Kann man Lust und Liebe trennen?

R

René1999

Gast
#1
Hallo ihr lieben, ich hoffe sehr ihr könnt mir bei meinem Dilemma helfen.
Ich bin seit ungefähr einem Jahr mit meiner Freundin zusammen und seit drei Monaten wohnen wir auch zusammen.
Wir sind beide 25 Jahre alt.
Wir haben uns, wie so viele heutzutage, übers Internet kennengelernt.
Wir haben beide vorher schlechte Erfahrungen gemacht und uns dann aber sofort in den jeweils anderen verliebt.
Wir fühlen uns unglaublich verbunden und auf der emotionalen Ebene kann sie mir etwas geben, was noch keine zuvor konnte.
Doch es gibt da etwas was von Anfang an die Beziehung auf eine harte Probe gestellt hat, sie empfindet keinerlei sexuelle Lust und sexuelles verlangen.
Ich wiederum ein sehr starkes.
Es ist unglaublich belastend wenn man jemanden liebt und sie so sehr danach sehnt, mit ihr zu schlafen.
Wir hatten in unserer Beziehung bisher nur einmal Sex und ich merkte das sie es nur mir zu liebe tut und sich regelrecht überwinden musste, weswegen ich dann auch abgebrochen hatte.
Seit ungefähr einem Jahr lief dann überhaupt nichts mehr.
Wir küssen uns ganz normal und auch das Bedürfnis nach kuscheln und Nähe ist bei ihr da, aber an Sex hat sie einfach kein Interesse.
Ich habe es dann akzeptiert, denn ich liebe sie über alles und wir möchten definitiv zusammen bleiben, dafür passt es auf allen anderen Ebenen einfach zu perfekt.
Das ich häufig mastubiere, Pornos schaue und sexuell mittlerweile sehr frustriert bin, ist ihr natürlich trotzdem aufgefallen und man merkt ihr an, dass es ihr leid tut mir nicht meine körperlichen Bedürfnisse erfüllen zu können.
Vor ungefähr einem Monat trat eine alte Schulfreundin wieder in mein Leben, durch Zufall habe ich sie beim Ausgehen mit Kumpels getroffen.
Sofort war da diese sexuelle Spannung zwischen uns und es viel mir schwer meine Blicke von ihr zu lassen.
Sie bemerkte das und wir begannen immer mehr und heftiger zu flirten an dem Abend.
Als ich bemerkte das bei ihr Interesse besteht löste das sofort diesen Rausch aus. Ich war es gar nicht mehr gewöhnt das sich eine Frau nach sexuellem Kontakt mit mir sehnt.
Ich hab versucht ihr zu wiedersehen, gerade meiner Freundin zu liebe aber ich schaffte es nicht.
Der Abend endete damit, dass wir uns in ihrem Auto wieder fanden und sie mir einen geblasen hat.
Danach habe ich mich wieder berappelt ihr gesagt das ich vergeben bin und ich keinen Kontakt mehr wünsche und bin gegangen.
Leider hatten wir schon Nummern ausgetauscht und uns auf Instagram angenommen, weshalb sie trotzdem im Stande war mir eine Nachricht zu schreiben.
Eine Nachricht aus der ein deutliches Interesse an mehr und einer Wiederholung heraus zu lesen war.
Ich ging nach Hause und gestand meiner Freundin direkt was passiert war, mein schlechtes Gewissen war einfach zu groß.
Auf der einen Seite war sie natürlich verletzt und traurig, auf der anderen Seite konnte sie mich zu meiner Überraschung verstehen.
Sie weiß wie schwer mir der komplette Verzicht auf Sex fällt und wie sehr ich mich nach körperlicher Intimität sehne.
Nach ein paar sehr angespannten Tagen kam sie plötzlich auf mich zu und schlug mir vor zu meiner alten Klassenkameradin zu fahren und ihr Angebot anzunehmen.
Wenn ich ihr versprechen kann, dass es rein körperlichen ist und ich keinerlei emotionale Gefühle für sie habe, dann wäre es für sie ok.
Ich habe zuerst abgelehnt aber nach einem langen Gespräch und einer Nacht drüber schlafen, bin ich tatsächlich zu ihr gefahren und habe mit ihr geschlafen, zu groß war das seit Monaten angestaute sexuelle verlangen.
Als ich nachhause zurück kam und meine Freundin bemerkte, wie gelöst und regelrecht erleichtert und auch ein Stück weit befreit ich mich fühlte, nach sie mich in den Arm, küsste mich und meinte es ist ok und alles ist gut.
Nach einigen weiteren intensiven Gesprächen kamen wir zur folgender Erkenntnis:
Wir lieben uns, fühlen uns emotional zuhause bei dem jeweils anderen und möchten zusammen bleiben.
Auf der anderen Seite möchte sie auch in Zukunft keinen Sex, aber ich wiederum habe festgestellt auf Sex auf Dauer zu verzichten funktioniert für mich nicht.
Jetzt brachte meine Freundin den Gedanken ins Spiel die Beziehung in dem Sinne zu öffnen, dass Sex mit anderen Frauen ok ist, so lange kein emotionaler Betrug stattfindet und jedes Treffen mit ihr vorher abgeklärt ist.
Sie habe sich gefreut für mich, dass ich die körperliche Befriedigung bekommen habe, die ich brauche.
Sie kann sie mir nicht geben, liebt mich aber zu sehr mir die Erfüllung meiner Bedürfnisse aus Eifersucht zu verwehren.
Wir haben es jetzt ein Jahr ohne Sex probiert und das ich mich ausschließlich selbst befriedige.
Das Ergebnis war Frust und Gereiztheit auf meiner Seite.
Sie meinte das wolle sie mir nicht mehr antun. Zuerst wollte ich es nicht annehmen doch wir haben uns auf dieses Modell nun geeinigt.
Doch uns und mich beschäftigen so viele Fragen.
Kann das gut gehen? Kann man Liebe und Lust und Sex trennen?
Dann ist die Frage mit wem?
Was wir beide nicht wollen ist, dass ich zu Prostituierten gehe. Es ist nicht schön, unpersönlich und unerotisch mit jemandem für Geld zu schlafen und leisten kann ich es mir ehrlich gesagt auf Dauer auch nicht.
Was meine Freundin auch nicht möchte sind One Night Stands. Sie möchte auf der einen Seite nicht das ich durch die Gegend poppe mit verschiedenen Frauen und es wäre zu spontan, da sie möchte das ich jedes Treffen vorher mit ihr abspreche.
Was uns beiden vorschwebt ist es eine feste Sex Partnerin zu finden, mit der ich mich dann nach Absprache regelmäßig treffe und die mir meine Bedürfnisse erfüllt.
So wäre es auch nicht so unpersönlich, doch es muss natürlich gewährleistet sein, dass sich keiner in den jeweils anderen verliebt am besten eine Frau die selbst eine offene Beziehung führt.
Doch wie findet man jemanden dafür und wo trifft man sich, bei ihr, bei uns ,im Hotel?
Und kann das alles gut gehen?
Kann ich wirklich mein Liebesleben trennen?
Eine Partnerin mit der ich zusammen lebe, die ich liebe, eine fürs Herz.
Und eine Partnerin rein fürs Bett, mit der ich schlafe mit der ich all meine sexuellen Wünsche, Bedürfnisse und Träume ausleben kann, mit der mich aber emotional nichts verbindet?
Und wie ist das für meine Freundin?
Klar es war ihre Idee, aber ist das wirklich ok für sie?
Mich quasi zu verabschieden mit Kuss, mir noch viel Spaß beim Sex mit einer anderen wünschen und mich dann später wieder zu empfangen und sich mit mir ins Bett legen?
Ich bin hin und her gerissen ob wir es probieren sollen.
Was meint ihr?
Kann das gut gehen? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt jemand und habt Tipps und Ratschläge wie man damit umgeht?
 
Anzeige:
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.998
#2
Hey,
diese beiden Fragen hier könntest du dir schonmal selbst beantworten:
Kann das gut gehen? Kann man Liebe und Lust und Sex trennen?
Kann ich wirklich mein Liebesleben trennen?
Es ist ja schon passiert. Hat es denn geklappt, konntest du es trennen? Würde das für dich denn funktionieren?
Und wie ist das für meine Freundin?
Klar es war ihre Idee, aber ist das wirklich ok für sie?
Da müsstest du sie fragen und ihr ihre Antwort auch glauben. Ihr könntet ja einen Zusatz zu eurem Arrangement anfügen, dass ihr euch regelmäßig darüber austauscht, ob ihr so weitermachen wollt, wie ihr weitermachen wollt, ob alles okay ist. Wichtig ist, denke ich, dass du dich komplett daran hältst:
sie möchte das ich jedes Treffen vorher mit ihr abspreche.
Und diese Frage ist auch schon fast beantwortet:
Nämlich:
Was wir beide nicht wollen ist, dass ich zu Prostituierten gehe. Es ist nicht schön, unpersönlich und unerotisch mit jemandem für Geld zu schlafen und leisten kann ich es mir ehrlich gesagt auf Dauer auch nicht.
Was meine Freundin auch nicht möchte sind One Night Stands. Sie möchte auf der einen Seite nicht das ich durch die Gegend poppe mit verschiedenen Frauen
Was uns beiden vorschwebt ist es eine feste Sex Partnerin zu finden, mit der ich mich dann nach Absprache regelmäßig treffe und die mir meine Bedürfnisse erfüllt.
Das wirft die nächste Frage auf:
Doch wie findet man jemanden dafür und wo trifft man sich, bei ihr, bei uns ,im Hotel?
Erste Hälfte der Frage: da wo man alle Menschen kennenlernt. Freundeskreis, Internet, öhm, so Zeug. Zweite Hälfte: da, wo ihr euch wohl fühlt. Es wirkt ja so, dass du das nicht bei euch Zuhause machen möchtest. Dann mach das nicht.
Ich denke schon. An der ein oder anderen Stelle müsst ihr vielleicht nachjustieren, aber solange ihr ehrlich miteinander umgeht, wird das schon passen.😊
 
Dabei
22 Mrz 2024
Beiträge
28
#3
Hat deine Freundin mal abgeklärt, wo ihre Unlust her kommt? Verhütungsmittel wie die Pille lösen das gerne mal aus oder es gibt irgendwelche Hormonellen Probleme oder nicht verarbeitetes aus der Vergangenheit. Ich würde euch mal nahe legen, da weiter nach zu gehen und das ganze nicht einfach abhaken.

Ob du das ganze trennen kannst kannst nur du entschieden. Wenn ihr das so, wie besprochen umsetzen wollt bietet sich eine Art Freundschaft + mit irgendwem an. Was würde deine Schulfreundin dazu sagen? Das ganze muss nur sofort beendet werden, falls du oder die Frau anfängt etwas für den Anderen zu empfinden.

Das deine Freundin damit einverstanden ist kannst du ihr nur glauben. Du brauchst etwas, was sie dir nicht geben kann, heißt entweder sie lebt damit, das du es dir wo anders holst oder früher oder später gehst du ganz.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.220
#4
Ich würde euch mal nahe legen, da weiter nach zu gehen und das ganze nicht einfach abhaken.
Sollte die Partnerin das als übergriffig empfinden, so könnte ich sie verstehen.
Unverständlich ist mir indes, wieso sich eine Frau von ihrem Partner erzählen lässt, dass er gerade Sex mit 'ner anderen hatte und wie gut das doch war. Oder ihn dazu sogar ausdrücklich zu ermutigen. Und trotzdem an ihm festzuhalten.
Genau wie eine andere, die sich darauf einlässt, für jemanden zwar für Sex gut zu sein, aber in allen anderen Dingen immer hinter der "Hauptpartnerin" zurückstecken und dieser den Vortritt lassen zu müssen.
Mir sind solche Frauen zu doof-devot. Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, werde ich mich für diese Geschlechtsgenossinnen fremdschämen.
Aber ich bin ja auch nicht hip und cool und open minded, sondern schon aus dem vorigen Jahrtausend.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.998
#5
Genau wie eine andere, die sich darauf einlässt, für jemanden zwar für Sex gut zu sein, aber in allen anderen Dingen immer hinter der "Hauptpartnerin" zurückstecken und dieser den Vortritt lassen zu müssen.
Mir sind solche Frauen zu doof-devot.
Ah, mir nicht. Man hat nicht immer Lust auf diese "anderen Dinge", sondern manchmal eben nur auf Sex. Das hat ja weniger etwas mit devot zu tun - es sei denn natürlich, dass jemand darauf wartet, zur festen Freundin oder so zu werden. Das muss von Anfang an auch offen so geklärt werden - dass es nur um Sex geht..und nicht darum, die Pisseflecken im Bad wegzumachen, übertrieben gesagt.
Tatsächlich habe ich die Erfahrungen gemacht, dass es Frauen leichter fällt, sich daran zu "halten", also an so "nur Sex"-Geschichten. Hier in dem Fall ist der TE aber ziemlich von seiner Liebesbeziehung überzeugt.
Glaube auch, dass sich die Schulfreundin da ja gut anbietet - wenn man ihr offen sagt, worum es geht und dass es nicht in Richtung Hochzeit geht oder so.
Beziehungen gibt es in verschiedenen Ausführungen, Beziehungen sind selten gleich. Es ist die Frage, ob man damit offen und ehrlich umgehen kann oder sich selbst belügt.
 
Dabei
24 Sep 2024
Beiträge
29
#6
Es gibt tatsächlich Menschen die können Lust und Liebe Trennen. Zumeist sind das aber vornehmlich Männer.

Ich habe aber, wie auch schon von anderen hier erwähnt, nicht das Gefühl das dies der eigentliche Grund dafür ist, warum Deine Partnerin den Sex mit Dir nicht möchte. Ich finde ihre Gründe zu verstehen, sollte erstmal für Dich Priorität haben. Denn Gewissheit kann innerlich beruhigen, schaff eine neue Grundlage um Dinge zu thematisieren, aber vor allem neue Perspektiven.

Lies mal den Schwall an Fragen die Du verfasst hast. Du hast soviele Gedanken die Dich beschäftigen, womit ich dann zu dem Schluss komme, das Dein Mindset für diese Art von Beziehung auch nicht stimmig/bereit ist. Es ist schon jetzt eine Form der Belastung für Dich, kann man auch stellenweise Deinem Text entnehmen, und scheint Dich auch zu überfordern. Deine Verunsicherung steht offen zwischen Deinen Zeilen.

Ein Szenario hast Du bisher noch nicht beleuchtet. Was wenn Du und eine andere Euch verliebt? Glaubst Du, man kann das steuern in wen man sich verliebt oder nicht? Selbst wenn Du einvernehmlich, mit dem Einverständniß Deiner Partnerin, Dir Sex bei einer anderen Frau holen darfst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch das sich die andere in Dich verliebt. Was dann? Und was wenn sie die Forderung stellt, das Du Dich trennen sollst?
Frauen entwickeln meiner Erfahrung nach sehr schnell Empfindungen für ihren Sexualpartner, können das nicht so an und ausschalten, bzw. kontrollieren wie wir Männer.

Noch eine Sache, die Du überhaupt nicht erwähnst. Was wenn sich Deine Partnerin in einen anderen verliebt?

Bitte beachte folgendes. Du übernimmst bei der Aktion die Verantwortung für die mentale Gesundheit von gleich 3 Menschen. Bist Du dem gewachsen mit 25!? Deinem OP nach habe ich da Zweifel. Diese Form der Beziehung kenne ich nur aus Kreisen des älteren Semesters. Menschen die schon viel im Leben erlebt haben, viel Erfahrung im Bereich Sex vorweisen können, um dann auch Sicher sich auf diese Form einer Beziehung mental einlassen können. Kommt in offenen Beziehungen zum tragen. Und nichts anderes ist es bei Dir.

Wo ich Kopfkino bekomme ist, Dir ist Deine Partnerin so wichtig, Du erwähnst das sehr ausdrücklich, gehst aber auf Eure abmachung ein. Das beißt sich iwi, wie ich finde. Warum arbeitest Du nicht erstmal an Deiner jetzigen Beziehung? Iwi habe ich das Gefühl das Du Dich zu anderen Frauen flüchtest, weil Dir Deine jetzige Partnerin zu anstrengend ist.
 
Dabei
6 Mrz 2020
Beiträge
444
#7
Also irgendwie finde ich deine Freundin ziemlich naiv. Sie scheint sich deiner ja extrem sicher zu sein, wenn sie wirklich das Gefühl hat nicht mit dir schlafen zu müssen und dir stattdessen "erlaubt" Sex mit anderen zu haben. Wo ist ihr Stolz? Auch frage ich mich, warum du da nicht ein bisschen mehr intervenierst und sie damit einfach "durchkommen" lässt... Wo ist deine Männlichkeit diesbezüglich? Lässt deine Männlichkeit es echt zu von deiner Freundin andauernd abgewiesen und stattdessen von ihr zu anderen Frauen verwiesen zu werden? Und wo bitte ist ihre Weiblichkeit diesbezüglich? Auch wenn ich da jetzt vielleicht blöd angemacht werde, ich finde nicht, dass für zum Sex haben immer beide eine unglaubliche Lust verspüren müssen. Man kann sich auch Mühe geben, den anderen zu befrieden und Leidenschaft zeigen, wenn man keine Lust verspürt. Und das einfach nur, weil man den anderen liebt. Aber so machst du es deiner Freundin natürlich sehr einfach und du selber untergräbst deine Männlichkeit, aber auch ihre Weiblichkeit damit.

Alles in allem, ich kann das wirklich nicht nachvollziehen, warum ein gesunder Mann und eine gesunde Frau in einer optimal laufenden Beziehung keinen Sex haben und offensichtlich keinerlei beidseitige, erotische Energie / Anziehung / Lust aufeinander vorhanden ist. Deswegen halte ich jetzt vielleicht lieber die Klappe.

Ich behaupte, dass es dir an Männlichkeit fehlt und ihr an Weiblichkeit... aus dieser Polarität heraus entsteht nämlich hauptsächlich die sexuelle Energie. Ausserdem stimmt die Chemie zwischen euch nicht. Sonst würde sie sich zu dir hingezogen fühlen. Und es fehlt euch beiden an Liebe, zumindest ihr... Oder sie ist krank und hat deswegen keine Lust... Oder es liegt echt an der Pille... Keine Ahnung, ich glaube ich sage jetzt besser nichts mehr, da ich es im Moment echt nicht nachvollziehen kann.
 
Dabei
15 Jun 2019
Beiträge
344
Alter
25
#8
Alles in allem, ich kann das wirklich nicht nachvollziehen, warum ein gesunder Mann und eine gesunde Frau in einer optimal laufenden Beziehung keinen Sex haben und offensichtlich keinerlei beidseitige, erotische Energie / Anziehung / Lust aufeinander vorhanden ist.
Hast du schon einmal daran gedacht, dass es auch so etwas wie Asexualität gibt? Das gibt es eher selten, aber es kommt vor und es ist ehrlich gesagt für mich nicht nachvollziehbar, warum du ihr, obwohl du seine Freundin überhaupt nicht kennst, fehlende Weiblichkeit unterstellst. Asexualität ist angeboren, wenn seine Freundin tatsächlich asexuell sein sollte, dann hat sie sich das nicht ausgesucht, so wie ich mir nicht ausgesucht habe bi zu sein.

Auch wenn ich da jetzt vielleicht blöd angemacht werde, ich finde nicht, dass für zum Sex haben immer beide eine unglaubliche Lust verspüren müssen. Man kann sich auch Mühe geben, den anderen zu befrieden und Leidenschaft zeigen, wenn man keine Lust verspürt.
Hmmm, dort wo ich her komme, nennt man es, wenn man jemanden, der offensichtlich keine Lust dazu hat, zu sexuellen Handlungen nötigt, sexuellen Missbrauch. Sex muss immer auf Einvernehmlichkeit beruhen, da gibt's für mich keine Diskussion.

Und kann das alles gut gehen?
Kann ich wirklich mein Liebesleben trennen?
Das musst du selbst wissen. Jede:r ist anders. Mein Partner und ich führen eine offene Beziehung und können Sex und Liebe sehr gut trennen. Nur weil das bei uns so ist, heißt es aber nicht, dass es bei anderen genauso sein muss.

Beziehungen entwickeln und verändern sich. Ihr habt jetzt einen anderen Weg eingeschlagen, nachdem der alte auf Sex zu verzichten, offenbar nicht funktioniert hat. Ob euch der neue Weg zum Ziel bringt, kann niemand vorhersehen. Wenn ihr es beide wollt, lohnt sich ein Ausprobieren aber auf jeden Fall. Wichtig ist aber, dass ihr ständig miteinander in Kontakt bleiben solltet, sollten sich eure Bedürfnisse andern.

Doch wie findet man jemanden dafür und wo trifft man sich, bei ihr, bei uns ,im Hotel?
Was spricht denn dagegen, dich regelmäßig mit deiner Klassenkameradin zu treffen? Du musst halt klar machen, was sie von deiner Seite aus zu erwarten hat, nicht dass sie sich da falsche Hoffnungen macht.
Und wo die Treffen stattfinden dürfen/sollen besprichst du am besten mit deiner Partnerin.
 
Dabei
6 Mrz 2020
Beiträge
444
#9
Hast du schon einmal daran gedacht, dass es auch so etwas wie Asexualität gibt? Das gibt es eher selten, aber es kommt vor
Asexualität ist angeboren, wenn seine Freundin tatsächlich asexuell sein sollte, dann hat sie sich das nicht ausgesucht
Ah ja, das stimmt. Daran habe ich wirklich nicht gedacht. Das könnte natürlich auch ein Grund sein.

und es ist ehrlich gesagt für mich nicht nachvollziehbar, warum du ihr, obwohl du seine Freundin überhaupt nicht kennst, fehlende Weiblichkeit unterstellst
Ich wollte gar nichts unterstellen, sondern nur mögliche Gründe dafür aufzählen. Krankheiten oder die Pille habe ich auch erwähnt. An Asexualität habe ich nicht gedacht, aber das könnte natürlich auch ein Grund sein. Falls es so rübergekommen ist, als würde ich etwas unterstellen, tut es mir leid.

Hmmm, dort wo ich her komme, nennt man es, wenn man jemanden, der offensichtlich keine Lust dazu hat, zu sexuellen Handlungen nötigt, sexuellen Missbrauch. Sex muss immer auf Einvernehmlichkeit beruhen, da gibt's für mich keine Diskussion.
Ich meinte damit nicht, dass er sie missbrauchen oder ein Nein von ihr nicht respektieren soll. Ich finde es allerdings absolut unfair dem Partner gegenüber, wenn man dann immer Nein sagt. Erst recht, wenn derjenige halt wenig Lust dazu hat aus irgendwelchen Gründen. Ich meinte damit nur, dass vorgängig nicht immer Lust vorhanden sein muss um sexuelle Aktivitäten vorzunehmen. Wenn man es macht um den Partner glücklich zu machen, macht das einen selber auch glücklich. Ganz nach dem Motto: Geben macht glücklicher als Nehmen. Aber klar, wenn sie ihre Einstellung diesbezüglich nicht ändert, kann er auch nichts machen, ausser ihr zu sagen, dass er damit nicht einverstanden ist. Aber wenn sie nicht darauf eingeht, kann es eben passieren, dass er dann seine sexuellen Bedürfnisse woanders befriedigt, wie er es ja auch gemacht hat. In dem Fall des TS konnten sie sich jetzt auf eine offene Beziehung einigen, es stellt im Moment also (noch) nicht mehr wirklich ein Problem dar. Vielleicht haben sie das Problem jetzt auch nur verlagert, weil ob eine offene Beziehung für sie so funktioniert, müssen sie jetzt erstmal herausfinden. Es kann auch viel kaputt machen.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.220
#10
...
Offtopic:

Klasse Steilvorlage, danke!
...

Dort, wo ich herkomme, ist der Lebenspartner auch der Liebespartner.
Und zwar nicht einer von mehreren gleichzeitig, auch nicht der erste von mehreren gleichzeitig, sondern der einzige.
Dort, wo ich herkomme, sexerziert man mit demjenigen, mit dem man ein Paar ist oder es sein möchte.
Dort, wo ich herkomme, ist es nicht nachvollziehbar, mit jemandem als Paar zusammensein zu wollen, wenn man Sex mit diesem Menschen ablehnt.
Dort, wo ich herkomme, gelten z. B. Begriffe wie "Beziehungsmodell", "Freundschaft plus", "Polyamorie" und "offene Beziehung" zu Recht als bekloppt. Denn mit solchem Zeugs schafft man nur Probleme, die man sich selbst und den Mitmenschen locker ersparen könnte.

Heutzutage gehöre ich damit zu einer sogenannten "sexuellen Minderheit", nämlich zu den "Demisexuellen", was angeblich eine Art Vorstufe der "Asexualität" ist.
Ich darf also nach allgemeinbürgerlichem Verständnis genauso als "anders-sexuell" benaserümpft werden wie etwa die LGBQT...-Gemeinde. Die mich unter ihrem Regenbogen jedoch als "zu wenig sexuell" genauso benaserümpft.

Dort, wo ich herkomme, war eine Meinung wie meine jedoch total normal.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.998
#11
Dort, wo ich herkomme, ist der Lebenspartner auch der Liebespartner.
Und zwar nicht einer von mehreren gleichzeitig, auch nicht der erste von mehreren gleichzeitig, sondern der einzige.
Dort, wo ich herkomme, sexerziert man mit demjenigen, mit dem man ein Paar ist oder es sein möchte.
Dort, wo ich herkomme, ist es nicht nachvollziehbar, mit jemandem als Paar zusammensein zu wollen, wenn man Sex mit diesem Menschen ablehnt.
Dort, wo ich herkomme, gelten z. B. Begriffe wie "Beziehungsmodell", "Freundschaft plus", "Polyamorie" und "offene Beziehung" zu Recht als bekloppt. Denn mit solchem Zeugs schafft man nur Probleme, die man sich selbst und den Mitmenschen locker ersparen könnte.
lol nein.
Da wo du herkommst, da gibt es verschiedene Beziehungsmodelle, aber du hast dich dazu entschieden, das nicht zu sehen. Das ist okay und alles, aber etwas anderes als "da wo ich herkomme, gibt's sowas nicht", weil es "sowas" überall gibt. Wenn du das nicht mitkriegst und nicht mitkriegen willst, ist doch juck.
Heutzutage gehöre ich damit zu einer sogenannten "sexuellen Minderheit", nämlich zu den "Demisexuellen", was angeblich eine Art Vorstufe der "Asexualität" ist.
Ich darf also nach allgemeinbürgerlichem Verständnis genauso als "anders-sexuell" benaserümpft werden wie etwa die LGBQT...-Gemeinde. Die mich unter ihrem Regenbogen jedoch als "zu wenig sexuell" genauso benaserümpft.
Auf jeden Fall, das ist nicht schön.
Dort, wo ich herkomme, war eine Meinung wie meine jedoch total normal.
Das ist ja irrelevant, die Frage ist eher, ob man sehen kann, dass die anderen Meinungen auch normal sind.

@Rose97 Männlichkeit, Weiblichkeit, welchen Podcast hast du denn geraucht?😅
 
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.723
#12
Leute, bemüht euch doch bitte um einen freundlicheren Umgang. Sonst wird der TE sich nicht mehr registrieren um auf eure beiträge zu antworten.
 
Anzeige:

Ähnliche Themen


Oben