- Dabei
- 2 Okt 2015
- Beiträge
- 2
Hallo liebe Community!
Ich bin auf euer Forum gestoßen, weil ich einen Ausweg aus einer zerstörerischen Beziehung zwischen meiner Freundin und mir suche. Sie hat starke Zweifel an der Beziehung, hatte sie schon öfters beenden wollen und ich habe aber noch nicht die Hoffnung aufgegeben und hänge dran. Ein ewiger Kampf zwischen „Wir schaffen das!“ und „Das wird nichts mehr!“. Einmal versuche ich zu verstehen und des weiterem suche ich nach einem Weg. Der Text ist ziemlich lang geworden, deshalb habe ich unten noch einmal eine Kurzfassung.
Unsere Rahmenbedingungen
Sie, 28 und Ich, 27 sind seit ca. 4 1/2 Jahren ein Paar und seit ungefähr einem halben Jahr haben wir eine gemeinsame Wohnung. Wir haben uns während wir im Studium waren (unterschiedliche Studiengänge) kennengelernt, haben Zusammen das Studentenleben genossen und seitdem Sie und ich eine Festanstellung haben, können wir uns endlich die lang gewünschte eigene Wohnung leisten. Sie ist ein sehr emotionaler, schnell aufbrausender Charakter die starke Vorstellungen vom Leben hat. Ich bin eher so der geschwätzig zerstreute Typ, der auch mal schnell bockig werden kann und viel Zeit vor dem PC verbringt.
Unser Problem
Wir streiten uns oft und die Streitigkeiten sind meistens immer das selbe Schema F: Ihr gefällt nicht wie ich bin, was ich tu, was ich mache und sie beschwert sich darüber wie unglücklich sie mit der Beziehung ist, weil ich nicht der Typ Mann bin, den sie sich gerne wünschen würde. Dazu kommen oft irgendwelche Versäumnisse im Haushalt von meiner Seite dazu oder irgendwelcher anderer Kleinmist, der eigentlich des Streits gar nicht wert ist.
Wahrscheinlich ein Fall von nicht mehr vorhandener Attraktivität und Anziehung von ihrer Seite aus zu mir. Welchen Typ Mann wünscht sie sich? Einen Macher. Jemand der anpackt, nichts anbrennen lässt und ohne großem Selbstzweifel durchs Leben streift. So ein Typ bin ich aber offensichtlich nicht … eher das gut behütete Einzelkind das sehr vorsichtig handelt und sich selbst unsicher ist. Leider neigt sie oft dazu schnell verletzend zu werden, weil sie mit ihren eigenen Emotionen nicht Herr wird und das „irgendwie raus lassen muss“. Ich wiederum neige dazu bockig zu werden und zu sagen: „Aber du machst ja das auch nicht richtig!“. Sie wird noch mehr verletzender als Antwort darauf, ich mach zu und am Ende ändert sich nichts. Ein Teufelskreis.
Unsere Geschichte
Ich war mal so ein Macher Typ. Vielleicht nicht in dem Ausmaß wie sie sich das wünschen würde aber zumindest so sehr, dass es die ersten zwei Jahre unserer Beziehung ganz gut geklappt hat. Das Problem ist, dass ich grundsätzlich nicht so ein Macher bin, sondern das alles mehr oder weniger eine Maske von mir war. Als wir uns kennengelernt haben, habe ich mich viel mit Aufreißermethoden/Persönlichkeitsentwicklung/Selbstbewusstes Auftreten beschäftigt. Schön die ganzen Tricks/Gedankenmuster verinnerlicht und so eine wunderschöne Frau kennengelernt und beeindruckt. Die ganzen Techniken habe ich mir auch dann während der Beziehung immer vor dem inneren Auge gehalten, weil mir bewusst war, dass eine Freundin zu „halten“ der schwierigere Part vom Kennenlernen ist.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich „halte“ niemanden aber Fakt ist doch das Attraktivität ein sehr großer Faktor ist und bleibt. Dieses ganze „Du bringst nie den Müll heraus!“ ist ja nur ein Hilferuf nach einem selbstständigen Partner. Keine Selbstständigkeit, keine Attraktivität. Also spielen viele dem Anderen immer unsere Schokoladenseite vor, damit der Partner bei uns bleibt (ihn „halten“). Weil mit einer rosa Brille, sieht man über viele kleine Macken mal hinweg.
Nach ungefähr zwei Jahren hat es aber angefangen das ich mit meinem Selbstwertgefühl ins Straucheln gekommen bin. Meine Bachelorarbeit ist leider nicht so angelaufen wie erhofft und da ich ein unglaublicher Schlendrian bin, fingen dann natürlich die ersten Streitigkeiten an. Nachdem ich nach der Bachelorarbeit dann auch noch fast ein ganzes Jahr gebraucht habe (50% meine Schuld / 50% Auftragslage) bis ich endlich einen richtigen Job hatte, waren die Eindrücke von einem tollen Typen natürlich dahin und der Streitfaktor hoch. Der neue Job war aber leider nicht die mir versprochene Lösung meines Tiefes: Ich wurde ausgebeutet und klein gehalten von Chefs und Kollegen, was mich so sehr runter gezogen hat, dass ich mit einer Verhaltenstherapie begonnen habe und immer noch dabei bin. Sie wiederum blüht total auf in ihrem Job, wird geschätzt und verdient dazu auch noch sehr viel besser als ich. Natürlich sind da noch viel mehr Streits vorprogrammiert. Sie genießt das Leben und bei ihr geht es voran, während der Partner in einer Krise steckt.
Unser Jetzt
Mittlerweile habe ich einen neuen Job. Die Bedingungen sind sehr viel besser. Was ich aber immer noch verloren habe ist mein Selbstwertgefühl, das irgendwo zwischen den ganzen nächtlichen Streits von wegen „Du kannst doch eh nichts!“ und einem Leben das nicht so verlaufen ist wie ich mir das gerne gewünscht habe, verloren gegangen ist. Die Therapie hilft mir aber ist kein Wundermittel. Es dauert Zeit und Kraft und irgendwie laufen mir genau die beiden Sachen weg. Ich kann meine Freundin verstehen und möchte mich auch ändern.
Das Problem ist nur, dass ich keinen Ausweg aus dem vorhin beschriebenen Teufelskreis sehe. Sie ist unglücklich, beschwert sich und verletzt mich. Was mache ich? Ich mache zu! Ich sage mir: „Aber sie hat auch Probleme! Soll sie sich doch auch mal um ihre kümmern!“. Mir ist bewusst das sie mich nicht absichtlich verletzt, sondern dass das nur ein Hilfeschrei nach einem Partner ist dem man vertrauen kann. Ich möchte mich ja ändern aber weil ich oft mit Kritik und Verletzungen bombardiert werde und die viel zu stark an mich heran lasse, fühlt sich das alles an als müsste ich wieder von neu beginnen mit meinem mentalen „Aufbautraining“ und alles beginnt mehr oder weniger von vorne.
Diesen Teufelskreis habe ich ihr auch schon mehrmals aufgezeigt aber geändert hat sich an der grundsätzlichen Stimmung nichts: „Änder dich! Du bist Schuld!“. Jetzt ist das Tief schon seit ungefähr 2 1/2 Jahren her und jedem Verständnis sind auch mal Grenzen gesetzt. Die Nerven meiner Freundin liegen deshalb (verständlich) schon seit längerem Blank. Man sollte auch meinen das nach 10 Monaten Therapie und einem halben Jahr in einem Job mit guten Bedingungen ich mein Selbstwertgefühl wieder zurück haben sollte? Das Gefühl habe ich auch! Ich habe das Gefühl das ich schon seit über einem Jahr mich deutlich „gebessert“ habe. Meine Freundin sieht das aber leider anders. Ich kann, so leid es mir tut, mich aber leider nicht gezwungen ändern. Das alles ist harte Arbeit für mich. Sie "wünsche sich doch aber den alten Typen wieder zurück" ...
Um die Situation ein bisschen zu relativieren: Es ist auch nicht so als würde ich lethargisch in der Ecke liegen und zum Nichts tun verdammt sein aber es ist halt einfach nur ein Unterschied ob man einfach Macht und Tut oder immer erstmal unsicher nachfragt ob das auch wirklich so O.K. ist. Diese Art von „netter“ Typ aber halt einfach kein Macher. Versteht ihr? Ich bin aber mittlerweile ganz schön stark am Verzweifeln. Ich bekomm auf der einen Seite die vielen Verletzungen und Frust ab. Soll mich wieder „zurück“ ändern. Sie sich aber nicht? (Sollte sie?) und ich suche nach einem Weg das irgendwie gemeinsam zu schaffen. Mir ist bewusst das ich mich für mich selbst und nicht für jemanden ändern sollte. Anders wird’s nicht funktionieren und ich will mich für mich auch ändern! Das sie ihre Launen und ihre unkontrollierte Stimmung auch im Griff bekommen muss? Ich weiß es nicht. Steht mir überhaupt zu das zu beurteilen? Ich weiß nur, das ich mich unter Druck gesetzt fühle und wir uns irgendwie gemeinsam zerstören wenn das so weiter geht. Das ich sie mit meiner nicht erfüllenden Vorstellung auch verletze ist mir bewusst aber die bewusste Affirmation allein lässt mich nicht das Problem ändern. Schwierig macht die ganze Sache auch, weil sie sich auch gerne in der Opferrolle sieht, die mich schon viel zu lange "aushalten muss". Während ich mich in der Opferrolle unter der ständigen Kritik sehe.
Wie würdet ihr vorgehen? Was würdet ihr tun? Inwieweit darf man vom Partner fordern, dass dieser sich ändert? Sich trennen bis jeder mit seinen eigenen Problemen im Reinen ist und dann erst einen Neuanfang beginnen? Meine Bedenken sind, dass wenn ich sie verlasse, das es dann vorbei ist. Zerbrochene Vasen wieder zusammen kleben bleiben instabil und ich bin grundsätzlich ein Gegner von Beziehungspausen. Wer weiß wie lange ich brauche um wieder ganz mein altes Ich zu haben? Ich kann ja nicht für die nächsten zwei Jahre sagen: „So. Jetzt sehen wir uns erstmal nicht mehr und danach gehen wir aber wieder zusammen!“. Ich suche auch keine Schuld, sondern einen Weg. Nach vorne schauen. Gemeinsam weiter machen.
Alles nicht einfach aber zumindest sich fremde Meinungen einholen würde mir einmal gut tun. Vielen Dank jedenfalls schon einmal für das Durchlesen von diesem großen Berg an Text! Ob ich sie Liebe? Ja und ich rede von dieser Liebe ohne rosa Brille.
Kurzfassung:
Meine Freundin hat mich als starken selbstbewussten Kerl kennengelernt, der ich über die Jahre hinweg nicht mehr bin und vielleicht nie war. Sie ist verzweifelt und verletzt mich deswegen permanent, während ich versuche wieder zu alten Stärken zurück zu kommen. Die Verletzungen halten mich aber zurück mich zu ändern und so ist ein immer währender Teufelskreis, in der beide Seiten nicht unabhängig voneinander ihr Verhalten verändern können. Ich hab ihr diesen Teufelskreis aufgezeigt aber geändert hat sich nichts. Ich habe mich „zurück“ zu ändern oder es ist Schluss. Wie würdet ihr vorgehen?
Ich freue mich auf eure Antworten!
Gruß
Wanderlust
Ich bin auf euer Forum gestoßen, weil ich einen Ausweg aus einer zerstörerischen Beziehung zwischen meiner Freundin und mir suche. Sie hat starke Zweifel an der Beziehung, hatte sie schon öfters beenden wollen und ich habe aber noch nicht die Hoffnung aufgegeben und hänge dran. Ein ewiger Kampf zwischen „Wir schaffen das!“ und „Das wird nichts mehr!“. Einmal versuche ich zu verstehen und des weiterem suche ich nach einem Weg. Der Text ist ziemlich lang geworden, deshalb habe ich unten noch einmal eine Kurzfassung.
Unsere Rahmenbedingungen
Sie, 28 und Ich, 27 sind seit ca. 4 1/2 Jahren ein Paar und seit ungefähr einem halben Jahr haben wir eine gemeinsame Wohnung. Wir haben uns während wir im Studium waren (unterschiedliche Studiengänge) kennengelernt, haben Zusammen das Studentenleben genossen und seitdem Sie und ich eine Festanstellung haben, können wir uns endlich die lang gewünschte eigene Wohnung leisten. Sie ist ein sehr emotionaler, schnell aufbrausender Charakter die starke Vorstellungen vom Leben hat. Ich bin eher so der geschwätzig zerstreute Typ, der auch mal schnell bockig werden kann und viel Zeit vor dem PC verbringt.
Unser Problem
Wir streiten uns oft und die Streitigkeiten sind meistens immer das selbe Schema F: Ihr gefällt nicht wie ich bin, was ich tu, was ich mache und sie beschwert sich darüber wie unglücklich sie mit der Beziehung ist, weil ich nicht der Typ Mann bin, den sie sich gerne wünschen würde. Dazu kommen oft irgendwelche Versäumnisse im Haushalt von meiner Seite dazu oder irgendwelcher anderer Kleinmist, der eigentlich des Streits gar nicht wert ist.
Wahrscheinlich ein Fall von nicht mehr vorhandener Attraktivität und Anziehung von ihrer Seite aus zu mir. Welchen Typ Mann wünscht sie sich? Einen Macher. Jemand der anpackt, nichts anbrennen lässt und ohne großem Selbstzweifel durchs Leben streift. So ein Typ bin ich aber offensichtlich nicht … eher das gut behütete Einzelkind das sehr vorsichtig handelt und sich selbst unsicher ist. Leider neigt sie oft dazu schnell verletzend zu werden, weil sie mit ihren eigenen Emotionen nicht Herr wird und das „irgendwie raus lassen muss“. Ich wiederum neige dazu bockig zu werden und zu sagen: „Aber du machst ja das auch nicht richtig!“. Sie wird noch mehr verletzender als Antwort darauf, ich mach zu und am Ende ändert sich nichts. Ein Teufelskreis.
Unsere Geschichte
Ich war mal so ein Macher Typ. Vielleicht nicht in dem Ausmaß wie sie sich das wünschen würde aber zumindest so sehr, dass es die ersten zwei Jahre unserer Beziehung ganz gut geklappt hat. Das Problem ist, dass ich grundsätzlich nicht so ein Macher bin, sondern das alles mehr oder weniger eine Maske von mir war. Als wir uns kennengelernt haben, habe ich mich viel mit Aufreißermethoden/Persönlichkeitsentwicklung/Selbstbewusstes Auftreten beschäftigt. Schön die ganzen Tricks/Gedankenmuster verinnerlicht und so eine wunderschöne Frau kennengelernt und beeindruckt. Die ganzen Techniken habe ich mir auch dann während der Beziehung immer vor dem inneren Auge gehalten, weil mir bewusst war, dass eine Freundin zu „halten“ der schwierigere Part vom Kennenlernen ist.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich „halte“ niemanden aber Fakt ist doch das Attraktivität ein sehr großer Faktor ist und bleibt. Dieses ganze „Du bringst nie den Müll heraus!“ ist ja nur ein Hilferuf nach einem selbstständigen Partner. Keine Selbstständigkeit, keine Attraktivität. Also spielen viele dem Anderen immer unsere Schokoladenseite vor, damit der Partner bei uns bleibt (ihn „halten“). Weil mit einer rosa Brille, sieht man über viele kleine Macken mal hinweg.
Nach ungefähr zwei Jahren hat es aber angefangen das ich mit meinem Selbstwertgefühl ins Straucheln gekommen bin. Meine Bachelorarbeit ist leider nicht so angelaufen wie erhofft und da ich ein unglaublicher Schlendrian bin, fingen dann natürlich die ersten Streitigkeiten an. Nachdem ich nach der Bachelorarbeit dann auch noch fast ein ganzes Jahr gebraucht habe (50% meine Schuld / 50% Auftragslage) bis ich endlich einen richtigen Job hatte, waren die Eindrücke von einem tollen Typen natürlich dahin und der Streitfaktor hoch. Der neue Job war aber leider nicht die mir versprochene Lösung meines Tiefes: Ich wurde ausgebeutet und klein gehalten von Chefs und Kollegen, was mich so sehr runter gezogen hat, dass ich mit einer Verhaltenstherapie begonnen habe und immer noch dabei bin. Sie wiederum blüht total auf in ihrem Job, wird geschätzt und verdient dazu auch noch sehr viel besser als ich. Natürlich sind da noch viel mehr Streits vorprogrammiert. Sie genießt das Leben und bei ihr geht es voran, während der Partner in einer Krise steckt.
Unser Jetzt
Mittlerweile habe ich einen neuen Job. Die Bedingungen sind sehr viel besser. Was ich aber immer noch verloren habe ist mein Selbstwertgefühl, das irgendwo zwischen den ganzen nächtlichen Streits von wegen „Du kannst doch eh nichts!“ und einem Leben das nicht so verlaufen ist wie ich mir das gerne gewünscht habe, verloren gegangen ist. Die Therapie hilft mir aber ist kein Wundermittel. Es dauert Zeit und Kraft und irgendwie laufen mir genau die beiden Sachen weg. Ich kann meine Freundin verstehen und möchte mich auch ändern.
Das Problem ist nur, dass ich keinen Ausweg aus dem vorhin beschriebenen Teufelskreis sehe. Sie ist unglücklich, beschwert sich und verletzt mich. Was mache ich? Ich mache zu! Ich sage mir: „Aber sie hat auch Probleme! Soll sie sich doch auch mal um ihre kümmern!“. Mir ist bewusst das sie mich nicht absichtlich verletzt, sondern dass das nur ein Hilfeschrei nach einem Partner ist dem man vertrauen kann. Ich möchte mich ja ändern aber weil ich oft mit Kritik und Verletzungen bombardiert werde und die viel zu stark an mich heran lasse, fühlt sich das alles an als müsste ich wieder von neu beginnen mit meinem mentalen „Aufbautraining“ und alles beginnt mehr oder weniger von vorne.
Diesen Teufelskreis habe ich ihr auch schon mehrmals aufgezeigt aber geändert hat sich an der grundsätzlichen Stimmung nichts: „Änder dich! Du bist Schuld!“. Jetzt ist das Tief schon seit ungefähr 2 1/2 Jahren her und jedem Verständnis sind auch mal Grenzen gesetzt. Die Nerven meiner Freundin liegen deshalb (verständlich) schon seit längerem Blank. Man sollte auch meinen das nach 10 Monaten Therapie und einem halben Jahr in einem Job mit guten Bedingungen ich mein Selbstwertgefühl wieder zurück haben sollte? Das Gefühl habe ich auch! Ich habe das Gefühl das ich schon seit über einem Jahr mich deutlich „gebessert“ habe. Meine Freundin sieht das aber leider anders. Ich kann, so leid es mir tut, mich aber leider nicht gezwungen ändern. Das alles ist harte Arbeit für mich. Sie "wünsche sich doch aber den alten Typen wieder zurück" ...
Um die Situation ein bisschen zu relativieren: Es ist auch nicht so als würde ich lethargisch in der Ecke liegen und zum Nichts tun verdammt sein aber es ist halt einfach nur ein Unterschied ob man einfach Macht und Tut oder immer erstmal unsicher nachfragt ob das auch wirklich so O.K. ist. Diese Art von „netter“ Typ aber halt einfach kein Macher. Versteht ihr? Ich bin aber mittlerweile ganz schön stark am Verzweifeln. Ich bekomm auf der einen Seite die vielen Verletzungen und Frust ab. Soll mich wieder „zurück“ ändern. Sie sich aber nicht? (Sollte sie?) und ich suche nach einem Weg das irgendwie gemeinsam zu schaffen. Mir ist bewusst das ich mich für mich selbst und nicht für jemanden ändern sollte. Anders wird’s nicht funktionieren und ich will mich für mich auch ändern! Das sie ihre Launen und ihre unkontrollierte Stimmung auch im Griff bekommen muss? Ich weiß es nicht. Steht mir überhaupt zu das zu beurteilen? Ich weiß nur, das ich mich unter Druck gesetzt fühle und wir uns irgendwie gemeinsam zerstören wenn das so weiter geht. Das ich sie mit meiner nicht erfüllenden Vorstellung auch verletze ist mir bewusst aber die bewusste Affirmation allein lässt mich nicht das Problem ändern. Schwierig macht die ganze Sache auch, weil sie sich auch gerne in der Opferrolle sieht, die mich schon viel zu lange "aushalten muss". Während ich mich in der Opferrolle unter der ständigen Kritik sehe.
Wie würdet ihr vorgehen? Was würdet ihr tun? Inwieweit darf man vom Partner fordern, dass dieser sich ändert? Sich trennen bis jeder mit seinen eigenen Problemen im Reinen ist und dann erst einen Neuanfang beginnen? Meine Bedenken sind, dass wenn ich sie verlasse, das es dann vorbei ist. Zerbrochene Vasen wieder zusammen kleben bleiben instabil und ich bin grundsätzlich ein Gegner von Beziehungspausen. Wer weiß wie lange ich brauche um wieder ganz mein altes Ich zu haben? Ich kann ja nicht für die nächsten zwei Jahre sagen: „So. Jetzt sehen wir uns erstmal nicht mehr und danach gehen wir aber wieder zusammen!“. Ich suche auch keine Schuld, sondern einen Weg. Nach vorne schauen. Gemeinsam weiter machen.
Alles nicht einfach aber zumindest sich fremde Meinungen einholen würde mir einmal gut tun. Vielen Dank jedenfalls schon einmal für das Durchlesen von diesem großen Berg an Text! Ob ich sie Liebe? Ja und ich rede von dieser Liebe ohne rosa Brille.
Kurzfassung:
Meine Freundin hat mich als starken selbstbewussten Kerl kennengelernt, der ich über die Jahre hinweg nicht mehr bin und vielleicht nie war. Sie ist verzweifelt und verletzt mich deswegen permanent, während ich versuche wieder zu alten Stärken zurück zu kommen. Die Verletzungen halten mich aber zurück mich zu ändern und so ist ein immer währender Teufelskreis, in der beide Seiten nicht unabhängig voneinander ihr Verhalten verändern können. Ich hab ihr diesen Teufelskreis aufgezeigt aber geändert hat sich nichts. Ich habe mich „zurück“ zu ändern oder es ist Schluss. Wie würdet ihr vorgehen?
Ich freue mich auf eure Antworten!
Gruß
Wanderlust