Ich will raus hier, weiß aber nicht wie

Dabei
19 Feb 2008
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#1
Hallo liebes Forum,

ich hatte damals einen Thread erstellt wo es um das Thema "getrennte Zimmer" ging. Ich bin 2015 mit meinem Freund zusammengezogen, da waren wir 3 Jahre zusammen, lange genug um zusammen zu ziehen. Ich habe mich damals aber dazu überreden lassen und bereue diese "Entscheidung".

Ich habe damals meinen Heimatbezirk verlassen und hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ich muss dazu sagen das wir uns die Wohnung nicht zusammen gesucht haben, sondern das es über seine Mutter und unsere Hauswarte ging, mit denen sie schon seit Jahren befreundet ist. Die Mutter von meinem Freund hatte uns damals angerufen, da war er gerade bei mir und hatte uns erzählt, dass hier eine Wohnung frei wird und ob das nicht vllt. was für uns wäre. Da habe ich mich schon bequatschen lassen, sie meinte das es nicht darum geht ob es jetzt der Bezirk ist oder nicht und das man sich die Wohnung auch alleine leisten kann, wenns nicht klappt. Fakt ist, keiner von uns beiden könnte sich die Wohnung alleine leisten und wenn dann nur mit großen finanziellen Abstrichen. Ich sagte zu ihr, das ich es mir überlege und mein Freund meinte auch, dass ich entscheiden soll (angeblich meinte er zu seiner Mutter, das wir nicht hierher ziehen) das habe ich aber nicht mitbekommen. Wir hatten uns eigentlich ausgemacht, dass wir uns in der Mitte treffen. Wir waren danach noch essen und haben darüber geredet, ich meinte dann das ich das noch nicht möchte. Ich muss dazu sagen, dass es einen Monat vorher einen unschönen Vorfall mit meinem Freund gab und ich damit noch nicht fertig war, wir waren deswegen auch bei einer Paarberatung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch andere Pläne, wollte meine Wohnung renovieren und neu einrichten. Jedenfalls, als ich ihm sagte ich will das nicht, weil ich mit dem Thema noch nicht durch war, ist er sauer geworden und meinte das ich viel zu lange bräuchte und es ja so nie was wird. In dem Moment bin ich eingeknickt und habe dem zugestimmt.

Seine Mutter hatte alles organisiert, nachdem er am Telefon zu ihr gesagt hat, dass wir die Wohnung nehmen, ab da hieß es dann das wir immer noch abspringen können, ich konnte es aber irgendwie nicht obwohl es besser gewesen wäre. Ich sollte dann von meiner Wohnungsbaugesellschaft ein Schreiben holen, dass ich Mietschuldenfrei bin und habe an dem Tag mit meinem Freund telefoniert. Ich hatte ihm gesagt, dass ich das Schreiben geholt habe und er hat mitbekommen, dass da ziemliche Zweifel auf meiner Seite waren. Er ist wieder sauer geworden und meinte ich solle nicht herumeiern. In dem Moment hätte ich nochmal nein sagen sollen, habe mich dann aber wieder von seiner Stimmung beeindrucken lassen. Genau so war es als wir den Mietvertrag unterschrieben haben, ich habe ihn mir genau durchgelesen und war die ganze Zeit am grübeln. Er meinte dann zu mir, dass ich jetzt nur einen falschen Punkt in dem Vertrag suche um nicht unterschreiben zu müssen. Ich hätte das Ding am liebsten auch nicht unterschrieben. In dem Vertrag stand u.a. 1 1/2 Jahre Mietpflicht, die jetzt rum sind. Ich glaube das war der Punkt an dem mein Freund so reagiert hat (weiß ich nicht mehr so genau). Auf jeden Fall habe ich, seit ich dem widerwillig zugestimmt habe, immer wieder Bauchschmerzen gehabt und Gebete zum Himmel geschickt, das doch bitte etwas dazwischen kommen soll und wir die Bude nicht bekommen. Je näher der Zeitpunkt des Umzugs kam, desto schlechter fühlte ich mich, ich wollte in meiner Wohnung bleiben und habe am Umzugstag geheult als ich mit meinem Vater in meinem leeren Schlafzimmer stand. Ich hatte mich vor dem Umzug noch mit der Dame von der Paarberatung darüber unterhalten wie es mir geht und das ich Angst habe. Sie meinte zu mir, ich solle auf meinen Körper hören und nicht dem Druck von aussen nachgeben (hätte ich es mal so gemacht).

Nach dem Umzug war erstmal alles soweit okay, ich wusste ja noch nicht wie es sich entwickelt und dachte es wird schon irgendwie. Das erste Jahr war in Ordnung, bis ich meinen Freund zu mir in die Firma geholt habe, weil er seinen Job verloren hat. Das war abzusehen, er war in seinem alten Job schon lange nicht mehr zufrieden. Irgendwie kam es dann zu dieser Zimmerteilung, er nimmt für sich das Wohnzimmer in Anspruch, während ich meinen Kram im Schlafzimmer machen kann. Ich wollte damals im WZ meinen Computer aufbauen und das hat ihm nicht gepasst, weil ich ja dann nur da sitze und spiele und auch noch zwei Zimmer nutze, ging garnicht. Ich habe den Computer daraufhin auch nicht angeschaltet, er blieb einfach stehen. Mein Freund hatte sich zwar für die Reaktion enzschuldigt, aber es hat bei mir was hinterlassen. Seitdem meide ich das WZ und sehe es ausschliesslich als seinen Bereich an. Er hatte vorher eine Ein-Zimmer Wohnung und genauso fühlt es sich für mich an wenn ich da reingehe, als würde ich in SEINER Wohnung SEIN Zimmer betreten. Das habe ich ihm auch gesagt, er hat mir Lösungsvorschläge gegeben und meinte ich solle mich im WZ verewigen. Nur macht es für mich wenig Sinn, denn was da passiert bestimmt in erster Linie er. Ich habe diesen Raum mittlerweile komplett abgestossen und sehe es als etwas was nicht uns oder mir sondern nur ihm gehört. Wir hatten das Thema mittlerweile auch bis zum erbrechen, er versucht auch mir zu helfen, dass es mir hier besser geht nur leider ändert sich mein grundlegendes Gefühl nicht. Ich habe für mich eine falsche Entscheidung getroffen und soll ihm zu liebe jetzt damit klar kommen und am besten noch glücklich damit werden. Ich kann das aber nicht. Wir hatten vorgestern nochmal alles durchgekaut und ich habe ihm nochmal gesagt was damals bei mir passiert ist und das ich es eigentlich nicht wollte. Er meinte das ich ja hier nur meine Zeit absitze und warte das ich hier ausziehen kann (das könnte ich jetzt). Und das man auch mit einer Fehlentscheidung glücklich werden kann, aha und das es nur an mir liegt. Ich hatte ihm auch gesagt, dass ich draus gelernt habe, dass man so eine Entscheidung nur für sich treffen sollte und man wenigstens eine Nacht darüber schlafen sollte und sich nicht von anderen beeinflussen lassen sollte und das ich sowas nie wieder tue. Ich wollte nie hierher ziehen, das wusste er auch, er wollte genauso wenig in meinen Bezirk ziehen, dass hätte ich auch nie verlangt, er meinte er hätte diesen Schritt auch nie für mich getan. Ich meinte dann noch, dass ich mir gewünscht hätte man hätte mich gefragt ob ich auch wirklich sicher bin und ob ich es mir nicht erstmal in Ruhe überlegen will. Hätte ich machen sollen. Seine Antwort darauf war, dass er ja nicht wüsste wie meine Bedürfnisse sind. Er weiß eigentlich das ich gehen will und er weiß auch, dass ich ganz schöne Abstriche gemacht habe. Mir fehlt zum Beispiel meine Badewanne, mein kurzer Fahrweg und einfach meine Umgebung in der ich so viele Jahre gelebt habe und glücklich war. Mir ist der Gedanke gekommen was man wohl macht wenn einem der Job nicht gefällt, dann kündigt man und geht woanders hin. Genau diesen Punkt hatte mein Freund auch angesprochen, ich hatte ihm davon nichts erzählt das ich diese Überlegung auch hatte. Da klaffen unsere Einstellungen auch auseinander, ich bin der Meinung kündigen, woanders hingehen. Er meint es liegt an den Leuten selber, weil die ja so labil sind und das es kein Burnout gibt und man die Zähne zusammenbeissen muss. Redet aber andererseits über prekäre Beschäftigungsverhältnisse bei gewissen Firmen. Genauso verhielt es sich plötzlich mit der Hypothese wenn er in meine Wohnung gezogen wäre, erst meinte er er hätte das niemals getan und jetzt plötzlich wäre es vllt. doch gegangen. Das hätte ich aber nicht gewollt, da hätten wir uns was neues gesucht in meinem Bezirk, aber egal. Diesbezüglich meinte ich auch zu ihm, das ich das nicht gewollt hätte das er in meinen Bezirk zieht, weil er das nicht wollte und ich das respektiert habe.

Ich habe versucht ihm das alles immer wieder zu erklären, er versteht es auch irgendwo, aber leider hat er den Plan noch ein paar "Jährchen" hier zu bleiben weil er nicht schon wieder umziehen will. Versteh ich auch, nur leider möchte ich nicht noch ein paar Jahre hier bleiben. Ich kann mir nicht mal vorstellen noch bis Ende diesen Jahres hier zu bleiben. Das habe ich ihm so direkt noch nicht gesagt. Es bestünde aber für mich die Möglichkeit entweder erstmal zurück zu meinen Eltern zu gehen, was er mir auch schon gesagt hat, oder in die Wohnung von meinem Opa zu ziehen, was mir am liebsten wäre (3 Zimmer, Badewanne). Ich muss sagen das das für mich genau das richtige wäre und ich wäre wieder glücklich. Nur leider traue ich mich nicht meinem Freund das zu sagen, für ihn hieße es dann auch, dass die ganze Beziehung vorbei ist. Aber andererseits weiß ich, wenn ich hier bleibe, dass ich ja dann wieder nach der Pfeife von anderen tanze und mich weiter rumquäle. Ich zweifel ehrlich gesagt auch daran das er mich wirklich liebt oder ob er gewisse Dinge einfach nur tut um mich ruhig zu halten damit ich hier bleibe.

Ist etwas länger geworden und es tut mir Leid, falls einiges etwas unverständlich ist (bin etwas verwirrt) aber danke an alle die sich die Zeit nehmen und alles gelesen haben :)
 
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Dabei
30 Nov 2014
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#2
Hallo.

Ich würde gerne schreiben "Nachher ist man immer schlauer" - aber da du von Anfang an nicht mit ihm zusammen in diese Wohnung ziehen wolltest trifft das wohl nicht zu. Ich kann schwer nachvollziehen, warum du trotz mehrfacher Zweifel und ausreichend Gelegenheit dich dafür entschieden hast. Sehe ich es richtig, dass eure Wohnung nur zwei Zimmer hat? Falls ja aus meiner Sicht sehr unverständlich warum man sowas macht. Dass 2 Zimmer für 2 Personen i.d.R. zu wenig sind ist kein Geheimnis. Da fehlen einfach die Rückzugsmöglichkeiten. Aber nun ja, nachher ist man immer schlauer :mrgreen: (wobei man das wirklich vorher hätte wissen sollen/können/müssen).

Abgesehen von den eingeschränkten Räumlichkeiten glaube ich aber nicht, dass die Wohnung euer bzw. dein Problem ist. Das schrieb auch schon jemand in deinem letzten Thread.

Ich zweifel ehrlich gesagt auch daran das er mich wirklich liebt
Ich habe mich beim Lesen eher gefragt, ob du ihn überhaupt liebst. Normalerweise freut man sich wenn man mit dem geliebten Partner in eine Wohnung zieht. Du hingegen brichst in Tränen aus. :eusa_think:
Dass du das u.a. an Dingen wie einer Badewanne festmachst halte ich für weit hergeholt, um nicht zu sagen für eine Ausrede. Klar ist eine Badewanne nice to have, mehr aber auch nicht.

Du hast geschrieben ihr hattet das Thema bereits bis zum Erbrechen. Stellt sich die Frage, ob es hilfreich ist das Thema auch hier noch auszubreiten. Nicht falsch verstehen, dafür ist dieses Forum schliesslich da. Aber wenn man nur redet und nichts ändert bringt es nunmal nix. Da du keine konkrete Frage gestellt hast nehme ich an, dass es dir auch darum ging den Frust einfach mal niederzuschreiben?

Wenn man die Situation auf das Wesentliche reduziert sieht es doch so aus: Du bist unglücklich und quälst du dich rum. Ob das nun an der Beziehung, der Wohnung oder an der Kombination liegt sei mal dahingestellt. Damit es sich verbessert musst du ausziehen. Wenn er dabei nicht mitmacht ist es halt so und die Beziehung ist am Ende. Es bringt dir auf jeden Fall nichts weiterhin in dieser unglücklichen Situation zu verharren, ausser dass es nicht besser sondern wahrscheinlich schlimmer wird.

Wahrscheinlich ist es an der Zeit deine eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen und nicht weiter zu versuchen, es anderen recht machen zu wollen...
 
Dabei
19 Feb 2008
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#3
Vielen Dank für deine Antwort :)
Ja das mit der Badewanne ist schon nebensächlich, aber eben schöne Gewohnheit. Ich hänge mich auch daran auf das ich diejenige bin die widerwillig Abstriche gemacht hat, während für ihn eigentlich alles beim alten geblieben ist. Unterschied ist nur, dass er mich dazu bekommen hat und ich mich in einer Rolle sehe, die mir nicht passt. Er meinte das seine Mutter und meine Mutter sich ja auch überwiegend in der Küche aufhalten, heißt für mich übersetzt, ich solls genauso machen, dass sehe ich nicht ein, ich bin nicht seine Mutter. Wir unternehmen auch nicht viel zusammen, er hängt am liebsten vor der Glotze und ich ziehe mich oft ins SZ zurück und mache da meins (geht ja im WZ nicht, könnte ihn stören). Ich habe die Erkenntnis schon lange getroffen, dass ein Zusammenleben hier nicht funktioniert, lasse mir aber wirklich immer wieder einreden, dass es nur mein Fehler ist. Was ja im Prinzip auch stimmt, hatte ja nicht den Mut damals Nein zu sagen. Ja es ist auch ein Frust-von-der-Seele schreiben und eigentlich frage ich mich nur, wie ich hier raus kommen soll. Einfach mal so gehen ist nicht, finde ich nicht fair. Ihm es sanft beibringen brauche ich auch nicht, er weiß ja Bescheid und dann passiert es nämlich jedes Mal das er mich sozusagen mit Argumenten in die Ecke drückt und ich nichts mehr sagen kann und nur noch mehr verwirrt bin. Ich liebe ihn schon, aber aufgrund der Umstände sind meine Gefühle mittlerweile schon etwas abgeflaut, ich habe nicht mehr das dringende Bedürfnis nach Nähe oder Sex, habe auch nicht das Bedürfnis ihm was von meinem Tag zu erzählen. Ich sitze eigentlich nur noch da und höre ihm zu und rede mit ihm über seine Themen. Das eine 2-Zimmer-Wohnung zu klein ist habe ich ihm vorgestern auch gesagt, weil mir das jetzt im Laufe der Zeit aufgefallen ist. Ich habe ihm gesagt das es mir zu eng ist. Er hat dann nur mit Unverständnis reagiert und die Hand vor den Kopf geschlagen und ach jetzt ist die Wohnung auch noch zu eng. Ich sehe leider keine Zukunft, wir wollten ein Kind, ich wollte auch heiraten aber seit wir hier wohnen sind diese Themen für mich gestorben. Ich habe auch sehr oft schlechte Laune, natürlich merkt er das und spricht mich darauf an. Dann kommt immer so ein "Ach du bist nicht gut drauf. Für dich ist wieder alles scheiße." Weiß nicht wie ich darauf reagieren soll, habe dann aber immer Schuldgefühle und versuche möglichst lieb zu reagieren. Ich weiß was ich zu tun habe, ich weiß nur nicht wie, das ist das Problem :-/

Ach so noch was, nach seiner Meinung bin ich einfach nur selbstmitleidig und will benachteiligt sein, gehe sozusagen in meinem Leiden auf. Dabei hatte er selbst mal zu mir gesagt, das es schon nicht ganz gerecht war und das ich schon in einer benachteiligten Situation bin. Ich verstehe nicht wie man dann so engstirnig sein kann und sagt "Ja zur Kenntnis genommen, aber nö mir passt das so, dass bleibt jetzt erstmal so." und dabei ruhigen Gewissens dem anderen beim Unglücklichsein zuguckt. Ich würde anders da ran gehen, wenn es umgekehrt wäre und versuchen eine Lösung zu finden die beiden passt und wenn es heißt okay nochmal umziehen. Was er mir ja auch in Aussicht stellt, aber eben erst in ein paar Jährchen, das will ich nicht.
 
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Dabei
30 Nov 2014
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#4
Ich habe die Erkenntnis schon lange getroffen, dass ein Zusammenleben hier nicht funktioniert, lasse mir aber wirklich immer wieder einreden, dass es nur mein Fehler ist. Was ja im Prinzip auch stimmt, hatte ja nicht den Mut damals Nein zu sagen.
Aus meiner Sicht eine völlig falsche Schlussfolgerung. Ok, du warst damals zu feige zu sagen, dass du mit ihm nicht in diese Wohnung ziehen willst. Aber diese Entscheidung hat doch nichts damit zu tun, dass euer Zusammenleben, also im Prinzip eure Beziehung, nicht funktioniert. Es hätte auch funktionieren können. Man kann es also auch positiv sehen: Du hast den Schritt trotz Zweifel gewagt und bist ein Risiko eingegangen. Es hat leider nicht funktioniert - shit happens.

Davon abgesehen klingt es deinen Erzählungen zufolge danach, als wenn das Zusammenleben eher wegen seines Verhaltens gescheitert ist, auch wenn dazu sicherlich immer zwei gehören.

Einfach mal so gehen ist nicht, finde ich nicht fair.
Richtig, das wäre unfair und unreif.

Ihm es sanft beibringen brauche ich auch nicht, er weiß ja Bescheid und dann passiert es nämlich jedes Mal das er mich sozusagen mit Argumenten in die Ecke drückt und ich nichts mehr sagen kann und nur noch mehr verwirrt bin.
Dann bereite dich doch vorher auf so ein schwieriges Gespräch vor indem du dir deine Argumente zurecht legst. Er scheint dich ganz schön im Griff zu haben und genau zu wissen, wie er dich manipulieren kann bzw. klein halten kann. Wenn du dich nicht auf eine Diskussion einlassen willst bzw. diese von Anfang an in die gewollte Richtung lenken willst könntest du ihn vor vollendete Tatsachen stellen, z.B. indem du ihm das Datum deines Auszuges nennst und es auch schon schriftlich fixierst. Die Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Monatsende solltest du einhalten.

ich habe nicht mehr das dringende Bedürfnis nach Nähe oder Sex, habe auch nicht das Bedürfnis ihm was von meinem Tag zu erzählen. Ich sitze eigentlich nur noch da und höre ihm zu und rede mit ihm über seine Themen.
Nach Liebe klingt das ehrlich gesagt überhaupt nicht. Mir scheint eher du glaubst ihn (noch) zu lieben bzw. willst dir selber nicht eingestehen, dass die Beziehung am Ende ist.

Das eine 2-Zimmer-Wohnung zu klein ist habe ich ihm vorgestern auch gesagt, weil mir das jetzt im Laufe der Zeit aufgefallen ist. Ich habe ihm gesagt das es mir zu eng ist. Er hat dann nur mit Unverständnis reagiert und die Hand vor den Kopf geschlagen und ach jetzt ist die Wohnung auch noch zu eng.
So eine Reaktion spricht nicht gerade für Lebenserfahrung bzw. Reife. Ich kann nur betonen, dass 2 Zimmer aus meiner Sicht zu wenig sind. Ich habe es selber schon erlebt. 3 Zimmer würde ich als Minimum ansetzen, besser sogar 4, auch wenn es nur kleine sind. Da man sich die Miete teilt sollte es finanziell bei zwei Berufstätigen machbar sein. Oder man spart halt am falschen Ende...

Ich sehe leider keine Zukunft, wir wollten ein Kind, ich wollte auch heiraten aber seit wir hier wohnen sind diese Themen für mich gestorben.
Damit ist doch eigentlich klar, dass es nicht nur um die Wohnung sondern auch um die Beziehung geht. Das Ablaufdatum steht zwar noch nicht fest aber fest steht, dass es eines gibt.

Ich weiß was ich zu tun habe, ich weiß nur nicht wie, das ist das Problem :-/
Ich glaube nicht, dass dein Problem das "wie" ist. Im Prinzip ist die Situation doch die selbe wie die, als es um die Wohnung ging. Du wusstest eigentlich was du zu tun hast und was richtig ist, hattest aber nicht den Mut es auszusprechen. Unter anderem wahrscheinlich weil du ihm nicht vor den Kopf stossen wolltest. Den selben Fehler machst du nun wieder. Und wenn man es genau nimmt sogar jeden Tag den du dort unglücklich verweilst aufs Neue.

Davon ausgehend, dass das in deinem Profil angegebene Alter korrekt ist, wird es höchste Zeit, dass du lernst für deine eigenen Interessen einzustehen. Wie gesagt liest es für mich nicht so, als wenn diese Beziehung eine Zukunft hat. Zumindest war aus deinen Erzählungen praktisch nichts Positives rauszulesen, nur neutral bis negativ.

Wenn du damit überfordert bist sich der Diskussion mit ihm zu stellen könntest du ihn, wie schon geschrieben, vor vollendete Tatsachen stellen und dich vielleicht einfach für ein paar Tage zurückziehen und woanders unterkommen - falls sich das irgendwie umsetzen lässt. Natürlich wäre das dann für ihn erst mal wie ein Schlag ins Gesicht - na und? Er wird es überleben und letztendlich geht es darum, dass du unglücklich und unzufrieden bist.

Es wird immer erst schlimmer, bevor es besser werden kann.
 
Dabei
5 Okt 2016
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#5
Hallo lovehate,

mal so nebenbei ist es gar nicht so einfach aus einem gemeinsamen Mietvertrag raus zu kommen, wenn der andere Part das nicht möchte. Ein gemeinsames Mietverhältnis kann in Deutschland nur von beiden Parteien gleichzeitig gekündigt werden. Kündigt nur eine Partei, dann ist die Kündigung nicht wirksam und nichtig, selbst wenn der Vermieter zustimmt. So könnte der Gegenpart dann auf Zeit spielen und du müsstest das dann einklagen. Ich weiß das deswegen so genau, weil ich selbiges schon durchgemacht habe und das ist weder schön, noch billig.
Ich rate dir diesbezüglich also Ihn schon darauf vorzubereiten in welche Richtung es gehen wird und soll. Ihm eine Frist zu setzen, wann du gehen willst/wirst, das könnte schnell als Druckaufbau gesehen werden und wenn er dann zu macht, dann könntest du (wenn es dumm läuft) oben beschriebenes Szenario erleben.
Deshalb lege dir ebenfalls Argumente zurecht, warum das hier deiner Meinung nach nicht mehr funktioniert. Im übrigen ist es egal wer Schuld hat. Fakt ist, dass diese Situation, wie sie momentan ist, nicht für beide okay ist und dass etwas verändert werden muss.


Mir scheint dein Freund ja schon ziemlich selbstbezogen zu sein und er kennt auch deine "Knöpfe", die er drücken muss, damit du einknickst.
Ich nehme dir das übrigens nicht ab, dass du ihn wirklich liebst (sorry), denn alles was du schreibst, signalisiert, dass du nur noch weg willst. Das "Außen" ist die eine Sache, doch wie sieht es in dir drinnen aus? Darüber solltest du dir meiner Meinung nach im klaren sein, bevor du ein Gespräch mit ihm führst, denn nur dann kannst du für dich auch glaubhaft einstehen und knickst dann auch nicht durch Manipulationen ein.

Ich schließe mich der Aussage an, dass es, je länger es dauert, desto schlimmer wird.
 
Dabei
19 Feb 2008
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#6
Hallo an alle ich melde mich endlich zurück, danke erstmal für die Antworten :)

Also der jetzige Stand ist so, ich hatte vorgestern mit ihm geredet und gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und das ich vorhabe auszuziehen. Er meinte ja damals zu mir, dass das gleichbedeutend mit einer Trennung wäre. Es ging natürlich erstmal emotional zur Sache, ich sagte ihm das ich mich hier nicht wohl fühle und das ich am liebsten weg will. Wir haben alles in Erwägung gezogen, Trennung, getrennte Wohnungen oder Umzug. Zur Trennung kam es nicht, das wollen wir beide nicht aber zum Thema Umzug. Er wäre bereit mit mir nochmal umzuziehen wenn es sich hier nicht einpendelt, er würde sogar wenn sich garnichts anderes finden lässt mit mir in meinen Heimatbezirk ziehen, wäre aber nur eine absolute Notlösung wenn denn. Der Knackpunkt liegt wirklich an der Art wie wir zusammen leben und das man das nicht als das Zusammenleben bezeichnen kann wie es eigentlich sein sollte, meiner Meinung nach. Wir haben praktisch ein WG-Leben hier und genau das ist der Punkt. Er hat das Wohnzimmer praktisch nur für sich gepachtet und meinte, er ist es nicht gewöhnt das jemand da ist wenn er seins macht. Ich im Gegenzug schon, auch wenn ich lange Zeit alleine gelebt habe (7 Jahre, er auch) aber in meinem Elternhaus war es so und mich stört es auch nicht wenn noch jemand mit im selben Zimmer ist. Er meinte noch, das es ja durchaus auch an ihm liegen kann, dass ich mich im WZ nicht so willkommen fühle, weil er so einen Eindruck macht. Das stimmt ja auch, es gab ein paar Ereignisse die mich sozusagen vertrieben haben. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir den Computertisch umstellen und ich dann genauso im WZ meins machen kann. Er hatte auch vorgeschlagen, dass ich auch mit ihm zusammen auf der Couch sitzen könnte während jeder sein Ding macht. Das wollte ich allerdings nicht (ist dann doch gleich etwas too much finde ich, vllt. zwischendurch mal wenn es denn gut geht) und ich möchte auch nicht in den Raum reingucken wenn ich da sitze sondern sozusagen an die Wand, bin ich auch so gewöhnt. Er fand die Idee gut und hat sich gefreut, dass ich nun endlich mal sage wie ich es mir vorstelle, ich habe damit immer sehr hinterm Berg gehalten und konnte mir auch einfach nichts so richtig vorstellen, weil der Ablauf eben so komisch war. Ich bin heute Morgen aufgestanden und hatte gleich ein ganz anderes Gefühl, die Unruhe war weg und ich fühlte mich einfach gut und habe etwas Hoffnung geschöpft.

Etwas skeptisch bin ich allerdings, weil das jetzt dann doch schon eine Feuerprobe ist und ich hoffe, das es gut geht und ich nicht wieder enttäuscht werde, weil ich dann doch als eher störend empfunden werde und weil ich nicht weiß ob das jetzt nur eine Taktik seinerseits ist oder er das auch wirklich so will. Aber, wie gesagt, wir haben es so noch nie gemacht und ich finde wenn man zusammenlebt muss man sich halt auch daran gewöhnen das noch jemand da ist und kann denjenigen nicht einfach mal so bei Seite schieben und sagen das ist eher mein Zimmer und das andere ist eher dein Zimmer. Eine Umstellung ist es für beide, keine Frage aber nur so wird sich letztendlich zeigen ob es nun geht oder nicht. Man muss ja auch nicht 24 Std. aufeinander hocken, jeder braucht auch mal Zeit für sich alleine aber bitte ohne dieses mehr meins, mehr deins. Wenn es nicht geht habe ich auf jeden Fall eine Zwischenstation wo ich unterkommen könnte, das weiß er auch und zu der Sache mit dem Mietvertrag, das weiß ich, ich hab mich damit beschäftigt, er weiß das auch und wir würden dann die Wohnung gemeinsam kündigen.

Ich melde mich wieder sobald es etwas neues gibt und wir es in Angriff genommen haben, morgen soll es dann soweit sein.



Drückt mir die Daumen, dass es so jetzt endlich irgendwie klappt.
 
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