"Schreiben" ist hier als Kontaktmittel zu sehen, da es ja wohl keine andere Möglichkeit gibt, oder hier gab diese Frau zu kontaktieren. Ob er jetzt mit ihr schreibt oder sich persönlich mit ihr trifft und das gleiche mit ihr redet wie beim Schreiben ist doch völlig egal. Das was zählt ist die Absicht die der gute Junge hat !
Schreiben ist schreiben. Schreiben ist gar nichts. Und wenn Du davon ausgehst, dass Deine Partnerin mit jedem Typen Sex hat, mit der sie schreibst, dann ist es ganz sicher nicht an der Zeit, ihr Vorschriften zu machen, sondern sie zu verlassen. Ich jedenfalls habe eine Vielzahl von Frauen bei Facebook, mit denen ich schreibe. Und hin und wieder schreibe ich dort auch eine neue an. Who cares? Meine Partnerin jedenfalls nicht. Die kennt ihren Wert und sieht in dieser belanglosen Kommunikation keine Gefahr. Deswegen ist sie auch meine Partnerin: Weil sie an sich glaubt und kein Drama veranstaltet, nur weil ich mit dem anderen Geschlecht kommuniziere. Umgekehrt ist es genauso. Selbst ein Treffen mit solchen Typen würde mir keine Angst machen - wozu auch? Treffen ist nicht fremdgehen, schreiben ebensowenig. Und wenn ich an die gemeinsame Sache glaube, dann fange ich nicht an, meine Partnerin mit Vorurteilen und Vorschriften zu bepflastern, sondern gebe ihr den Freiraum und die damit verbundene Verantwortung in die Hand, weil ich weiß, dass eine Partnerschaft nur so Bestand hat. Die anderen Pärchen, die uns manchmal auf der Straße begegnen, wo die Frau schon eine Fresse zieht, weil der Mann einer anderen Frau hinterherschaut etc. tun mir einfach nur noch leid, weil deren Dasein nur noch aus Verdächtigungen, Einengungen, Kontrolle und Angst besteht. Wo liegt da bitteschön der Sinn?
Man MUSS eben differnzieren zwischen freundschaftlichen Schreiben und "Kennenlernen" d.h. schreiben weil man jemand neues kennenlernt und diesen interessant findet. Das finde ich in einer Beziehung nicht angebracht, denn wie schon erwähnt ist es doch eindeutig was dieser andere Kerl will und sie scheint auch nicht abgeneigt zu sein, denn sonst würde sie sich darauf nicht einlassen.
Auf was denn
einlassen? Und nochmal: Wen juckt, was der Kerl will? Wichtig ist, was sie zulässt. Der Typ kann doch wollen, was immer ihm lieb ist. Hat Dich doch nicht zu kratzen, wenn Du Deiner Partnerin vertraust. So wie Du es jedoch schreibst, vertraust Du nur, solang das Vertrauen nicht auf die Probe gestellt wird. Ab da werden Vorschriften gemacht und Verhaltensweisen gestutzt, die überhaupt kein Belang haben. Das einzige, was dabei passiert, ist, dass der Gegenüber immer mehr den Respekt vor einem verliert und einen immer mehr als Loser abstempelt, der es nötig hat, in ständiger Angst Kontrolle ausüben zu wollen. Das ist umso lächerlicher, da dies nichts weiter als Gehampel ist, nach dem sich kein Mensch zu richten braucht.
Es läuft etwas in dieser Beziehung falsch, denn sonst hätte die Frau keinen Grund sich auf jemand anderen einzulassen. Hier geht es wie gesagt nicht um Verbote. Und gleich Schluss zu machen weil MIR SELBER etwas nicht passt finde ich lächerlich. Man kann mit seiner Partnerin reden und sie fragen welche Absichten sie eigentlich hat, weil sie so auf den Kontakt und das heimlich, besteht.
Dein Gedankengang ist aber in sich unsinnig. Was willst Du denn da fragen? Wenn Du ihr vertraust, dann musst Du nicht fragen. Wenn Du ihr nicht vertraust, kannst Du auch ihrer Antwort nicht vertrauen. Glaubst Du, die bindet Dir auf die Nase, wenn sie beabsichtigt, fremdzugehen? Du erreichst absolut gar nichts damit, außer vielleicht einem mitleidsvollen Blick vom Gegenüber, der sich beim Gedanken, dass Du allen Ernstes glaubst, Du könntest etwas damit erreichen, innerlich an den Kopf langt.
Ergo: Menschen wollen nicht fremdbestimmt werden. Will jemand fremdgehen, dann
wird er auch fremdgehen. Dagegen kannst Du null machen. Der einzige Weg bleibt Vertrauen und Dein inneres Gefühl. Wenn Du Dich beschissen fühlst, dann brauchst Du den Gegenüber nicht beim Fremdgehen zu erwischen, um schlusszumachen. Wenn man aber anfängt, zu jammern, nur weil die Person mit irgendjemandem textet, dann sollte man ein wenig über seinen Selbstwert grübeln, bzw. ob dieser überhaupt vorhanden wäre. Denn Schreiben ist nicht treffen und treffen nicht vögeln. Wenn Du das einfach selbstherrlich kombinierst, dann wirst Du stets in Angst leben und nebenbei Deiner Partnerin in den meisten Fällen Stress machen, wo überhaupt keiner ist. Zudem führst Du die Basis den Vertrauens ad absurdum: Nämlich zu vertrauen, auch (bzw. vor allem dann,) wenn sie mal mit einem anderen Kerl kommuniziert. Ganz ohne Fragerei oder Kontrolle.