Kann die wahre Liebe EINSEITIG sein?

Dabei
4 Okt 2004
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#1
Hallo zusammen!

Irgendwie kam mir eben grad eine komische aber doch interessante Frage in den Kopf:

Kann die WAHRE LIEBE EINSEITIG sein?

Wahre Liebe definiere ich als, beständig, ewig andauernd, auch im Extremfall (bei einer großen Entäuschung von Seiten des Partners) auch langsam Wiederkommend, einfach allumfassend, ohne Vorurteile, etc...

Einseitig - Eben nur von einer Seite des liebenden Menschen kommen, der/die Begehrte erwidert diesie nicht, ignoriert sie, wie auch immer.

Daraus stellt sich die Frage, sollte eine Liebe nur EINSEITIG sein, kann es die WAHRE SEIN? -hmm-


Bitte schreibt mir doch einmal eure Meinung und Gedanken dazu, würde mit persönlich auch ein wenig helfen.
 
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Dabei
19 Mai 2006
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#2
Ich glaube schon, dass man jemanden lieben kann, der einen nicht (mehr) liebt.
Das ist ja häufig noch so nach einer Beziehung, dass man den Ex noch liebt.

Für mich hat liebe etwas mit nehmen und geben zu tun und daher glaub ich nicht, dass das einseitig funktioniert.

Manchmal sagt man ja selbst nach Jahren der Trennung noch, dass man jemanden liebt. Aber stimmt das? Ist das nicht eher ein "nicht loskommen"? Ein nicht loskommen wollen? Oder die Angst, dass es nie wieder so schön ist?, dass es nie wieder so ein starkes Gefühl ist? oder vielleicht auch, dass es schöner wird?
Aber Liebe??? Das ist doch dann eher "Besessensein"!?

Aber ich glaube, wenn sich zwei nach Monaten/jahren der trennung noch lieb haben, immer wieder an den andern gedacht haben, ein liebes Wort voller Wärme über ihn verloren haben, dann ist das Liebe, auf einer anderen Ebene, in einer anderen Dimension. Dann ist das wie bestimmt für einander sein, wie Magie!

:wink:
 
Dabei
31 Mai 2006
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#3
Also, dass Liebe einseitig sein kann, das glaub Ich schon. (Hab auch schon die Erfahrung gemacht)

Aber WAHRE Liebe funktioniert einseitig nicht, weil es ja sonst nicht die Wahre Liebe ist.

Wahre Liebe ist für mich, wenn BEIDE sich Lieben, immer füreinander da sind, zusammen Alt werden wollen, verzeihen können, Vertrauen können, sich Treu sein und sich schätzen...

Das funktioniert nur Gemeinsam, deshalb denke Ich nicht, dass man von WAHRER LIEBE sprechen kann, wenn sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
 
Dabei
4 Okt 2004
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#4
Das alles sind sehr schöne Antworten, nur leider gibt es viel zu wenige Menschen die diese RICHTIGE und GUTE Einstellung haben...

:) Ihr seid cool (-:
 
Dabei
20 Apr 2006
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#5
zu postulieren, dass es die "wahre" liebe gibt, würde bedeuten, dass es auch die falsch liebe gibt.

das widerspricht meinem weltbild völlig. es gibt "keine liebe" oder "geringe liebe" aber in meinen augen nie falsche liebe.

liebe ist, glaub ich, immer ein kompromiss. wer sein ganzes leben mit demselben partner verbringt, schafft das nie im leben aufgrund seiner besonders heeren liebe, sondern weil er im stande ist, kompromisse einzugehen, und das tut er, weil er die lebensbeziehung WILL.

liebe ist für jeden das, was er entscheidet, dass es ist. jedem gehört sein leben selber und er alleine ist letztendlich dafür verantwortlich, was er damit anfängt. die einen entscheiden sich für lebensbeziehungen, die anderen lieben anders und verletzen auch - es ist ihre entscheidung.

so gesehen ist auch einseitige liebe eine wahre liebe. aber eine unerfüllte liebe, das ist allenfalls noch ein attribut, über das zu philosophieren lohnt...
 
Dabei
19 Mai 2006
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#6
@ Gruftie

Hi Gruftie!

Finde ich auch mal spannend- deinen Ansatz.
So habe ich das noch nie gesehen, mit "falscher und wahrer Liebe".
Aber da könnte was dran sein.
Ist Liebe was falsches? wohl nicht?

Aber was ist mit denen die einen Menschen so sehr lieben, dass ie besessen von ihm sind, ihm keine ruhige Minute mehr lassen, ihn in den Wahnsinn treiben etc???
Ist das auch Liebe? Diese Menschen sagen JA! Eine falsche Liebe kann es nach deinen Worten nicht geben, also? Ich steh hier vor einer Mauer und komm nicht weiter!!!

Oder ist es so, dass Liebe generell nie falsch ist, aber vielleicht der Weg wie ich Liebe???
 
Dabei
20 Apr 2006
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#7
da kommt zur liebe wohl noch einiges hinzu...

ein stalker liebt auch, bloss hat er ausserdem den bezug zur realität verloren und quält das objekt seiner liebe mit seinem narzistischen egoismus.

zu lieben und keinen weg zu finden, wie diese liebe auszudrücken und zu erfüllen ist tragisch.

aber zu lieben, wenn die liebe nicht erwiedert wird, ist dann nicht tragisch, wenn man das akzeptieren kann und die liebe an sich als etwas schönes und sinnvolles annimmt und es schafft, sich nicht selbst, subjektiv und absolut, in den mittelpunkt zu stellen.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#8
Aber irgendwo muss man doch auch sehen wo man selbst bleibt, oder? Sonst geht man doch selbst zu Grunde, wenn ich so liebe, dass nur der andere wichtig ist und ich im Hintergrund stehe.
Jeder hat doch seine Bedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit und anerkennung!?

Liebe ist für mich, wenn ich froh bin, wenn der andere glücklich ist(auch wenn es mit einem anderen Partner ist) und mich das so glücklich macht, dass es mir in diesem Fall nicht weh tut.

Aber was red ich hier über Liebe mit meinen jungen 20 Jahren...wahrscheinlich hab ich diese große wahre Liebe noch nicht mal ansatzweise erlebt.
Ich war wahrscheinlich mal verliebt, das mag wohl schon alles sein...aber so richtig und wahr geliebt???
Ich bin dann immer viel zu egoistisch gewesen...die Welt musste sich nur um das kleine Universum Ich drehn.
Von daher sollte ich nicht über Liebe reden.

Gruß
 
Dabei
20 Apr 2006
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#9
ich kann mich gut daran erinnern, dass mit 20 das alles einfach viel emotionaler war. und vieles ist einfach auch noch relativ neu.

ich denke einfach, dass es hilft, die gefühle auseinanderzuhalten.

liebe und verletztheit, bedürfnis nach zärtlichkeit, nach anerkennung, selbstmitleid, trauer. jedes hat seinen grund und es sind oft die gründe, die unterschiedlich sind.

aber es ist sicher gut, darüber nachzudenken. es gibt auch hier kein richtig oder falsch. aber je mehr man seinen gefühlswirrwar entwirrt, umso leichter fällt es einem, die einzelnen gefühle anzunehmen oder vielleicht auch anzugehen.

wenn sich die "liebe" so sehr auf den partner fokussiert, dann lohnt es sich vielleicht zu überlegen, ob sonst im leben etwas fehlt. gute freunde z.b., und ich meine GUTE freunde, solche die helfen und einen verstehen. oder ein erfüllender beruf. wieso nicht sport, der glücksgefühle vermitteln kann oder ein hobby, das erfolgserlebnisse bietet...

bei mir jedenfalls war das so. wenn es mir selbst gut geht und das leben generell für mich schön und gut ist, dann bin ich auch nicht so davon abhängig, dass meine liebe perfekt und "wahr" ist.
 
Dabei
4 Okt 2004
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#10
morpheus

"wenn es mir selbst gut geht und das leben generell für mich schön und gut ist, dann bin ich auch nicht so davon abhängig, dass meine liebe perfekt und "wahr" ist."


Ist das nicht eine Ablenkung vom eigentlichen "Problem"? Ist das nicht eine Verdrängung / eine Abschiebung?
Im Hintergrund immer die Liebe, die einem den Kopf zermatter, auf die man zurückfällt, bei einem kleinen falschen Gedanken...wie auch immer
(ich weiß garnicht ob ich IE/DU sagen soll :p )
 
Dabei
20 Apr 2006
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#11
hier hat jedenfalls noch keiner SIE zu mir gesagt.

ich seh das halt andersrum: wenn dich das so zermartert, dann muss das noch andere gründe haben als "die liebe".

und du schiebst es darauf ab, dass dir die "wahre liebe" geschehen ist und du nicht mehr davon loskommst.

ich sehe offenbar "die liebe" an sich anders als du und noch einige andere. neben einigen bestimmbaren hormonausschüttungen ist die liebe in meinen augen ein entscheid, den man fällt, wozu man viele, sehr verschiedene gründe haben kann.

und wenn dir allenfalls sonst was fehlt im leben, dann ist dein entscheid vielleicht, dass die liebe das ist, was dir das alles endlich gibt.

aber das wäre nach meinem dafürhalten ein trugschluss, weil dir niemals jemand anders durch seine reine präsenz in deinem leben einfach das glück bescheren kann oder deine defizite auffüllt. die verliebtheit lässt nun einmal spätestens nach einigen jahren nach und man findet sich im selben leben wieder, das man schon vorher hatte - wie sollte es auch anders sein!

allenfalls bietet einem eine beziehung die chance, die eigenen defizite selbst besser auffüllen zu können, weil man eine "helping hand" hat und sich besser weiterentwickeln kann.
 
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