Soooo, jetzt aber...
Hi Black!
Es ging mir eigentlich eher um das prinzipielle, nicht darum, warum es letzendlich doch anders ist
Ich denke, dass wir uns soweit in der Tat einig sind. Prizipiell bedeutet Emanzipation ja nichts weiter, als dass gleiche Pflichten aber auch Möglichkeiten/Rechte geschaffen werden, die genutzt werden können aber nicht müssen, bzw. das Pflichten wenn sie denn eingeführt werden, dann auch für alle gelten.
Jetzt sagst Du, wenn ich Dich korrekt interpretiere, dass es aber aufgrund der verschiedenen Voraussetzungen von Mann und Frau gar keine vollkommene Gleichheit der Pflichten und Möglichkeiten/Rechte geben kann. Dies begründest Du unter anderem damit, dass Du einige Argumente anführst, wie zum Beispiel das, dass Frauen im Vorstand/in leitender Position, einer Firma nicht gut tun würden, was Du damit begründest, dahingehend eigene Erfahrungen und Beobachtungen heran zu ziehen.
Das ist prinzipiell nicht verkehrt, Black. Ich tue das ebenfalls. Allerdings versuche ich mich dabei auf einen kleineren Rahmen zu beschränken. In generellen Fragestellungen ziehe ich gerne auch mal offizielle Statistiken und Untersuchungen heran und möchte Dir jetzt eine davon ans Herz legen, die sich explizit auf die Fähigkeiten von Frauen in Vorständen bezieht.
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Women Matter
Ich denke, dazu muss ich dann auch nicht mehr groß etwas sagen. ;-)
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Das nächste Argument Deinerseits war inhaltlich in etwa so zu verstehen, dass Frauen aufgrund ihrer körperlichen (biologischen) Voraussetzungen nicht für Kampfhandlungen geeignet seien.
Allerdings das Butterphänomen .... Männer haben einen Tunnelblick, Frauen nicht ..... was ist also besser wenn man über K&K guckt ? Sich auf das Ziel zu konzentrieren oder sich vom Vögelchen neben dir ablenken zu lassen ? Männer waren immer schon die Jäger, das hat die Natur mit Absicht so eingerichtet und da kann auch keine Frau Schwarzer innerhalb von 10 Jahren etwas dran ändern. Dass Frauen stärker auf die äußerlichen Reize von Babies reagieren hat schon seine Berechtigung, deshalb ist die Rollenverteilung die wir so gerne als altmodisch titulieren im Grunde nicht verkehrt.
Ein Scharfschütze durchläuft eine dezidierte Ausbildung um die Reizschwelle kontrollieren zu lernen. Ohne dieses z. T. der harte und gezielte Training könnte kein Mensch eine derartige Präzision erreichen, ganz gleich ob Männlein oder Weiblein. Es ist nicht nachgewiesen, dass eine Frau, sollte sie eine gleiche Ausbildung erhalten, einem Mann in irgendeiner Form nachstehen würde. Das liegt daran, dass diese Ausbildung noch keiner repräsentativen Anzahl von Frauen zuteil wurde.
An dieser Stelle muss ich Dir nun in Teilen zustimmen, dass ich nämlich ebenfalls davon ausgehe, dass das nicht für ein Gleichgewicht im Sinne von Rechten und Pflichten spricht. Den Grund dafür erkenne ich jedoch nicht in der Natur (Biologie) sondern im gesellschaftlichen Kontext, auch wenn es oberflächlich betrachtet anders erscheinen mag.
Dazu ein Beispiel: Der Europäische Gerichtshof hat im Jahre 2000 entschieden, dass man Frauen ein Recht zugestehen müsse an der Waffe/in der Armee generell zu dienen. Daraufhin entbrannte ein Disput darüber, in welchen Bereichen Frauen überhaupt eingesetzt werden könnten. Man stieß sehr schnell an Grenzen, als klar wurde, dass das Equipment Grenzen setzte. So liegt die erforderliche Greifhöhre für einen Sanitäter bei ca. 2,10 m (um einen Krankenwagen beladen zu können, an Medikamentenschränke zu gelangen u. ä.) was eine Mindestgröße von 1,65 m voraussetzt, welche über 40 Prozent der Bewerberinnen gar nicht erst erreichten.
Nun scheint es so, dass Frauen (naturgemäß/biologisch) schlicht zu klein wären. Fakt ist jedoch, dass aufgrund der historischen gesellschaftlichen Normen die Ausrüstung der Armee an männliche Durchschnittswerte angepasst wurde. Das korreliert weniger mit biologischen Voraussetzungen von weiblichen Soldaten, als vielmehr mit der Tatsache, dass es bis dato keine solchen gab. Unter dieser Prämisse lässt sich so einiges an Vorurteilen über Biologie aushebeln. ;-)
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Weiter geht es in unserem kleinen Diskurs, quer durch Deinen kleinen Vorurteilskatalog.
Schließlich sind Frauen die emotionaleren Wesen undwas ganz wichtig ist, sie können Milch geben und Kinder, aufgrund des Fettansatzes auf den Hüften, besser tragen. Deshalb sind Frauen auch umsichtiger und können beispielsweise trotz Fernsehlärm das schreiende Baby rausfiltern. Dem Mann ist es völlig egal ob der Typ neben ihm schreit, ihm ist es in dem Moment wichtiger, ob der Geschützknall von vorne oder hinten kommt bzw ob die Einschläge sich walzenartig annähern oder nicht. Damit können wir dann den Bogen zurück in die Zivilisation schlagen, wo Frauen zwar wunderbar den Geschmack der Fahrzeughalter beurteilen können, aber aufgrund ihres fehlenden räumlichen Vorstellungsvermögens ab und zu gerne klischeehaft beim Einparken verzweifeln.
Frauen sind nicht nur emotionaler, sie sind auch deutlich stressresitenter und multitaskingfähig. Will meinen, es mag durchaus sein, dass auch evolutionär ausgebildete, genderspezifische Fähigkeiten eine Rolle spielen (könnten). Allerdings wird es dann ziemlich sicher so sein, dass sich spezifische Stärken und Schwächen die Waage halten. Was mich mit einem halbwegs eleganten Schwenker zu Deinem nächsten Einwand bringt:
Heterosexuelle Männer wollen unbewusst Frauen beschützen.
Wenn ein Kamerad neben dir ne Kugel in den Kopf bekommt ist das zweifelsohne traumatisch, aber in dem Moment ist es mehr oder weniger egal. Bei einer Frau geht es aber um den Trieb zur Erhaltung der Art. Deswegen würden die sich wahrscheinlich fast drum schlagen die getroffene Frau zu versorgen statt auf den Kampf zu konzentrieren. Hinzu kommt noch, dass ich mir keine Frau vorstellen kann, die mit Granatensplitter im Bein bei Besinnung bleibt bzw. allgemein bei Blut nicht angst um ihre Klamotten hat.
Da musste ich jetzt herzlich lachen. Das erinnert mich an einen Spot von Kalkofe, den ich aktuell leider nicht im Netz finde. Er konstatiert Frauen bei der Bundeswehr dabei dann folgendes:
'Und die Bombe? Können wir die jetzt werfen? Ist die überhaupt sauber?' Ich hab mich abgerollt.
Wie dem auch sei, es mag richtig sein, dass es Haarsprayblinsen gibt, die sich auch im tiefsten Kampfgetümmel noch Gedanken um die Frisur machen, allerdings halte ich derartige Merkbefreitheit für eine absolute Ausnahme. In aller Regel schalten Menschen -ganz geschlechtsunabhängig- in Lebensgefahr und Ausnahmesituationen um auf Adrenalinrausch und was der dann macht, wie kontrolliert die Person dann noch agieren kann, das halte ich nicht für eine Frage des Geschlechts sondern des Trainings/der entsprechenden Ausbildung.
Aber WENN wir schon von evolutionär ausgebildeten Fähigkeiten ausgehen wollen (s. o.), DANN hat die Frau einen entscheidenden Vorteil. Warst Du mal in einem Haushalt mit mehreren Kleinkindern? Hast Du mal eine solche Mutter erlebt, an jedem Arm ein kreischendes Blag und noch eins im Tragetuch das ihr währenddessen die Brust vollgöbelt? Lärmpegel wie mitten auf dem Schlachtfeld, zwischendrin aufgeschlagene Knie, dauernde Lebensgefahr für den Nachwuchs, der unbedingt ausprobieren muss, was alles in die komischen Löcher in der Wand reinzustecken geht und ob ein Lichtschalter sich abmontieren lässt? Kurz: Chaos! Leben unter erschwerten Bedigungen und das über Jahre.
Dann kommt noch der Gatte von der Arbeit und erhofft sich Geborgenheit und Futter. Junge, Junge.... DAS musst Du erst mal bringen. Dagegen ist so ein Krieg sogar weniger Stress, da geht es nicht um die eigene Familie, sondern 'nur um den eigenen Hintern' und glaub mal, das verstehen auch Frauen. Schau Dir mal Dokumentationen aus Frauengefängnissen an, die sind schlimmer als Männer, die Kampfhennen. Was man ihnen dann natürlich auch wieder negativ auslegen könnte, da die Kameradschaft bei ihnen eben nicht so ausgeprägt ist, die berühmte Stutenbissigkeit. Dafür haben sie aber andere Vorteile, sind eher Einzelkämpferinnen und halten extreme Stresssituationen auch über längere Zeiträume durch. Frauen wären somit vermutlich eher für Attentate geeignet als für den Schützengraben, aber das ist ja auch nicht schlecht(er).
Dann die abgerissenen Gliedmaßen und extremen Verletzungen früherer Kriege. In den Lazaretten wurden fast nur Frauen eingesetzt und sie hielten die Sauerei sehr gut aus. Ich glaube kaum, dass sich da irgendeine um ihre Klamotten sorgte.
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Ähm.... was hatten wir noch auf der Agenda? ....
Ach so:
Schau einfach mal Fernsehen .... ich habe von Wirtschaft keine Ahnung, aber nach dem was man von BWL-Studenten hört, unsere Politiker noch weniger. Ich selbst bin kein IT-Ass, und trotzdem, wusste ich von Anfang an, dass von der Leyen aufs Maul fällt. Genauso wie Schäuble, einfach, weil beide nicht kapiert haben, dass das nun mal keine Telefonleitung ist. Beratungsresistenz wohin das Auge blickt. Und so geht es weiter ..... lauter Menschen, die meinen sie hätten jetzt aufgrund von Macht auch den Respekt verdient und pausenlos Müll labern ohne rot zu werden.
DAS hat aber nur insofern etwas mit dem Thema Emanzipation zu tun, als dass man nun proklamieren könnte, dass auch das Recht darauf, hanebüchenen Schwachsinn zu verzapfen, eine gleiberechtigte Option darstellt. Weißt Du, Black, ich denke, dass die Idiotenfrage nichts mit Genderproblematiken zu tun hat. Ich denke eher, dass das an einer zunehmend komlexeren Weltstruktur liegt, in der die Anzahl von Fachidioten exorbitant ansteigen muss, schlicht weil das Gehirn nur begrenzt genutzt werden kann
(leider, die tatsächlichen Kapazitäten sind ja noch weitgehend ungenutzt, aber auch das ist ein anderes Thema) und Großmäuler, die meinen überall ihren schmerzhaft ahnungslosen Rüssel reinstecken zu müssen (um den Mitmenschen Vorschriften machen zu wollen), die gab es schon immer.
Fazit: Probieren geht über Studieren und wenn erst einmal die Normalität in der Gleichberechtigung Einzug gehalten haben wird, was noch einige Generationen brauchen wird mAn, wird kein Hahn mehr danach krähen ob Frauen oder Männer irgendwo eingesetzt werden könnten, sondern die Frage wird nur noch sein, welcher
Mensch die entsprechende Ausbildung und Voraussetzung mitbringt.
MfG
Alekto