Ich will weg, kann aber nicht.

Dabei
23 Jul 2024
Beiträge
1
#1
Hallo zusammen,
das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich im Internet nach Unterstützung suche.
Zur Situation, ich wohne mit meiner Partnerin seit gut einem Jahr zusammen und seit dieser Zeit haben wir auch eine wunderbare Tochter (daher der zusammenzug). Wir sind fast 5Jahre zusammen. Es gibt regelmäßig in größeren und kleineren Abständen Streitereien, wo sie sehr ausfällig wird, laut wird und neuerdings, wenn ich ihr zu nah bin, sie mich wegschubst.
Allgemein ist sie keine romantische oder liebevolle Person. Das schien am Anfang anders zu sein. Ein kleines Bsp. ich mache ihr regelmäßig Kaffee, habe ihr den auch früher ans Bett gebracht oder wenn ich einkaufen gehe, bringe ich immer einige spezielle Getränke für sie mit, die sie abends nach einem anstrengenden Tag genießen kann.
Ich trinke Tee, für mich wird aber nie der Hebel des Wasserkochers umgelegt und ein Beutel in die Tasse geworfen. Wenn sie vom Einkaufen kommt, dann zeigt sie, was sie alles tolles geholt hat, was sie ihrem Sohn gekauft hat, für mich ist in den aller seltesten Fällen etwas dabei.
Gestern kam ich vom Sport mit meinem Stiefsohn (wir machen den selben Sport), tagsüber habe ich auf unsere Tochter aufgepasst (sie war arbeiten), danach Sport. Sie war mega schlecht gelaunt, weil meine Tochter nicht einschlafen wollte. Meine Tochter ist 13 Monate alt. Sie lag einfach nur auf der Couch und war bockig. Sie sagte, sie hat Kopfschmerzen und wolle sich duschen. Ich sagte ihr, ok ich passe auf unsere Kleine auf und du nimmst ne Ibu und gehst duschen. Dann sagte sie nein, sie geht jetzt schlafen. Meine Tochter war total übermüdet hat aber nicht in den Schlaf gefunden. Ich habe sie gewippt und ein Lied gesummt, sie wollte aber unbedingt zu Mama, hat zu ihr gezogen. Da habe ich sie ins Bett gelegt (sie schläft bei uns, wir haben es mal mit einem Beistellbett probiert, will meine Tochter nicht). Ihre Mutter war mit dem Rücken zu meiner Tochter und machte keine Anstalten sich umzudrehen. Meine Tochter hat sich aufgesetzt und war sehr unruhig und quängelte, weil sie wollte zu Mama. Da meinte ich, kannst du dich bitte umdrehen. Dann drehte sie sich um und hat sich kurze Zeit später aufgeregt, weil meine Tochter sie gekrazt hat. Da war mir das zu viel und ich habe meine Tochter genommen und sie ins Wohnzimmer gebracht, habe sie in den Armen gewippt, ein Lied gesummt und sie ist nach ein zwei Minuten eingeschlafen. Zuvor als ich das Selbe im Schlafzimmer gemacht habe, hat meine Tochter geschrien. Ich glaube, sie hat die "Kälte" gespürt.
Mein Problem, ich wäre gestern am Liebsten gegangen, hätte ich noch meine eigene Wohnung. Diese Lieblosigkeit ist nicht meins, so bin ich nicht und das will ich nicht für mich und nicht für meine Familie. Ich hatte damals vielen leeren Versprechungen geglaubt, weil ich hatte mich vor der Schwangerschaft schon ein paarmal getrennt.
Ich kann aber nicht weg, weil meine Tochter braucht mich. Sie braucht wenigstens ihren Vater, der ihr immer Liebe schenkt. Meine Partnerin ist bei den Kindern nicht immer so, aber manchmal reagiert sie richtig schlimm und sie ist auch bequem, d.h. ohne mich, würde meine Tochter regelmäßig Fernsehen, hat sie schon ein paarmal in meiner Abwesenheit. Der "Kleine" guckt zu Hause immer in irgendeinen Bildschirm, meine Partnerin aber auch.
Ich schätze mal, dass ich 15-18Jahre noch durchhalten muss. Wie soll ich das machen? Im Bett läuft bei uns alle paar Monate mal was, aber ich habe auch mittlerweile keine Lust mehr, ich kann das nicht ganz trennen Herz und Körper. Allgemein die Kleinigkeiten, die kleinen Liebevollen Gesten, das was eine Liebe aufrecht erhält, das fehlt komplett. Ich habe es schon oft angesprochen, aber es wird abgetan, kleingeredet, ich werde als sensibelchen bezeichnet. Ich habe auch angesprochen, dass diese Art von Streitereien, wo gesagt wird "Halt's Maul" "Stecks dir sonst wohin" dass das was mit den Gefühlen macht. Es hat in fast 5Jahren kaum abgenommen.
Wie soll ich das für meine Tochter durchstehen und dabei mich nicht aufgeben und ein Vorbild für meine Tochter sein?
 
Anzeige:
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.721
#2
Ich hab ja keine Kinder, aber vielleicht ist sie einfach gestresst und überfordert? Offenbar hat sie ja auch noch einen Job.
Wie ist denn so die Arbeitsverteilung bei euch zuhause?
Mein Problem, ich wäre gestern am Liebsten gegangen, hätte ich noch meine eigene Wohnung.
Naja, wie du ja selber schreibst, hast du nun halt auch eine Verantwortung, für eure Tochter, und vielleicht fühlst du eine Verantwortung auch für ihren Sohn.
Ich hatte damals vielen leeren Versprechungen geglaubt, weil ich hatte mich vor der Schwangerschaft schon ein paarmal getrennt.
Also wenn man sich schon ein paar Mal getrennt hat und dann noch ein gemeinsames Kind zeugt, weil man irgendwelchen "Versprechungen" glaubt, ist man schon sehenden Auges ins Verderben gerannt ...
 
Dabei
7 Sep 2023
Beiträge
269
#3
Allgemein ist sie keine romantische oder liebevolle Person. Das schien am Anfang anders zu sein.
Diese Lieblosigkeit ist nicht meins
Im Bett läuft bei uns alle paar Monate mal was, aber ich habe auch mittlerweile keine Lust mehr
Das wundert mich nicht.

Ich hatte damals vielen leeren Versprechungen geglaubt, weil ich hatte mich vor der Schwangerschaft schon ein paarmal getrennt.
Du hast dich von ihr über den Tisch ziehen lassen. Offenbar obwohl die Schrift schon an der Wand zu lesen war.
"vor der Schwangerschaft": War das deine Idee - oder ihre?

Mein Problem, ich wäre gestern am Liebsten gegangen, hätte ich noch meine eigene Wohnung.
Wohnungen lassen sich mieten (oder kaufen, wenn man genug Kohle hat). DAS sollte nicht der Grund sein für:

Ich schätze mal, dass ich 15-18Jahre noch durchhalten muss
Musst du nicht. Solltest du auch nicht. Du hast nur dieses eine Leben.

Ich habe auch angesprochen, dass diese Art von Streitereien, wo gesagt wird "Halt's Maul" "Stecks dir sonst wohin" dass das was mit den Gefühlen macht.
Wenn das ihr Standard-Umgangston ist, und du dir das gefallen lässt, dann habe ich ein wundervolles Buch für dich, dass du vielleicht mal durcharbeiten solltest (gibt auch entsprechende Selbsthilfegruppen, muss man nur ein wenig im Netz suchen):

Dr. Robert A. Glover: Nie mehr Mr. Nice Guy. Wie Sie als Mann bekommen, was Sie wollen - im Leben, in der Liebe und beim Sex
 
Dabei
6 Mrz 2020
Beiträge
444
#5
Es gibt regelmäßig in größeren und kleineren Abständen Streitereien, wo sie sehr ausfällig wird, laut wird und neuerdings, wenn ich ihr zu nah bin, sie mich wegschubst.
Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich auch eher impulsiv bin. Deswege bräuchte ich auch einen Mann, der da ein bisschen dagegen halten kann. Solche Männer gibt es nämlich schon, dass weiss ich aus eigener Erfahrung. Das ich so jemanden brauche, weiss ich aber auch. Und dass ich an meiner Impulsivität arbeiten muss, weiss ich auch.

Wenn das ihr Standard-Umgangston ist, und du dir das gefallen lässt, dann habe ich ein wundervolles Buch für dich, dass du vielleicht mal durcharbeiten solltest (gibt auch entsprechende Selbsthilfegruppen, muss man nur ein wenig im Netz suchen):

Dr. Robert A. Glover: Nie mehr Mr. Nice Guy. Wie Sie als Mann bekommen, was Sie wollen - im Leben, in der Liebe und beim Sex
Deswegen, dass ist wahrscheinlich gar keine schlechte Idee.
 
Dabei
6 Mrz 2020
Beiträge
444
#6
Ich habe auch angesprochen, dass diese Art von Streitereien, .... was mit den Gefühlen macht.
Bei mir war die Kehrtwende auch, als ich gemerkt habe, wie sehr ich meine Familie damit verletze. Und das es der Beziehung eben nicht förderlich ist. Deswegen gebe ich mir jetzt auch Mühe, weniger impulsiv zu sein. Mal klappts mehr, mal weniger gut 😅.
Es ist schade, dass bei deiner Frau diese Einsicht noch fehlt.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.993
#7
In einer ruhigen Minute mal darüber reden, was dir fehlt?
Ansonsten bei Freund:innen und Bekannten mal vorfühlen, wo du unterkommen könntest, wenn es mal eskaliert (wirkt es so, als könnte es gewalttätig werden? Verbal beleidigend und geschubst wurde ja schon)?
 
Dabei
22 Mrz 2024
Beiträge
28
#8
War eure Tochter geplant oder ein Zufall? Eine Beziehung mit einem Kind retten zu wollen hat noch nie Funktioniert.
Aber du hast Recht, ihr habt eurer Tochter gegenüber eine Verantwortung, aber wie du selber auch gemerkt hast kriegt sie in dem Alter schon mit, wie kalt ihre Mutter manchmal ist. Ich würde auch schon mal schauen, wo du zur not mal für ein Paar Tage unterkommen kannst. Zusätzlich würde ich mir aufschreiben, wenn sie wieder Beleidigend uder Handgreiflich dir gegenüber wird, vielleicht sogar das ganze mal aufnehmen. Falls es zur Trennung kommt und es darum geht, wo das Kind leben soll ist sowas sehr hilfreich.
 
Anzeige:

Oben