Sexualität als Fallstrick in einer Beziehung?

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24 Mrz 2015
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#1
Hallo!

Ich bin nun seit 2 Monaten mit meiner neuen Freundin zusammen und alles könnte wunderbar sein, wäre da nicht das Thema Sex. Meine Freundin kommt aus einem sehr katholischen Elternhaus und hat, um es mal so auszudrücken, ein sehr problematisches Verhältnis zu Sex und körperlicher Liebe. Vor mir hatte sie nur zwei Beziehungen (Die letzte vor 6 Jahren), in denen Sex angeblich keine große Rolle spielte. Sie kennt ihren Körper auch kaum, meinte mehrmals, sie fände das alles ein wenig eklig. Andererseits sucht sie sehr wohl die körperliche Nähe, wenn wir zusammen sind (Wir führen eine Wochenendbeziehung, ca. 80 km Distanz), kuschelt sehr lange und sehr viel und hat sich jetzt auch ein paar Mal zu mehr hinreißen lassen (Das war am Anfang schwierig, da brach sie, obwohl es ihr sichtlich gut zu tun schien, meist plötzlich ab). Ich denke, dass es bei ihr wirklich nur an der Erziehung liegt, denn traumatische Erlebnisse hatte sie keine. Allerdings fällt es ihr nicht leicht, Vertrauen aufzubauen. Es dauerte sehr lange, bis wir uns das erste Mal geküsst haben und obwohl sie mir durch Taten und Worte immer wieder zu verstehen gibt, wie viel ihr an mir liegt, bringt sie auch nach 2 Monaten noch kein "Ich liebe dich" über die Lippen. Andererseits merke ich, dass sie sehr wohl Gefühle hat, sie schreibt täglich, will mich ihren Eltern vorstellen usw. Sie ist jetzt auch nicht so konservativ wie die, hat sich da schon in manchen Bereichen abgegrenzt.

Wir können sehr gut und lange miteinander reden und lachen, haben eine ähnliche Weltanschauung, teilen manche Hobbys und kuscheln beide sehr gern. Aber - der Sex bleibt schwierig. Dazu kommt bei mir nämlich noch, dass ich einen Fetisch habe, von dem sie noch nichts weiß und der mir leider schon sehr wichtig ist. Als ich mal ansatzweise so etwas angedeutet habe, hat sie sofort dicht gemacht und meinte, ich mache ihr Angst, was da wohl noch auf sie zukäme und wenn ich so etwas aufs Tapet bringe, hätte sie Angst, mir sexuell nicht zu genügen usw. Also hab ich wieder Druck rausgenommen, bin zurückgerudert und hab gesagt, das sei jetzt ja nicht so wichtig, dass ich sie mag, wie sie ist usw. Es wäre ja wirklich blöd, wegen so etwas eine funktionierende Beziehung zu beenden! Es ist so schwierig heute eine liebenswerte Partnerin zu finden und meine Freundin hat mich in manchen Punkten wirklich tief berührt. Andererseits macht es mich ein wenig traurig, dass ich manche Dinge vielleicht nie mit ihr leben werde können. Oder besteht vielleicht noch Hoffnung, wenn ich zuwarte? Anders gefragt: Wie kann ich versuchen, dieses Bedürfnis zu kontrollieren? Ich habe zu sexuellen Dingen einfach eine totale entspannte Einstellung, es ist für mich weder megawichtig, noch belanglos, einfach normal in einer Beziehung so wie essen, trinken und schlafen. Meine Freundin bekommt schon die Krise, wenn ich sie nur auf das Thema anspreche bzw. verwendet es sogar schon, um mich zu ärgern, wenn auch nur im Spaß ("Im Urlaub gibt es keinen Sex" usw.)

Was soll ich tun?

shining
 
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Dabei
4 Jun 2013
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#2
Du 35...wie alt ist sie?
Zu einer guten Beziehung gehört auch der entsprechende Sex,das sehe ich genau so!

Nun seid ihr aber gerade mal erst 2 Monate zusammen,...
da würde ich an deiner Stelle nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen, sondern noch eine Weile "zuwarten"!

Wie sieht denn euer "Vorspiel" aus,
..kannst du sie klitoral(zuerst mal nur mit dem Finger)entsprechend verwöhnen/reizen?
Und wenn ja..wie reagiert sie darauf?
 
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27 Mrz 2012
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#3
in denen Sex angeblich keine große Rolle spielte. (..) ein wenig eklig. (..) Allerdings fällt es ihr nicht leicht, Vertrauen aufzubauen. (..) nach 2 Monaten noch kein "Ich liebe dich" über die Lippen.
Hier gibt es nur eines: Lauf!
Sex ist nicht nur wichtig in einer Beziehung, Sex IST die Beziehung. Naiv von ihr zu glauben, sie könne eine Beziehung führen ohne Sex. Eine Beziehung ist ein Versprechen auf Monogamie, also sexuelle Treue. Es ist nur ein Titel.. aber einer, der nur mit Sex zu tun hat. Ist also kein Sex vorhanden, bedarf es keiner Treue.

Während es doch völlig egal ist, ob sie jetzt nach 2 Monaten die 3 Worte sagt oder erst nach 12, ist ihr "es ist schwer Vertrauen aufbauen" dagegen wieder Gelaber. Vertrauen muss nicht aufgebaut werden. Es ist eine Entscheidung: Entweder du vertraust oder nicht. Sie scheint sich dazu entscheiden es nicht zu tun...

Das Problem ist ja nicht einmal, dass sie noch nicht so viel Sex hatte, unerfahren ist. Nein, das Problem ist ihre Einstellung dazu: "Eklig". Das ist nur psychisch, sie könnte es jeder Zeit ändern und sich zu etwas Neuem öffnen. Macht sie aber nicht, sogar wenn sie merkt, sie könnte dich damit verlieren.

Dein Fehler war es "zurückzurudern". Damit hast du nicht nur dich und deine Wünsche hintergangen, sondern sogar an Augenhöhe verloren, weil du deinem Vorwagen dann es ihr Recht gemacht hast.


=> Ich denke nicht, dass sich das wie Don sagte noch einpendelt. Denn ihre Einstellung wird sich nicht einfach mal ändern, besonders nicht, wenn sie merkt, dass du diesem Interesse nicht Stand halten kannst, sondern klein beigibst.
Passiert jetzt nichts, passiert nie etwas. Ich rate dir, sie zu verführen (Vorspiel) und langsam an den Sex heranzuführen. Blockt sie total ab, solltest du ihr noch einmal ganz deutlich zu machen, dass eine Beziehung für dich NUR mit Sex in Frage kommt. Ohne Intimität, Sex, keine Nähe, keine Beziehung, keine Gefühle.

Egal ob Druck oder nicht. Bleib standhaft. Letztendlich wirst du sie wahrscheinlich vor die Entscheidung stellen müssen. Öffnen für Sex oder du gehst. Letzteres solltest du dann auch wirklich machen...
 
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24 Mrz 2015
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#4
Re:

Danke für eure Beiträge, Insomnius und Don Diro.

@Insomnius: Vielleicht ist es in meinem Beitrag nicht deutlich genug rübergekommen, aber sie versucht sich sehr wohl zu öffnen. Wir hatten auch bereits einige Male Sex (auch wenn es viele Treffen gebraucht hat) und es war gut! Es ist nur so, dass sie immer wieder betont, dass ihr der Sex nicht so wichtig ist und dass sie sich in diesem Bereich sehr schnell unter Druck gesetzt fühlt -> Am besten geht es, wenn ich so wenig Interesse wie möglich signalisiere und sie "kommen lasse". Nähe durch Kuscheln, Küssen udn Berührungen stellt sie ja ohnehin sehr gerne her. Beim Vorspiel brach sie früher immer ab, wohl weil sie sich nicht einlassen wollte. Inzwischen lässt sich schon mehr zu, es braucht aber sehr viel Fingerspitzengefühl.

Verschreckt habe ich sie mit meinem Hinweis auf meinen Fetisch. Hier liegt auch meine Sorge. Ich habe ihr noch nicht gesagt, worum es sich handelt, weil sie sofort geblockt hat und meinte, sie hätte Angst, was da wohl nun wieder auf sie zukäme. Ich musste dann zurückrudern uns sagen, dass das alles nicht so wichtig ist usw.

Ich will sie auch noch nicht verlieren, weil viele andere Dinge passen. Die Frage ist nur: Besteht hier wirklich eine realistische Chance, dass ich diesen einen Fetisch mit ihr leben kann oder nicht und wenn nicht: Was außer Trennung bleibt mir übrig?

LG,

shining07
 
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27 Mrz 2012
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#5
dass sie immer wieder betont, dass ihr der Sex nicht so wichtig ist und dass sie sich in diesem Bereich sehr schnell unter Druck gesetzt fühlt
Genau deswegen denke ich nicht, dass sich das mit ihr so viel ändern wird. Ist doch einfach doof a) sexuelles Desinteresse mimen und b) abwarten und sie kommen lassen müssen. Ist doch Mist sie immer mit Samthandschuhen anfassen zu müssen, damit sie sich auch ja nicht wegen etwas unter Druck gesetzt fühlt, 1) was das Normalste auf der Welt ist und 2) worauf eure gesamte Interaktion basiert ist.

Aber gut, sind ja auch erst 2 Monate, vielleicht bessert sich das ja wirklich noch etwas. Das schaffst du aber nur, wenn du sie zwar langsam an mehr heranführst, aber ihr dennoch konstant vermittelst, dass du a) Sex willst und b) Sex völlig normal ist und SIE diejenige ist, die sich merkwürdig verhält. Du musst ihr zeigen, dass Sex total okay ist und dazugehört.

Wenn du immer wieder zurückruderst, deine eigene Meinung hintergehst und Sex bzw deinem Fetisch "Unwichtigkeit" zuordnest... wie soll sie das da kapieren, wenn du dir selber widersprichst?
Bleib authentisch, aber überfalle sie nicht. Hakt sie nach oder fängt an abzublocken, dann lass es für den Abend eben mal gut sein. Aber du solltest es dringend unterlassen, deiner Ansicht an Gewichtigkeit zu nehmen und dich selbst in Frage stellen nur um sie "milder" zu stimmen. Das ist nur kontraproduktiv und zeigt auch keinen selbstbewussten, authentischen Charakter.
 
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7 Apr 2015
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#6
Verschreckt habe ich sie mit meinem Hinweis auf meinen Fetisch. Hier liegt auch meine Sorge. Ich habe ihr noch nicht gesagt, worum es sich handelt, weil sie sofort geblockt hat und meinte, sie hätte Angst, was da wohl nun wieder auf sie zukäme. Ich musste dann zurückrudern uns sagen, dass das alles nicht so wichtig ist usw.
 
Dabei
8 Apr 2015
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#7
Klingt alles ziemlich verzwickt bei dir. Ich denke dass es zu einem ziemlichen Problem wird, wenn es das ja nicht ohnehin schon ist. Du erwähnst einen Fetisch.. Um welchen handelt es sich, sorry will nicht indiskret sein aber wenn sie bei dem Thema sex allgemein schon zurückrudert und verzeih mir den Ausdruck "verklemmt" ist, dann wird das ein Fetisch nicht leichter machen. Und selbst wenn du versuchen würdest den wegen ihr zurück zu stecken, du wirst damit irgendwann nicht mehr damit warten können und deinen Fetisch ausleben wollen.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#8
Verschreckt habe ich sie mit meinem Hinweis auf meinen Fetisch. Hier liegt auch meine Sorge. Ich habe ihr noch nicht gesagt, worum es sich handelt, weil sie sofort geblockt hat und meinte, sie hätte Angst, was da wohl nun wieder auf sie zukäme. Ich musste dann zurückrudern uns sagen, dass das alles nicht so wichtig ist usw.
Hallo,was macht dein Beitrag im Thread von @shining07:?::roll:
 
Dabei
9 Dez 2009
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#9
Ich will sie auch noch nicht verlieren, weil viele andere Dinge passen.
Ok, "viele andere Dinge passen". Aber wie lange noch?

Du hast ein Sex-Defizit, dass dir zur Zeit noch nicht so viel ausmacht. Aber wie lange noch?

2 oder 3 Monate, vielleicht auch 1/2 Jahr sehe ich persönlich als "unproblematisch", auch im Hinblick auf deinen uns unbekannten Fetisch.


Die Frage ist nur: Besteht hier wirklich eine realistische Chance, dass ich diesen einen Fetisch mit ihr leben kann oder nicht
Nein....., wenn es jetzt schon nicht klappt mit ihr nur über Sex zu reden und sie bei der reinen Erwähnung, dass du einen Fetisch hast (ohne Nennung des selbigen) Panik hat, "was da noch auf sie zukommt" und du dich nicht traust ihr zu sagen was für ein Fetisch du hast bzw. dich nicht traust dazu zu stehen, dass dir Sex doch schon wichtig - weil Beziehungsrelevant - ist.


und wenn nicht: Was außer Trennung bleibt mir übrig?

  • Akzeptieren, dass sie sexuell verklemmt ist, deinen Fetisch nicht akzeptiert bzw. nicht bereit ist ihn mit dir auszuleben und auf Dauer unzufrieden und unglücklich werden


  • Fremdgehen und dir deine sexuelle Befriedigung (inkl. Fetisch) mit jemand anderem erleben. Was ja wohl auch nicht dem Zweck einer Beziehung entspricht


  • Mit ihr reden und eine offene Beziehung vereinbaren. Somit wäre die Sache ehrlich und sauber.


Da sie aber schon beim Reden über Sex "dicht macht" kann ich mir nicht vorstellen, dass sie mit einer offenen Beziehung einverstanden wäre.
 
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27 Feb 2013
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#10
Es ist so schwierig heute eine liebenswerte Partnerin zu finden
Ich glaube, da liegt der Hund begraben.

Bevor du keine hast, nimmst du lieber sowas in Kauf.

Ich habe zu sexuellen Dingen einfach eine totale entspannte Einstellung, es ist für mich weder megawichtig, noch belanglos, einfach normal in einer Beziehung so wie essen, trinken und schlafen.
Essen, trinken und schlafen ist für mich persönlich MEGAwichtig. Also ich kann ohne nicht leben!

Ich weiß nicht, wieso so viele so tun, als wär Sex nicht so wichtig, als würden sie, würden sie es zugeben, als Monster oder Krimineller dastehen.

Für mich ist toller Sex Voraussetzung, überhaupt eine Beziehung einzugehen.

Für mich ist der Unterschied zwischen Freundschaft und Beziehung Sex. Und gute Freunde hab ich schon.

Ich kann deine Freundin aber im Grunde verstehen - ich wurde auch höchst konservativ und religiös erzogen. Sex vor der Ehe ist Sünde und außerdem schmutzig - und nur zur Fortpflanzung da.

Da ich aber immer ein Freigeist war und mit zunehmendem Alter alles kritisch hinterfragt habe und letztlich zum Schluss kam, dass das alles Bullshit ist, habe ich mich von meiner Erziehung abgenabelt und habe heute ein sehr gesundes Verhältnis zu meinem Körper und der Sexualität.

Und darüber bin ich unglaublich froh - weil Sex Lebenselixier ist.

DU kannst sie nicht ändern. Bei mir wars so, als ich das erste Mal erlebt habe - also glatt vorehelichen Sex hatte - war dieser Bann durchbrochen. Jetzt war ich also schon *sündig* - also egal. Das war also der Knackpunkt für meine Freiheit.

Deswegen versteh ich deine Freundin nicht. Ist für mich ein Widerspruch. Warum macht sie dann Sex überhaupt, wenn sie ihn eklig findet.

Meines Erachtens wirst du nie eine erfüllende Sexualität mit ihr leben - schon gar nicht deinen Fetisch ausleben können.

Das wird dich irgendwann mal so belasten, dass es dir aufs Gemüt schlägt.

Du brauchst eine Frau an deiner Seite, der Sex ebenso wichtig ist wie dir und die offen ist, neues auszuprobieren und was deinen Fetisch anbelangt, auf deiner Welle liegt.

Alles andere ist verlorene Zeit. Und du wachst irgendwann auf und fragst dich, wieso du so unglücklich bist.
 
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