- Dabei
- 3 Okt 2011
- Beiträge
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Ein freundliches "Hallo" an alle!
Erstmal vielen Dank dafür, dass es Leute gibt, die sich die Probleme von Leuten wie mir zu Herzen nehmen!
Ich erzähl einfach mal ein bisschen aus dem Bauch heraus:
Ich (23, Student) bin mit meiner Freundin (21, Studentin) seit über 2 einhalb Jahren zusammen. Sie hat sich entschieden, im Rahmen von Erasmus ein 10 monatiges Auslandsstudium in Sevilla (Südspanien) zu machen. Dort ist sie bereits seit 3 Wochen.
Bevor sie dorthin ging, war die Beziehung sehr harmonisch und es lief gut. Wir hatten zu Beginn der Beziehung etwas Zeit gebraucht, bis sich unsere Bedürfnisse einander anpassten, da ich eher der jenige bin, der viel Nähe zu seinem Partner sucht und sie eher auch mal Abstand brauchte. Darin haben wir uns mit der Zeit angeglichen.
Als Gründe, warum sie sich dafür entschieden hat, gab sie zum Einen an, neue Erfahrungen zu sammeln und neue Leute kennenzulernen, zum Anderen ihre spanischen Wurzeln zu festigen und die Sprache richtig zu lernen. Ich denke aber auch, dass ihr Freiheitsdrang sie dazu getrieben hat, sich aus dem Alltag hier zu lösen und die neue Erfahrung zu suchen.
Sie ist wie gesagt nun seit 3 Wochen dort. Da wir kurz vorher zusammen noch im Urlaub waren und ich mir eine weitere Reise nicht leisten konnte, sie aber von jemanden begleitet werden wollte, hat sie ihre Schwester mitgenommen, die ihr in der ersten Woche bei der Wohnungssuche half. Sie hat dann auch eine Wohnung gefunden, mit der sie nun sehr glücklich ist. Die erste Woche war für sie Horror, sie hat mich extrem vermisst und an ihrer Aktion gezweifelt.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass bereits jetzt ein Entwicklungsprozess in Gang ist.
Ich glaube, dass ihr Freiheitsdrang sich zurückmeldet, der die ganze Zeit durch unsere gegenseitige Nähe unterdrückt war. Sie war von mir abhängig, ich von ihr; durchaus im positiven Sinne, denn wir liebten uns (und tun das nach wie vor). Ich war ihre Schulter und sie sozusagen die jenige, auf die ich aufpassen kann(muss).
Nun steht sie auf eigenen Beinen und lernt jeden Tag tausend Leute (und gefühlte Millionen von Kerlen kennen) und ist jeden Abend unterwegs. Wir skypen zwar regelmäßig, aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr das Lebenszentrum von ihr bin, was auch verständlich ist.
Ich frage mich, was die beste Art ist, damit umzugehen. Nein eigentlich weiß ich es, aber ich bin nicht in der lage, so zu handeln. Kurz gesagt geht es mir extrem scheiße. Seit sie weg ist bin ich nur am Trauern. Solange man bei seinem Gegenüber die Trauer auch spürt ist das einigermaßen zu ertragen, aber nun geht es ihr zusehends besser und sie hat immer weniger Verständnis dafür. Für meine Ängste, dass später nicht mehr alles so wird, wie es mal war. Sie sagt zwar, ich soll es nicht unterdrücken, meint aber auch, dass es sie stresst und unter Druck setzt. Hinzukommt, dass ich viel zu Hause hocke, weil meine Leute keine Zeit haben. Ich versuch so oft wie es geht rauszukommen.
Dilemma: Schlucke ich meine Emotionen ihr gegenüber runter, oder minimier sie zumindest und geb ihr den nötigen Freiraum, tut das unser Beziehung warscheinlich gut. Ich geh allerdings ein, wie eine Primmel. Mach ich meinen Gefühlen Luft und mach sie z.B. darauf aufmerksam, dass ich mir mehr Aufmerksamkeit von ihr wünsche, wenn wir skypen und sie sich nicht permanent von anderen Dingen ablenken lässt, dann eng ich sie ein und es könnte sein, dass dadurch was kaputt geht. Im letzten Telefonat hat sie mir bereits deutlich gemacht, dass sie mich nicht immer jammern hören kann. Sie rät mir, selbst neue Erfahrungen zu sammeln, vl. in eine WG zu ziehen (wohne alleine) um auf andere Gedanken zu kommen.
Ich habe einfach Angst, dass es nicht mehr so wird, wie es mal war. Dabei weiß ich nicht, ob unsere Liebe nur auf der Abhängigkeit von einander basierte und sich nun zeigt, dass die Liebe ohne die Abhängigkeit verfliegt....ob es überhaupt Liebe sein kann, wenn sich jemand entscheidet, aus freien Stücken seinen Partner zurückzulassen nur der Erfahrung halber....ob wahre Liebe zwangsläufig so ein Jahr schafft.
Man muss dazu sagen, dass wir uns in 5 Wochen bereits wieder sehen, aber auch darauf kann ich mich nicht recht freuen: Ich werde sie besuchen, aber werden sich schon Veränderungen zeigen? Und wir werden uns auch wieder verabschieden müssen. Allerdings wird sie Weihnachten auch wieder herkommen. Wahrscheinlich haltet ihr mich für bescheuert, dennoch trösten mich all diese Dinge nicht, da ich nicht weiß, wie ich diese lange Zeit dazwischen schaffen soll, vor Allem nach Weihnachten. Sie sagt mir sogar, dass ich nach wie vor "der Beste" bin und dass sie mich liebt, aber wie lange wird das noch anhalten. Wie verhalt ich mich, dass das auch so bleibt? Gibt es überhaupt eine Chance, dass es so bleibt?
Sie sagt nicht mehr, dass sie mich vermisst. Wir hatten uns vorhin zum telefonieren verabredet und sie hat das auch eingehalten, wäre aber eigentlich gerne auf eine WG Party gegangen, zu der sie eingeladen war - obwohl sie jeden Abend mit Leuten unterwegs ist. Dann hat sie zwischendurch eine Stunde mit ihrer Mitbewohnerin gequatscht und mich einfach aufs "Abstellgleis" gestellt. Priorität!?
Ich frage mich, wie ich das durchhalten soll und sehe keine Lösung. Gleichzeitig gibt es keine, da die einzige Lösung wäre, Schluss zu machen. Das ist aber keine Option für mich. Also renne ich jeden Tag mit dem Gedanken durch die Gegend, dass es keine Lösung gibt. Ich muss an mir selbst arbeiten, nur wie.
Ich glaub ich mach an dem Punkt mal Schluss, weitere Gedanken kommen, wenn vl jemand antwortet. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm, dann habe ich meine Gedanken wenigstens mal in Worte gefasst. Fühle mich auch schon etwas besser. Über jeden Beitrag würde ich mich nat. riesig freuen
Liebe Grüße
ThePianist23
Erstmal vielen Dank dafür, dass es Leute gibt, die sich die Probleme von Leuten wie mir zu Herzen nehmen!
Ich erzähl einfach mal ein bisschen aus dem Bauch heraus:
Ich (23, Student) bin mit meiner Freundin (21, Studentin) seit über 2 einhalb Jahren zusammen. Sie hat sich entschieden, im Rahmen von Erasmus ein 10 monatiges Auslandsstudium in Sevilla (Südspanien) zu machen. Dort ist sie bereits seit 3 Wochen.
Bevor sie dorthin ging, war die Beziehung sehr harmonisch und es lief gut. Wir hatten zu Beginn der Beziehung etwas Zeit gebraucht, bis sich unsere Bedürfnisse einander anpassten, da ich eher der jenige bin, der viel Nähe zu seinem Partner sucht und sie eher auch mal Abstand brauchte. Darin haben wir uns mit der Zeit angeglichen.
Als Gründe, warum sie sich dafür entschieden hat, gab sie zum Einen an, neue Erfahrungen zu sammeln und neue Leute kennenzulernen, zum Anderen ihre spanischen Wurzeln zu festigen und die Sprache richtig zu lernen. Ich denke aber auch, dass ihr Freiheitsdrang sie dazu getrieben hat, sich aus dem Alltag hier zu lösen und die neue Erfahrung zu suchen.
Sie ist wie gesagt nun seit 3 Wochen dort. Da wir kurz vorher zusammen noch im Urlaub waren und ich mir eine weitere Reise nicht leisten konnte, sie aber von jemanden begleitet werden wollte, hat sie ihre Schwester mitgenommen, die ihr in der ersten Woche bei der Wohnungssuche half. Sie hat dann auch eine Wohnung gefunden, mit der sie nun sehr glücklich ist. Die erste Woche war für sie Horror, sie hat mich extrem vermisst und an ihrer Aktion gezweifelt.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass bereits jetzt ein Entwicklungsprozess in Gang ist.
Ich glaube, dass ihr Freiheitsdrang sich zurückmeldet, der die ganze Zeit durch unsere gegenseitige Nähe unterdrückt war. Sie war von mir abhängig, ich von ihr; durchaus im positiven Sinne, denn wir liebten uns (und tun das nach wie vor). Ich war ihre Schulter und sie sozusagen die jenige, auf die ich aufpassen kann(muss).
Nun steht sie auf eigenen Beinen und lernt jeden Tag tausend Leute (und gefühlte Millionen von Kerlen kennen) und ist jeden Abend unterwegs. Wir skypen zwar regelmäßig, aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr das Lebenszentrum von ihr bin, was auch verständlich ist.
Ich frage mich, was die beste Art ist, damit umzugehen. Nein eigentlich weiß ich es, aber ich bin nicht in der lage, so zu handeln. Kurz gesagt geht es mir extrem scheiße. Seit sie weg ist bin ich nur am Trauern. Solange man bei seinem Gegenüber die Trauer auch spürt ist das einigermaßen zu ertragen, aber nun geht es ihr zusehends besser und sie hat immer weniger Verständnis dafür. Für meine Ängste, dass später nicht mehr alles so wird, wie es mal war. Sie sagt zwar, ich soll es nicht unterdrücken, meint aber auch, dass es sie stresst und unter Druck setzt. Hinzukommt, dass ich viel zu Hause hocke, weil meine Leute keine Zeit haben. Ich versuch so oft wie es geht rauszukommen.
Dilemma: Schlucke ich meine Emotionen ihr gegenüber runter, oder minimier sie zumindest und geb ihr den nötigen Freiraum, tut das unser Beziehung warscheinlich gut. Ich geh allerdings ein, wie eine Primmel. Mach ich meinen Gefühlen Luft und mach sie z.B. darauf aufmerksam, dass ich mir mehr Aufmerksamkeit von ihr wünsche, wenn wir skypen und sie sich nicht permanent von anderen Dingen ablenken lässt, dann eng ich sie ein und es könnte sein, dass dadurch was kaputt geht. Im letzten Telefonat hat sie mir bereits deutlich gemacht, dass sie mich nicht immer jammern hören kann. Sie rät mir, selbst neue Erfahrungen zu sammeln, vl. in eine WG zu ziehen (wohne alleine) um auf andere Gedanken zu kommen.
Ich habe einfach Angst, dass es nicht mehr so wird, wie es mal war. Dabei weiß ich nicht, ob unsere Liebe nur auf der Abhängigkeit von einander basierte und sich nun zeigt, dass die Liebe ohne die Abhängigkeit verfliegt....ob es überhaupt Liebe sein kann, wenn sich jemand entscheidet, aus freien Stücken seinen Partner zurückzulassen nur der Erfahrung halber....ob wahre Liebe zwangsläufig so ein Jahr schafft.
Man muss dazu sagen, dass wir uns in 5 Wochen bereits wieder sehen, aber auch darauf kann ich mich nicht recht freuen: Ich werde sie besuchen, aber werden sich schon Veränderungen zeigen? Und wir werden uns auch wieder verabschieden müssen. Allerdings wird sie Weihnachten auch wieder herkommen. Wahrscheinlich haltet ihr mich für bescheuert, dennoch trösten mich all diese Dinge nicht, da ich nicht weiß, wie ich diese lange Zeit dazwischen schaffen soll, vor Allem nach Weihnachten. Sie sagt mir sogar, dass ich nach wie vor "der Beste" bin und dass sie mich liebt, aber wie lange wird das noch anhalten. Wie verhalt ich mich, dass das auch so bleibt? Gibt es überhaupt eine Chance, dass es so bleibt?
Sie sagt nicht mehr, dass sie mich vermisst. Wir hatten uns vorhin zum telefonieren verabredet und sie hat das auch eingehalten, wäre aber eigentlich gerne auf eine WG Party gegangen, zu der sie eingeladen war - obwohl sie jeden Abend mit Leuten unterwegs ist. Dann hat sie zwischendurch eine Stunde mit ihrer Mitbewohnerin gequatscht und mich einfach aufs "Abstellgleis" gestellt. Priorität!?
Ich frage mich, wie ich das durchhalten soll und sehe keine Lösung. Gleichzeitig gibt es keine, da die einzige Lösung wäre, Schluss zu machen. Das ist aber keine Option für mich. Also renne ich jeden Tag mit dem Gedanken durch die Gegend, dass es keine Lösung gibt. Ich muss an mir selbst arbeiten, nur wie.
Ich glaub ich mach an dem Punkt mal Schluss, weitere Gedanken kommen, wenn vl jemand antwortet. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm, dann habe ich meine Gedanken wenigstens mal in Worte gefasst. Fühle mich auch schon etwas besser. Über jeden Beitrag würde ich mich nat. riesig freuen
Liebe Grüße
ThePianist23