Partner hat Stress - wie viel Verständnis ist okay?

Dabei
16 Feb 2013
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#1
Würde gerne dazu ein paar Meinungen von außen hören, um zu sehen, ob ich überreagiere.

Mein Freund und ich sind seit einem halben Jahr zusammen, anfangs grosse Verliebtheit, er hat mich allen stolz präsentiert und auch seine Freunde sagten, dass das schön wäre, ihn so glücklich zu sehen. Er war super aufmerksam, sagen wir mal, so lange bis die rosarote Brille nachließ, dann zeigte sich, dass er eher nicht so der Romantiker ist - gab sich aber nach wie vor viel Mühe, wollte mich regelmäßig sehen. Wir leben derzeit (noch 1/2 Jahr lang etwa, ich beginne nächste Woche einen Job in seiner Stadt) 60 km voneinander entfernt, sahen uns wegen Arbeit von mir und ihm bisher nur am WE, was auch ok war. Abwechselnd zu mir oder zu ihm. Er war nie jemand der viel Nähe brauchte, für ihn ist es auch kein Ding, wenn man sich mal 2-3 Wochen gar nicht sieht. Schrieb dennoch 4-5 WhatsApp Nachrichten oder Bildchen am Tag, 1-2x die Woche abends ein Telefonat, aber Liebe merkte man dennoch deutlich, sahen uns also 2 Tage die Woche. Ich bin sehr nähebedürftig, konnte mich aber nach einer Weile damit anfreunden. Habe aufgrund Vergangenheit eigentlich eine ziemlich ausgeprägte Verlustangst, aber so lange er sich immer mal wieder meldet passt das und ich habe mich im Griff und bedränge ihn nicht. Wenn er mir textet, kam das meist von ihm. Auch deshalb, weil er mir vor 2-3 Monaten mal sagte, es geht ihm alles ein bisschen schnell, er sei das nicht gewohnt, will das aber klar weiterführen und wird sich schon dran gewöhnen. Daher hab ich halt immer etwas gewartet, bis er auf mich zukam und alles war super, wir waren zweimal gemeinsam im Urlaub und so weiter. Alles super, seine Familie und Freunde kennen und mögen mich, er sprach auch schon ganz vage von Zusammenziehen (aber erst in 2-3 Jahren - wie gesagt, er braucht Zeit für sowas) und "Wenn wir mal Kinder haben...". Man merkte aber immer, dass er mich als die Richtige ansah, sein ganzes Verhalten sprach dafür.

Nun, seit 3 Wochen studiert er, hat gerade begonnen (recht spät, denn er ist 26, aber tut ja nix zur Sache) und ist komplett überfordert, da er dazu noch 60% arbeitet, um das zu finanzieren und am WE lernen muss, plus gestresst weil er nie Ruhe in seiner WG hat, ständig Leute da sind. Er flippt schnell aus, stand teilweise optisch kurz vor nem Nervenzusammenbruch und ließ den Frust quasi an mir ab, hab ihm das mehrmals gesagt ("Lass es nicht an mir aus! Ich bin immer da für dich, aber lass es nicht an mir aus" - "Bezieh's doch nicht auf dich bitte, es hat doch mit dir nix zu tun!" - "Ja, aber ICH krieg es ab!"), das hat er jetzt aber wohl begriffen.

Den Monat zusammengefasst, waren wir die erste Woche bis zum 8. im Urlaub, dann hatte er eineinhalb Wochen für sich (erstmal Abstand haben, verständlich, brauchte ich danach auch) und Uni - sahen uns also nach 11 Tagen erst wieder. Das war Mittwochabend (letzte Woche. also am 17.) bis Freitagmittag. Samstag war eine Party in seiner WG, da kommunizierte er mir aber klar, dass er da auch keinen Bock drauf habe, die Mitbewohner das planten und das eh nichts sei, er wollte eigentlich lernen und seine Ruhe, muss aber als Hauptmieter und ohne Schlüssel für sein Zimmer Acht geben, dass die die Wohnung nicht verwüsten, ich brauch also nicht kommen, aber wenns mir so wichtig sei, dann komm halt. (durch die Blume meinte er: Wir waren jetzt 2 Tage am Stück zusammen, ich brauch aber auch mal Ruhe für mich.) Ich war aber auch eingeladen von den Mitbewohnern und wollte neue Leute in der Stadt kennenlernen, bin also trotzdem hin. Er hat sich auch gefreut ("Ich wusste, dass du kommst! Hübsch schaust du aus, komm ich stell dich vor!") und hat mich allen präsentiert, die ich noch nicht kannte, war sehr aufmerksam und lieb, ich fuhr Sonntagfrüh wieder heim, damit er lernen konnte. So. Abends rief ich ihn an, fragte, wie es ihm geht und dass es mir nicht gut gehe wegen der Zankerei wegen seinem Stress. Dass er alles an mir ablasse, wo ich ihm den Rücken stärken und für ihn da sein will. Er: Ja, dann sei doch einfach mal NICHT für mich da. Es hat NICHTS mit dir zu tun, nimm dir das bitte nicht so zu Herzen, es ist alles gut. Er wisse nicht, wie er das alles packen soll, wirft bald das ganze Studium hin, er will einfach mal seine Ruhe und ich hätte das ja nicht mal verstanden, dass er das für die Party so angedeutet hatte (Aha, what?
:eusa_think:) und ich soll einfach künftig Rücksicht nehmen. Sagte ihm, dann kommuniziere bitte nächstes Mal klar, dass du eine Pause brauchst und nicht so schemenhaft und sei auch sonst netter zu mir. Ja, das werde er, aber er brauche diese Woche einfach Ruhe, damit er lernen und mal runterkommen kann. Kein Ding.

Er meldete sich diese Woche Montagabend kurz mit dem üblichen "Gute Nacht" plus "Hoffe, es geht dir besser", dann zwei Tage überhaupt nicht. Gar nix. Obwohl er sich sonst immer täglich meldete, NULL. Ich dachte, okay, lass ihn mal.. Aber ne kurze SMS sollte doch drin sein am Abend. Nix. Die erste Regung kam dann erst wieder gestern, also Donnerstagabend. "Endlich Feierabend, Alter, so ein Stress!", ich schrieb ihm ca. 2 Stunden danach zurück "Ohje, du Armer. Wie gehts dir?" - Antwort kam erst um Mitternacht "Scheiße, bin eingeschlafen. Morgen am Mittag telefonieren?" Das sah ich dann erst heute morgen und rief ihn um 12:50 an . Und er? Hatte Mittagspause, noch genau zehn Minuten. und das Gespräch dauerte ca. fünf. "Du arbeitest?" - "Ja, das wusstest du doch." - "Nee, woher denn? Wenn du sagst, wir telefonieren heute. Kommst du jetzt morgen zu mir (Sa auf So war geplant)"? - "Du, ich brauch das WE wirklich für mich, ich hab vier Vorlesungen versäumt, ich kann sonst bald alles hinschmeißen. Wir sehen uns ja eh nächste Woche, wenn du in der Stadt bist, aber morgen habe ich viel Zeit für dich zum Telefonieren, versprochen!"
Das alles lief in vier Minuten ab, - ernsthaft, wieso soll ich denn dann anrufen, wenn er gar keine Zeit hat? Warum ruft ER zu Beginn der Pause nicht an, wenn er mich hören wollte und wir uns eine Woche nicht gesehen bzw. vier Tage nicht gehört hatten?
:roll:

Per WhatsApp hab ich ihm das auch nochmal geschrieben, plus dass er mir auch früher absagen könne für das WE, worauf er meinte, ja, ich versteh dich, wir reden morgen drüber. Wir sehen uns jetzt die Abende von Dienstag auf Mittwoch auf Donnerstag, dann muss ich auch nur zweimal pendeln nächste Woche. (Am liebsten wäre es ihm, ich wohnte in seiner Stadt, aber das dauert erstmal noch ne Weile).

Ihr seht, ich habe viel Verständnis. Ich lasse ihm seine Ruhe, wenn er keine Zeit hat mich zu sehen. Aber dass er sich dazwischen kaum meldet, so viel Stress und keinen Nerv für niemanden hat, dass ich Angst habe er vergisst mich oder will mich gar nicht mehr, das tut mir weh. Ich hätte mich gefreut, wenn er mal Mitte der Woche gefragt hätte, wie es mir geht. Als ich ihm das heute sagte "Meld dich doch mal zwischendurch, ich vermisse dich." Sagte er "Ich vermiss dich auch." Aber warum spüre ich das momentan nicht? Abends mit Freunden auf ein Bier hat dann sogar noch Priorität (gut, ab nächste Woche bin ich ja auch täglich in seiner Stadt, vllt erübrigt sich dann alles, er sagte letzte Woche "Dann können wir auch mal Mittagessen gehen oder uns abends treffen und kleben nicht mehr jedes WE 24 h aufeinander". Das ist im Grunde gut, aber sein aktuelles Verhalten ängstigt mich.

Okay, es ist jetzt erst seit Studienbeginn so krass, aber ich hoffe, es pendelt sich ein.

Ja, Uni ist wichtig, aber ist es zu viel verlangt, dass er sich zwischendurch mal meldet? Oder muss ich das anfangs einfach akzeptieren? Kennt jemand sowas?
Ich weiß nicht, wie ich mich morgen verhalten soll. Ich würde ihm gerne sagen, dass ich mir mehr Kontakt wünsche, er sich zumindest einmal am Tag meldet. Gleichzeitig habe ich Angst, dass es ihm zu viel Druck wird und er dann gar nicht mehr will, denn davon hat er im Moment genug. Ich fühle mich auch nicht gut, sowas verlangen zu müssen, möchte, dass er das selbst tut. Weil ich Angst habe, dass wir uns auseinanderleben, wenn das so weitergeht.

Ich möchte eine verständnisvolle Freundin sein, aber ich hab doch auch Bedürfnisse, ihn hören und sehen zu wollen, gerade, wenn mehr als eine Woche dazwischen liegt und ihm das locker reicht. :( Hab auch das Gefühl, dass ich zu selbstverständlich geworden bin, weil ich ihn öfter sehen will und er merkt, sie kommt ja sowieso. Siehe auch dass er an der Party wusste, ich komme, obwohl ich ihm mittags noch sagte, dann lassen wirs, wenn du so gestresst bist... er wusste, ich komme. Das nagt schon an mir, aber ist einfach ein Verhalten aus Verlustangst.

Bitte sagt mir, was ich tun soll.
 
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Dabei
4 Apr 2014
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#2
Meine 100% subjetive Meinung, sobald eine Partnerschaft nur noch aus Verpflichtungen besteht, man keinerlei Rechte mehr hat, Streitereien zur Tagesordnugn gehoeren, die andere Person den kompletten emotionalen Freiraum fuer sich beansprucht, halte ich eine Beziehung fuer beendet. Eine Partnerschaft ist eine wirklich tolle Lebenserfahung, das man gemeinsam geniessen sollte, und keinesfalls ein Stress/Drama, aus dem schnell eine Zweck/Ding entsteht. Viele Maenner halten Frauen nur fuer Liebesobjekte, wenige fuer Menschen, um die man sich auch kuemmern muss.
 
Dabei
4 Apr 2014
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#5
Stichwort, der Anwalt des Teufels, Rhetorik, Grundlagen xD Nothing personal. Mich interessiert nur, wie die Threaderstellin auf solche provokative Aussagen reagiere. Ausserdem kannst Du Erfahrungen nicht anhand eines Lebensabschnittes festlegen. xD
 
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Hades85

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#6
Stichwort, der Anwalt des Teufels, Rhetorik, Grundlagen xD Nothing personal. Mich interessiert nur, wie die Threaderstellin auf solche provokative Aussagen reagiere. Ausserdem kannst Du Erfahrungen nicht anhand eines Lebensabschnittes festlegen. xD
"Der Anwalt des Teufels" willst du mich auf den Film hinweisen? Oder was genau möchtest du mir sagen. Was soll ich mit Rhetorik, Grundlagen anfangen?

Naja, ich kann aber bestimmt festlegen dass du nicht mehr als 3,5Mrd Männer hattest, um eine Aussagen zu treffen, dass VIELE Männer Frauen nur als Liebesobjekte betrachten.
 
Dabei
16 Feb 2013
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#7
Könnt ihr euch bitte woanders streiten? Entschuldigt, aber von diesen 4 Antworten hilft mir bis jetzt nichts weiter :(
 
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Hades85

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#8
Könnt ihr euch bitte woanders streiten? Entschuldigt, aber von diesen 4 Antworten hilft mir bis jetzt nichts weiter :(
Dein Text ist anstrengend zu lesen. Du schreibst viel zu viel um den heißen Brei herum.

Fakt ist, er scheint ziemlich überfordert mit der Uni/Arbeit/Freundin/Freunde zu sein. Aus eigener Erfahrung, ich hatte/habe eine ähnliche Situation wie dein Freund, könnte ich mir gut vorstellen, dass dein Freund Versagensängste hat und vieles sammelt und du die einzige Person bist, an der er sich "auslassen" kann.

Aber eigentlich ist es offensichtlich was du machen solltest, nämlich auf Abstand gehen, entweder er merkt dann dass du dich zurück ziehst oder er merkt es nicht. Sollte er sich dann mehr um dich bemühen ist alles super, sollte es nicht so kommen, dann hast du Gewissheit und solltest die Beziehung aus eigenen Interessen beenden. In der Situation kann ich dir nur sagen, dein Freund muss mit den Problemen fertig werden und das kann er nur alleine. Hat er denn mal überlegt woanders hinzuziehen? Als Singel? Meine WG war ähnlich stressig wie deines Freundes, ich hatte wenig Ruhe und permanent Stress. Selbst Sonntags morgens wurde ich aus den Kissen gerissen weil keiner meiner ehemaligen Mitbewohner je Rücksicht auf mich genommen hat.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#9
Ich will es mal so sagen....
Du sagst zwar du hast viel Verständnis bist aber eigentlich sauer wenn er keine Zeit hat mit dir zu telefonieren oder sich nicht meldet.
Auch wenn er sagt wir telefonieren, kann immer mal was dazwischen kommen und so ist es dann halt scheisse gelaufen.
Warum habt ihr nicht am Abend telefoniert?

Ich verstehe dich ja das du eigentlich mehr von ihm haben willst aber du musst ihm Zeit lassen das sich erst mal alles einpendelt bei ihm.
Deshalb solltest du dir über diesen Satz mal gedanken machen.

Er: Ja, dann sei doch einfach mal NICHT für mich da. Es hat NICHTS mit dir zu tun, nimm dir das bitte nicht so zu Herzen, es ist alles gut.
Ich glaube du nervst ihn einfach momentan mit deiner Fürsorge und du machst ihm im Unterbewusstsein druck.

Hab ein bisschen Geduld und dann kommt es auch wieder gut.
 
Dabei
16 Feb 2013
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#10
Danke für eure Antwort. :)

Der Punkt mit der WG ist, die Wohnung ist der Hammer. Traumlage, RIESIG und noch dazu spottbillig. Ich kann verstehen, dass er da nicht raus will, aber allein kann er sie sich auch noch nicht leisten (ich hab ja insgeheim den Wunsch, irgendwann mit ihm da zu leben, weil das echt geschenkt ist... 5 Zimmer plus zwei Bäder für nen Preis, den sich zwei Vollverdienende - oder ein Gutverdienender allein - gut leisten könnten.) Daher hält er so dran fest.Gleichzeitig schimpft er aber über die ungewollte Dauergesellschaft der Mitbewohner... aber bei dem Thema hab ich aufgehört, ihm noch Rat zu geben.

Nun ja, zurück zum Thema. Ich habe insgeheim das Gefühl, dass er aufgrund der Zankereien allein schon das Zusammensein unterbewusst mit Stress verbindet, obwohl es meist harmonisch ist. Nur zum Ende des Tages gabs ab und zu eine Diskussiom (Beispiel: Der eine - einzige - Abend in zwei Wochen, nachdem wir den ganzen Tag zusammen waren und ich bei ihm schlief, ging er abends bis mitternacht mit Kumpels aus. Okay, da hab ich übertrieben und da war er auch echt sauer, dass ich deshalb beleidigt war. Ich hab mich danach auch entschuldigt. ABER: Das Verhalten von mir ist mir selbst fremd. Es resultiert wirklich nur aus der Verlustangst (à la Bin ich jetzt nicht mal mehr einmal in zwei Wochen einen Tag plus Abend lang komplett wert). Bescheuert, aber es wär so leicht zu lösen.Ab und zu eine SMS, ich denke an dich, ein Wort dass nach Liebe klingt, das würde mir reichen. Einmal am Tag ein bisschen Zeit. Es war bisher auch so, aber seit wir das Stressproblem haben, ist es eben viel weniger.

Ich hab Angst dass er merkt, dass er mich nicht mehr mag, oder dass es ihm zu viel wird... und wenn wir uns wirklich mal oft 2-3 Wochen nicht sehen sollten, dass wir uns entfremden. Bisher war es halt so dass, wenn ich da war, immer- der Anfahrt wegen - gleich 2 Tage am Stück. Er reagiert danach fast fluchtartig mit dem Bedürfnis Zeit allein haben. Ist auch okay, aber ich frag mich, nein ich hoffe wirklich, dass es sich durch mein tägliches Pendeln in die Stadt von allein ausgleicht, weil man sich öfter auch kürzer sehen kann.

Nun weiss ich immer noch nicht, wie ich mich morgen amTelefon verhalten soll... und was mach ich, wenn er nächste Woche wieder verschieben will? Verständnisvoll reagieren? Grenzen setzen? Ich glaub, ich hab inzwischen das Maß verloren, was richtig wäre. :(
 
Dabei
4 Jul 2013
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#11
Ich hab Angst dass er merkt, dass er mich nicht mehr mag, oder dass es ihm zu viel wird..
Das ist deine Angst, dein Problem. Durch keine Aktion, sei sie auch noch so abgefahren, könntest du das verhindern, wenn es tatsächlich mal so sein sollte.


Zudem möchte ich noch sagen, dass mir so ein Stress, direkt im ersten halben Jahr der Beziehung, viel zu anstrengend wäre. Ich wäre schon lange weg. Gefühle hin oder her. Was "liebt" man denn da? Das Gefühl jemanden zu haben oder tatsächlich den Menschen, mit dem man im Alltag eigentlich gar nicht wirklich harmoniert und man sich durch die Beziehung eher schadet als gut tut? Wieviel liebt man sich da eigentlich selbst, wenn man sich sowas gibt?
 
Dabei
3 Sep 2012
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#12
Hmm, also irgendwie dramatisierst du dir da eine Situation herbei, die du so gar nicht haben müsstest.
Dass dein Freund zur Zeit andere Ding im Kopf hat, die ihm wichtig sind, solltest du akzeptieren und verstehen. Du hast im mehr als signalisiert, dass du das doof findest. Mehr kannst du nicht tun.
Und so wie du das darstellst, hat er sich durchaus fair und liebevoll erklärt dir gegenüber. Mehr solltest du nicht verlangen. Und da muss man hier nicht rumjammern von wegen "wie viel Verständnis ist noch ok."

Die Frage ist eher, inwieweit das ein Ding von Dauer ist. Dass ein Mensch Phasen hat, wo die eigene Beziehung mal hinten anstehen muss, ist normal und sollte vom Partner entspannt hingenommen werden. Im Sinne von "Dann habe ich jetzt auch mal mehr zeit für mich."
Sollte das aber Dauerzustand sein (ca. >3Monate übern Daumen) ist das schon fragwürdig, weil du dich dann fragen solltest, wo du eigentlich ganz allgemein bei ihm eingeordnet bist.
Wenn du meinst, er gibt dir nicht genug Aufmerksamkeit und zwar dauerhaft, dann mach ihm das im Gespräch klar. Und zwar ohne rumgeeier. Wenn er das abwiegelt bzw. sich nicht ändert, musst du dich entweder damit arrangieren, für ihn "nicht so wichtig" zu sein, wie du für ihn oder du gehst und verlässt ihn aus Mangel an Aufmerksamkeit & Liebe.

Andernfalls kann ich dir weiter nur den Rat geben, deinen Freund so zu nehmen wie er ist. Gefühlt möchtest du tausend Dinge, die ihn und seine Art ausmachen, gerne so verändern, dass es für dich passt. Das wirst du aber niemals schaffen.
Du solltest dich daher ganz allgemein mal damit auseinandersetzen, ob er ein ein Charakter ist, der dich dauerhaft glücklich machen kann oder ob ihr einfach was das Thema Beziehung betrifft, gänzlich unterschiedliche Bedürfnisse und Auffassungen habt. Wenn das der Fall ist (und so liest es sich für mich als Außenstehenden) ist eine Trennung zumindest keine ganz abwegige Überlegung. Bei dem ganzen und vielfältigen Frust den man bei dir raushört, stellt sich nämlich so die Frage: Was liebst du denn eigentlich an ihm? Ich jedenfalls wäre genervt, wenn jmd. dauernd nur klammert... zumal, wenn man recht frisch zusammen ist.
 
Dabei
16 Feb 2013
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#14
Also ich finde, dass ich ganz und gar nicht klammere. Ich nehme hin, dass wir uns derzeit so wenig sehen, weil ich auch will, dass er sein Studium gut macht - das hab ich ihm mehrmals gesagt und das weiss er. Und ich melde mich daher eben auch von mir aus kaum, weil ich nicht weiss, inwiefern er grade seine Ruhe will / ich evtl sogar nerve.Lieben tu ich unglaublich viel an ihm, es liegt einfach am derzeitigen mangel an Kommunikation!Aber ganz ehrlich, ist es zu viel verlangt, wenn man sich momentan ohnehin nur so selten sieht, zu sagen, hey, ich wünsche mir, dass wir mehr reden. Dass ich mitbekomme, wie es dir geht, ich merke, dich interessiert, wie es mir geht? Ist das zu viel verlangt? Ich habe Verständnis, aber die Beziehung existiert ja nun mal auch noch irgendwo. (Ich bin glücklich, wenn ich einmal am tag was höre, und wenns nur zehn Minuten am Tag sind, die finde selbst ich in grössten Stress, wenn ich jemanden liebe.)
 
Dabei
13 Sep 2014
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#16
Deine Sorgen sind nicht so ganz aus der Luft gegriffen. Ich denke du hast ein gutes Gespür dafür, dass eure Beziehung für ihn nicht so wichtig ist wie es bei dir der Fall ist.

Dein Freund lebt praktisch immer noch das Leben eines Junggesellen. Etwas Arbeiten, ein bisschen Studieren, Partys, mit Kumpels ausgehen, dann mal ein paar Tage für sich nehmen. Nur ab und zu mal die Freundin sehen. Na ja, es ist altersentsprechend und zeigt einfach, dass er sich noch nicht für immer festgelegt hat. So wie du dass schreibst, macht er sich überhaupt keine Sorgen darum, ob du ihn verlassen oder mit jemand anderem was haben könntest. Für mich klingt das ganze nach einem „ungleichen“ Verhältnis, bei dem der eine Partner total die Oberhand hat und seine Partnerin für ihn so etwas wie ein nettes, praktisches Anhängsel ist.

Ich will dir keine zusätzliche Angst machen, weil sich auch solche Beziehungen nach einer Weile zum Besseren wenden können. Irgendwann wird jeder Mann des lockeren Lebens überdrüssig und will „sesshaft“ werden, kümmert sich dann verstärkt um die Freundin und stellt sie mehr und mehr ins Zentrum seines Lebens bis es dann „ganz ernst“ wird. Das könnte tatsächlich auch der Fall werden, wenn sich euer Kontakt aufgrund deines Zuzuges intensiviert.

Um ein wenig besser einschätzen zu können wo ihr jetzt beziehungsmäßig steht hätte ich noch ein paar Fragen.

Wie sieht denn dein Freund aus, ist er begehrt bei den Frauen? Hatte er schon viele Freundinnen? Kennst du seine Freunde und geht ihr mal zusammen aus. Haben diese Freunde auch Freundinnen und trefft ihr euch ab und zu zusammen? Habt ihr schon mal das Thema Zukunft angeschnitten und wie stellt er sich diese so vor?

Noch etwas, mache nicht den Fehler, deine geballte Emotionalität auf ein Ereignis wie ein Telefongespräch zu fokusieren. Warte ab bis ihr euch wieder treffen könnt und besprich dann die wichtigen Sachen mit ihm.
 
Dabei
16 Feb 2013
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#17
Wie sieht denn dein Freund aus, ist er begehrt bei den Frauen? Hatte er schon viele Freundinnen? Kennst du seine Freunde und geht ihr mal zusammen aus. Haben diese Freunde auch Freundinnen und trefft ihr euch ab und zu zusammen? Habt ihr schon mal das Thema Zukunft angeschnitten und wie stellt er sich diese so vor?
Ich finde ihn optisch sehr sehr hübsch, wenn ich ihm das sage, meint er: "Weiss ich, ich bin ja auch hübsch!" Zwar mit einem Lächeln und überzeugend, aber gleichzeitig glaub ich manchmal, das ist eher Fassade (die meisten meiner freundinnen & Familie finden ihn z.B. nur Durchschnitt). Hat mir nach dem ersten Tag in der Uni gesagt (ich hab auch danach scherzhaft gefragt), dass schon einige oft gucken, aber kommt absolut keine davon optisch an mich heran. Seine Exen (letzte Beziehung ist vier Jahre her, ich glaube er hatte 2 oder 3, seine beste Freundin sagte mir mal, er habe schon ziemlich nach der Richtigen gesucht, bis er mich traf) waren jetzt auch nicht so der Hammer denke ich (zumindest die letzte. Klingt doof, aber ich bekomme selbst von Männern und Frauen sehr oft Komplimente für mein Aussehen (letzte Woche: "so hübsch, das ist ehrlich unfair!"). Ich mach mich zwar hübsch, aber bilde mir wirklich nix drauf ein.) Er sagte zu Beginn auch "Schönste Frau, die ich je kennengelernt hab" zu seinen Freunden, präsentiert mich nach wie vor überall stolz. Manchmal denke ich mir in letzter Zeit, dafür bin ich gut genug, aber sobald ich weg bin, spiele ich kaum eine Rolle.
Ich begehre ihn körperlich sehr und das spürt er ständig, das tut er auch, aber er ist eben kein Nähemensch wie ich. ihm ist nicht mal Sex sooo extrem wichtig wie anderen Kerlen. Aber das ist absolut okay, er zeigte seine Gefühle durch viel Aufmerksamkeit, liebe Gesten, von ihm geplante Ausflüge, Kochen, Küsschen, etc. Es ist aber wie gesagt durch den Stress köar weniger geworden, wofür ich Verständnis habe.

Mit seinen Freunden sind wir in letzter Zeit weniger unterwegs als früher, was aber auch an Zeitmangel liegt. Weil wir uns so wenig sehen, sind wir den einen Tag meist alleine, was ich schön finde, aber jetzt nicht zwingend verlange. Vllt wird das jetzt auch wieder mehr, wenn ich vor Ort bin, who knows.

Was Zukunft angeht, sprechen wir bisher wenig. Er will schon mit mir Zusammenziehen, aber nicht in absehbarer Zeit ("ist noch viel zu früh, dazu brauch ich noch etwas Zeit für mich, so in 2-3 Jahren). Von Kindern spricht er scherzhaft à la "Oh, unsere Kinder werden sicher mal so und so..." Das aber öfters. Und ich bin auch die erste Frau, die er zur Familie mitgenommen hat, aber eher, weil soe mitbekamen, er hat eine Freundin und ich wurde mehrmals mit zu Geburtstagen eingeladen. Von alleine hätte er mich nicht so schnell vorgestellt, da brauche er aber wie gesagt einfach lange für.
Ich hatte nie zweifel, er könnte es nicht ernst meinen, aber eben die letzte Zeit macht mich traurig, siehe Rest des Threads. Daher fühle ich mich derzeit in einer blödn Bittsteller Position, was ich eigentlich gar nicht will und mich wirklich ratlos macht.
Selbstverständlichkeit, vllt spielt sie eine Rolle.
 
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Dabei
13 Sep 2014
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#18
Also, so wie ich das sehe, ist sein Leben stark fragmentiert. Du bist ein Teil seines Lebens aber nicht der zentrale Teil. Er versucht die Dinge in Balance zu halten, aber weil er ein Chaot ist, gelingt es ihm nicht so gut. Würdet ihr näher zusammen sein wäre vieles besser. Diese dauernde getrennt sein ist nicht gut für eure Beziehung. Er hat auch über die Uni zu viel Ablenkung. Das kann echt zum Problem werden. Hast du wirklich keine andere Möglichkeit als erst in einem halben Jahr in die selbe Stadt zu ziehen ? Das würde so einiges besser machen.

Ich begehre ihn körperlich sehr und das spürt er ständig, das tut er auch, aber er ist eben kein Nähemensch wie ich. ihm ist nicht mal Sex sooo extrem wichtig wie anderen Kerlen.
Sex hat bei „Kerlen“ (die ihn regelmäßig praktizieren) nicht unbedingt was mit Nähe zu tun. Es ist wirklich nicht gut, wenn ihm der Sex nicht so wichtig ist. Dafür muss es einen Grund geben. Es passt nämlich sehr gut in das Gesamtbild – er begehrt dich nicht genug. Und das mit dem hohen Stress und seltener treffen ist m.E. nur eine Ausrede, Sex mit der Partnerin ist doch die ideale Möglichkeit zum Stressabbau. An deiner Stelle würde ich mir zuerst in dieser Richtung Gedanken machen.



Insgesamt steht es aber nicht ganz so schlecht um euch wie ich am Anfang vermutet hatte. Die äußeren Umstände werden bei euch eine große Rolle spielen.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#19
Guten Morgen,

habe nochmal den ganzen Thread gelesen und kann smurftastics Beitrag nur unterschreiben.

Ich finde mich in der Position des Kerls wieder und die Beziehung zerbrach, weil ich ihr aufgrund des Studium zuwenig Zeit eingeräumt hatte. Das war der eine Punkt. Die Fernbeziehung ist so nach 1,5 Jahren einfach abgekühlt. Der andere Punkt war, dass meine Ex mir nicht das Gefühl gegeben hat, mit ihr gemeinsam meine Ruhe zu haben. Wenn die WG stresst, die Uni stresst und bei mir noch die 3 Nebenjobs stressen, dann ist es halt stressig. Bei hübschen Frauen habe zumindest ich auch immer das Gefühl ich müsse dauernd aktiv was tun, um sie zu behalten, wenn sie körperlich anwesend sind.

Wenn du in seine Nähe ziehst, kannst du vielleicht einfach öfter präsent sein, ohne dass er direkt was mit dir machen muss? Alltag ist gemeinsam eine echt tolle Sache, finde ich

Grüße
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#20
Ich finde, dafür dass du ein großes Nähebedürfnis hast und grds mit Verlustängsten kämpfst, mutest du dir hier recht tapfer ganz schön viel zu.

Ich habe immer größten Respekt vor Leuten gehabt, die so "spät" noch ihr (Berufs)leben umkrempeln und studieren und nebenher noch arbeiten um sich das Studium leisten zu können. Das ist - natürlich auch ein bisschen abhängig vom Studium - Extremstress, und dann kommt noch seine Wohnsituation dazu (ich würde an seiner Stelle dann halt in der Bibliothek lernen - falls es sowas heutzutage noch gibt :mrgreen: ). Da verliert man schon mal seine Gelassenheit - auch wenn ich mich nicht von meinem Freund ständig blöd anreden lassen würde, weil er mit dem Druck, den er sich selber verordnet hat, nicht klarkommt.

Du kannst eigentlich nur dich völlig zurücknehmen, wenn du die Beziehung erhalten willst. Damit - mit dem Erhalt der Beziehung - wirds trotzdem schwierig, das hast du schon richtig erkannt. Er hat sehr viele neue Eindrücke die mit dir nichts zu tun haben, ihr könnt euch nicht so oft sehen, sein Leben hat eine starke Wendung genommen - kann schon sein dass das dann zwischen euch einfach auseinanderläuft, muss aber nciht sein. Andere Beziehungen überstehen solche Phasen auch.
 
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