Wenn man kein Bedürfnis nach Fremdgeherei hat, ist man bedürftig? Ja, das macht Sinn ...
Nebenbei bemerkt: Übertreibung macht die Sache zwar anschaulicher, aber hier geht es immer noch um Seitensprünge. Nicht um schöne Augenblicke oder harmlose Flirts. So etwas kommt natürlich immer vor - egal, ob in Anwesenheit des Partners oder in Abwesenheit. Trotzdem ist mir im Zweifel ein gutes Gespräch mit meinem Partner wichtiger als ein oberflächlicher Flirt mit einem Fremden. Da man aber nie eins davon 24h am Tag tut, ist für gewöhnlich Platz für beides.
Bei Sex ist das was anderes. Wenn ich täglich völlig befriedigenden Sex mit dem Mann habe, den ich liebe, brauche ich einfach nix weiter. So kann ich sogar exklusive Affären führen. Wenn das, was ich habe, vollkommen ausreicht, wozu dann noch was anderes suchen? Ja, suchen - man will ja nicht alles mitnehmen, was sich anbietet, also muss man etwas Aufwand in die Auswahl stecken.
Passt das in Dein Weltbild? Oder bist Du eher der Typ, der nach einem komplett sättigenden Abendessen, bei dem man genau das gegessen hat, worauf man gerade Lust hatte, und das in ausreichender Menge, unbedingt noch mal zum Burgerladen fahren muss, weil es da die neusten Zwiebelringe gibt? Die es natürlich bei Deinem Abendessen auch gab, aber eben nicht unter dem Namen McZwiebelring? Dann guten Appetit. Aber leb trotzdem einfach damit, dass es Leute gibt, die auch ohne so einen Nachtisch glücklich sind.
Meiner Erfahrung nach sind die "notorischen Fremdgeher" (also die, die nicht fremdgehen, um Lücken in der Beziehung zu kompensieren, sondern einfach weil sie immer mal wieder Frischfleisch wollen) die Leute mit dem kleinsten Ego. Die, die immer wieder die Bestätigung brauchen, dass sie für andere noch attraktiv sind, dass sie immer noch jede flachlegen können, die ihr Selbstbewusstsein von der Zahl ihrer "Eroberungen" abhängig machen. Also nicht gerade der Typ, der nach der Maxime lebt "Gute Liebhaber überzeugen nicht viele Frauen einmal, sondern eine Frau mehrmals."