Eine kleine Vampirgeschichte

Dabei
17 Mai 2009
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#1
Es war der schrecklichste Tag meines Lebens, ich wollte nur noch sterben.
Mein Freund mit dem ich seit 6 Monaten zusammen war hat Schluss gemacht. Er war so feige und hat es per SMS gemacht. Ich wollte einfach nur sterben. Meine beste Freundin hat mich zu einem DVD Abend eingeladen um mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich war der Meinung, dass das nicht helfen wird, aber sie war total davon überzeugt. Also ging ich zu ihr. Wie ich gesagt habe, es half nichts. Nach dem wir 3 DVDs geschaut hatten wollte ich mich auf den Heimweg machen. Da meinte sie, dass wir noch einen kleinen Spaziergang machen könnten und ich dann bei ihr schlafen könnte. Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich nach Hause, aber sie konnte mich am Ende doch überreden. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Dieser Spaziergang würde mein ganzes Leben verändern.
Wir zogen unsere Jacken an und machten uns auf den Weg. Da sie am Waldrand wohnt gingen wir in den Wald. Wir gingen schweigend neben einander her. Plötzlich sah ich etwas helles. Ich blieb stehen um noch einmal dort hin zu schauen, aber da war nichts. Sie fragte mich, was los sei, doch ich konnte mir nicht erklären, was das gewesen sein könnte. Also sagte ich nichts und wir gingen schweigend weiter.
Einige Zeit später meinte sie, dass wir lieber umdrehen sollten. Als wir wieder bei ihr zu Hause waren legten wir uns gleich schlafen. Als ich merkte, dass sie schläft schlich ich mich heimlich nach draußen. Dieses etwas im Wald lies mir keine Ruhe. Als ich an der Stelle war, wo ich es gesehen habe, setzte ich mich auf einen Baumstamm und wartete. Mir war nicht bewusst auf WAS ich wartete, aber ich tat es trotzdem. Nach einer halben Ewigkeit spürte ich einen Luftzug. Ich drehte mich um, doch da war nichts. Also drehte ich mich wieder normal hin. Da sah ich ihn. Weiß wie Schnee und einfach perfekt. Er schaute mich verwundert an und ich ihn ebenso. Er war dieses ETWAS von vorhin. Als ich mich gefasst hatte fragte ich ihn: „Hey, wer bist du?“ Er war total erschrocken und meinte: „Du solltest nicht hier sein, es ist viel zu gefährlich, sie sind auf der Jagd! Verschwinde hier, wenn dir dein Leben etwas wert ist.“ Als ich nicht reagierte setzte er: „BITTE!“ dazu. Auch das half nichts, ich sagte: „Also gut, aber nur wenn du mir einige Sachen erklärst.“ Er meinte: „Heute nicht, Morgen, um 22 Uhr, gleiche Stelle, aber versprich mir, dass du jetzt gehst!“ Ich gab mich geschlagen und verabschiedete mich von ihm. Kurz bevor ich den Wald verlassen hatte spürte ich wieder diesen Luftzug, ich dachte, dass er es sich anders überlegt hatte und drehte mich mit einem Lächeln zu ihm um. Aber er war es nicht. Es war eine Junge Frau, sie hatte Schwarze Augen und die gleiche weiße Haut. Sie kam immer näher auf mich zu. Sie packte mich an meinen Schultern. Da kam er und fuhr sie an, sie war so erschrocken, dass sie von mir ab ließ. Sie fauchte ihn an: „Was fällt dir ein?“ Er fauchte zurück: „Sie gehört MIR, hast du verstanden ?“ Sie knurrte und verschwand im Wald. Er drehte sich zu mir um und sah mich entschuldigend an. Er fragte mich: „Hast du Lust einen Spaziergang zu machen? Ich muss dich vor meiner kranken Schwester beschützen, sonst lebst du nicht mehr lang.“ Er lachte. Ich nickte. Wir gingen schweigend nebeneinander her. Ich wollte ihn nicht überrumpeln, aber ich hatte so viele Fragen, also fing ich einfach an: „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie du heißt.“ Das klang eher vorwurfsvoll statt einer Aussage. Er lächelte wieder und mir wurde ganz warm. „ Verzeih mir, ich heiße Tom. Und wie heißt du?“ „Pia“. Wir liefen weiter und ich konnte alle meine Fragen stellen. Er hieß Tom, war 17 und das vorhin war seine Schwester. Ich versuchte einen neuen Versuch: „Warum seit ihr so blass, seit ihr Vampire?“ Das war eigentlich als Spaß gemeint, aber seine Reaktion verriet mir, dass ich damit genau ins Schwarze getroffen habe. Er schwieg und schaute mich entsetzt an. „Wie... Wie kommst du darauf? Woher weißt du das?“ „Stimmt das etwa???“ „Ja... aber...“ „Ich dachte, dass es so etwas nicht gibt“ „Tja, jetzt weißt du es, aber jetzt muss ich dich leider beißen.“ Ich schaute ihn an und meinte: „Davor würde ich noch gerne etwas machen.“ „ok“ ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und küsste ihn. Er war total erschrocken, erwiderte ihn aber. Als wir fertig waren wurde mir bewusst, dass er der richtige ist. Er schaute mich an und küsste mich noch ein mal. Er wanderte mit seinem Mund zu meinem Hals und biss zu. Nun war mein Leben beendet, aber ich spürte, dass es weiter gehen wird. Mit ihm.
 
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Dabei
28 Dez 2008
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61
#2
Wie schön. <3 Erinnert mich n bisschen an mein Ex Freund. Er war fast genauso wie dieser Tom, & wohnte auch im Wald. und da ich auch an Vampire glaube, naja *g* Echt tolle Geschichte :)
 
Dabei
25 Jun 2009
Beiträge
131
#4
Nette Geschichte, Pia ist jetzt wohl "unsterblich" verliebt. Wie gefällt Dir mein "Vampirgedicht"?
Ist doch auch mal ne schöne Lösung für so eine Waldbegegnung, oder? :)
 
Dabei
30 Jun 2009
Beiträge
43
#5
Ganz genau konnte sie es sehen. Auch wenn das wenige Mondlicht nur fahl, die Umgebung erhellte, die kleinen Schatten und das verwischende Dunkel machten ihr nichts aus. Sie war es gewohnt. Genauso wie er.
So schön stand er da. Sein schwarzes Haar leicht gewellt in den Nacken fallend, eine Strähne zu seinem Kinn hervorhängend, weich und angespannt sein Mund, der sich immer weiter in den Hals des Mädchens grub. Sie hatte noch ein wenig Angst gehabt, das war ganz klar. Im ersten Moment hingerissen, aber beim ersten Stich, die uralte Furcht der Anderen.,Nein, Nein, ich will leben! Weg, weg!`. Doch es war nur ein Flackern gewesen, ein kleines unbewußtes Aufbäumen, sogleich hingerissen von seliger Verzückung.
Sie sah es auch immer bei den Männern, wenn sie sich einen ausgesucht hatte. Um sie herum die tanzenden Menschen, die dröhnende Musik, ab und zu von vorbeihuschenden Gesprächsfetzen durchzogen, saß sie oft da und schaute.
Ruhig, präsent, wurde nur noch sie, für irgendeinen vorhanden. Die meisten waren dann kurz irritiert, als ahnten sie etwas, das sie nicht kannten. Es gab natürlich auch die Idioten, die merkten gar nichts und waren nur geil. Sie hatte sehr schnell gelernt diese auszusondern.
Nur einmal nahm sie einen auf der Toilette. Sie wollte es, nicht nur Blut.
Doch er schmeckte zu sehr nach Schweiß und sein Widerstand war so lahm wie sein verbrauchtes Glied gewesen.
Nein, sie wollte das Vertrauen, die Hingabe, die verzögerte Vorfreude! Wenn er sich bemüht, sich verloren hatte. Es dauerte immer länger und sie wartete. Und nie, NIE, würde sie ihrem Liebsten VORHER sagen was sie ist!

Wie engumschlungen die beiden noch dastanden! Soll der ganze Wald nur auf sie achten?
Das Laub der Bäume raschelte im leichten Wind, ihr Rock schmiegte vor und zurück über ihre Schenkel, seine Strähne flatterte.

Dieser junge, schmächtige Kerl, sie nannte ihn Patroklos, hielt sich auch immer für die zweite Reihe und wartete auf seinen Achill, das war ein Fehler. Er hatte so eine Angst gehabt, als sie beim ersten Mal nicht fest genug biß. Mit angezogen Beinen in der Ecke neben dem Bett kauernd und hilflos mit den Armen wedelnd, wollte er sich nicht fügen! Was ein Gedicht hätte sein sollen, wurde zur Arbeit! Na, auch die muß erledigt werden.

So etwas hat ER bestimmt noch nicht getan. Nein, dafür ist sich der werte Herr zu fein. Steht lieber da und verspricht was er eh nicht halten kann.
Plötzlich stockte sie. War da nicht...? Ja, ganz deutlich schien es nun...
Ein Ast knickte, als sie den ersten Schritt tat.
 
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