Langzeitbeziehung - Ich fühle mich unsicher

Dabei
8 Apr 2014
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#1
Hallo zusammen,

ich hab vor fast zwei Jahren schonmal was gepostet, da ging es um eine Schwärmerei meinerseits für einen Kollegen und daraufhin hab ich mir ein paar Gedanken gemacht. Nunja. Das hatte ich alles gut überstanden könnte man sagen und alles war gut.

Der Knaller kommt jetzt: Mein Freund war im selben Herbst unglaublich gestresst durch die Arbeit und ich hab ihn nicht wieder erkannt. Er war total distanziert und ich hab mir Sorgen gemacht wie blöd. Ich hab ihn angesprochen auf sein Verhalten und er wusste nicht wohin mit sich. Ich hab das ganze ungefähr 2 Wochen mitgemacht und dann hab ich ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn gefragt, ob er sich von mir trennen will. Er war sichtlich verzweifelt und hat dann irgendwann gesagt: Ja. Also hatte er mit mir Schluss gemacht mit der Begründung "Wir könnten viel glücklicher sein", weil er den Eindruck hatte, dass er meine Bedürfnisse nicht befriedigen könnte (sexuell und auch was Unternehmungen angeht, die er wegen seiner stressigen Arbeit und den Arbeitszeiten nicht machen kann) und er mich eben gehen lassen will. Okay. Ich war vollkommen fertig mit der Welt. Ich hatte mich noch nie so gefühlt. 2 Tage später rief er mich ganz aufgeregt an und fragte, ob wir nochmal reden können. Ich hatte schon eine neue Wohnung, bei der ich den Vertrag am selben Tag unterschreiben wollte. Beim Gespräch sagte er, er wisse nicht, was in ihm vorgegangen sei, er liebe mich und will unbedingt mit mir zusammen sein und mit mir alt werden und nicht ohne mich sein. Diese Verwirrung, die er vorher gespürt hatte, war weg. Seit dem waren wir wieder zusammen und ich war sehr glücklich, wir beide waren es.

Nur wie das eben so ist mit einem Vertrauensbruch in dieser Größenordnung, geht das ganze nicht von heute auf morgen. Ich war die ersten Monate bei richtig blöden Kleinigkeiten eifersüchtig (ich bin nie eifersüchtig gewesen) und war zeitweise richtig traurig und ängstlich und musste ihm klar machen, was er eigentlich mit mir angerichtet hatte. Nach einem Jahr war eigentlich alles wieder wie vorher. Nur seit einem halben Jahr fühle ich mich in der Beziehung nicht mehr sicher. Ich habe regelrecht Angst darum, dass wir es nicht schaffen, weil wir uns beide bzw. die Beziehung sich verändert hat. Mir fehlt z.B. die körperliche Zuwendung, also Kuscheln, Händchen halten und vielleicht auch mal wieder ein liebes Wort. Ich habe ihm gesagt, dass ich das vermisse und ich es gern wieder so "wie früher hätte", aber er meinte, dass so eine Veränderung eben passieren kann, er sich aber wieder bemüht darum. Kurz gesagt ist mein Nähebedürfnis unbefriedigt, was in den letzten fast 6 Jahren niemals ein Problem für mich dargestellt hat. Dass ich Angst um unsere Beziehung habe, hab ich ihm nicht gesagt, weil ich ihn nicht unter Druck setzen will.

Okay, so viel zu den Fakten. Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Ich will dieses ängstliche Gefühl loswerden und dass ich mich wieder sicher fühle mit ihm. In der ganzen Zeit hatte ich so ein Gefühl nie. Ich möchte mich auch auf die "neue" Person an meiner Seite einlassen, ich hab nur das Gefühl, dass ich ihn einfach nicht mehr einschätzen kann, was mir eigentlich total verrückt vorkommt, da sich außer der körperlichen Nähe rein gar nichts verändert hat. Wir verbringen viel Zeit miteinander, wenn sein Job es zulässt, aber irgendwie hab ich Angst, dass er mich nicht mehr als Freundin haben will, ohne dass er es eigentlich weiß. Denn er ist nicht sonderlich gut im Einordnen seiner Gefühle, wie das Spektakel vor zwei Jahren gezeigt hat. Außerdem hab ich Angst ih darauf anzusprechen, weil ich ihn nicht "auf blöde Gedanken" bringen will, also dass er sich dann entschließen würde, dass er nicht mit mir zusammen sein will, so armselig das auch klingt.

Vielleicht könnt ihr mir nochmal helfen. Danke fürs Lesen!
 
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Dabei
30 Nov 2014
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1.537
#2
Tja, er ist nicht besonders gut im "Einordnen seiner Gefühle" und durch deine eigene Unsicherheiten fördest du das noch. Eigentlich sollte ein Partner dem anderen bei solchen Unsicherheit beistehen anstatt ihn dabei zu unterstützen. Dass er vor 2 Jahren relativ verwirrt war geht doch klar aus den Begründungen hervor. Er fühlte sich nicht gut genug, das klassische "du hast etwas besseres als mich verdient". Wie man da als Partner, der angeblich liebt, einfach gehen kann und schon 2 Tage später eine neue Wohnung hat ist für mich völlig unverständlich.

Kuscheln, Händchen Halten, Sex, das sind doch alles Dinge die kann man sich mehr oder weniger holen - sofern der Partner sowas nicht vehement abblockt. Mir scheint es eher so zu sein, dass von ihm wenig kommt und du es einfach so hin nimmst anstatt die Intiative zu ergreifen.

Durch mangelnde körperliche Nähe, was von beiden Seiten ausgeht, hast du Angst dass er sich trennt. Deswegen weisst du nicht was du machen sollst. Wenn du mit der Angst nicht leben kannst solltest du dich wohl trennen um ihm zuvor zu kommen.





Oder du versuchst die Beziehungsprobleme mit ihm gemeinsam zu lösen...
 
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