Keine Gefühle mehr...

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Bluefox

Gast
#1
Leute ich weiß echt iwi nicht mehr weiter...

Folgendes Problem:

Ich habe, vor etwa 6 Monaten, eine Frau kennengelernt. Sie ist attraktiv in meinem Alter und wir verstehen uns auf der platonischen Ebene wunderbar. Wir helfen uns gegenseitig so gut es nur geht, haben den selben Humor, haben ganze Nächte bis in die Morgenstunden telefoniert usw. Soweit so gut.

Nun kam sie vor einigen Monaten nach Hamburg und wir haben miteinander geschlafen. Wir haben uns einfach von der platonischen Ebene wegbewegt und haben uns darauf eingelassen. Ich muß gestehen das ich sogar darauf aus war, einfach mehr daraus werden zu lassen, als nur eine Freundschaft. Ich hatte sogar Pläne mit Ihr was in Richtung Familie geht. Ich habe doch mitlerweile ein Alter erreicht wo soetwas, mir iwi fehlt.

Eigentlich hatte ich sowas komplett für mich ausgeschlossen, nachdem meine damalige Beziehung in einem Desaster endete. Es ist schon einige Jahre her als ich damals meine Verlobte verloren hatte.Ich dachte ich wäre nun endlich bereit wieder einen Menschen an mich heranzulassen, diesen zu lieben, Zuneigung und Vertrauen aufzubauen, doch weit gefehlt.

Was mir einen Hammerschlag des Entsetzens eingeflößt hat, ist der Umstand das ich KEINE Gefühle für sie entwickeln kann. Nicht ein kleines bißchen!!! Ich versteh die Welt iwi nicht mehr! :shock: Ich verstehe MICH nicht mehr???

Es kommt noch härter, denn bei Ihr allein, war es nicht das erste mal. Ich hatte zuerst gedacht das läge vllt. daran, das ich zuvor eine Katastrophale nunja, Beziehung umschreibt es nur im groben Sinne, am Anfang des Jahres hatte die echt das letzte war. Und auch da waren keine Gefühle meinerseits! Nichts, absolut nichts. Ich hatte spekuliert das es nur vorrübergehend ist aber mitlerweile ist es ein Dauerzustand. In den letzten Monaten hatte ich oft genug die Möglichkeit mich zu verlieben, aber iwi ist der Teufel mit von der Partie. Es baut sich noch nichteinmal mehr ein Bauchkribbeln auf, keine Sehnsucht, einfach nichts....es ist zum heulen :(

Ich mach mir langsam ziemliche Gedanken und bin besorgt darum, das ich mich vllt. garnicht mehr verlieben kann. Stunden und Tage habe ich damit zugebracht, meine Gedanken zu erforschen, ob da nicht irgendwo ein Grund dafür ist. Ich verstehe es einfach nicht...

Bin völlig durcheinander. Ich weiß auch garnicht warum ich das hier getippt habe, ich denke ich musste es einfach mal loswerden...

Ist vllt. ein User unter Euch der das kennt? Dieses Gefühlsstop?

Ach....und sorry für diesen wirren Text.
 
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Dabei
14 Jul 2008
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#2
ooohja und wiiie ich das kenne. Ich hab das gleiche Gefühl im Moment auch. Ich weiß, dass ich ein wenig jünger bin, aber die Trennung meiner Freundin ist schon ein halbes Jahr her und finde auch ein Mädel ganz süß. Aber dieses Kribbeln, diese Schmetterlinge, diese Atemnot.... die ist einfach nicht mehr, wenn sie überhaupt da ist, nicht mehr das gleiche wie früher. Damals bei meiner Ex war das anders.

Ich musste Hals über Kopf nur an sie denken, es gab kein anderes Thema als sie. Heute ist das nicht mehr so stark, dieser Kummer. Ich bin aber nach wie vor nicht in der Lage Gefühle für eine andere zu entwickeln. Zumindest nicht die selben wie für meine Ex damals.

Daher kann ich dir leider nicht sagen ob es ein dauerhafter Zustand oder eine Phase ist. Möchte einfach nur kundtun, dass ich deinem Club angehöre. ;)

lg
chrissel
 
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Bluefox

Gast
#3
Hi Cris, thx für Deine Antwort. Nach einer Trennung ist das, zumindest denke ich das, etwas normales. Gefühle sacken in sich zusammen, und bei einer neuen Liebe kommen sie nur schwer wieder zum Vorschein. Aber was bei mir abgeht ist anders...ich kanns nicht wirklich beschreiben.

Ich hab das auch schon erlebt was Du beschreibst, aber nach einger Zeit kamen auch in einer späteren Beziehung von mir, doch auch wieder Gefühle zum Vorschein.

Doch jetzt ist es etwas ganz anderes. Es ist so präsent wie noch nie zuvor. Ich bin vor einiger Zeit schoneinmal einer echt super hübschen Frau begegnet, aber.....nichts! Obwohl sie sich mächtig ins Zeug gelegt hat...wieder nichts!

Ich komm mir vor wie ein Roboter! Shit!
 
Dabei
2 Aug 2008
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#4
hi, was ich nicht ganz rauslesen kann: wie lange ist die beziehung, die in einem desaster geendet hat, vorbei?
ich kenn das ganz gut von mir, wenn etwas noch nicht länger her ist, etwas, das in ne katastrophe ausgeartet ist, dann bin ich längere zeit wie gelähmt, dann kann ich nichts fühlen, ausser vielleicht schmerz.
ich denke, du hast die letzte trennung noch nicht verdaut. das kann nämlich lange dauern, länger als man denkt und selber merkt.
meiner meinung nach solltest du dir einfach zeit lassen, ich glaube, etwas wirklich zu verarbeiten und das braucht nun mal zeit ist besser als dich vorschnell in etwas neues zu stürzen.
die neue beziehung würde nur darunter leiden.
 
B

Bluefox

Gast
#5
Hi perseph0ne, danke für Deine Antwort.

was Du da schreibst ist alles logisch und würde unter normalen Umständen ja auch zutreffen. Auch der Punkt mit der: eine Beziehung schluß und ab in die nächste = Bullshit = ist zum scheitern verurteilt, stimmt auch vollkommen. Aber ganz so war das nicht bei ihr.

Meine damalige Verlobte habe ich 2002 verloren. Weißt Du, es wäre ja mit Hoffnung verbunden gewesen, wenn man darüber hätte reden können. Bzw. war unsere Trennung nicht beabsichtigt. Nur leider gibt es sie nicht mehr, und somit hatte es sich auch mit dem reden erledigt, falls Du verstehst was ich meine.
 
Dabei
2 Aug 2008
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#6
der terminus "verloren" hat mich das schon vermuten lassen. es tut mir sehr leid.

auch wenn es schon ein paar jahre her ist, du brauchst mE noch zeit.
ansonsten würd ich zu einer ganz langsamen und behutsamen annäherung raten.
 
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Bluefox

Gast
#7
Danke für Dein Beileid.

Ich habe damals fast den verstand verloren, denn sie ging nicht allein. Und seitdem habe ich dieses Kopfchaos und diese Gefühlslosigkeit. Ich dachte ich hätte es jetzt nach einigen Jahren gepackt und würd es auch schaffen mich auf eine Partnerschaft einzulassen...aber wie gesagt es will nicht klappen.

Ich setze mich damit aber auch nicht unter Druck und versuche es auf Gedeih und Verderb ne Beziehung zu zaubern. Ich lasse es einfach geschehen wie sonst auch...
 
M

margret

Gast
#8
wenn menschen die einen so nahe stehen auf diese art und weise "verschwinden" nehmen sie einen gewaltigen teil von einem selbst mit. nach der verzweiflung dann die taubheit. ich kenne dass nur so dass man in dieser zeit mauern aufbaut um sein eigenes leben noch ertragen zu können.

kann es nicht sein dass du nach all dieser zeit immer noch zu sehr hinter diesen mauern hockst? nicht bewusst, aber vielleicht ist da noch nicht genug abgetragen?
 
B

Bluefox

Gast
#9
Und genau das befürchte ich...

Diese Mauer scheint noch immer da zu sein. Ich habe schon versucht auszubrechen, bin aber scheinbar kläglich gescheitert.

Du hast recht, mit ihr und mit dem was sie in sich trug, ist auch ein Teil von mir gegangen...
 
Dabei
5 Nov 2007
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#10
Hast du schon darüber nachgedacht, dass es in jeder Beziehung so ist, dass die Zeit des verliebt seins so oder so über kurz oder lang zurück geht. Und dass dann erst die Zeit kommt, wo sich die Beziehung in der Liebe bewähren wird: Für den anderen da sein, wenn er wirklich Hilfe braucht. Den Alltag so gestalten, dass es nicht eingefahren wird, gemeinsame Aufgaben haben, an denen man wächst, die verbinden.

Ich bin jetzt wieder seit 20 Jahren mit der gleichen Frau zusammen, und unsere Beziehung beruht auf solchen Dingen, nicht auf der Basis des verliebt seins , wie ich das aus Zeiten kenne, wo ich noch jung war, dass ich mich immer wieder mal verliebt habe, und das über kurz oder lang diese Gefühle des verliebt seins zurück gingen. Und ich bin zufrieden in meiner Beziehung.

Ich kenne in meinem privaten Umfeld niemand, der vergleichbar lange in einer Beziehung ist, und im Zustand des verliebt seins ist.
 
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Bluefox

Gast
#11
Natürlich habe ich darüber nachgedacht, aber ich denke doch das meine Situation ein wenig prikärer ist. Sieh mal ich weiß bei Gott nicht was Du schon alles an Erfahrungen gesammelt hast, aber ich denke schon verdammt viel.

Zu dem Zeitpunkt als ich verlaobt war, war ich gerade 22 und sie 21. Wir waren beide Soldaten, sie Sani ich Fallschirmjäger. Ich nahm 2002 am ISAF Einsatz der Bundeswehr teiö, und dort habe ich auch Kameraden zu Grabe tragen müssen. Es waren Jungs die ich schon zu dem Zeitpunkt 2 Jahre kannte und wir haben ne Menge durchgemacht. Als die drei bei einem Unfall dann verstorben sind war ich schon beinahe am Ende. Jedoch als mir dann nur wenige Wochen später mitgeteilt wurde, das meine Verlobte mit meinem ungeborenen Sohn verstorben sind, bin ich vollkommen ausgerastet.

Ich hätte beihnahe meinen kommandierenden Offizier erschossen, und wurde nach Hamburg also zurück nach Deutschland geschickt. Hier habe ich dann in einem Militärkrankenhaus einen Aufenthalt in der....Psychatrie verbringen müssen, weil ich völlig ausser Kontrolle geraten bin.

Ich war lange Zeit nach dem Aufenrhalt dann Menschenscheu und habe niemanden in meiner Nähe geduldet. Hatte sogar Agoraphobie, und somit ein ziemlich eingeschränktes Leben.


Vielleicht lässt das jetzt ein wenig mehr Licht in das Dunkel...denn vielen Menschen habe ich das bisher nicht anvertraut...
 
Dabei
5 Nov 2007
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#12
ja, ich verstehe, dass deine Situation eine ganz besondere ist.......

ich kenne keine Antwort im Sinn, das ist die Lösung. Und ich denke , dass du das auch nicht erwartest. Und in diesem Sinn ist es auch kein wirrer Text wie du am Anfang vermutest.

Es geht vielleicht nur darum, dass du es aufschreibst, es ist das was dich beschäftigt, das dir jemand zuhört.

Ja, ich habe schon viele Erfahrungen gemacht, viel erlebt, auch sehr dramatisches. Ich kenne keine allgemeingültige Antwort.

Meine Antwort ist, wenn ich an mich selber glaube, vertrauen zu mir selber finde, dann gibt es eine Antwort
 
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Bluefox

Gast
#13
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich bin ziemlich schnell dahinter gekommen, das daß Schreiben unheimlich hilft. Denn man kann sich so selbst seine Gedanken und Ansichten mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Es ist wie der Blick in den Spiegel der Selbsterkenntnis.

Meine Absicht ist es, wie Du schon richtig vermutet hast nicht DIE Antwort oder Lösung auf mein Problem zu finden. Eher vllt. mal andere Meinungen dazu zu hören. Denn das ist ja nunmal eigentlich nicht so das Thema für das zivile Leben. Aber in den Militärischen Bereich passt es ja auch nicht so richtig.

*sfz* Ich bin derzeit einfach nur durcheinander und kann meine Gedanken nicht wirklich ordnen :cry:
 
Dabei
5 Nov 2007
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#14
Du hast dich für den Beruf bei der Bundeswehr entschieden? Und bist auch jetz dort tätig?

Wie siehst du diese Entscheidung im Rückblick?
 
B

Bluefox

Gast
#15
Nein nein, ich war 4 Jahre Zeitsoldat. Bin schon lange raus, aber die Nachwirkungen dauern noch immer an. Meine Entscheidungwar für mich die einzige richtige. Ich wollte damals als Teen schon zur Armee.

Und um mal ehrlich zu sein, ich spiele derzeit mit einem ziemlich wilden Gedanken. Das Leben als Zivilist fange ich langsam an zu bereuen.
Vllt. werde ich mal nach Frankreich reisen, rüber nach Aubagne....
 
B

Bluefox

Gast
#17
Mir fällt auch nihcts mehr dazu ein. Ich denke das es jetzt auch reicht, was ich bisher hier preis gegeben habe. Ich bedanke mich für alle die sich beteiligt haben.
 
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