Hallo ihr Lieben, ich möchte nochmal einen Thread erstellen, um eure Meinungen zu hören.
- Der Text wird leider länger -
Ich würde mich wirklich sehr über Feedback freuen, auch kritisches, ich bin hier ja manchmal auch kritisch...
Es geht um meine Beziehung, die ich seit etwas mehr als 1,5 Jahren führe. Einige wird es wohl nicht verwundern, dass ich mal wieder in einer Sackgasse stecke.
Ich habe einfach keine Ahnung, was ich verändern könnte, wie ich mich ändern könnte, damit mich nicht jedes Mal dieses Gefühl der Traurigkeit überrennt. Oder dieses Zerrissensein.
Ich schildere euch mal die letzten 2 Wochen, vielleicht fällt euch dazu etwas ein, was meine Sicht erhellen könnte?
Mein Freund (43) und ich sehen uns nur am Wochenende, weil wir 60km weit auseinander wohnen.
Das letzte Mal, dass wir ein schönes, gemeinsames WE miteinander verbracht haben, war vor 5 Wochen (Ende Februar). An den beiden ersten März-WE musste er aufgrund seiner Arbeit zu zwei Messen, sodass wir uns nicht sehen konnten. Zwischendurch war er unter der Woche kurz (1 Übernachtung) bei mir, weil er in der Nähe Kunden zu betreuen hatte und es daher einrichten konnte.
Das dann folgende WE am 18./19.3. musste ich absagen, weil ich einen grippalen Infekt hatte und irgendwie mega krank war. Da wir uns also fast 4 Wochen kaum gesehen hatten, hatten wir uns dann sehr auf das letzte März-WE gefreut. Wir hatten ausgemacht, dass ich zu ihm fahre.
Am Freitag vor besagtem WE hatte ich blöderweise drei verpasste Anrufe von meinem Arzt auf dem AB (ich muss freitags immer lange arbeiten). Blöderweise deshalb, weil bei einer früheren Untersuchung Zellveränderungen in einem Gewebe festgestellt worden waren. Daher hatte ich eine erneute Untersuchung machen müssen und mein Arzt hatte mir gesagt, dass er sich nur melden würde, falls sich der Befund verschlechtern würde. Andernfalls eben nicht.
Ich hatte also am Freitag den Anruf meines Arztes verpasst, wusste aber, dass das nichts Gutes bedeuten würde. Mich hat das an dem Freitagabend irgendwie komplett aus dem Konzept gebracht. Ich habe total Angst bekommen. Natürlich habe ich an Krebs gedacht. Da ich meinem Freund von den beiden Untersuchungen erzählt hatte und ich dringend jemandem zum Reden brauchte, habe ich ihn angerufen. Ich wusste nicht genau, wie ich anfangen sollte und habe daher zu Beginn des Gesprächs ihn erstmal gefragt, wie's geht.
Er meinte dann, es ginge ihm schlecht, er hatte irgendeine Bestellung falsch rausgeschickt und vergebens auf einen Kunden gewartet (wenn ich mich recht erinnere). Wir haben dann erstmal eine Zeit über seine Arbeit geredet. Am Ende habe ich ihm dann erzählt, dass ich die Anrufe meines Arztes verpasst hatte, ihn erst am Montag erreichen könnte und jetzt Angst vor dem Befund habe.
Seine Reaktion war: Warum schiebst du denn jetzt so Panik? Dann warte doch eben bis Montag. Kann ich ja jetzt auch nix zu sagen.
Mir fiel daraufhin nichts ein, ich hatte so einen Kloß im Hals, also habe ich dann das Telefonat beendet.
Ich habe ihm dann aber noch eine WhatsApp geschickt, dass ich total Angst habe und die irgendwie nicht in den Griff bekomme.
Da darauf keine Reaktion kam, mir es aber immer schlechter ging, habe ich ihn nach einiger Zeit ein 2. Mal angerufen.
Aber er wirkte genervt und meinte, dass er schon seit 3 Jahren wegen seiner Krankheit zu kämpfen habe und alle Leute denken würden, er hätte ja so ein tolles Leben.
Ich habe den Zusammenhang irgendwie nicht verstanden und dann wieder das Telefonat beendet. Ich wusste auch einfach nicht, was ich in dem Moment sagen sollte.
Am nächsten Tag war es nicht besser, ich hatte schlecht geschlafen und wusste dann auch nicht mehr, ob ich zu ihm fahren sollte. Ich habe mich allein gelassen gefühlt.
Meine Tochter war erkältet, aber das WE war ausgemacht, dass ihr Vater die Kinder abholt und sie von Sa. bis So. bei ihm übernachten. Meine Kids waren also nicht da.
Ich habe dann hin- und herüberlegt und schließlich meinen Freund angerufen, um mit ihm nochmal darüber zu reden. Es war mehr ein Streit, weil ich versucht habe ihm klarzumachen, dass ich ihn dringend zum Reden gebraucht hätte. Daraufhin hat er aber einfach nur dicht gemacht. Ich war irgendwie am Ende ziemlich verzweifelt und habe wohl auch geheult.
Ca. eine Stunde nach dem Gespräch kam dann von ihm eine WhatsApp, dass er sich sehr freuen würde, wenn ich dennoch zu ihm käme.
Ich bin dann nachmittags schließlich doch zu ihm gefahren, weil ich noch unglücklicher gewesen wäre, wenn ich alleine zuhause geblieben wäre.
Er wirkte etwas verunsichert, als ich zu ihm kam. Wir haben erst über Belangloses geredet, er war aber sehr bemüht um mich und die Atmosphäre hat sich dann spürbar gelockert. Allerdings war ich keine 2 Stunden bei ihm, als meine Tochter anrief. Sie wollte partout nicht bei ihrem Vater übernachten, weil sie erkältet war, und wollte unbedingt, dass ich sie abhole.
Nach einigem Hin und Her blieb mir nichts anderes übrig. Mein Ex hat ein totales Theater gemacht, mir Vorwürfe gemacht, wie egoistisch und verantwortungslos ich handeln würde (ja??) und nachdem ich meine beiden Kinder im Hintergrund nur noch heulen hörte, bin ich ins Auto gestiegen und wieder zurückgefahren, um sie abzuholen. (Übrigens hat mein Ex die Kinder 3x im Monat, davon übernachten sie 1x pro Monat bei ihm; wir haben zwar das gemeinsame Sorgerecht, aber öfter will er sie nicht).
Ich habe mich also am WE um meine kranke Tochter gekümmert.
Am folgenden Mo., den 27.3., ist dann mein Freund abends zu mir gefahren. Das war so ausgemacht, weil ich ihn am Dienstagmorgen, bevor ich zur Arbeit fahre, ins KH bringen sollte, denn dort sollte er am Mi. nochmal operiert werden. Bis zum KH, einer Spezialklinik, sind es ca. 1,5 h Fahrtzeit (ein Weg). Am Do. habe ich ihn nach der Arbeit dort wieder abgeholt. Er hat die OP gut überstanden und die Ärzte waren zufrieden, aber natürlich ist eine OP immer mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden. Wir hatten daher ausgemacht, dass er bis zum WE bei mir bleibt und wir dann sehen, wann er wieder fahrtauglich ist.
Am Freitag musste ich arbeiten, daher war er allein bei mir zuhause. Meine Kollegen wollten nach Feierabend noch grillen, aber ich habe ihnen natürlich abgesagt, weil ich meinen Freund nicht warten lassen wollte. Aber als ich von der Arbeit wiederkam, war er nicht mehr da. Er hatte seine Sachen gepackt und war nach Hause gefahren. Mir hat er dann eine WhatsApp hinterlassen: Bin erstmal nach Hause gefahren.
Dass er sich lieber zu Hause erholen möchte, kann ich ja verstehen. Aber er wusste, dass ich zum Grillen eingeladen war und hat mir nicht rechtzeitig Bescheid gesagt. Also habe ich den Freitag auch wieder allein verbracht.
Übrigens genau wie den heutigen Samstag und den morgigen Sonntag. und die kommende Woche darauf.
Mein Problem ist: ich fühle mich trotz Beziehung irgendwie ständig allein. Da frage ich mich schon, ob man nicht besser ohne Beziehung allein sein kann?
Ich bin ein ausgeprägter Familienmensch. Ich habe die Menschen, die ich liebe (natürlich auch meine Kinder) gerne ab und zu um mich. Das muss nicht ständig sein, ich glucke nicht. Aber ich merke immer mehr, dass mir das alles nicht reicht. Ich möchte bei schönem Wetter gemeinsam etwas unternehmen. Ich möchte in schwierigen Situationen für den anderen da sein und auch selbst jemanden haben, der mich in den Arm nimmt oder mir zuhört. Ich möchte gemeinsame Ziele stecken und Projekte angehen. Zusammen. Mir fehlt das alles so sehr
Findet ihr das überzogen? Habe ich zu hohe Erwartungen? Bin ich irgendwie komisch eigentlich?
- Der Text wird leider länger -
Ich würde mich wirklich sehr über Feedback freuen, auch kritisches, ich bin hier ja manchmal auch kritisch...
Es geht um meine Beziehung, die ich seit etwas mehr als 1,5 Jahren führe. Einige wird es wohl nicht verwundern, dass ich mal wieder in einer Sackgasse stecke.
Ich habe einfach keine Ahnung, was ich verändern könnte, wie ich mich ändern könnte, damit mich nicht jedes Mal dieses Gefühl der Traurigkeit überrennt. Oder dieses Zerrissensein.
Ich schildere euch mal die letzten 2 Wochen, vielleicht fällt euch dazu etwas ein, was meine Sicht erhellen könnte?
Mein Freund (43) und ich sehen uns nur am Wochenende, weil wir 60km weit auseinander wohnen.
Das letzte Mal, dass wir ein schönes, gemeinsames WE miteinander verbracht haben, war vor 5 Wochen (Ende Februar). An den beiden ersten März-WE musste er aufgrund seiner Arbeit zu zwei Messen, sodass wir uns nicht sehen konnten. Zwischendurch war er unter der Woche kurz (1 Übernachtung) bei mir, weil er in der Nähe Kunden zu betreuen hatte und es daher einrichten konnte.
Das dann folgende WE am 18./19.3. musste ich absagen, weil ich einen grippalen Infekt hatte und irgendwie mega krank war. Da wir uns also fast 4 Wochen kaum gesehen hatten, hatten wir uns dann sehr auf das letzte März-WE gefreut. Wir hatten ausgemacht, dass ich zu ihm fahre.
Am Freitag vor besagtem WE hatte ich blöderweise drei verpasste Anrufe von meinem Arzt auf dem AB (ich muss freitags immer lange arbeiten). Blöderweise deshalb, weil bei einer früheren Untersuchung Zellveränderungen in einem Gewebe festgestellt worden waren. Daher hatte ich eine erneute Untersuchung machen müssen und mein Arzt hatte mir gesagt, dass er sich nur melden würde, falls sich der Befund verschlechtern würde. Andernfalls eben nicht.
Ich hatte also am Freitag den Anruf meines Arztes verpasst, wusste aber, dass das nichts Gutes bedeuten würde. Mich hat das an dem Freitagabend irgendwie komplett aus dem Konzept gebracht. Ich habe total Angst bekommen. Natürlich habe ich an Krebs gedacht. Da ich meinem Freund von den beiden Untersuchungen erzählt hatte und ich dringend jemandem zum Reden brauchte, habe ich ihn angerufen. Ich wusste nicht genau, wie ich anfangen sollte und habe daher zu Beginn des Gesprächs ihn erstmal gefragt, wie's geht.
Er meinte dann, es ginge ihm schlecht, er hatte irgendeine Bestellung falsch rausgeschickt und vergebens auf einen Kunden gewartet (wenn ich mich recht erinnere). Wir haben dann erstmal eine Zeit über seine Arbeit geredet. Am Ende habe ich ihm dann erzählt, dass ich die Anrufe meines Arztes verpasst hatte, ihn erst am Montag erreichen könnte und jetzt Angst vor dem Befund habe.
Seine Reaktion war: Warum schiebst du denn jetzt so Panik? Dann warte doch eben bis Montag. Kann ich ja jetzt auch nix zu sagen.
Mir fiel daraufhin nichts ein, ich hatte so einen Kloß im Hals, also habe ich dann das Telefonat beendet.
Ich habe ihm dann aber noch eine WhatsApp geschickt, dass ich total Angst habe und die irgendwie nicht in den Griff bekomme.
Da darauf keine Reaktion kam, mir es aber immer schlechter ging, habe ich ihn nach einiger Zeit ein 2. Mal angerufen.
Aber er wirkte genervt und meinte, dass er schon seit 3 Jahren wegen seiner Krankheit zu kämpfen habe und alle Leute denken würden, er hätte ja so ein tolles Leben.
Ich habe den Zusammenhang irgendwie nicht verstanden und dann wieder das Telefonat beendet. Ich wusste auch einfach nicht, was ich in dem Moment sagen sollte.
Am nächsten Tag war es nicht besser, ich hatte schlecht geschlafen und wusste dann auch nicht mehr, ob ich zu ihm fahren sollte. Ich habe mich allein gelassen gefühlt.
Meine Tochter war erkältet, aber das WE war ausgemacht, dass ihr Vater die Kinder abholt und sie von Sa. bis So. bei ihm übernachten. Meine Kids waren also nicht da.
Ich habe dann hin- und herüberlegt und schließlich meinen Freund angerufen, um mit ihm nochmal darüber zu reden. Es war mehr ein Streit, weil ich versucht habe ihm klarzumachen, dass ich ihn dringend zum Reden gebraucht hätte. Daraufhin hat er aber einfach nur dicht gemacht. Ich war irgendwie am Ende ziemlich verzweifelt und habe wohl auch geheult.
Ca. eine Stunde nach dem Gespräch kam dann von ihm eine WhatsApp, dass er sich sehr freuen würde, wenn ich dennoch zu ihm käme.
Ich bin dann nachmittags schließlich doch zu ihm gefahren, weil ich noch unglücklicher gewesen wäre, wenn ich alleine zuhause geblieben wäre.
Er wirkte etwas verunsichert, als ich zu ihm kam. Wir haben erst über Belangloses geredet, er war aber sehr bemüht um mich und die Atmosphäre hat sich dann spürbar gelockert. Allerdings war ich keine 2 Stunden bei ihm, als meine Tochter anrief. Sie wollte partout nicht bei ihrem Vater übernachten, weil sie erkältet war, und wollte unbedingt, dass ich sie abhole.
Nach einigem Hin und Her blieb mir nichts anderes übrig. Mein Ex hat ein totales Theater gemacht, mir Vorwürfe gemacht, wie egoistisch und verantwortungslos ich handeln würde (ja??) und nachdem ich meine beiden Kinder im Hintergrund nur noch heulen hörte, bin ich ins Auto gestiegen und wieder zurückgefahren, um sie abzuholen. (Übrigens hat mein Ex die Kinder 3x im Monat, davon übernachten sie 1x pro Monat bei ihm; wir haben zwar das gemeinsame Sorgerecht, aber öfter will er sie nicht).
Ich habe mich also am WE um meine kranke Tochter gekümmert.
Am folgenden Mo., den 27.3., ist dann mein Freund abends zu mir gefahren. Das war so ausgemacht, weil ich ihn am Dienstagmorgen, bevor ich zur Arbeit fahre, ins KH bringen sollte, denn dort sollte er am Mi. nochmal operiert werden. Bis zum KH, einer Spezialklinik, sind es ca. 1,5 h Fahrtzeit (ein Weg). Am Do. habe ich ihn nach der Arbeit dort wieder abgeholt. Er hat die OP gut überstanden und die Ärzte waren zufrieden, aber natürlich ist eine OP immer mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden. Wir hatten daher ausgemacht, dass er bis zum WE bei mir bleibt und wir dann sehen, wann er wieder fahrtauglich ist.
Am Freitag musste ich arbeiten, daher war er allein bei mir zuhause. Meine Kollegen wollten nach Feierabend noch grillen, aber ich habe ihnen natürlich abgesagt, weil ich meinen Freund nicht warten lassen wollte. Aber als ich von der Arbeit wiederkam, war er nicht mehr da. Er hatte seine Sachen gepackt und war nach Hause gefahren. Mir hat er dann eine WhatsApp hinterlassen: Bin erstmal nach Hause gefahren.
Dass er sich lieber zu Hause erholen möchte, kann ich ja verstehen. Aber er wusste, dass ich zum Grillen eingeladen war und hat mir nicht rechtzeitig Bescheid gesagt. Also habe ich den Freitag auch wieder allein verbracht.
Übrigens genau wie den heutigen Samstag und den morgigen Sonntag. und die kommende Woche darauf.
Mein Problem ist: ich fühle mich trotz Beziehung irgendwie ständig allein. Da frage ich mich schon, ob man nicht besser ohne Beziehung allein sein kann?
Ich bin ein ausgeprägter Familienmensch. Ich habe die Menschen, die ich liebe (natürlich auch meine Kinder) gerne ab und zu um mich. Das muss nicht ständig sein, ich glucke nicht. Aber ich merke immer mehr, dass mir das alles nicht reicht. Ich möchte bei schönem Wetter gemeinsam etwas unternehmen. Ich möchte in schwierigen Situationen für den anderen da sein und auch selbst jemanden haben, der mich in den Arm nimmt oder mir zuhört. Ich möchte gemeinsame Ziele stecken und Projekte angehen. Zusammen. Mir fehlt das alles so sehr
Findet ihr das überzogen? Habe ich zu hohe Erwartungen? Bin ich irgendwie komisch eigentlich?