erst mal das Medizinische abklären. Und dann euch was suchen, damit ihr mental mit der Situation klarkommt - da gibts je nach Typ ja verschiedene Möglichkeiten, von Tagebuch schreiben, Bücher lesen, Selbsthilfegruppe über besonders empathische lebenserfahrene Freunde, bis Coaching. Und dann könnt ihr anfangen, die Perspektive zu füllen - zB mit einer Reise, die er/ ihr schon immer mal machen wolltet, was aber aus beruflichen Gründen nicht ging. Das Leben aufsaugen. Da kannst du es doch ausnutzen dass du momentan nicht arbeitest.
 
Dabei
23 Nov 2016
Beiträge
666
#84
Danke für eure Antworten!

Kennst du das, wenn man irgendwas festhält, was sonst umfällt und dann alles kaputt macht, und man hat Angst sich zu bewegen, weil sonst tatsächlich alles runterfallen könnte?
Ich stelle mir vor, dass du dich so fühlen musst 24/7. Als ob du keine Sekunde entspannen kannst, weil die Umstände dir nicht die Möglichkeit dazu bieten.
Das ist es leider, was gerade passiert.

Ich glaube, dass unsere Beziehung diese ganzen Belastungen nicht aushält.

Wir haben uns heute gezofft, wieder wegen seiner Tochter. Ich weiß, dass ich mich da heraushalten müsste und versuche es auch. Aber er erzählt mir dann doch von dem Stress, den er durch sie hat. Und dann habe ich darauf geantwortet. Wäre wohl besser gewesen, das Thema erst gar nicht anzuschneiden.

Jedenfalls ist es so, dass wir beide dünnhäutig und belastet sind und dem anderen irgendwie kein Trost sein können.

Ich schaffe es einfach nicht.

Er war sehr verletzend. Und ich war nicht in der Lage, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#85
Ich weiß, dass er mich sehr liebt.

Er sagt es, er zeigt es, sehr oft.

Aber wir schaffen es trotzdem nicht.

Ich weiß einfach nicht, was richtig ist.

Ich liebe ihn auch sehr. Aber ich frage mich trotzdem, ob es mir alleine nicht besser geht. Weil es mir jetzt einfach die ganze Zeit schlecht geht.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.782
#86
Glaubst du dass du damit leben könntest, ihn in dieser Situation alleinegelassen zu haben?

Falls nicht: Ich bin sicher dass sich ein Kommunikationsmodus finden lässt, der verhindert, dass es in so einer Lage zum Streit kommt. Wichtig ist jetzt doch, dass er das überlebt oder jedenfalls das Möglichste aus seinem Leben rausholt, und dass du auf deiner Seite die wichtigsten Dinge organisatorisch regelst (deine Scheidung zB).

Es kann doch nicht sein dass ihr euch liebt, aber euch zerfleischt weil die Nerven verständlicherweise blank liegen.
 
Dabei
5 Jun 2015
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#87
Badesalz, lies doch noch mal, was du hier alles geschrieben hast.
Nimm dir die Zeit und schau dir diese wundervolle, sensibele, einfühlsame und zärtliche Frau, die hier zu lesen ist doch mal ganz genau an.
Mach es dir warm und gemütlich,
ehe du dich mal nur mit dir ganz allein beschäftigst.

Schaue nur auf dich.
Schau auf deine Gefühle, deine Hoffnungen, deinen Ärger, deinen Zorn, deine Liebe,
deine Verzweiflungen und deine Stärken.
Lass dir ganz viel Zeit und lass alle Gefühle zu, die dir kommen, wenn du alles noch einmal liest,
was dir in den letzen Monaten, den letzten Jahren geschah.
Und dann nimm dein inneres kleines Mädchen mal ganz fest in den Arm.
Du, die du immer 'die Starke' sein mußt.

Und wenn du dich verstanden hast und den seltsamen gewundenen Weg, der wohl dein Schicksal ist,
dann nimm dir das Recht,
eine Entscheidung zu treffen,
Niemand muß eine Last aushalten, die schwerer ist, als er sie zu tragen vermagst.
Du mußt nicht aus Verantwortungsgefühl seine Last mittragen.
Du hast allein Bürde genug.
Auch deine Beziehung sollte Bereicherung sein und dir Kraft geben.

Wenn du aber zu den Schluß kommst, das es für irgendetwas gut ist, das er bei dir ist,
Das du daran wachsen kannst und das du etwas bekommst, für deine Liebe,
Dann suche dir unbedingt Hlfe, wo immer du sie bekommen kannst !!!
 
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