Ich habe nicht den TE gemeint, sondern ich glaube schon dich speziell nachdem du meintest, dass du auch schon mal fremdgegangen bist und das "jedes Mal bei dieser einmaligen Sache" mit dir selbst ausgemacht hast. Das hättest du dir doch auch sparen können und es wäre einfacher gewesen, wenn du mit einer Person zusammen gewesen wärst, die damit auch kein Problem hat. Es wäre doch auch beruhigend zu wissen, dass man ein:e Partner:in hat, die einem nicht erzählt, wenn sie mit anderen Personen Sex hat und nicht damit leben müsste, irgendwann mit einem Geständnis geschockt zu werden.
Meine jetzige Partnerschaft ist auch offen. Früher war es einfach ein Entwiclungsprozess. Für die offene Partnerschaft habe ich mich aber nicht entschlossen, weil mich die Gewissensbisse aufgefressen haben, sondern weil mir das Verheimlichen zu stressig wurde. Ist aber auch nicht so einfach, jemanden zu finden, der wirklich versteht, was Loyalität bedeutet und es nicht nur daran ausmacht, welcher Panis in welche Vagina rutscht.
Ich bin aber deiner Meinung, dass die Welt chaotischer wäre, würde man stets die Wahrheit sagen. Moralvorstellungen und Wahrheit kommen aber nicht von Disney. Die gibt es seit eh und jeh - und das nicht grundlos. Ohne Moralvorstellungen und Wahrheit würde unsere Welt ebenfalls "brennen". Eine Gesellschaft könnte nicht bestehen.
Richtig, und genau deswegen sollte man seinen Kopf einschalten und sich erst der Konsequenzen bewusst sein, bevor man etwas sagt, was nicht ungesagt gemacht werden kann.
In der Partnerschaft wünschen sich die meisten zumindest einen Partner auf Augenhöhe - Jemanden dem Sie vertrauen können. Natürlich muss man hier auch nicht jeden Gedanken aussprechen. Sagt auch keiner. Das ist für beide klar. Ebenso wie klar ist, dass man sich in einer monogamen Beziehung treu ist.
Ja, und nein.
Ja, es stimmt, dass in einer Partnerschaft Augenhöhe wichtig ist. Aber für Augenhöhe sollte man auch vom Gegenüber erwarten können, einen Seitensprung jenseits des Massenklischees bewerten zu können und einen kühlen Kopf bewahren zu können. Es richtig einordnen zu können. Was denkst Du, wie oft das realistischerweise vorkommt? Denke ich, dass diese Person es nicht kann, dann beweist sie mir, dass sie damit nicht umgehen kann. Und dann sage ich das doch nicht und bereite uns beiden Schwierigkeiten, die vermeidbar wären.
Und nein, es stimmt nicht, dass Monogamie bedeutet, dass sich die Partner "treu" sein sollen. Treue habe ich hier in Anführungszeichen gesetzt, weil die sexuelle Selbstbestimmung keine Treuebruch ist. Und genau da liegt das Problem. Denn Monogamie kann immer nur dann Sinn machen, wenn sich die betreffende Person
für sich selbst entschlossen hat, mit keinem anderen Menschn während der Partnerschaft Sex zu haben. Das Problem ist, dass die meisten es hingegen als Instrument benutzen, um dem Gegenüber Vorschriften zu machen und sogesehen Macht über diesen zu erheben. Sie sagen nicht: "Ich bin für mich und aus Überzeugung monogam", was das Gleiche wäre, als wären sie Vegetarier oder Gottesgläubiger, sondern sie versuchen zu missionieren und zu erpressen und sagen: "Ich bin monogam, also musst Du es auch sein". Und genau da fängt eben die Illusion an. Weil niemand das Recht hat, einem vorzuschreiben, was dieser mit seinem eigenen Körper zu machen hat. Und weil sich niemand vorschreiben lässt, wie er mit seinem Körper verfährt. Die Person ist so lange monogam, wie sie selbst es für sinnvoll eachtet oder Lust darauf hat. Wechselt er seine Ansicht, dann geht er eben fremd. Und auch wenn das viele Moralapostel nicht hören mögen, aber es hat rein gar nichts mit der Beziehung zu tun, ob und wie man mit Dritten interagiert. Man lässt sich vom Partner ja auch nicht seine Freunde oder Arbeitskollegen oder Hobbys vorschreiben oder muss dahingehend um Erlaubnis fragen oder es dem Partner mitteilen. Es ist schlichtweg Privatsache. Natürlich können viele Leute den Sprung zu diesem Gedanken nicht schaffen. und so sind sie zutiefst gekränkt, dass die Illusion, Macht über den anderen zu haben, ins Leere ging.
Ebenso ist Fremdgehen oftmals doch ein Warnzeichen, dass etwas in so einer Beziehung schief läuft - Oder das beide einfach nicht zusammen passen
Das ist eben die fixe Idee, die der Fremdgegangene in seinem gekränkten Egorausch fast immer hat und in der Regel auch nichts anderes gelten lassen will. Dann wird eben mal ein ONS höher gestuft als eine über Jahre hinweg emotional aufgebaute Partnerschaft, ganz gleich, was das Gegenüber sagt oder für Motive hatte. Ich bezweifle ja nicht, dass es auch Leute gibt, die aus Beziehungsproblemen heraus sich in eine Affäre flüchten - das wäre selbst für mich ein Armutszeugnis und ein Nogo, aber ich bin überzeugt, dass der häufigste Fremdsex einfach dadurch enteht, dass man spontan von jemand Fremdes sexuell angezogen wird und diese sexuelle Spannung ausleben möchte. Ganz unabhängig von der Beziehung.
Weitere Gründe: Geschlechtskrankheiten,
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass man sich beim Seitensprung ausreichend schützt. Das passiert ja auch in der frühen Kennenlernphase. Wer das nicht tut, handelt natürlich verantwortungslos. Dagegen ist der Seitensprung an sich Peanuts.
Selbstzweifel des Betrogenen(unterbewusst bekommt man mit, das sich was geändert hat)
Das passiert nur, wenn man aus Beziehungsproblemen flüchtet. Meine Partnerinnen haben nie etwas gemerkt, weil ich nicht aus Beziehungsproblemen flüchtete, sondern - salopp gesprochen - einfach eine scharfe Braut sah und dachte, etwas im Leben zu verpassen, wenn ich die Erfaghrung mit ihr nicht mitnehme. Deswegen lauf ich danach doch nicht heim und richte ein Riesenchaos an, indem ich so etwas beichte. Ein ONS bedeutet nämlich in den seltensten Fällen für den Fremdgeher, dass er seine Beziehung nicht mehr will oder seinen Partner nicht mehr liebt. Wenn das nämlich so wäre, könnte man die Sache direkt beenden. Wollen aber die meisten Fremdgeher nicht. Weil ein ONS eben keine Beziehung ersetzt noch je ersetzen wird.
Fremdverlieben des Betrügers
Sorry mal, aber wer sich wegen einem ONS verliebt, ist sowas von emotional unreif, dass er eine ernstzunehmende Beziehung erst recht nicht handhaben kann. Und wenn Du auf eine Affäre ansprichst - ja, das kann passieren. Aber sollte das passieren, ist es doch ebenfalls gut so, weil es eben genau so kommt, wie es freiwillig passt. Dann folgt eben früher oder später die Trennung. Aber ob das Gegenüber nun von der Affäre erfährt oder nicht - vorbei ist vorbei und hätte auch andere Gründe haben können. Und weswegen sollte man da jemandem nachhängen, der einen nicht mehr will oder einen besseren Partner gefunden hat? Wichtig ist ja nicht, Wohlfahrtsaktionen durchzuführen, sondern sich selbst im Leben glücklich und zufrieden zu machen. Und wenn das bedeutet, zwischendurch Gelegenheiten mitzunehmen, dann mag das vielleicht anderen nicht in den Kram passen, ist aber dann genau das, was man selbst freiwilligerweise will.
Warnzeichen für die Stabilität der Beziehung (hinsichtlich Kinder-/Zukunfsplanung auch wichtig)
Selbst getrennte Paare können wunderbare Eltern sein. Das sollte also kein Argument sein. Und wenn irgendein bedeutungsloser Fremdsex darüber entscheidet, wie stabil die Beziehung ist, dann war die Beziehung ohnehin von vornherein für die Tonne und der ONS hat sein Gutes getan, um die fehlende Stabilität offenzulegen.
Gesellschaftliche Ächtung
Betrogene wird zum "Idioten" vor Mitwissern gemacht
Zwei Gründe mehr, es geheimzuhalten.
Auch deine Logik - Wenn jemand von etwas nichts weiß, dann geht es Ihn auch nichts an. Du weißt wie fatal diese Logik ist?
Sie ist nicht fatal - sie beißt einfach nur, wenn man moralisch verkopft ist. Relevant ist am Ende doch nur, ob man das für sich handhaben kann oder nicht. Ob Dinge im Gleichgewicht bleiben. Und wenn ich ganz ganz ehrlich bin, dann finde ich Fremdgeher lächerlich, die zwar Fremdgehen, aber danach emotional zusammenbrechen. Da frage ich mich, wie man so wenig Integrität vor sich selbst beweisen kann. Man geht fremd, steht vor sich selbst dafür ein und handhabt das auch für sich selbst, sodass das Thema vom Tisch ist und es weitergehen kann. Und fängt nicht an zu jauchzen und zu jammern und geht heulend und bettelnd zu der Partnerin und erbittet von ihr Absolution. Das ist einfach nur jämmerlich - nur meine Meinung. Man ist doch erwachsen und kein Kind mehr. Wenn man etwas allein beginnt, manövriert man sich auch allein da raus.
Warum dann nicht eine offene Beziehung führen, anstatt Leute mitreinzuziehen, für die Treue und Monogamie wichtig sind?
Nochmal: Reinziehen tut man das Gegenüber nur, wenn man es ihm/ihr beichtet. Genau das vermeidet man ja, indem man es für sich behält. Der erste Teil der Frage ist absolut berechtigt. Aber wie ganz oben schon geschrieben, plant man Seitensprünge ja nicht im Voraus. Und wenn es passiert, will man deswegen ja trotzdem nicht, dass die Beziehung beendet wird. Deswegen schweigt man. Außerdem darf man nicht vergessen, dass nicht viele polygame Menschen da draußen herumschwirren. Mir wurde es irgendwann zu stressig, alles zu planen und habe eine Frau kennengelernt, die meine Ansicht teilt. Wäre das aber nicht passiert, hätte ich die Auswahl zwischen Single zu bleiben (obwohl ich keine Probleme habe, Frauen kennenzulernen und eine warmherzige Partnerschaft genieße) oder eben weiterhin Dinge heimlich zu machen und den Aufwand inkauf zu nehmen. Moralisch hingegen tangiert mich das null. Ich bin intelligent genug, es wasserdicht zu machen und mit mir so sehr im Reinen, dass ich weiß, dass ein ONS nichts an den Emotionen und Verbundenheit bezüglich meiner Partnerin ändert, noch es je getan hat. Weil es eben nur unkomplizierter Spaß ist und ich für ernstzunehmende Emotionen einige Zeit brauche.