Freundin ≠ bester Kumpel

Dabei
29 Mai 2009
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#1
Hallo,
meine Freundin ist schwanger. Diese Nachricht zog jede Menge Freude, aber auch sehr große Veränderungen mit sich. Eine davon ist, dass wir wieder zusammengezogen sind, bzw. ich in das Haus ihrer Eltern (getrennte Wohnungen) einzog. Wir hatten uns einmal getrennt, um Abstand zu gewinnen. Dabei ist sie zurück in ihr Elternhaus und ich blieb in unserer damaligen Wohnung. Das ist nun aber schon länger her.
Nunja, unsere Beziehung hat einen riesigen Sprung nach vorne gemacht: wir gründen eine Familie! Sie sprach mich neulich darauf an, dass sie sich Gedanken gemacht habe... darüber, was für einen Vater sie sich für ihr Kind wünsche. Da musste ich erstmal schlucken. Sie sagte, sie wolle einen Mann, der definitiv für die Familie da ist, für den die Familie oberste Priotrität hat. Soweit gebe ich ihr Recht. Immerhin wird sich nun lange alles um das Kind drehen - und ich freue mich schon darauf. :)
Sie sagte aber auch, dass ich mein soziales Umfeld nicht mehr so vernachlässigen soll. Sie möchte keinen Mann, der "kein Leben" hat.
Sie meinte, es sei normal, dass man, wenn man in einer Beziehung lebt, nicht mehr so viel mit seinen Jungs um die Häuser ziehe, etc., und dass gerade wenn ein Kind unterwegs oder schon da ist, nicht viel Zeit für Freunde bliebe. Da müsse man sich eben etwas Mühe geben. Ich hingegen würde mich aber schon von Anfang nur auf sie fixieren. Ich würde nie weggehen - und was das Schlimmste ist, ich hätte niemanden zum Reden. Es ist zwar so, dass ich einen besten Kumpel habe, mit dem ich aber nicht viel unternehme. Ich sehe ihn nur auf den Geburtstagen. Auf der letzten Feier sagte er scherzhaft "wenn November Rain sich mal bei mir meldet, dann weiß ich, dass mit seiner Freundin Schluss ist". Wenn ich in einer Beziehung bin, dann wandern die Freunde eben in den Hintergrund... das war bei mir schon immer so und so hat sie mich auch kennengelernt.
Jetzt meint sie aber, sie möchte meine Partnerin sein und nicht mein bester Kumpel. Dass ich Sorgen und dergleichen nicht nur mit ihr teilen solle, sondern eben einen Freund bräuchte. Sie habe ja auch eine beste Freundin, mit der sie über Dinge reden könne, über die sie mit mir nicht spräche. Da bin ich jetzt erstmal vor den Kopf gestoßen. Die ganze Zeit melde ich mich nicht bei meinen Freunden und dann soll ich einfach sagen: Hey du, treffen wir uns mal?
Ja gut, dafür sind Freunde da... aber ich muss sagen, ich bin eigentlich sehr glücklich damit gewesen, "nur" meine Freundin zu haben. Und bei ihr dachte ich das auch... jetzt will sie mich scheinbar loswerden... dass ich nun aber hier in dieses Forum poste, statt einfach einen Freund anzurufen, gibt mir doch zu denken... :eusa_think: Was soll ich machen? Ihr sagen, dass ich zufrieden damit wäre, wenn sie weiter mein bester Freund ist? ...und sie damit vielleicht als Partnerin verlieren? Sie möchte nicht mehr mein bester Freund sein und ich will sie nicht verlieren - weder als Partnerin, noch als bester Kumpel. Und erst recht nicht als Mutter meines Kindes... ich will mir aber nicht aufzwingen lassen, wie ich meine Freizeit gestalte...
 
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Dabei
22 Mai 2010
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#2
Erst einmal glückwunsch zum Vater werden :D Kann mir gut vorstellen ,ass du dich drauf freust^^

November Rain, ich bin auch so jemand, der gerne den Partner als besten Freund hat. Finde das steigert eine Partnerschaft noch einmal um einiges. Andererseits denke ich, dass andere Freunde trotzdem ganz gut sind. Vorallem ist das Problem, Frauen wollen keine Männer, welche nur abhängig von ihnen sind.. und das wärst du in diesem beste Freunde Verhältniss. Wie gesagt ich und du hätten wohl kein Problem damit, aber deine Frau anscheinend. Und so denken blöderweise auch viele andere Frauen.. (und Männer?). Ist eine Typ Sache.
Bau einfach Kontakt mit deinen Freunden auf.. unternehm etwas mehr mit ihnen.. selbst wenn du grad nicht so eng mit ihnen bist. Das legt sich nach den ersten Treffen ja immer wieder.
Diese Unabhängigkeit an dir braucht deine Freundin anscheinend einfach, ist zwar komisch, aber mei. ;)
 
Dabei
15 Mai 2011
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#3
Du musst ihr gar nichts sagen. Du gestaltest Deine Freizeit, wie es Dir gefällt. Absolut richtig, dass sie das nichts angeht. Du bestimmst ja auch nicht ihr Leben. Wenn der Partner oder man selbst ein eigenes Leben neben der Beziehung haben möchte (für Freunde etc.) dann ist das zu gewähren. Aber keinem ist zu diktieren, wie er es gestalten soll.

Ergo: Wenn sie eine beste Freundin haben will, mit der sie gewisse Sachen teilt, dann ist es doch ok. Falls das Beziehungsleben deswegen zu kurz kommen sollte, wirst Du hoffentlich so konsequent sein, es ihr offen mitzuteilen. Aber bis dahin gibt es kein Problem. Ich würde mich jedenfalls - Kind hin, Kind her - lieber von der Paertnerin trennen, als mir vorschreiben zu lassen, wie ich mein autonomes Freizeit-Leben lebe.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#4
Prinzipiell stimme ich Jesse zu: es ist deine Entscheidung, wie du deine private Freizeit verlebst.

In Hinblick auf das Kind verstehe ich aber auch deine Freundin:
Wenn ich demnächst mal das Werfen beginne, möchte ich auch nicht alleinige beste Freundin für meinen Partner sein, weil ich weiß, dass ihn dann vielleicht Dinge beschäftigen werden, für die ich vielleicht gerade kein Gehör habe, wenn das Kind erst schreit und dann an meiner Brust hängt und sich selbst und mich einlullt. Natürlich darf man den Bezug zueinander nicht verlieren, aber für die meisten Mütter steht nach der Entbindung nun einmal das Kind an erster Stelle und da finde ich es auch nur gut und richtig, wenn der Partner mal eine "comfort zone" außerhalb der Beziehung hat.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#5
Wichtig ist ja, ob er damit zurechtkommt, dass sie mal mit ihrer besten Freundin anstatt mit ihm tratscht. Falls ja, kann ihr doch alles andere egal sein. Sie ist nicht seine Mami und er nicht 7. Falls nicht, muss man dann in der Tat über eine Alternative nachdenken. Aber das ist dann wiederum sein Problem, nicht ihrs.

Ich kapier irgendwie die ganze Sache nicht. Wenn man eine normale Beziehung ohne Kinder hat, kann der Partner ja auch nicht darüber bestimmen, ob und mit welchen Freunden man seine Freizeit verbringt oder nicht verbringt. Ist in meinen Augen nur ein affiger Versuch ihrerseits, in seine Privatsphäre reinzuquasseln.
 
Dabei
12 Dez 2010
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#6
Prinzipiell stimme ich Jesse zu: es ist deine Entscheidung, wie du deine private Freizeit verlebst.

In Hinblick auf das Kind verstehe ich aber auch deine Freundin:
Wenn ich demnächst mal das Werfen beginne, möchte ich auch nicht alleinige beste Freundin für meinen Partner sein, weil ich weiß, dass ihn dann vielleicht Dinge beschäftigen werden, für die ich vielleicht gerade kein Gehör habe, wenn das Kind erst schreit und dann an meiner Brust hängt und sich selbst und mich einlullt. Natürlich darf man den Bezug zueinander nicht verlieren, aber für die meisten Mütter steht nach der Entbindung nun einmal das Kind an erster Stelle und da finde ich es auch nur gut und richtig, wenn der Partner mal eine "comfort zone" außerhalb der Beziehung hat.
Weißt du wieviele Frauen rumjammern, dass sich ihr Partner zu wenig für das Baby und den Ablauf interessiert ? Sehr viele - und es kommt bei den meisten genau in dieser Zeit zu wahnsinnigen Spannungen.

Ich bin der Meinung, dass die Freundin des TE ein wenig übertreibt. Gerade im 1. 2. und 3. Lebensjahr machen Babys/Kleinkinder Quantensprünge in der Entwicklung.

Manche suchen förmlich nach einem Problem, wenn keines da ist. Würde der TE regelmäßig nach der Arbeit in die Kneipe gehen, würde er es seiner Freundin auch nicht recht machen.

Das wäre für mich so, wenn meine Freundin zu mir sagen würde: "Du - jetzt kennen wir uns schon so lange, dieses Thema und jenes Thema besprechen wir jetzt nicht mehr ..

Sie verbietet ihm die Freundschaft, zumindest hört es sich für mich so an ;)
 
Dabei
31 Jul 2011
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#7
Also ich kann es schon irgendwie verstehen.Natürlich nicht wenn Sie wirklich nur bestimmen will mit wem oder was er Seine Freizeit verbringen soll/muss.
Aber wenn das Kind erst mal da ist hat man sowieso schon so viel um die Ohren das da Freunde in den hinter Grund rutschen.
Ich denke einfach das Du jetzt schon so auf Sie fixiert bist das Du ja kaum noch was mit Deinen Freunden machst das Sie ein bisschen schiss hat das es noch schlimmer wird wenn das Baby da ist.Vielleicht brauch Sie einfach ein bisschen Luft zum Atmen?
Ich gebe Dir einen guten Rat vergiss Deine Freunde nicht ganz,Sie sind verdammt wichtig und ich spreche aus Erfahrung.Denn wenn Du wirklich nur noch Deine Familie im Kopf hast sind Sie irgend wann mal weg.Und es ist ganz schwer Sie wieder zurück zu gewinnen wenn Du dann nach Jahren wieder ankommst.
 
Dabei
29 Mai 2009
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#8
@Klingel: Danke, ich freue mich riesig. :)

Danke für die eure Antworten. So hätte sich meine Freundin auch mal ausdrücken können. :D
Ja, die Sache mit der Unabhängigkeit kann schon sein. Wenn sie mit ihren Freunden wegging, bin ich halt entweder mitgekommen oder bin zuhause geblieben. Letzteres machte mir nichts aus... wirklich nicht. Anfangs hatte sie ein schlechtes Gewissen, doch inzwischen glaubt sie mir, dass das wirklich okay ist. Klar gab es Momente, in denen ich sie vermisst habe, aber gelitten habe ich eigentlich nicht darunter. Sie wollte halt ab und zu mal andere Gesichter sehen. Mir reicht ihres. Wenn sie aber einen unabhängigen, starken Mann gesucht hat, hätte sie nicht zu mir kommen sollen...
Also, mich stört es nicht, wenn sie sich mit Freundinnen trifft bzw. diese zu uns kommen. Sollen die Mädels doch batschen, ich verzieh' mich dann eben ins Büro.
Vielleicht geht es wirklich darum, dass sie sich von mir "entlasten" will. Dass ich mit kleinen Problemen zu anderen gehen soll... oder eben Entspannung nach dem Stress zuhause habe. Wobei ich ja nicht einmal selbst weiß, ob ich das überhaupt brauchen werde - woher sollte sie es dann wissen?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#9
Sie hat ein schlechtes Gewissen, Dich allein zu lassen, weil sie von sich auf Dir schließt. Und weil sie sich nicht vorstellen könnte, keine beste Freundin zu haben, geht sie davon aus, dass Du es auch nicht könntest. Aber wenn sie Dir mittlerweile glaubt, dann ist doch alles ok.
 
Dabei
29 Mai 2009
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#10
Sie hat ein schlechtes Gewissen, Dich allein zu lassen, weil sie von sich auf Dir schließt. Und weil sie sich nicht vorstellen könnte, keine beste Freundin zu haben, geht sie davon aus, dass Du es auch nicht könntest. Aber wenn sie Dir mittlerweile glaubt, dann ist doch alles ok.
Hm, okay. Schätze, sie glaubt mir doch nicht, sonst hätte sie das nicht angesprochen. Danke.
Irgendwie freunde ich mich auch gerade mit dem Gedanken an, mal wieder was ohne sie zu unternehmen. Dann habe ich wenigstens wieder was zu erzählen. ;)
 
Dabei
15 Mai 2011
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#11
Du kannst nicht mehr machen, als ihr zu versichern, dass es Dir nichts ausmacht. Ob sie Dir dann glaubt oder nicht oder was sie sich ansonsten ausmalt, muss ja nicht Dein Problem sein. Mit der Zeit wird sie begreifen, dass Du dahingehend einfach anders als sie funktionierst. Hauptsache, Du machst nicht ihr Problem zu dem Deinem.
 
Dabei
24 Sep 2011
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#12
Wenn man die Sache mal aus dem Freundschaftsaspekt sieht kann es doch auch sein, dass sie nicht möchte, dass die Liebe in eine freundschaftliche Liebe wechselt? Manche Menschen (und dazu zähle ich dich NovemberRain) haben ein höheres Nähebedürfnis als andere und neigen in der Beziehung mit dem anderen zu verschmelzen. Der andere kann sich dadurch aber eingeengt fühlen, da sie dann nichts mit ihren Freunden macht (oder selten), dir zuliebe. Wie Jesse sagte, sie schließt von sich auf dich. Sie glaubt dir das einfach nicht.

Für viele Frauen ist das unattraktiv. Vielleicht verändern sich ja ihre Gefühle für dich und sie versucht so dem einhalt zu gebieten.

Auf der anderen Seite muß man ganz klar sagen, dass für dich als werdender Vater eine Zeit voller ambivalenzen kommt, denn ihre Hormone spielen jetzt völlig verrückt und es kann sein, dass sie ihre Meinungen von einem Tag auf den anderen ändert. Ich bin selbst Vater mit zwei Kindern und kann sagen, dass die Beziehungszeit in der Schangerschaft die schlimmste war. Aber man kann sowas nicht verallgemeinern.

Jedenfalls wäre es schon gut, wenn du mindestens einen Freund hättest mit dem du ab und zu was unternimmst, auch wenn du das vielleicht nicht zu brauchen scheinst. Gehst du denn unter deinen Freunden "unter"? Sprich, du bist eher der Mitläufertyp? Das könnte dann erklären, weshalb du deine Partnerin als Freundin vorziehst.
Ich finde nicht, dass es was schlimmes ist, doch birgt sowas immer gewisse Gefahren mit sich.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#13
Irgendwie freunde ich mich auch gerade mit dem Gedanken an, mal wieder was ohne sie zu unternehmen. Dann habe ich wenigstens wieder was zu erzählen. ;)
In meinem Alter mag es vll etwas ganz anderes sein, aber ich schreibs trotzdem:
Ich finde den Gedanken sehr gut! Von dem was ich rausgelesen hab, bist du ein anhänglicher Kerl, dem die Personen in seinem kleinen Kreis reichen, und in dem Fall ist das wohl hauptsächlich nur eine Freundin. Wie OldschoolBoy ja schon beschrieben hat, verschmilzt du fast mit deiner Partnerin und hast ein hohes Nähepotenzial.
Das ist ja völlig ok und bei mir ist das ähnlich, ich könnte auch immer nur mit den selben paar Freunden etwas unternehmen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es wirklich schön ist, aus diesem Kreis einmal auszubrechen oder präziser ausgedrückt, den Kreis etwas toleranter i.e. größer zu ziehen. Einen Bühnenwechsel also, ein bisschen Änderung ins Leben bringen. Das muss auch überhaupt nicht lange oder oft sein, eben einfach mal ab und zu. Und das gibt einen neuen Schwung und neue Erfahrungen ins Leben, oder eben einfach der Austausch von Erlebten in einem neuen aber vertrauten Umfeld. Das finde ich ganz wichtig.
Deswegen kann ich deinen Gedanken nur unterstützen und dir raten wieder einmal etwas mit deinen Freunden zu unternehmen. Vll einmal alle 2 Wochen, vll öfter, vll nur Zeitweise. Aber wie meli gesagt hat, halte und pflege doch deine Freundschaften. Gerade auch wenn das Kind kommt und vll in einem familiär größeren Umfeld aufwächst i.e. Patenonkel/tante. Meine Patentante zum Beispiel, eine Freundin meiner Mutter, ist wie eine zweite Mutter für mich und ich bin unglaublich froh, dass ich in dem Umfeld aufgewachsen bin.
Um es nicht nur für das Kind zu tun: Mein Vater ist so wie du. Ich schätze ihm hat die Beziehung gereicht. Jetzt unternehmen meine Eltern fast nur etwas dadurch, dass meine Mutter Kontakt zu Freunden hält. Also lebt er eigentlich nur noch für uns, die Familie (hauptsächlich die Kinder natürlich), und die Arbeit. Das ist keine Variation drin. Selbst die Hobbys leiden darunter. Das finde ich sehr schade, wenn ich mir das so anschau. Ich denke, jeder braucht Ausgleich und muss "mal rauskommen". Außerdem lebt sich die Beziehung leichter durch Unternehmungen auch mit anderen, wenn (wie bei mir der Fall) die Kinder erwachsen werden und aus dem Haus sind.

Aber meine Güte, da hast du ja noch ewig Zeit. Genieß sie. Ich wünsche dir viel Spaß und Glück dafür. Herzlichen Glückwunsch :)
 
Dabei
15 Mai 2011
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#14
Ich verstehe nicht ganz, weswegen man Rain eine Verhaltensart anzueignen versucht, welches er doch offenkundig nicht benötigt. Wenn er Lust auf seine Freunde hat, wird er schon etwas mit Ihnen unternehmen. Aber es macht doch null Sinn, etwas nur mit denen zu unternehmen, weil "man das so macht" oder weil seine Freundin zu engstirnig ist, um zu begreifen, das nicht jeder so tickt wie sie. Wenn er nicht will, will er nicht. Von einem erzwungenen Treffen hat doch niemand etwas.
 
Dabei
16 Jul 2011
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#15
Hier wird tatsächlich geraten die Beziehung zu beenden, nur, weil die Freundin des Threaderstellers ihr Sorgen bezüglich dessen Vereinsamung ausdrückt? Einen Grund dafür kann ich beim besten Willen nicht erkennen, zumal ich nicht denke, dass sie November Rain dadurch einen ihm völlig fremden "Lebensstyl" aufhalsen will, geschweige denn ihm vorschreibt, wie er seine Freizeit zu gestalten habe.
Ich selbst bin in einer Familie aufgewachsen, in der es von Seiten meines Vaters hieß "entweder Familie oder Freunde, beides brauche ich nicht". Jetzt, nachdem die Ehe in Scherben liegt, steht er ohne jegliche soziale Kontakte da, während meine Mutter bei ihren Freunden Unterstützung findet. Ich möchte mit diesem Beispiel keineswegs das Scheitern eurer Beziehung vorhersagen - auf gar keinen Fall!!! - aber zumindest möchte ich aufzeigen, dass eine derartig enge Bindung an den Partner eine Belastung werden kann, die der Beziehung immens schadet.
Wahrscheinlich glaubt sie dir mittlerweile tatsächlich, dass es dir nichts ausmacht zu Hause zu sitzen, während sie sich mit ihren Freundinnen vergnügt - ich persönlich kann dennoch sehr gut nachvollziehen, dass ein Fünkchen Restschuld stets vorhanden ist und ihren Spaß trübt.
Ich denke was du, Novemer Rain, brauchst, ist Wille zur Kompromissbereitschaft, der in jeder erfolgreichen Beziehung vorhanden sein muss. Es ist ein sehr schöner Charakterzug von dir, dich ganz auf deine Familie konzentrieren zu wollen - das wird dir auch niemand nehmen, ich denke auch deine Freundin liebt dich dafür - was ich aus ihren Worten entnehme ist sicher keine Kritik, sondern Sorge! Auch wenn sie unbegründet sein mag: was ist so schlimm daran, einfach einmal etwas mit einem Freund zu unternehmen, du musst ja nicht um die Häuser ziehen, es reicht ein gemeinsamer Fußballabend vor der Glotze, Billard Spielen oder was weiß ich was und sie ist erleichtert.
Und nicht nur deiner Freundin ist damit geholfen - dass deine Freunde von dir noch als "Freund" sprechen, wenn du sie derart vernachlässigst, wundert mich stark.

Liebe Grüße,
LieeLa
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#16
Oh natürlich! Gezwungen wird er ja zu nichts. Vll hab ich es etwas unpräzise formuliert.

Aber ich denke November Rain ist alt genug für sich zu entscheiden und sich durch "weil man das so macht" Dinge nicht beeindrucken zu lassen. Wir repräsentieren hier ja nur unterschiedliche Ratschläge und Meinungen und beim durchlesen kann er es sich überlegen und sagen "hey, stimmt, das wäre mal wieder ne tolle Idee! Darauf hätte ich jetzt Lust". Das long-term Gelaber von mir ist mir nur gerade in Sinn gekommen, als ich so am Schreiben war und würden auf ihn ja noch gar nicht passen. Und wie gesagt, er kann sich da die Meinung und Vorteile anhören und selbst entscheiden, ob das für ihn eine Option ist oder nicht.

Alles was ich meinte ist, - und mit dem Gedanken hat er sich ja gerade angefreundet - das es schön sein kann, seine Alltagsroutine und Hemmungen (?) hinter sich zu lassen und mal wieder etwas (anderes als sonst) zu unternehmen.
 
Dabei
29 Mai 2009
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#17
Danke für eure Antworten, wirklich. Es stimmt, ich bin ein sehr nähebedürftiger Mensch, irgendwie immer so gewesen. Aber wenn man nur eine wichtige Person im Leben hat, ist das vor allem auf Dauer sehr trostlos. Ich kann gar nicht beurteilen, ob ich wirklich zufrieden bin, wie es ist - oder einfach nur faul. :(
Aber ich verstehe langsam, was meine Freundin meint... und was ihr meint. Natürlich ist es meine Sache, was ich in meiner Freizeit mache, aber nicht meine allein, denn meine Freundin betrifft es auch.
Und ich fürchte auch, dass es weniger darum geht, mir etwas vorzuschreiben, als um Sorge... und das gefällt mir auch nicht so wirklich.
Danke nochmal für eure Antworten, ich mach' was draus.
 
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