Er strengt sich nicht mehr an

Dabei
21 Okt 2016
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#1
Hi,

ich (21) bin mit meinem Freund (26) seit fast 3 Jahren zusammen und merke, dass es seit einiger Zeit gar nicht mehr funktioniert.

Wir wohnen seit Oktober 2014 zusammen und wenn ich nach Hause komme, ist er mittlerweile nur noch motzig, er macht nichts im Haushalt und man muss ihn regerecht anbetteln irgendwas zu machen.
Ich frage ihn ganz normal was, sage irgendwas, dass ihm nicht passt und er rastet gleich aus und macht so, als ob er so viel machen muss...das geht seit Monaten so, ich habe ihn auch darauf angesprochen und er meint dann immer "Und was soll ich jetzt dazu sagen?", NACHDEM ich ihn darauf angesprochen habe, dass er antworten oder auch mal was sagen soll.
Vor ein paar Tagen wollte er mich von der Arbeit abholen und ich musste ihm schreiben, dass er kommen soll, obwohl ich ihm am Morgen gesagt hatte, wann ich Feierabend habe. Das war peinlich, denn ich hatte meiner Kollegin angeboten, sie mitzunehmen.
Als er da war sagte ich, dass wir sie in die Stadt mitnehmen, weil sie sonst so lange auf den Bus warten muss.
Er motzt gleich wieder wegen so einer Belanglosigkeit und meine Kollegin sprach mich später sogar darauf an, weil sie merkte, wie sehr mich das belastet.
Ich will mich hier nicht als das Opfer darstellen, denn ich motze auch zurück, wenn er anfängt, weil ich mich mittlerweile nicht mehr zurück halten kann.

Demletzt habe ich ihm gesagt, dass ich merke, dass er mich für selbstverständlich nimmt und dass er sich nicht anstrengt für mich. Ich habe ihm erklärt, dass ich nicht selbstverständlich bin.
Darauf sagte er, dass er eine Beziehung haben will, die sicher ist, und er möchte sich nicht immer anstrengen müssen...

Er will nach Streitereien immer so tun, als ob nichts wäre und wundert sich, dass ich nicht über seine Witze lache. Er wundert sich auch, dass ich kein Sex mehr haben will.

Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe, dass mir jemand helfen kann, weil ich nicht mehr glücklich bin und es so nicht weiter geht. Ich habe Alpträume und schlafe schlecht und kann nicht mehr richtig lachen. Bitte versucht mir wenigstens Tipp zu geben.
Ich kann nicht mehr.

Liebe Grüße, Nichts.
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
Nichts - was für ein Nick! Du bist nicht Nichts - du bist etwas Besonderes!

Wenn du unglücklich bist und merkst, da wird sich nichts ändern, habe den Mut, dich zu trennen.

Ja, eine gemeinsame Wohnung macht es schwerer und auch die Jahre - das ist kein leichter Entschluss.

Aber ich hatte vor vielen Jahren auch eine mich sehr unglücklichmachende Beziehung, habe immer gehofft, dass es besser wird - und schließlich hat sie mich krank gemacht.

Erst als ich mich losgelöst habe und mich getrennt habe, bin ich wieder glücklich und gesund geworden.

Eine Beziehung soll bereichern - nicht belasten.
 
Dabei
21 Okt 2016
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#3
Ich weiß nicht...es fällt mir so unheimlich schwer, weil ich weiß wie er sein kann. Ich denke mir immer das kann es doch nicht gewesen sein nach 3 Jahren...
Und falls ich mich trenne, dann weiß ich gar nicht wie ich das anstellen soll, weil ich noch nie in der Situation war mit jemandem zusammen zu leben...ich habe Angst vor einer Trennung, um ehrlich zu sein. :(
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Wer hat das nicht? Meinst du, anderen fällt das leicht?

Trennungen sind nicht schön.

Du kannst natürlich auch so weitermachen.
 
Dabei
23 Jun 2016
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#5
Es gibt immer ein erstes Mal, auch für eine Trennung.

Du scheinst nun innerhalb der Beziehung alles versucht zu haben. Er verwechselt offenbar "sich anstrengen müssen" mit allgemeiner Faulheit.

Aber was willst Du tun? Weiter unglücklich sein? Denn das bist Du momentan.

Kündige ihm die Trennung an, wenn sich nichts ändert. Aber: zieh sie dann auch durch, wenn es weiterhin nicht funktioniert. Das ist Dein letzter "Trumpf", den Du nur einmal spielen solltest.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#6
Eigentlich "strengt" man sich gerne für einen Menschen an, den man liebt. Wenn man liebt, ist es auch keine Anstrengung.
 
Dabei
17 Jan 2016
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626
#7
Ich finde hier wird schon wieder viel zu schnell von Trennung gesprochen. Die wichtigste Frage für mich ist: Liebst du ihn? Und wenn du dir nicht sicher bist, ist es auf jeden Fall ein: Vielleicht.

In Beziehungen ist nie nur einer Schuld, wenn etwas schief läuft. Beide Partner beeinflussen sich immer gegenseitig. Männer fangen häufig an sich so zu benehmen, wenn sie von der Frau zu stark bemuttert werden. Kann es auch bei euch so sein? Oder bist du vielleicht eine Frau bei der der Mann nie etwas "richtig" machen kann? Vielleicht kennst du das von anderen Frauen: Wenn er ein Bild aufhängt, hängt es zu tief; wäscht er die Wäsche, dann natürlich im falschen Waschgang; und trocknet er das Geschirr ab, dann nicht streifenfrei... In dieser Hose siehst du wie ein Trottel aus, zieh die andere an; warum gehst du mit dem XY weg, er ist ein Idiot; warum hast du schon wieder so viel getrunken, es ist nicht gut für dich... Am Anfang gibt man sich noch Mühe, irgendwann ist man an einem Punkt angelangt, da sagt man sich nur: Mach halt selbst...

Ich schreibe das nicht um dich zu kritisieren, es ist einfach eine Frage ob es bei euch vielleicht so ist. Denn wenn du deine Freunde tatsächlich so bemutterst kannst du den zwar rausschmeißen und dir einen Neuen holen - dann ist der in 3 Jahren aber genauso...
 
Dabei
21 Okt 2016
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#8
Ich war eine Weile nicht mehr online, weil ich viel um die Ohren hatte...

Also:

Ich bemuttere meinen Freund nicht, ich erwarte nur, dass er auch etwas im Haushalt macht, wie jeder andere normale Mensch auch. Ich selbst bin kein totaler Ordnungsfreak, sondern eher chaotisch, aber eine Gewisse Grundordnung wäre schön, was ich aber alleine nicht schaffe. Er verschiebt immer alles auf morgen.
Diese Woche hab ich ihm nur eine Aufgabe gegeben am Montag: Wäsche aufhängen. Sie hängt bis heute nicht und ich hab ihn gestern wieder darauf angesprochen.
Das wird wieder darauf hinauslaufen, dass ich heute nach Hause komme und es selbst mache, weil ich etwas zum Anziehen brauche.
Jetzt ist er auch wieder in seiner Probezeit fristlos gekündigt worden und es wäre ihm kein Grund gesagt worden. Durch den Vater einer Freundin von mir, bekommt er jetzt ein Praktikum, wenn er sich gut anstellt, dann eine Ausbildung. Ich bin tottraurig, wenn ich daran denke, Schluss zu machen...
Ich weiß selbst, dass das nicht so weitergeht, aber mir fehlt die Kraft für eine Trennung.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

LG Nichts.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#9
Du willst, dass er sich im Haushalt beteiligt !? ... Dann zwinge ihn dazu.
Wasche die Wäsche, aber nur deine.
Bügel die Wäsche, aber nur deine.
Koche essen, aber nur für dich.
etc...pp...
 
Dabei
5 Okt 2016
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#10
Ich bin da anderer Meinung.
Die Aktion, die du beschreibst, Izzy, mag sich ja vielleicht gut anhören, aber es entfernt die beiden doch nur voneinander.

Ich denke, dass es mehr Sinn macht, ihm klar zu sagen, wie DU dir eine Beziehung und das Zusammenleben vorstellst! DU musst ihm klar machen, dass IMMER beide an einer Beziehung arbeiten müssen und man im Zusammenleben nicht den Partner hängen lassen kann! Das ist albernes Machogehabe und du bist nicht seine Bedienstete, die den Herrn wie einen Pascha versorgen muss. Die Konsequenz wäre für dich, dass du dich trennst.
So hat er die Chance sich mal am Riemen zu reißen oder es zu lassen und dann hast nicht DU die Trennung verursacht, sondern ER! Auf kurz oder lang kommt es zur Trennung, wenn sich nichts ändert. Deshalb finde ich, dass man schon auch darüber nachdenken sollte, was wäre wenn.... Nur, wenn man damit agiert und droht, dann muss man auch bereit sein es durchzuziehen!

Ich finde so hast du dann einen goldenen Mittelweg. Du hast alles versucht und ihm noch die Möglichkeit gegeben sich selbst weiterzuentwickeln und auch eure Beziehung, indem du im deinen Standpunkt klar gemacht hast, Kompromisse angeboten und auch die Konsequenzen aufgezeigt hast. Mehr kannst du dann nicht machen und da ist nun einmal er am Drücker. Selbst wenn du noch Monate ausharrst mit der Angst vor einer Trennung, irgendwann kannst du nicht mehr, wirst krank, wenn es dumm läuft und dann ist es noch beschissener. Es gibt Freunde, Eltern, die dir Beistehen werden, sollte es wirklich zur Trennung kommen. Ich habe auch schon so einige aussichtslose Trennungen mit Neustart hinter mir, dachte jedes mal, dass es aussichtslos wäre und jedes mal "ging ein Licht auf".

Lasse dich nicht veräppeln indem er dir dann Honig um den Mund schmiert und 2 Wochen später ist wieder der selbe Mist. Beziehung ist Arbeit und zwar harte. Wenn er das nicht leisten will --> Tschüss

Mein Rat ;-)
 
Dabei
21 Okt 2016
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#11
Wie trennt man sich denn von jemandem? Ich hab das bei einer Langzeitbeziehung noch nie gemacht und es wird schwierig werden, weil wir zusammen wohnen.
Wie spricht man sowas an? Soll ich ihm das zuerst vorher ankündigen, nach dem Motto 'wenn sich das nicht ändert'? Oder soll ich gleich Schluss machen? Ich hab das Gespräch über Änderung nämlich schon ein paar Mal mit ihm gehabt. Nach 1-2 Wochen war alles wieder beim alten. Die Freundin von mir, die meinen Freund schon viel länger kennt als mich, hat gesagt, dass ich mich trennen soll, wenn das so weitergeht. Sie hat gesagt, dass sie mich inzwischen besser leiden kann und dass er mir gegenüber voll arschig ist.
Ich bin in letzter Zeit nur traurig und verzweifelt und weiß nicht was ich wie oder überhaupt tun soll.
In meinem Kopf ist alles durcheinander. Tut mir leid, falls ich verwirrt rüberkomme.

LG~
 
Dabei
30 Nov 2014
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1.537
#12
Wie trennt man sich denn von jemandem?
Indem man dem anderen sagt, dass man die Beziehung beenden will. Was für eine Frage...

Wie wäre es mit dem Klassiker: "Wir müssen reden."

Du bist traurig wenn du an die Trennung denkst. Du bist aber eh schon traurig und verzweifelt. Das ist ein klassischer Fall von "lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Seine geistige Reife scheint dem eines 15jährigen zu entsprechen da er mit dir nicht über eure Probleme reden kann oder will. Niemand der bei Verstand ist tut sich so etwas länger an als nötig.
 
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