Freund in Selbstfindungsphase macht mich verrückt.

Dabei
21 Aug 2012
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#1
Hallo zusammen,

als ich meinen heutigen Freund ( 23 ) kennenlernte, war er ein selbstbewusst und zielstrebiger junger Mann, der sein Familienunternehmen mit Freude weiterführen wollte. Er hat sich innerhalb eines Jahres so reingekniet, das er sich mit seinen Kräften völlig übernommen hatte und burnout bekam. Darauf hin hat er sich 4 Wochen frei genommen und ist als Bagpacker durch Thailand. ( Da waren wir noch nicht zusammen )

Als er wiederkam war er komplett verändert. Es gibt andere Dinge im Leben als zu arbeiten, er will nie wieder arbeiten und als Bagpacker durch die Welt reisen, er möchte seine Reiselust stillen. Das Familienunternehmen soll gegen die Wand gefahren werden, da würde man nur arbeiten und nichts verdienen. Er möchte ein Restaurant am Meer ( Da muss man natürlich nichts arbeiten und hat seine Angestellte ! ) :shock:
Das ist seinen Entscheidung und wenn es sein Wunsch ist auch völlig in Ordnung. Nur entscheidet er sich jeden Tag um.

Einmal sagt er, er arbeitet noch 5 Jahre und hat dann genug Geld zurück gelegt um die Welt zu bereisen und seinen Traumstrand zu finden.
Dann sagt er wieder, er möchte bis 28 spätestens eine Familie haben, weil er einen alten Vater hat und das wäre schrecklich.
Dann erzählt er mir wieder das Leben ist zu kurz und er muss hier sofort weg ! Die Welt ist so gross und er brauch kein Geld, wenn man fleissig ist findet man überall arbeit. Danach erzählt er mir, das er bis mindestens 30 Millionär sein möchte !
Versteht ihr was ich meine ! Er macht mich gerade wahnsinnig.

Er ist sehr anstrengend, er möchte wenn er nochmal arbeiten geht einen Job der Ihn jeden Tag freude bereitet. Aber wer von uns kann sich seinen Job, denn schon aussuchen ?? Das schlimme für mich ist, das seine Familie ihm alles bezahlt, er geht jetzt nach Kanada für ein Jahr, work and travel. Bezahlen tut Ihm das seine Tante, Sie hat keine eigenden Kinder und er bekommt alles von Ihr.
Wie soll man lernen im Leben zurecht zukommen, wenn die Familie mal nicht mehr da ist ?

Ihr fragt euch sicherlich warum ich mit Ihm zusammen bin. Es war viel hin und her bei uns, er wollte keine Beziehung sich so hier zu binden. Das habe ich akzeptiert und mich zurück gezogen, doch habe ich ihn immer noch geliebt und ihm ging es genauso, er stand eines Tages vor meiner Haustür und hat um mich gekämpft, wir kamen nicht gegen die Gefühle an und wenn wir zusammen sind, sind wir zwei einfach glücklich. Er will das ich mit ihm gehe, dass wir zusammen die Welt entdecken. Das würde ich tun wenn er nicht so sprunghaft wäre, wie soll ich jemanden vertrauen, der täglich seine Meinung ändert in Bezug auf das Leben.
Er sagt selber ganz offen, das einzige, was er weiss ist, dass ich sein ein und alles bin, er noch nie jemanden so geliebt hat und er eine Zukunft mit mir möchte. Ich habe für mich selber beschlossen, das Jahr auf Ihn zu warten und hoffe natürlich, dass er danach weiss was er in seiner Zukunft machen möchte, denn das ist das schlimmste für mich ihn so verzweifelt zu sehen. Was meint Ihr kann ich ihn sonst noch unterstützen ?? :eusa_think:
 
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Dabei
27 Mrz 2012
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#2
Er hatte sich überarbeitet und dann gemerkt, dass es auch andere Seiten des Lebens gibt. Er ist noch jung und wird von seiner Familie finanziert. Er träumt also noch gerne, denn alles würde ja super leicht fallen. Wahrscheinlich hat er im Moment noch das Gefühl die Welt verbessern zu können oder diese zu Füßen liegend zu haben. Er wird schon noch wieder von der Realität ergriffen werden.

Dass dich ein solches Verhalten nervt oder so beschäftigt ist teilweise nachvollziehbar, aber teilweise auch nicht. Denn du scheinst wie er bereits jetzt die Hochzeit und ein Happy End mit euch zu sehen. Du willst auf ihn warten und eine Zukunft mit ihm haben. Das halte ich selbst für Träumerei.
Die Zukunft ist ungewiss und es wäre doch sinnlos 1 ganzes Jahr ohne richtigen Kontakt auf ihn zu warten. Du bist selber noch jung, genieße das Leben noch so lange du kannst, anstatt auf den Ritter zu warten, der vielleicht nie kommen wird..

=> Ich rate dir also etwas Abstand zu ihm zu nehmen. Konzentriere dich wieder mehr auf dich, anstatt nur ihn zu unterstützen. Lass ihn ziehen, wünsche ihm viel Glück, aber steigere dich nicht in irgendwelche Illusionen rein. Genieß das Leben und such dir andere Kerle. Vielleicht gibt es eine Zukunft mit ihm, vielleicht nicht. Wer weiß das schon.
 
Dabei
21 Aug 2012
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#3
Hey Insomnius,

mich zurück zu ziehen habe ich mir auch bereits überlegt.
Die ersten drei Wochen komme ich mit nach Kanada. Wir haben uns dafür entschieden zusammen zu bleiben, es kam mehr von Ihm aus als von mir.
Ich haben zu ihm gemeint,das wir die Zeit noch geniesen wo wir zusammen sind, wenn er weg ist hat er ganz andere Interessen als die Freundin daheim ;) Darauf hin ist er stinksauer geworden.
Es ist halt unglaublich schwer für mich, abstand zu nehmen oder schluss zu machen, wenn alles sonst einfach super läuft.
 
Dabei
27 Aug 2012
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#4
Alles super läuft? Mädel, in ein paar Wochen hast du eine Beziehung, die dir nichts mehr gibt. Keine Nähe, Zärtlichkeiten, keinen Sex, keine Romantik, keine gemeinsamen Unternehmungen, kein gar nichts außer vllt ein wenig Internettelefonie ab und zu.

Wenn das dein Verständnis von "alles super" ist, solltest du eventuell deine Ansprüche überdenken.

Glaub mir, es wird nicht lange dauern und du bekommst das kotzen. Du hälst dich für eine wage Option warm anstatt dein Leben zu genießen. Dein Freund hats verstanden, er macht was er will und wird auf seine Kosten kommen. Dass du auf der Strecke bleibst, hält ihn nicht auf. Wieso dann dich?
 
Dabei
21 Aug 2012
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#5
Hey,
also so wie es jetzt ist, läuft es sehr gut zwischen uns. Das stimmt, er macht seinen Trip und den gönne ich ihm auch.
Das dieses Jahr schwer sein wird, weiss ich ob ich es aushalte ohne Nähe zu sein weiss ich noch nicht aber wir probieren es einfach. Ich bin doch keine graue Maus, die daheim hockt und ihm hinterher weint.
Es besteht für Ihn immer die Gefahr, das ich jemand Neues kennenlerne
Ich habe hier mein eigenes Leben und meinen Freundeskreis im gegensatz zu ihm fühle ich mich hier sehr wohl und habe kein Fernweh.
Er hat dieses eine Jahr, wenn er weiterzieht ist es vorbei.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#6
Ich bin doch keine graue Maus, die daheim hockt und ihm hinterher weint. (..) Er hat dieses eine Jahr, wenn er weiterzieht ist es vorbei.
Genau so kommst du aber hier rüber. Während er seine Wünsche erfüllt, sitzt du Zuhause und wartest geduldig auf ihn. Denn er wurde ja wütend, wenn du etwas darauf hinweist.
Das kann ich nur als passiv und unsinnig beschreiben. Du trägst deine rosarote Brille und willst deswegen nicht loslassen. Aber genau das ist es, was du tun solltest.

Behalte ihn in guter Erinnerung und mit offener Option auf eine Zukunft, wenn er zurückkommt und ihr es noch einmal probieren wollt. Aber lass ihn jetzt los. Nur das würde wahre Freiheit ohne jegliche Einschränkungen bedeuten.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#8
Ich soll also schluss machen obwohl wir beide das nicht wollen ????
Genau. Du musst dir dafür Folgendes klar machen:

– ihr hattet eine schöne Zeit
– du würdest sie (deswegen) gerne (irgendwann) weiter führen
– du behältst die Zeit in guter Erinnerung
– du lässt ihn los und machst Platz für Neues (bis ihr irgendwann wieder eine schöne Zeit haben könnt)

Was er will ist dabei nicht wichtig, es geht ja schließlich um dich. Und du würdest gerne eine Beziehung mit den derzeitigen Konditionen weiterführen. Diese sind aber nicht gegeben, weil er weg ist. Ergo lässt du ihn los mit der Option auf eine potenzielle Wiedervereinigung.

=> Damit würdest du Reife und die Fähigkeit beweisen, von Dingen abzulassen, solange sie (im Moment) nicht gegeben sind. Schließlich weißt du ja auch nicht, was in der Zukunft passiert. Vielleicht kommt er nicht wieder zurück, vielleicht hängt er gleich den nächsten Job an, findet dort eine Arbeit oder kommt wieder verändert zurück, wie schon beim ersten Mal. Vielleicht willst aber auch du mal reißen, wechselst den Studiengang in eine andere Stadt oder lernst einen neuen klasse Kerl kennen. Wer weiß das schon?

Am Wichtigsten: Du lebst frei und ohne Einschränkungen.
 
Dabei
21 Aug 2012
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#9
Ja ich glaube du hast Recht.
Ich weiss nur noch nicht wann und wie ich es Ihm sagen soll.
Schliesslich wollen wir für drei Wochen zusammen nach Kanada, wahrscheinlich am Ende der dritten Woche.
Wenn ich es schaffe, er macht es mir doch sehr schwer und wenn ich ehrlich bin hatte ich gehofft, dass man sich so einigen könnte aber unsere Gefühle zueinander sind sehr stark. Ich hoffe ich habe die Stärke für uns beide diesen Schritt zu gehen. Sonst mache ich mich nur selber fertig :(
 
Dabei
21 Aug 2012
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#10
Er wird mir natürlich vorhalten, dass ich ihn nicht genügen liebe, sonst würden wir das eine Jahr schaffen.
Wenn ich dann meine, du möchtest doch noch länger unterwegs sein, wehrt er wieder ab.
Genauso meinte er, wir können es doch probieren und dann immer noch aufgeben, ausserdem wenn es für mich zu schwer wird kommt er zurück.
ach fuck
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#11
Ich hoffe ich habe die Stärke für uns beide diesen Schritt zu gehen.
Das hast du schön gesagt. Mit diesem Schritt machst du euch beiden einen Gefallen und entwickelst dich weiter.

Er wird mir natürlich vorhalten
Es geht nicht darum, wer Recht hat oder was alles möglich wäre. Lass dich gar nicht erst auf eine solche Diskussion ein — die ist sinnlos und zehrt an den Kräften bzw macht es noch schwerer, wie du selbst sagst. Du musst also konsequent und souverän auftreten.

Es ist deine Entscheidung, er hat da also nicht viel mitzureden. Die Erpessungsschiene via "fehlender Liebe" ist doch Kindergarten. Solche Totschlagargumente kannst du drehen wie du willst — würde er dich genug lieben, würde er gar nicht erst gehen... — und stehen deswegen nicht zur Debatte.
Dass er es mittendrin abbricht oder du den Wunsch äußerst er solle zurückkommen sind ganz simpel betrachtet total unrealistisch.

=> Ergo siehst du hoffentlich, dass es hier nicht darum geht das beste Argument zu finden und eine Debatte zu gewinnen, Recht zu haben. Es geht hier darum das Sinnvollste für beide zu tun. Das hat nichts damit zu tun, wie sehr/wenig du ihn liebst, sondern darum, dass du dir selbst auch wichtig sein solltest und deswegen uneingeschränkt und frei dein Leben weiterlebst..
 
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