Hochzeit aber ich fühle mich nicht reif dafür

Dabei
12 Aug 2024
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#1
Hallo,
Ich bin 24, m und werde bald heiraten. Es wird eine große Hochzeit mit vielen Gästen. Wir sind schon Jahre lang zusammen… aber die Entscheidung für die Ehe fiel mir schwer.

Gründe:
1. Jede Entscheidung fällt mir schwer. Das ist so mein Charakter
2. Wir haben unterschiedliche Kultur

3. Ist am wichtigsten. Ich habe Ängste und PTBS. Von Gefühl her ich denke ich werde nicht alt. Es ist nur ein Gefühl. Sie weiß, dass ich Ängste habe… Aber sie weiß nicht wie viele und auch bizarre Ängste ich habe. Ich selbst finde diese Ängste sogar bizarr, aber meine Gefühle hören nicht auf… die Ängste drehen sich meistens darum, dass geliebte Menschen verletzt werden könnten etc. Das heißt nicht, dass ich nicht auch eine gute Zeit haben kann, aber diese Ängste sind zur Zeit sehr präsent.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal heirate. Ich habe immer so in den Tag hinein gelebt und es genossen und auch wegen der Angst nie die Zukunft geplant. Macht Sinn?

Sie wollte heiraten und andere haben mich auch überredet. Wir haben jetzt sehr viele Leute eingeladen. Wir können die Hochzeit unmöglich abblasen…
Ich habe aber ein großes Problem der Entscheidung, fühle mich überfordert. Kennt ihr das?

Bitte nicht falsch verstehen. Ich will heiraten. Die Entscheidung ist gut, aber ich fühle mich überfordert.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Ich finde ziemlich wirr was du schreibst.
Du willst heiraten, hast aber ein Problem damit?
Du schaffst es nicht Entscheidungen zu treffen, aber über die Hochzeit ist ja schon entschieden.
Bei deinen Ängsten sehe ich keinen Zusammenhang zu deiner geplanten Hochzeit.
Was eure unterschiedliche Kultur mit all dem zu tun hat ist mir auch nicht klar.

was ändert sich denn tatsächlich, wenn ihr heiratet?
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#3
Ja was denn nun?
Willste oder willste nicht?
Willst du oder willst du nicht?
Dass du und deine Braut kulturell unterschiedlich seid, wisst ihr schon lange, aber bisher hat's euch nicht gestört.
Was andere meinen -
andere haben mich auch überredet.
-, hat keine Rolle zu spielen, denn es wird nicht deren Ehe geschlossen, sondern eure.
Wenn dir tatsächlich vor der Ehe - also, vorm Verheiratet-Sein, so bange ist, dann hab den Mut und lass es sein.
Offtopic:

Aus eigener Erfahrung: Es fühlt sich schei*e an, wenn dir dein Ehemann kurz nach der Eheschließung sagt: "Eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber gehört sich ja nun mal so, dass man heiratet ..."
 
Dabei
12 Aug 2024
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#4
Ich finde ziemlich wirr was du schreibst.
Du willst heiraten, hast aber ein Problem damit?
Du schaffst es nicht Entscheidungen zu treffen, aber über die Hochzeit ist ja schon entschieden.
Bei deinen Ängsten sehe ich keinen Zusammenhang zu deiner geplanten Hochzeit.
Was eure unterschiedliche Kultur mit all dem zu tun hat ist mir auch nicht klar.

was ändert sich denn tatsächlich, wenn ihr heiratet?
Okay. Ich versuche besser zu erklären. Ich habe nicht gedacht, dass ich mal heirate, weil ich so zu sagen zerbrochen bin, Ängste habe. Ich weiß nicht ob ich der Mann bin, der gutes Ehemann-Material ist. Ich versuche trotz der Ängste ganz normal am Leben teilzunehmen, mir nichts anmerken lassen. Sie belasten mich aber stark. Meist zeige ich das nicht.

Ich habe immer gedacht, über die Beziehung, dass es gut ist so lange es dauert. Ich habe nicht an die Zukunft gedacht. Jetzt heben wir die Beziehung auf eine andere Ebene, Hochzeit und im Endeffekt auch Kinder. Ich wär gerne anders… für sie… nicht so viele Ängste.

Ich habe das wirklich genossen bis jetzt, aber ich habe nicht an die Zukunft gedacht.

Wir kommen ausserdem aus zwei Kulturen. Natürlich fragt man sich: kann das gut gehen?
 
Dabei
12 Aug 2024
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#5
Ja was denn nun?
Willste oder willste nicht?
Willst du oder willst du nicht?
Dass du und deine Braut kulturell unterschiedlich seid, wisst ihr schon lange, aber bisher hat's euch nicht gestört.
Was andere meinen - -, hat keine Rolle zu spielen, denn es wird nicht deren Ehe geschlossen, sondern eure.
Wenn dir tatsächlich vor der Ehe - also, vorm Verheiratet-Sein, so bange ist, dann hab den Mut und lass es sein.
Offtopic:

Aus eigener Erfahrung: Es fühlt sich schei*e an, wenn dir dein Ehemann kurz nach der Eheschließung sagt: "Eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber gehört sich ja nun mal so, dass man heiratet ..."
Es ist gut, aber ich fühle mich überfordert.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#6
Wir haben jetzt sehr viele Leute eingeladen. Wir können die Hochzeit unmöglich abblasen…
Warum nicht? Den Termin beim Standesamt annulliert ihr, und dann feiert ihr mit euren Gästen eure Entscheidung, ohne Trauschein zusamnenzugehören und euer Ding zu machen, ohne euch von jemandem zu etwas überreden zu lassen.
Zum Feiern gibt's immer einen Grund. Man muss ihn nur finden!
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Ich weiß nicht ob ich der Mann bin, der gutes Ehemann-Material ist.
Nach Auffassung deiner Freundin offensichtlich schon.
Ich wär gerne anders… für sie… nicht so viele Ängste.
Bitte nicht für irgendjemand anderen. Für DICH solltest du gesund sein wollen, und da gibt es ja Möglichkeiten, da was zu tun.
Wir kommen ausserdem aus zwei Kulturen. Natürlich fragt man sich: kann das gut gehen?
Wieso fragst du dich das jetzt? Ihr seid doch schon seit Jahren zusammen?
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#8
Es ist gut, aber ich fühle mich überfordert.
Dann lass es um Himmels Willen bleiben! Zumindest jetzt unmittelbar.
Wenn ihr beide zusammenbleiben wollt, dann kommt's nicht darauf an, unbedingt jetzt heiraten zu müssen. Das könnt ihr zu einem anderen Zeitpunkt immer noch genauso gut.
Trotzdem solltest du mal sortieren, was für dich welche Priorität hat, wie begründet deine Ängste wovor sind, wie wichtig sie folglich sind und wie richtig es ist, sich davon beherrschen zu lassen.

Ach, und - - wollte sie heiraten oder will sie
• mit dir
• für den Rest ihres Lebens
• durch Dick und Dünn gehen?
Offtopic:

Ich habe mitunter den Eindruck, dass es den Leuten beim Thema Heiraten lediglich um ein großes Zeremoniell mit Pomp, Protokoll und Prinzessinnengefühl geht, aufgewertet durch Steuergeschenke von Vater Staat.
Und dass bei alledem vergessen oder ignoriert wird, dass das schöne Hochzeitszeremoniell nur die eine Seite der Medaille ist - die Ehe aber eine ganz andere.
 
Dabei
12 Aug 2024
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#9
Nach Auffassung deiner Freundin offensichtlich schon.

Bitte nicht für irgendjemand anderen. Für DICH solltest du gesund sein wollen, und da gibt es ja Möglichkeiten, da was zu tun.

Wieso fragst du dich das jetzt? Ihr seid doch schon seit Jahren zusammen?
Ich habe schon so viel getan. Ich habe Therapie gemacht, wende die erlernten Techniken gewissenhaft an. Ich nehme Antidepressivum. Ich bin auf der Warteliste für eine weitere Therapie. Ich mache viel Sport und achte gut auf meine Gesundheit.

Ich muss mich mit der realistischen Möglichkeit beschäftigen, dass das für immer bleibt.
 
Dabei
12 Aug 2024
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#10
Dann lass es um Himmels Willen bleiben! Zumindest jetzt unmittelbar.
Wenn ihr beide zusammenbleiben wollt, dann kommt's nicht darauf an, unbedingt jetzt heiraten zu müssen. Das könnt ihr zu einem anderen Zeitpunkt immer noch genauso gut.
Trotzdem solltest du mal sortieren, was für dich welche Priorität hat, wie begründet deine Ängste wovor sind, wie wichtig sie folglich sind und wie richtig es ist, sich davon beherrschen zu lassen.

Ach, und - - wollte sie heiraten oder will sie
• mit dir
• für den Rest ihres Lebens
• durch Dick und Dünn gehen?
Offtopic:

Ich habe mitunter den Eindruck, dass es den Leuten beim Thema Heiraten lediglich um ein großes Zeremoniell mit Pomp, Protokoll und Prinzessinnengefühl geht, aufgewertet durch Steuergeschenke von Vater Staat.
Und dass bei alledem vergessen oder ignoriert wird, dass das schöne Hochzeitszeremoniell nur die eine Seite der Medaille ist - die Ehe aber eine ganz andere.
Es sind schon seit Monaten die Gäste eingeladen. Es wird eine sehr große Hochzeit und teuer. Die Gäste wollen auch eine Hochzeit und nicht die Feier einer unverheirateten Beziehung.

Ich denke sie will beides, eine Prinzessin in wunderschönen Kleidern auf einer großen Feier sein und auch mich. Hochzeiten in meiner Kultur findet sie sehr schön, weil sie luxuriös sind. Die Braut wechselt mehrmals das Kleid, ein Kleid schöner als das andere. Ich weiß, dass sie das gut findet. Wir waren schon oft bei Hochzeiten zu Gast. Sie denkt wahrscheinlich nicht so viel nach wie ich.

Meine Ängste sind fast immer vollkommen unbegründet. Es geht bei den stärksten Ängsten nicht um Beziehung, sondern eher befürchte ich, dass jemand stirbt.
Ich habe PTBS und jetzt kürzlich, da hatte ich schon längst PTBS, hatte ein naher Verwandter einen Unfall. Dieser Unfall ereignete sich, weil er einen Moment lang unaufmerksam war. Das hat mir ehrlichgesagt den Rest gegeben.

Ich bin momentan sehr damit beschäftigt aufzupassen, potentielle Gefahren abwehren.

Deswegen kann ich nicht der sein, der ich sein möchte. Deswegen befürchte ich, ein schlechter Ehemann sein.
 
Dabei
12 Aug 2024
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#11
Zu meiner Kultur möchte ich noch sagen, dass sie vielerlei daran auszusetzen hat.
Dass ich zu oft meine Verwandten sehe, ihnen zu viele Gefallen mache, dass wir zu oft grillen und sie mag keine Shisha (bei mir). Sie findet auch, dass wir alle durcheinander schreien. Tatsächlich unterhalten wir uns lebhafter, aber für uns ist das normal.

Ich weiß nicht, ob ihr klar ist, dass ich nicht damit aufhören werde. Ich habe ihr das klar gemacht. Ich weiß nicht, ob sie es verstanden hat.

Es hat sich herausgestellt, dass sie einige meiner Verwandten nicht merkt und die Antipathie wird stärker. Ich habe ihr klar gemacht, dass sie mit denen leben muss und auch erwarte ich Freundlichkeit gegenüber diesen Verwandten. Das ist die Voraussetzung, wenn man mich heiraten will. Ich habe ihr das klar gemacht, aber sie fängt immer wieder Diskussionen an.
 
Dabei
12 Aug 2024
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#12
Art der Diskussion beispielsweise: warum Verwandte und ich meinem Onkel helfen, das Gartenhaus ausräumen und reparieren… „dauert zu lange, sie möchte mit mir etwas machen“ und so weiter.
Warum wir danach noch bleiben und reden…
Und so weiter…

Ich habe versucht ihr zu erklären, dass ich von meiner Kultur her diese Dinge mache und nicht damit aufhören werde, aber sie hört mir nicht zu.

Ich habe Angst, dass es wenn man heiratet oft Streit um diese Sorte alltäglicher Kleinigkeiten gibt, was sich dann kumuliert.
 
Dabei
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#13
Lass es bleiben!
Andererseits: Wenn dir das hier -
Es sind schon seit Monaten die Gäste eingeladen. Es wird eine sehr große Hochzeit und teuer. Die Gäste wollen auch eine Hochzeit und nicht die Feier einer unverheirateten Beziehung.

Ich denke sie will beides, eine Prinzessin in wunderschönen Kleidern auf einer großen Feier sein und auch mich. Hochzeiten in meiner Kultur findet sie sehr schön, weil sie luxuriös sind. Die Braut wechselt mehrmals das Kleid, ein Kleid schöner als das andere. Ich weiß, dass sie das gut findet.
- wichtiger ist als alle deine Bedenken -
Zu meiner Kultur möchte ich noch sagen, dass sie vielerlei daran auszusetzen hat.
Dass ich zu oft meine Verwandten sehe, ihnen zu viele Gefallen mache, dass wir zu oft grillen und sie mag keine Shisha (bei mir). Sie findet auch, dass wir alle durcheinander schreien. Tatsächlich unterhalten wir uns lebhafter, aber für uns ist das normal.

Ich weiß nicht, ob ihr klar ist, dass ich nicht damit aufhören werde. Ich habe ihr das klar gemacht. Ich weiß nicht, ob sie es verstanden hat.

Es hat sich herausgestellt, dass sie einige meiner Verwandten nicht merkt und die Antipathie wird stärker. Ich habe ihr klar gemacht, dass sie mit denen leben muss und auch erwarte ich Freundlichkeit gegenüber diesen Verwandten. Das ist die Voraussetzung, wenn man mich heiraten will. Ich habe ihr das klar gemacht, aber sie fängt immer wieder Diskussionen an.
-, dann viel Vergnügen beim unvermeidbaren Bocksprung ins beiderseitige Unglück.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#16
Ich hatte mir vielleicht ein bisschen Ermutigung erhofft und möchte darüber reden.
Du hast dich von anderen zu einer Hochzeit überreden lassen, anstatt selbst nachzudenken und eigenverantwortlich zu entscheiden.
Jetzt willst du entsprechend auch im Forum ermutigt werden? Immer schön das tun, was andere dir einreden? Jetzt sogar auch Wildfremde in einem anonymen Internetforum?
Viele eigene Ängste, aber keine eigene Meinung, kein eigenes Rückgrat? Wann und wie willst du das entwickeln? Anders gefragt: Wann gedenkst du, mal so zu handeln wie ein erwachsener Mann und für dich einzustehen?
Offtopic:

Ich darf so hart fragen. Habe selbst mit 21 geheiratet - siehe #3 - und sollte jetzt gefälligst dem bürgerlichen Frauenbild entsprechen: Haushalt, Kinder, nicht berufstätig oder höchstens unter der Fuchtel meines Mannes. Da jedoch selbst erwachsen und mit eigenem Kopf und Rückgrat, habe ich das natürlich nicht gemacht, sondern mich mit 23 getrennt und mir dabei auch von niemandem 'reinquatschen lassen. Zum Zeitpunkt der Scheidung war ich 24, wie du jetzt.
Deshalb habe ich für deine verjammerte Rückgratlosigkeit absolut kein Verständnis. Zumal du ja noch dazu offenbar aus einer Kultur kommst, in der eigentlich der Mann das Sagen hat?!
 
Dabei
12 Aug 2024
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#17
Du hast dich von anderen zu einer Hochzeit überreden lassen, anstatt selbst nachzudenken und eigenverantwortlich zu entscheiden.
Jetzt willst du entsprechend auch im Forum ermutigt werden? Immer schön das tun, was andere dir einreden? Jetzt sogar auch Wildfremde in einem anonymen Internetforum?
Viele eigene Ängste, aber keine eigene Meinung, kein eigenes Rückgrat? Wann und wie willst du das entwickeln? Anders gefragt: Wann gedenkst du, mal so zu handeln wie ein erwachsener Mann und für dich einzustehen?
Offtopic:

Ich darf so hart fragen. Habe selbst mit 21 geheiratet - siehe #3 - und sollte jetzt gefälligst dem bürgerlichen Frauenbild entsprechen: Haushalt, Kinder, nicht berufstätig oder höchstens unter der Fuchtel meines Mannes. Da jedoch selbst erwachsen und mit eigenem Kopf und Rückgrat, habe ich das natürlich nicht gemacht, sondern mich mit 23 getrennt und mir dabei auch von niemandem 'reinquatschen lassen. Zum Zeitpunkt der Scheidung war ich 24, wie du jetzt.
Deshalb habe ich für deine verjammerte Rückgratlosigkeit absolut kein Verständnis. Zumal du ja noch dazu offenbar aus einer Kultur kommst, in der eigentlich der Mann das Sagen hat?!
Ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt: die Entscheidung ist gut, aber ich fühle mich überfordert, weil da diese Schwierigkeiten sind wie PTBS, Ängste, Kultur. Es ist eine sehr wichtige Sache für mich. Ich möchte der Verantwortung gerecht werden.
Ich suche nach Austausch und Ermutigung. Das hat nichts mit tun, was ihr mir einredet, zu tun. Darum sei bitte nicht unhöflich zu mir.

Ich bitte nicht um Hilfe bei der Entscheidung.

Ich komme nicht aus einer Kultur in der „der Mann das Sagen hat“. Das muss man nuanciert abstufen. Traditionellerweise hat bei einigen Dingen der Mann das Sagen, bei anderen Dingen die Frau, bei den meisten Dingen aber hat weder der Mann noch die Frau das Sagen, sondern andere wie Familie, religiöse Autoritäten, Entscheidung aus Respekt vor Loyalität, gegenseitige Pflicht und Schuldigkeit.
Traditionellerweise heiratete man nicht aus Liebe bei uns.

Traditionellerweise. Wir sind aber nicht so traditionell in meiner Familie. Deswegen spielt das keine Rolle. Die meisten Menschen sind nicht mehr so traditionell. Ich lebe auch schon lange in Deutschland.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#18
Ich habe schon so viel getan. Ich habe Therapie gemacht, wende die erlernten Techniken gewissenhaft an. Ich nehme Antidepressivum. Ich bin auf der Warteliste für eine weitere Therapie. Ich mache viel Sport und achte gut auf meine Gesundheit.
Respekt! Das finde ich sehr gut.
Ich weiß nicht, ob ihr klar ist, dass ich nicht damit aufhören werde. Ich habe ihr das klar gemacht. Ich weiß nicht, ob sie es verstanden hat.
Hm, da dachte ich mir erst "Was gibt es da zu verstehen?" Ich hätte gedacht, dass nach einer Heirat der Zusammenhalt in der Familie eher noch stärker wird, weil man nun auch formal miteinander verbunden ist, also auch sie mit deiner Familie.
Aber wenn ich dann das lese:
Es hat sich herausgestellt, dass sie einige meiner Verwandten nicht merkt und die Antipathie wird stärker. Ich habe ihr klar gemacht, dass sie mit denen leben muss und auch erwarte ich Freundlichkeit gegenüber diesen Verwandten. Das ist die Voraussetzung, wenn man mich heiraten will. Ich habe ihr das klar gemacht, aber sie fängt immer wieder Diskussionen an.
frage ich mich schon, was sie mit all dem (Heiraten und Diskussionen über die Lebensweise deiner Familie) bezweckt.

Ich zB bin kein Familienmensch und mich würde es nerven, wenn ich dauernd die Verwandtschaft eines Partners (oder meine eigene) um mich herum hätte. Aber ich heirate auch nicht und ich habe keinen Partner, der da ganz anders drauf ist als ich.
Sie aber will dich unbedingt heiraten und meint sie kann dich dann verändern? Da hat ja eher sie ein Problem als du.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#19
Sie aber will dich unbedingt heiraten
Davon ist nirgends die Rede, sondern nur von
Hochzeiten in meiner Kultur findet sie sehr schön, weil sie luxuriös sind. Die Braut wechselt mehrmals das Kleid, ein Kleid schöner als das andere. Ich weiß, dass sie das gut findet.
Ich denke sie will beides, eine Prinzessin in wunderschönen Kleidern auf einer großen Feier sein und auch mich.
Ich formuliere mal leicht überspitzt: luxuriöse Hochzeit à la Prinzessin - und den Mann, na ja, den muss man dabei halt in Kauf nehmen, einschließlich Shisha und Verwandtschaft.

@Pizzabrötchen
Hochzeiten in meiner Kultur findet sie sehr schön, weil sie luxuriös sind.
Hat sie sich denn auch mal mit dem weniger luxuriösen "Danach" auseinandergesetzt? Damit, wie ihr als Ehepaar lebt? Wie ihr eure Kinder erzieht?
Möglicherweise ja, denn
sie fängt immer wieder Diskussionen an.
Also schwant ihr wohl doch was. Trotzdem will sie von ihrem Prinzessinnen-Traum nicht lassen.
Offtopic:

Das war bei mir damals etwas anders. Ich hatte vor der Hochzeit keinen Grund für Bedenken dieser Art. Das ging erst danach los, wenn auch ziemlich unmittelbar.
Im Grunde finde ich euch beide gleichermaßen naiv. Das war ich in eurem Alter zugegebenermaßen auch.
Du willst die Erwartungen deiner Verwandtschaft erfüllen und glaubst, dass deine Braut sich dem fügen muss.
Sie wiederum glaubt an Märchen: "Sie feierten eine prächtige Hochzeit und lebten in ewigen Flitterwochen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann flittern sie noch heute."

Meiner Meinung nach bist nicht (nur) du
Pizzabrötchen hat gesagt.:
nicht reif dafür
- sondern eurer beider Prioritäten sind einfach zu unterschiedlich. Für dich steht deine Verwandtschaft an allererster Stelle, dann kommt 'ne Weile nichts, und dann kommt irgendwann deine Partnerin.
Sie wiederum möchte (vielleicht) dich, verkennt aber vor ihren Märchenhochzeitphantasien die Realität, nämlich, dass für dich deine Verwandtschaft eindeutig Vorrang hat.
Mein Eindruck.

Sollte der so stimmen, dann habt ihr euch - bildlich gesprochen - mit euren Hochzeitsvorbereitungen voreilig in ein schickes, schnelles Auto gesetzt, das auf einen Abgrund zurollt, während du
die erlernten Techniken gewissenhaft
anwendest, Antidepressiva nimmst und auf eine weitere Therapie wartest. Techniken, Medikamente und Therapie mögen hilfreich sein, aber sie schaffen die Ursachen, wegen der man sie braucht, nicht aus der Welt. Manchmal geht das ja auch gar nicht. Bei
Pizzabrötchen hat gesagt.:
Hochzeit aber ich fühle mich nicht reif dafür
geht's aber und erspart den betreffenden Personen viel Unglück.
Aber das willst du ja gar nicht. Du willst ja lieber maulen:
Darum sei bitte nicht unhöflich zu mir.
- obwohl ich mir hier deinen Kopf mache.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#20
Uff @Pizzabrötchen , ich würde an deiner Stelle jetzt noch nicht heiraten.
Einfach aus dem Grund, dass es dir jetzt zu unangenehm oder zu anstrengend ist, die Hochzeit abzublasen. Dann werden die später so viele andere Entscheidungen unangenehm sein - es ist voll gut, dass du an deinen Entscheidungsproblemen arbeitest und du wirst schon lernen, Entscheidungen zu treffen (selbst wenn die Entscheidung wäre, den Wunsch einer anderen Person nachzukommen) und mutig zu sein - aber diese Sache ist keine Entscheidung für "ich lasse andere die Entscheidung für mich treffen" oder "es ist mir unangenehm, meine Entscheidung zu verbalisieren" oder so, das kann man mit unwichtigen Entscheidungen machen.
Wenn du dich jetzt auf diese Ehe einlässt, wird es immer so weiter gehen und alles wird schwerer. Eine Hochzeit abzusagen oder zu verschieben mag unangenehm sein, aber wie unangenehm ist eine Scheidung, oder ein Kind, für das du noch nicht bereit bist?
Sprich mit deiner Freundin/ Verlobten. Hab keine Angst, aber hol dir die Entscheidungsmacht über dein Leben - du kannst dich noch immer mit vollem Herzen für die Hochzeit entscheiden, bzw. bist es deiner Freundin schuldig ..entweder das oder die Absage.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#21
Oje, da hast du dich in eine ziemlich schwierige Situation hineinmanövriert.

Aber auch ich rate dir nach dem, was du schreibst, dringend davon ab jetzt zu heiraten. Da schrillen alle Alarmglocken.

Du hast ganz offenbar große Schwierigkeiten, auf dich und dein Gefühl zu hören und dich selbst wahrzunehmen. Dir ist das, was andere wollen oder über dich denken könnten, wichtiger als das, was dir dein Instinkt sagt. Leider rächt es sich sehr oft, wenn man nicht auf sich selbst hört.

Dein Gefühl, dein Herz, dein Bauch sagen dir, dass du es nicht tun solltest. Du willst es nicht. Aber du handelst dennoch gegen deinen eigenen Willen. Warum tust du dir das selbst an?

Lies dir all das, was du geschrieben hast, noch einmal durch und tu so, als wäre es ein Freund und nicht du, der das geschrieben hätte. Würdest du diesem Freund dann ernsthaft zu einer Heirat raten? Sei ehrlich, würdest du sagen, ja klar, das ist eine prima Idee?

Offenbar misst du dir selbst keinen Wert bei. Die Entscheidung ist deshalb so s hwierig für dich, weil du tatsächlich due Argumente der anderen für deine eigenen hältst. Ginge es hier nur um dich, könntest du tun und lassen, was du möchtest, würdest du zum jetzigen Zeitpunkt niemals heiraten.

Dann heirate. Erfülle deine Pflicht, wie es die anderen sich wünschen. Weißt du, was danach passiert? Glaubst du, dass dir danach alle dankbar sind? Ne, ganz sicher nicht. Du bist derjenige, der diese Ehe führen muss, nicht die anderen. Niemand lebt dieses Leben für dich. Nach der Hochzeit bist du nicht plötzlich der Prinz geworden, der keine Probleme mehr hat. Zufallsgenerator hat komplett recht damit:

Wenn du dich jetzt auf diese Ehe einlässt, wird es immer so weiter gehen und alles wird schwerer. Eine Hochzeit abzusagen oder zu verschieben mag unangenehm sein, aber wie unangenehm ist eine Scheidung, oder ein Kind, für das du noch nicht bereit bist?
Wenn du so wenig Kontakt zu dir selbst und deinen Bedürfnissen hast und die Pflichterfüllung und die Bedürfnisse anderer oben stehen und du so voller Schuldgefühle bist, wird es schwer, jemals aus der Depression herauszukommen. Ich denke im Übrigen auch, dass es Menschen gibt, die es ihr Leben lang begleitet.

Wissen denn die anderen um deine Erkrankung? Deine Familie, deine Freundin? Das wäre doch das erste, was zu klären wäre. Sie können doch unmöglich eine Heirat fordern, wenn es dir gerade psychisch so schlecht geht?
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#22
Wissen denn die anderen um deine Erkrankung? Deine Familie, deine Freundin?
Ich bin zwar nicht @Pizzabrötchen , aber was die Freundin betrifft, so steht im EP:
Wir sind schon Jahre lang zusammen… aber die Entscheidung für die Ehe fiel mir schwer.

Gründe:
1. Jede Entscheidung fällt mir schwer. Das ist so mein Charakter
2. Wir haben unterschiedliche Kultur

3. Ist am wichtigsten. Ich habe Ängste und PTBS. Von Gefühl her ich denke ich werde nicht alt. Es ist nur ein Gefühl. Sie weiß, dass ich Ängste habe… Aber sie weiß nicht wie viele und auch bizarre Ängste ich habe.
Also, die Braut hat wenig bis keine Ahnung. Dafür kann sie nichts.

Ist auch sicher nicht einfach, die Hosen 'runterzulassen und 'ne seelische Schieflage zu thematisieren. Man will ja Menschen, die man liebt, nicht mit so was zuquatschen und sie nerven, sondern geht damit lieber zu 'nem Profi. Kann ich bis zu einem gewissen Punkt auch nachvollziehen.
Ich kann auch nachvollziehen, dass man vor 'ner Hochzeit auch so Anflüge von Nervosität kriegt.
Offtopic:

Da kann ich mitreden, hab's zweimal durch.
Aber so irrationale Ängste wie
dass geliebte Menschen verletzt werden könnten etc.
oder
Von Gefühl her ich denke ich werde nicht alt.
sind schon 'ne andere Hausnummer.
Wobei ... ich sprach ja gerade ausdrücklich von Menschen, die man liebt. @Pizzabrötchen , du schreibst aber:
Traditionellerweise heiratete man nicht aus Liebe bei uns.
Ist deiner Braut das klar? Märchenhochzeit mit einem Mann, dessen Ängste und Verbundenheit mit seiner Verwandtschaft größer sind als seine Liebe zu ihr?
Oh oh ...
 
Dabei
12 Aug 2024
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#23
Danke für eure vielen Anregungen. Ich habe eigentlich nicht wirklich Depressionen zum Glück.
Ich habe PTBS (posttraumatische Belastungsstörung), habe vor allem Ängste. Das wird auch mit Antidepressivum behandelt.

Meine Freundin und meine Familie wissen es, aber wissen nicht alles. Ich spreche nicht ständig darüber, welche Ängste ich jeden Tag habe, weil das jeden Menschen nur nerven würde. Es ist bizarr, was mir alles Angst macht. Ich versuche lieber aufzupassen, gucken, dass alle sicher sind… ohne dass sie es merken.

Ich hatte ein Trauma durch das ich PTBS kriegte. Ich hatte Todesangst… und danach dachte ich… ich weiß nicht, ich dacht dass ich nicht alt werde… ein ganz starkes und schlimmes Gefühl. Ich habe versucht, es zu verdrängen, aber es kam immer wieder das Gefühl auf. Das hat mich verändert und zwar habe ich ein Zeit lang gar nichts mehr geplant als jeweils die nächsten paar Tage.

Ich war gar nicht unbedingt immer unglücklich. Ich habe auch Spaß gehabt, aber immer nur die nächsten paar Tage geplant.

Als ich mich meinem Vater anvertraut habe, von diesen Ängsten erzählt habe und wie sie meine weitere Lebensplanung begleiten, war er so lieb und hat er hat mir gesagt, dass meine Zeit zum Sterben noch nicht gekommen war, dass geschrieben ist, dass ich das überlebe.

Er hat mir ins Gewissen geredet „Ich spüre, dass du alt werden wirst und mein Gefühl betrügt mich fast nie… Du kannst doch nicht dein ganzes Leben so planen, als ob du nicht alt wirst“ hat er gesagt. Er hat mir verdeutlicht, dass eine heiratswillige Frau auch weg sein kann, wenn der Mann nie heiratswillig ist. Sie geht weg.

Andere haben mir auch gesagt, dass es nicht fair ist. Ich behandele sie nicht fair.

Ich habe ja was ich will von der Beziehung. Ich habe Sex und alles, aber es ist nicht fair.

Die Hochzeit war schon geplant, die Gäste eingeladen, als mein naher Verwandter einen Unfall hatte. Wie durch ein Wunder hatte er sehr viel Glück um Unglück.
Doch danach ging es mir sehr schlecht und ich bin von Gefühl her noch nicht darüber weg, so sehr ich mich auch bemühe. Es hat mich umgehauen. Angst ist wieder sehr schlimm und ich träume oft, dass jemand stirbt. Ich träume, dass Leute, die ich gern habe, sterben.

Ich liebe sie. Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich sie nicht liebe. Traditionellerweise haben in meiner Kultur die Menschen nicht aus Liebe geheiratet. Das habe ich aber nur erklärt, weil @Landlady_bb glaubte, bei uns hätte der Ehemann traditionellerweise das Sagen.

Ich liebe sie und dieses Tradition, nicht aus Liebe heiraten, hat nichts mit mir zu tun.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#24
Ich finde dich sehr reflektiert. Und du jammerst nicht rum, sondern sprichst offen über dein Problem und unternimmst was um es zu lösen. Und du hast Rückhalt durch deine Familie. Das sind doch gute Voraussetzungen.

Dass deine Angst durch den Unfall jetzt wieder aufgeflammt ist, hat doch nichts mit deiner Beziehung zu tun. Daraus dass ein Mensch aus deinem Umfeld einen Unfall hatte, ergibt sich jedenfalls kein Grund, nicht zu heiraten.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#25
Und damit dir deine Freundin nicht abhaut -
Er hat mir verdeutlicht, dass eine heiratswillige Frau auch weg sein kann, wenn der Mann nie heiratswillig ist. Sie geht weg.
- und du unverändert deinen Spaß hast -
Ich habe ja was ich will von der Beziehung. Ich habe Sex und alles
-, hast du deine Freundin im unklaren gelassen und mit ihr eure Superhochzeit geplant, ja? Und gleichzeitig die Normen aufgestellt, denen sich deine Freundin
Das ist die Voraussetzung, wenn man mich heiraten will. Ich habe ihr das klar gemacht
zu fügen hat?
Und anstatt aufzuwachen und mal genauer hinzuschauen und nachzudenken, spinnt sich deine Freundin ihren Traum von der Superhochzeit zurecht, und was danach kommt, ist egal?
Oder denkt und fragt sie sehr wohl nach, aber du bügelst das als
aber sie fängt immer wieder Diskussionen an.
ab?

@Twi-n-light
Ich finde dich sehr reflektiert.
Das sehe ich völlig anders.
Dass deine Angst durch den Unfall jetzt wieder aufgeflammt ist, hat doch nichts mit deiner Beziehung zu tun.
Aber es eignet sich gut als billige Ausrede. - doch, genau das und nichts anderes -
sondern sprichst offen über dein Problem
Nur nicht mit dem einen wichtigen Menschen, der sein Leben mit ihm teilen soll oder will.

@Pizzabrötchen, mir scheint, das einzige, was ihr beide miteinander wirklich könnt, ist Sex. Zu mehr reicht eure Verbundenheit nicht.
Na dann, heiratet mal schön. Die Gäste erwarten es ja angeblich so. Wen von ihnen interessiert schon das Glück oder Unglück in eurer Ehe? Hauptsache, die Hochzeit war prächtig ...
 
Dabei
23 Nov 2016
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#26
Jeder hier schreibt ja aus seiner eigenen Perspektive und mit seinem Background.

Meine erste Ehe zerbrach daran, dass wir aus zwei unterschiedlichen Kulturen kamen (er muslimisch, ich christlich; religiös waren wir aber beide nicht! ).

Meine zweite an den starken, unüberwindbaren Ängsten meines Mannes. Sie zerbrachen beide nicht aus Mangel an Liebe, die ich für diese Männer hatte. Aber sowohl das eine als auch das andere hat die zerstört.

Bei meiner ersten Ehe war ich sehr jung und wollte nicht hören, dass unterschiedliche kulturelle Prägungen mittelfristig zu unüberbrückbaren Problemen führen können. Ich musste selbst die schmerzhafte Erfahrung machen.

Bei meiner zweiten Ehe musste ich ohnmächtig mitanschauen, dass trotz Therapien und Medikamente die Depressionen und Ängste meines Mannes alles zerstören und er immer hilfloser wurde. Ich habe mich wirklich sehr intensiv mit diesen Themen befasst und bin mittlerweile der tiefen Überzeugung, dass es bei manchen Menschen chronisch ist (er hatte schon in der Schulzeit Ängste) und eben nicht wirklich heilbar. Auch wenn das in unserer Gesellschaft anders propagiert wird.

Du sagst, du hast keine Depressionen, sondern PTBS und Ängste. Naja, ich lass das mal so stehen. Aber selbst wenn es für dich keine Depressionen sind, reicht es ja, eine Angststörung und PTBS zu haben.

Ich wusste von meinem zweiten Mann lange nicht, dass er im Grunde schon sein halbes Leben damit zu kämpfen hat, weil er es auch versucht hat zu verbergen.

Und jetzt sage ich dir mal etwas: ich habe mich betrogen gefühlt, weil er mir das Ausmaß seiner Erkrankung verschwiegen hat. Richtig belogen und verarscht. Sorry, dass ich das jetzt so deutlich sage. Aber es war ja auch MEIN Leben. Und er hat so etwas Wichtiges, das unseren Alltag jeden Tag beeinflusst hat, vor mir geheim gehalten und vertuscht.
Pass mal schön auf, dass es deiner zukünftigen Frau eines Tages,, wenn du es nicht mehr verheimlichen kannst, nicht genauso geht.

Was würdest du sagen, wenn sie vor dir verheimlichen würde, dass sie beispielsweise keine Kinder bekommen kann oder eine Geschlechtsumwandlung oder ein Suchtproblem hatte oder oder oder. Das sind alles sehr intime Dinge. Man geht nicht mit solchen fundamentalen Geheimnissen in eine Ehe, jedenfalls aus meine Sicht. Du sprichst von Liebe und belügst sie jetzt schon.

Es ist aus meiner Sicht übrigens auch eine sehr schlechte Idee, jemanden zu heiraten, weil man Angst haben könnte, dass er sonst weg sein könnte. Angst ist ein extrem schlechter Berater. Das ist eine alte Weisheit, aber niemand will die gebrauchten Erfahrungen anderer. Jeder will und muss seine eigenen Erfahrungen machen.

Ich merke, dass du im Grunde Zuspruch halben willst, dass alles gut wird und du das Richtige tust. Ein Abblasen der Hochzeit kommt doch im Grunde nicht mehr infrage, du willst nur durch uns dein schlechtes Gefühl überwinden. Sonst würdest du dich mit unseren Anregungen mehr auseinandersetzen. Da meine persönlichen Erfahrungen aber nicht kompatibel sind mit dem,, was du dir hier erhoffst, wünsche ich dir alles Gute und dass es für dich am Ende doch alles klappt.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#27
Also ist es so, dass du jetzt wirklich heiraten willst?
Und du denkst aber, du hättest das nicht verdient, weil du heimlich instabil bist und das Gefühl hast, du spielst den anderen etwas vor?
Du nennst Gründe, warum es jetzt gut wäre zu heiraten, aber willst du es auch? Man braucht immer beides, gute Argumente und ein gutes Gefühl.🩶
 
Dabei
22 Mrz 2021
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1.210
#28
Du sagst, du hast keine Depressionen, sondern PTBS und Ängste. Naja, ich lass das mal so stehen. Aber selbst wenn es für dich keine Depressionen sind, reicht es ja, eine Angststörung und PTBS zu haben.
Andererseits behauptet @Pizzabrötchen: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass PTBS und Angst durchaus mit depressiven Episoden Hand in Hand gehen können und eins das andere bedingen kann. Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie man von Antidepressiva abhängig werden kann. Toll! Dann hat man nicht nur Depri, Angst und PTBS, sondern auch noch 'ne Suchterkrankung! Mit schicken Nebenwirkungen, die die Lebensqualität noch weiter beeinträchtigen.
Offtopic:

Bei mir waren es z. B. ein schneller Gewichtsverlust - dabei bin ich schon etwas untergewichtig - und eingeschränkte Fahrtüchtigkeit - dabei bin ich aufs Auto angewiesen und fahre seit jeher auch gern.
Und die eigentlichen Ursachen und Auslöser des Übels kriegt man damit trotzdem nicht weg! Aber man funktioniert unter Medikamenten vorschriftsmäßig, nach Normen und "Traditionen", die andere aufgestellt haben und nicht man selbst. Man macht sich selbst zum Zombie, zum Werkzeug, für Leute, denen man eigentlich egal ist, so lange man in ihrem Sinne funktioniert.

Und dann feiert man denen zuliebe auch 'ne pralle Hochzeit für viel Geld, obwohl man in Wirklichkeit die Hosen prallvoll hat und für das Geld durchaus auch andere Verwendung hätte.

Du hast dich in 'ne Lebenslüge 'reinmanövriert, @Pizzabrötchen . Die kriegst du aber mit 'ner Märchenhochzeit und Antidepressiva nicht weg. Und deine ach so vielen Gäste, die so 'ne feudale Hochzeit "erwarten", werden dir auch nicht helfen. Täten sie es, so brauchtest du keinen Zuspruch aus einem anonymen Internetforum.

Hast du eigentlich mal eine Frau aus deinem Kulturkreis nach ihrer Sicht der Dinge befragt? Und wenn ja: Was hast du dabei erfahren?
 
Dabei
12 Aug 2024
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#29
Ich nehme ein Antidepressivum, obwohl ich PTBS habe, weil Antidepressivum auch für PTBS verschrieben wird. SSRI-Antidepressivum sind First line treatment für PTBS und Ängste. Dass diese abhängig machen wäre mir neu. Man wird davon auch nicht zum Zombie. Die „eigentlichen Ursachen und Auslöser“ von PTBS sind Trauma. Das kann man nicht so einfach weg machen.

Ich werfe nicht einfach etwas ein, sondern habe darüber sorgfältig nachgedacht und mit meinem Arzt diskutiert.

Ich verheimliche meiner Freundin nicht, dass ich PTBS habe. Sie weiß von meiner Diagnose, meiner Therapie, dass ich Medikamente nehme, dass ich auf der Warteliste für eine weitere Therapie bin.

Konkrete Ängste diskutiere ich mit ihr nicht. Der Grund? Es fällt mir schwer darüber reden, es fällt mir schwer, die Worte finden. Darüber hinaus zieht es mich runter. Ich möchte die Ängste ja weniger beachten und nicht mehr. Ich möchte nicht darüber reden, als ob es reale Gefahren sind. Das hat mich mein Therapeut auch so gelernt.

Es gibt beispielshalber Atemübungen, wenn man bewusst nicht ängstlich atmet. Warum? Weil wenn man sich so verhält, als ob man sich keine Angst macht, hat man weniger Angst.
 
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