Langjährige Freundin

U

Unregistriert

Gast
#1
Grüßt euch,

schlimm genug, dass ich meine Probleme nicht via Real Life lösen kann. Dann gehe ich mal in die Vollen und hole ganz gewaltig aus:

Sie ist 20 Jahre jung, ich ebenfalls. Wir kennen uns seit Beginn des Gymnasiums und sind seit acht Jahren befreundet. Bis zur Oberstufe. Von dort an besuchten wir unterschiedliche Kurse und der Kontakt - welcher sich überwiegend auf die gemeinsame Schulzeit beschränkte - ging verloren. Zu mir. Auch weil ich die Q11 wiederholte. Die Freundschaft zu meinem Bruder und zwei sehr guten Freunden blieb bestehen. Das Abitur kam näher und näher. Somit auch die Abiberichte und das damit verbundene Treffen. Und es machte Klick...

Sie suchte auch relativ flott den Kontakt - auch Körperkontakt - zu mir. Wenn wir in der Gruppe unterwegs waren, gingen und redeten wir oftmals in Zweisamkeit. Entscheidend ist, dass stets Sie und nur Sie die Initiative ergriff. Während sie offen ist und kaum Berührungsängste kannte/kennt,
war ich stets der introvertierte, auf dem Gebiet gänzlich unerfahrene und generell schüchterne Typ.

Der Status Quo blieb über einen längeren Zeitraum (etwa ein Jahr) derselbe - bis sie von einem auf den anderen Tag mit meinem besten Freund zusammen war.

Folge: Von Selbstzweifeln zerfressen: Hatte sie nie ernsthaft Interesse an mir? Alles nur eingebildet...von den eigenen Gefühlen geblendet.? Auf die Fragen habe ich bis heute keine Antwort. Die damaligen Anzeichen waren aus meiner Sicht eindeutig, ODER?:

-plötzliche Umarmung von hinten, als man für einen kurzen Moment unter sich war
-Ein rausgerutschtes, zwei Oktaven höheres: "Nein!" Als ich aufgrund der Schule die Party früher hätte verlassen müssen...
-Ihre permanenten Angebote: Ich kann dich früh zur Schule fahren, etc...
-Ihre Planungen mit mir (Kerwa, Party...)
-Es endete in einem Treffen zu zweit. Welches ich Idiot, aufgrund meiner Passivität, vermasselte.

Der Masochist traf sie weiter in der Gruppe und redete sich ein, dass Sie meinen besten Freund verdient hätte und umgekehrt. Zwei Monate später macht er Schluss. Er hat sie nach allen Regeln der Kunst verarscht.

Ein paar Monate später ging das "Ganze" wieder von vorne los: Ab und zu bekam ich Interna hinsichtlich ihrer ehemaligen Beziehung zu meinem besten Freund, welche den Zweifeln Futter gaben. Nur Freunde, oder doch mehr? Wie also reagieren: Die Freundschaft ganz beenden und folglich den Freundeskreis trennen? Oder sich mit der platonischen Freundschaft zufrieden geben? Die "Möglichkeit" Selbstinitiative wurde von mir kategorisch ausgeschlossen. Daran änderte sich auch nichts, als sie mir zum Abitur verhalf. Stundenlang lernte sie mit mir und musste meine schlechte Laune ertragen. Und wer kam extra in die Schule, um mit mir auf das Ergebnis zu warten? Sie. Wer warf sich mir in die Arme, strahlte übers ganze Gesicht, machte Fotos und lud mich auf ein Eis ein? Sie. Wer fragte mich in einer Tour, ob sie mit mir zur Abiverabschiedung kommen darf. Sie! Wer ist bis heute in Besitz ihrer Schulunterlagen und hat es noch nicht geschafft, diese glückliche Fügung auszunutzen? Exakt, meine Wenigkeit.

Ich ging ins Ausland, sie begann ihr Studium. Hamburg. Am Arsch der Welt. So der Kenntnisstand bis knapp vor Semesterbeginn. Sie entschied sich um: Nun studiert sie ganz in der Nähe. Ihre Uni ist eine der wenigen, die meinen seit Jahren präferierten Studiengang anbietet. Das Ausland hat mit verändert, zum Positiven. Mein introvertierter Charakter wird mich mein Leben lang begleiten, die Schüchternheit nicht. Bekannte sagen, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre. Ich habe seit unserem letzten Kontakt 15 Kilogramm abgenommen (72 kg, bei 1,75m) und bin nun das erste Mal in meinem Leben mit mir selbst im Reinen und bereit für eine Beziehung.

Ich habe sie nun seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen und gesprochen. Wir werden uns allerdings bald wieder sehen. Grundsätzlich bin ich der Selbstinitiative nicht (mehr) abgeneigt. Dennoch gibt es für mich Einiges zu verlieren: Wie kann/sollte ich am besten vorgehen, ohne mich gefühlstechnisch ganz und gar zu entblößen? Wie wertet Ihr die Lage? - auch unter Bezug der Vergangenheit.

Vielen Dank für das Durchlesen!
 
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Revage

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Dabei
3 Mai 2014
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2.444
#2
Und was verwundert dich jetzt an dieser Situation wenn weder von dir noch von ihr irgendwelche "Initiativen" unternommen wurden ? ^^

So ist eben das Leben. Wenn man sich nicht das nimmt was man will bleibt man auf der Strecke. Wenn du dich jetzt geändert hast kannst du ja mal etwas aktiver werden und sie um ein Date bitten.
 
Dabei
28 Jul 2014
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#3
Also, kurz zusammengefasst: Sie macht ein Jahr lang Annäherungsversuche und du reagierst nicht. Super. Ist klar, dass sie sich da anderweitig orientiert, wenn du absolut kein Interesse an ihr zeigst. Sie kam sich vermutlich nach einer Weile echt doof vor.
Wie wieter vorgehen? Hoffnungen würd ich mir keine machen. Aber was hast du zu verlieren? Frag sie nach nem Date und guck, was passiert.
 
Dabei
21 Nov 2014
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#4
Er hat doch eingesehen dass er in der Vergangenheit Mist gebaut hat. Dafür Daumen hoch, nicht jeder erlangt diese Erkenntnis. Introvertiertheit ist nichts schlimmes, mangelndes Selbstbewusstsein schon. Daran hast du gearbeitet, Daumen hoch!

Zu deinem Problem, welches keines ist:
Gehs freundschaftlich an, wie vorher. Es mag sein dass sie anfangs distanzierter ist, evtl sogar in einer Beziehung (weißt du das schon?), das wäre natürlich weniger vorteilhaft, aber Distanz wäre zu vermuten. Das wird sich aber mit häufenden Treffen lockern, sofern sie noch was für dich empfindet.
Wenn sie dich von hinten umarmt, winde dich raus, dreh dich um und umarm sie. Geh dann auch Schritte auf sie zu. Ab da heißt es Achtung - weicht sie evtl zurück, weil sie dich so nicht kennt und damit überfordert ist - evtl sogar das Interesse verliert?
Sollte das aber schön weitergehen, kannst du dich gar nicht "entblößen".
 
S

STILL-ME

Gast
#5
Dankeschön! Sehr nett von dir.

Ergo, sollte ich nach den nun 7 Monaten ohne Kontakt - abgesehen von überlieferten "ganz lieben Grüßen" - erst einmal versuchen, das damalige freundschaftliche Verhältnis aufzubauen. (?) Also sachte angehen und nicht gleich Nägel mit Köpfen machen. Das ist/war auch meine präferierte Vorgehensweise. Andere haben mir die "Nägel mit Köpfchen machen" Variante empfohlen. Das wäre mir persönlich auch zu risikoreich und könnte letztendlich nach hinten losgehen.
Ich denke, dass ich Kenntnis von einer Beziehung hätte, aber ganz ausschließen kann ich es nicht. So verhält man sich also bei Umarmungen von hinten "richtig". Ich habe mich damals wie ein Kätzchen auf Nabelhöhe an sie geschmiegt (ich saß, sie stand), was sie scheinbar als positives Signal gewertet hat. Das nächste mal werde ich deinen Ratschlag befolgen, dieses Maß an Überwindung sollte ich mittlerweile nehmen können/müssen.

Voraussichtlich werde ich sie "erst" in 3-4 Wochen wieder zu Gesicht bekommen, wobei ein Großteil des Freundeskreises dabei sein wird. Mal gucken...Soll ich davor schon Kontakt via Social Network (bin Neu dort zu Gange) suchen, oder soll ich das Treffen abwarten?


Vielen Dank für deinen Beitrag! Hast mich in meinem Denken sehr ermutigt.


Da ich mich nun doch angemeldet habe: Wäre es möglich den Thread zu verschieben?
 

Revage

Gesperrt
Dabei
3 Mai 2014
Beiträge
2.444
#6
Willst du sie klarmachen oder willst du in die Friendzone ?

Gerade nach so einem langen Zeitraum indem man sich nicht gesehen hat will man dem anderen doch zeigen, dass man sich geändert hat. Wenn du jetzt wieder mit dem Friendzone Zeug anfängst denkt sie doch sofort wieder "Ach der is ja immer noch so schüchtern wie damals, das wird wieder nix" und distanziert sich.

Natürlich solltest du nicht gleich hingehen a la "Ey hier bin ich, wie siehts aus", sondern das Ganze langsam und überlegt angehen.

Ihr seht euch anfangs mit euren Freunden und wenn ihr euch da schon gut versteht kannst du sie ja nach einem Date fragen und dort dann mal etwas mit ihr flirten und schauen wie sie reagiert. Darauf kann man dann aufbauen.
 
S

STILL-ME

Gast
#7
#IchWeigereMichRhetorischeFragenZuBeantworten

Genau das habe ich vor. Ich werde sicherlich deutlich mehr Körpereinsatz zeigen, als vor einem halben Jahr. Damals war ne simple Umarmung schon ne riesen Sache für mich. Südamerika war hierfür die bestmöglichste Therapie - die Anzahl an Wangenküsschen lässt sich sehen. :lol: Auch meine Rhetorik wird sich von "neutral" zu "langsam, aber mit Nachdruck vortastend" ändern.
Ob es eine gute Idee ist, sie beim ersten Treffen nach einem Date zu fragen darf - nichts für ungut - angezweifelt werden. Ich mache mir und vor allem Ihr überhaupt keinen Druck, allerdings ohne die Initiative zu vernachlässigen.
 
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