Liebe? Verlustangst? Alkoholprobleme und Streit

Dabei
14 Mrz 2017
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#1
Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und auch die Trennung ist noch recht frisch (Letztes Wochenende).
Ich bin nicht wie viele andere hier aus einer jahrelangen Beziehung raus oder war verheiratet.
Mein Ex und ich waren 7 Monate zusammen und hier ein Abriss unserer Story:

Wir haben uns letzten Sommer über eine Dating-App kennengelernt. Haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und wie das so ist entstand ein täglicher Kontakt, aus dem dann eine Beziehung wurde.
Ich bin 33 Jahre alt, war bevor ich ihn kennenlernte 2,5 Jahre Single und meine Beziehung davor ging 8 Jahre.
Er ist genauso alt wie ich und hatte seine letzte (einzige ernsthafte) Beziehung vor 6 Jahren und sie hielt 1,5 Jahre.
Im Prinzip sind wir verdammt unterschiedlich was schnell klar wurde, was uns aber beide wahrscheinlich auch gegenseitig angezogen hat. Wir trafen uns oft, verbrachten Weihnachten und Silvester mit seiner Familie zusammen und ich schätze in dem Zeitraum fingen die Probleme auch irgendwann an.
Mein Ex trank um die Feiertage herum sehr viel Alk., was mich irgendwo sehr erschrocken hat, ich mich aber damit gleichzeitig auch wieder beruhigt habe "weil das ja an Feiertagen mit Familie, Essen etc. nichts sooooo ungewöhnliches ist".
Außer mir überraschte das aber keinen, wie viel er trank und wie er dann reagierte, wenn man ansprach, ob es nicht irgendwann reichen würde (nicht aggro aber eher wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug wegnimmt).
Noch dazu kommt, dass er kifft und selbst mit einem Freund zu Hause bei sich anbaut.
Das kam relativ schnell in den ersten Wochen raus und ich muss sagen, dass ich da ein Problem mit habe aber er kifft nicht während meiner Anwesenheit und mit seinem "Projekt / Anbau" will ich nichts zu tun haben.
Ich hab mir wahrscheinlich durch die Rosa Anfangsphase selbst vorgemacht, dass das alles nicht das Riesenproblem ist.
Wir fingen an, immer häufiger zu streiten, teilweise wussten wir selbst nach kurzer Zeit nicht mehr, warum eigentlich. Über Kleinigkeiten, über Verhalten über Alltag. Jeder wollte das letzte Wort haben und seine Meinung durchsetzen, extrem bescheuert und kindisch aber wenn ich zurück überlege entstanden die richtig fiesen Streitereien in den Momenten wo er zu viel getrunken hat.
Versteht mit mich nicht falsch, ich trinke selbst Alk.. Ich käme auch nie auf den Gedanken, ihm etwas zu verbieten, er ist erwachsen aber im "besoffenen Kopf" diskutieren macht einfach keinen Sinn.
Als wir uns im Sommer kennenlernten, waren wir auch im Biergarten oder haben uns auf meinem Balkon eine Flasche Wein geteilt. Aber es brauchte nicht mehr, es musste nicht mehr sein. Später kam von seiner Seite immer mehr dazu und es gab kein Ende mehr. Ich meine, er hat scheinbar ein Problem damit aber es ging doch auch anders und das ist das, was mich echt verletzt. In der "Werbungsphase" um einen guten Eindruck zu machen oder weil man sich dem potentiellen Partner natürlcih von seiner besten Seite zeigen möchte, hat er ja auch nicht so viel getrunken, weil er es nicht brauchte? Weil er wusste, dass es sich auf das Kennenlernen kontraproduktiv auswirkt? Ich weiss es nicht.
Gestritten haben wir dann auch immer häufiger, wenn kein Alk. konsumiert wurde.
Und so bescheuert das klingt, am Anfang der Beziehung oder als es sich entwickelte, war ich eher kühler und skeptischer, ich öffne mich immer erst sehr langsam wenn ich jemanden neu kennenlerne. Und je mehr Streit wir hatten und je distanzierter und kühler wir Beide im Umgang miteinander wurden die letzten Wochen, umso mehr wollte ich ihn. Wollte ich unsere Beziehung wollte ich diesen Mann an meiner Seite. Ich wollte, dass es so schön wie am Anfang wird. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe, er sagte daraufhin, dass seine Gefühle durch die ständigen Auseinandersetzungen abgenommen hätten und er Abstand braucht.
Wir hatten zwei Wochen Funkstille, die für mich die Hölle waren. Der Kopf weiss, es ist besser, ihr passt nicht zusammen, er bringt Dich oft zum Weinen und ist nicht gut für Dich und das Herz hält an allem fest.
Wir haben uns letzte Woche zur Aussprache getroffen. In den zwei Wochen Funkstille habe ich so verdammt viel nachgedacht, gelesen und mich mit mir selbst und unserer Beziehung beschäftigt, dass ich dachte, so , Du gehst zur Aussprache und bist felsenfest der Meinung, dass es die Beziehung nicht schafft, Du bist dankbar für die schöne gemeinsame Zeit und ihr geht beide wie Erwachsene nach Hause und Du kannst endlich einen Schlussstrich ziehen.
Das Gespräch lief auch genau so ab. Ich war selbst erschrocken, wie unglaublich sachlich und rational ich da am Tisch sass und ihm erklärte, dass wir es versucht haben, aber als Paar nicht funktionieren. Er sagte, er hätte es selbst nicht besser zusammenfassen können und er es genauso sieht. Wir haben uns verabschiedet, beide hatten Tränen in den Augen und sagten, dass wir einander schätzen und vermissen werden.
Soweit so gut. Zu Hause angekommen bin ich zusammengebrochen. Ich habe eine Art Nervenzusammenbruch bekommen, konnte mich gar nciht beruhigen. Das Ganze ist jetzt drei Tage her. Seitdem verlasse ich meine Wohnung nicht, habe mich krank gemeldet, schlafe nicht, lebe wie ein Zombie und will diese Beziehung und diesen Mann zurück.

Bis dato war ich immer die jenige, in der langen Beziehung und auch bei den Männern, die ich danach kennenlernte, die auf Distanz ging oder alles beendet hatte. Zu früh, zu wenig Gefühl, keine Nähe zulassen.
Und jetzt? Obwohl ALLES wirklich ALLES zum Scheitern verursacht ist, vermisse ich diesen MIstkerl wie bescheuert.
Ich habe ihm (und das bereue ich wirklich zutiefst) am Tag nach der Trennung, also vorgestern über WhatsApp geschrieben, wie es in mir aussieht, dass ich mich selbst nicht verstehe, wie ich am Samstag war, dass ich ihn will dass ich ihn liebe, dass ich Angst habe, dass er aus meinem Leben verschwindet.
Er weiss um meine Vergangenheit, ich wurde mit 2 Jahren von meinen Eltern wg. Überforderung ins Heim gegeben, wo sie mich nach 3 Jahren wieder nach Hause holten, dass sie mich mit 15 von zu Hause rauswurfen, dass ich im Prinzip immer alles allein gemacht habe und eigentlich eine starke Persönlichkeit habe.
Meine lange Beziehung habe ich letztlich verlassen, da er spielsüchtig war und ich mich vor ihm total befremdlich gefühlt habe. Das alles habe ich ihm in meiner Verletztheit geschrieben. Ich schätze, man nennt es emotional unter Druck setzen bzw. erpressen. Es kam einfach aus mir raus, ich war so enttäuscht.
Nach all dem Kram, den ich ihm jetzt vorgestern schrieb komme ich mir noch ekelhafter vor.
Wie ich ihm nachlaufe, wie ich ihm mein Herz ausschütte, wie unglaubwürdig und mitleidserregend ich doch auf ihn wirken muss. Komplett verzweifelt.
Ich weiss einfach nicht weiter, ich habe das Gefühl, jetzt war mein Herz endlich mal soweit, dass es glücklich werden könnte (wohl evtl. mit dem für mcih falschen Mann) aber er geht und verlässt mich.
Ich komme nicht damit klar.
Ich brauche Eure Meinungen zu dem Ganzen und Tipps, wie ich aus diesem Loch wieder heraus komme

Sorry auch für den Endlostext - Vielen Dank im Voraus.
 
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Dabei
23 Nov 2016
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#2
Mensch, Catwoman, sei doch nicht so hart mit dir selbst!

Eine Trennung ist immer schwer und da kommt es eben vor, dass man dem anderen evtl. nochmal etwas schreibt, was man besser hätte lassen sollen.

Du hast in jedem Fall einen besseren Partner verdient, als einen spiel- oder alkoholsüchtigen. Du hast jemanden verdient, der auch mal stark ist und dir 'ne Schulter zum Anlehnen bieten kann und nicht jemanden, der selbst voller Probleme steckt und sie deshalb in Alk ersäufen muss.

Gib dir Zeit, mit dem Verlust klar zu kommen, sei lieb und nachsichtig mit dir selbst. Man darf auch mal schwach sein. Mache etwas, was dir wirklich gut tut und dich ablenkt: Sport (!!!), Sauna, Sonne tanken, Schoko essen...

Mit der Zeit wirst du diesen Kerl vergessen, den du doch gar nicht brauchst.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#3
P.S.: Dein Herz wäre mit diesem Mann doch gar nicht glücklich geworden. Es wollte nur nicht wieder verlassen werden. So sind diese Herzen eben, sie schlagen nicht gern allein. Manchmal ist ihnen sogar ein schlechter Begleiter lieber als gar keiner. Dann denken sie, dass sei Glück und Liebe, nur weil sie es nicht besser kennen. Ziemlich einfach gestrickte Biester, so Herzen, wenn du mich fragst. Du bist klüger, lass dir nicht so'n Mist erzählen!
 
Dabei
14 Mrz 2017
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#4
Hallo Badesalz,

danke für Deine lieben Worte und ja - Du hast es ziemlich genau auf den Punkt gebracht. "Manchmal ist ihnen sogar ein schlechter Beegleiter lieber als gar keiner".
Das ist verdammt traurig.
Ich war vor zwei Tagen mit einem Freund, der die Story noch nicht kannte spazieren.
Wir sind gelaufen und gelaufen und er hat mich im Anschluss darauf aufmerksam gemacht, dass ich 1,5 Stunden lang nur negatives über ihn erzählt habe. Nicht bewusst, um ihn absichtlich schlechter darzustellen oder um mich weil gekränkt, besser zu fühlen, sondern weil er in den 7 Monaten so viele Dinge zum Ende hin getan bzw. nciht getan hat, die mir wichtig sind bzw. die man nicht in einer Beziehung macht.
Das hat nochmal besonders weh getan, zu wissen, dass ich ihm das nicht wert war, bzw. ich ihm nicht wichtig genug war.
Ich verstehe nun noch weniger, dass ich ihn vermisse, wo einem das nochmal so deutlich vor die Nase gehalten wurde.....
Aber ich muss da jetzt irgendwie drüber hinweg kommen :(
 
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