Alle Menschen (einschließlich ich
) leben doch nach dem Grundsatz: "Es gibt meine Meinung, und die falsche Meinung".
Es ist ja so, dass wenn das Menschenbaby geboren ist, es sich als ganze Welt wahrnimmt und da sich ja auch alle um das Baby bemühen (und es das ja auch braucht,) es meint, die Welt würde sich nur um einen selbst drehen und man bekommt seine Bedürfnisse erfüllt, wann immer man das will. Mit der Zeit lernt man im Normalfall, dass es nicht so ist. Und umsonst wird ja auch nicht sowas wie Toleranz gepredigt und vermittelt. Letztlich ist es aber meistens auch dennoch so, dass selbst wenn Menschen tolerant sind, sie es oft nicht dem zu liebe sind, dem sie tolerant ggü. sind, sondern eher auch aus egoistischen Motiven, nämlich bspw. dem, keine Lust zu haben, sich da mit dem anderen auseinander zu setzen. Oft gehts dann danach, in wie weit man selbst davon betroffen ist. Beispiel: vor ein paar Jahren gabs die Diskussion, ob man gestatten solle, das Homosexuelle heiraten dürfen oder nicht. Betrifft mich nicht. Wenn sie wollen, dann sollen sie doch. Kein Problem für mich. Wenn jetzt aber irgendwer auf die Idee käme, das gesetzlich ausschließlich Frauen Frauen heiraten dürfen und Männer nur noch Männer - würd ich dagegen auf die Barrikaden gehen. Und wenn das Gesetz trotzdem käme, eben entweder nie heiraten oder auswandern. Eben yep, auch wieder weil ich an mich denke und aus egoistischen Motiven. Klar. Und so ist es meistens immer und bei im Grunde jedem.
NUR ENTSCHULDIGUNG, mein Egoismus würde nie so weit gehen, dass ich ein Verlangen hätte, von mir aus jemanden zu erschießen oder ne Bombe auf den Kopf zu werfen oder sonst irgendwie gewalttätig zu werden. Ich will ja nicht sagen, dass es nicht ebenso ein egoistisches Motiv wäre, wenn ich es doch täte, eben um selbst zu überleben, aber abgesehen davon fällt mir eben kein Grund ein, warum ich sowas tun sollte. Ich verspüre keinen Drang, Gewalt wirklich anwenden oder gar jemanden wirklich töten zu wollen, weil der womöglich mehr hat als ich oder weil es Spaß macht oder weil ... was weiß ich, welche Motive es sonst noch so dafür gibt. Und zwar weder im RL noch in irgendwelchen Spielen. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass es so ist. Und weil ich eben diesen Drang nicht verspüre, fällt es mir so schwer, nachzuvollziehen, das andere den haben. Ich kann das schwer bis gar nicht akzeptieren. Also im echten Leben kann ich Krieg absolut nicht akzeptieren. Die Liedzeile "Wozu sind Soldaten da?" - fällt mir dazu ein. Eine Frage, auf die ich keine Antwort gefunden habe. Zur Verteidigung heißt es. Ja gut, aber wenn die anderen auch keine Soldaten hätten, bräuchten wir ja auch keine zur Verteidigung. Wozu also sind Soldaten da?
Ein Mensch mit Herz und Mitgefühl sollte meiner Meinung nach an Frieden interessiert sein - und ihm sollte mit nur etwas Verstand auch klar sein, das Krieg nicht das Mittel der Wahl sein kann, um Frieden zu schaffen. Ist der Homo sapiens also seit seiner Existenz ohne Herz, Mitgefühl und Verstand - und womöglich doch ein Tier?
Ich mal wieder mit meinen weit fließenden Gedanken.
Aber Ausgangspunkt der Diskussion war ja Polizeigewalt. Auch da kann man eben fragen: wozu gibt es Polizisten? Um die Bürger zu schützen. Wieso muss man die Bürger schützen? Ach ja, weil sie ja im Grunde eben auch wie die Tiere sind und sich gegenseitig nicht den Dreck unter den Fingernägeln gönnen. Oder warum gleich noch mal? Oder ist die Polizei doch nicht zum Schutze der Bürger da?
Warum gibt es immernoch Diebe und Gewalttäter? Die gibt es, seit es Menschen gibt. Sind wir am Ende doch nicht so zivilisiert, wie wir immer meinen, es zu sein? Doch nur wie Tiere? Wieso kommen wir eigentlich immer wieder mal auf solche Diskussionen in einem Liebeskummerforum? In einem Forum, wo wenn man die Geschichten hier so liest, man auch den Eindruck gewinnen kann, es wird gerammelt wie bei den Karnickeln. Es ist wohl doch nicht so viel mit der Überlegenheit des Menschen. Und wenn man sich mal überlegt, wie der Mensch die Erde und die Umwelt kaputt macht, muss man erst recht seine Überlegenheit in Frage stellen. Super. Die Krone der Schöpfung ist so krönend, dass sie sich selbst abschafft. In Kriegen und durch Umweltzerstörung. Na Herzlichen Glückwunsch. Aber ich will mal nicht so negativ sein. Denn vielleicht schafft es ja die Krone der Schöpfung noch, das scheinbar Unvermeidliche doch noch abzuwenden. Vielleicht werden die Menschen ja doch noch alle rechtzeitig genug friedliebend und umweltfreundilch. Wow, und so schnell werd ich zum Alpha-Tierchen.
Denn es sollten sich mal mehr Menschen wie ich vermehren - also die mit Anti-Kriegs-Gen. Sonst klappt es womöglich nicht mehr lange mit dem Dasein und der Überlegenheit des Menschens. Soviel mal rumspekuliert und ein bisschen Spaß muss sein - bei allem Ernst der Lage.
Genau deswegen, halte ich persönlich Diskussionen über Religionen oder Politik für verschwendete Zeit, ich gebe zu, ich beteilige mich trotzdem dran
.
Ja, ich auch. Und mich nervt es auch öfter mal, dass diese Diskussionen (vor allem bei denen im Fernsehen) nichts bringen. Aber stell Dir mal vor, man würde es lassen und niemand mehr würde sowas diskutieren. Dann wäre noch mehr verloren als ohnehin schon. Kommunikation ist nunmal der Weg, der Bewegung in irgendwas und Veränderung bringen kann. Und sollte Mittel der Wahl sein, nicht Krieg und Gewalt. Welchen Sinn macht es, dass Soldaten in den Krieg ziehen mit dem Auftrag, Menschen zu töten/Bomben zu schmeißen - und sie machen das, weil man ihnen das gesagt hat, sie den Befehl haben und Befehlsverweigerung steht dann wohl auch noch unter Strafe? Welchen Sinn macht es, Polizisten, die zum Schutz der Bürger angeblich da sind, losgeschickt werden, um Demonstrationen zu zerschlagen, notfalls eben mit Gewalt? Wie krank ist diese Welt eigentich? Woran krankt diese Welt eigentlich? In den meisten Fällen kommt am Ende immer irgendwie Macht und Geld zum Vorschein als Motiv hinter den verschiedensten Taten. Sehr frustrierend. Ist am Ende das, was den Menschen vom Tier unterscheidet allein der Umstand, dass er Geld hat?
Und alleine, wenn du die geschichte betrachtest, die Nazis haben ja der Jugend damals eingetrichtert, es gab immer shcon nur Krieg ..... also, wenn du dir das mal von der Steinzeit anguckst, gab es immer wieder Krieg
"Weil es immer schon so war" ist das schlechteste Argument, etwas beizubehalten oder für immer so zu belassen. Auch, etwas einfach so hinzunehmen und zu akzeptieren. Und doch gebrauche selbst ich manchmal genau dieses Argument - und drücke mich vor Veränderung. Warum? Für mich als einzelnen Menschen kann ich das beantworten: Veränderung bringt Unsicherheit - und vor der scheut man sich gelegentlich, vor allem dann, wenn man nicht genug Sicherheit und Selbstvertrauen hat. Ist es das? Lässt sich das auf die großen Probleme übertragen? Haben wir immernoch Krieg und Machtgerangel auf der Welt, weil wir Angst vor der Veränderung haben und uns nicht trauen, in einer friedlicheren und umweltfreundlicheren Art und Weise zu leben?
Wenn es das wäüre... dann erinner ich mich jetzt wieder an ein Kleinkind, das seine neuen Spielsachen, die es gerade zum Geburtstag gekriegt hat, nicht mit anderen Kindern auf dem Geburtstag teilen mag. Die psychologische Erklärung ist, das Kind habe die neuen Spielsachen noch nicht lange genug besessen. Wenn es ne Weile mit ihnen gespielt hat, wird das Kind sie auch freiwillig und gerne mit anderen Kindern teilen, ihnen was geben. Haben die Menschen nun also noch nicht lange genug Macht und Geld besessen, so dass sie nur schwer teilen können? Noch nicht lange genug mit Waffen gespielt? Was ist los? Wo sind wir entwicklungsgeschichtlich gerade? Und wo geht die Reise hin?
Fragen über Fragen.