Hallo Smarty,
von mir, die ich auch neu bin, schonmal ein herzliches Willkommen!
Und denn hätte ich auch schon das Eine und Andere anzumerken
Du schriebst:
Wie bei Euch allen, war er mein Traummann, er war zärtlich, liebevoll, zuvorkommend, hilfsbereit und sehr charmant.
und dann:
Rückblickend muß ich jedoch sagen, dass auch in dieser Zeit alles nach seinen Wünschen sein sollte, -...- Meine Bedürfnisse habe ich runtergeschraubt für das riesige Glücksgefühl.
Das passt natürlich nicht soo ganz zusammen, oder?
Ich denke, ein Anfang ist es, sich einzugestehen, daß man Illusionen erlegen ist.
Hoffnungen auf etwas Schönes sorgen zumindest für reichlich Serotonin Ausschüttungen, da erträgt Mann/Frau manches, insofern
träumen ist ja erlaubt.
Ich behaupte, Dein Traummann geht anders
Mir geht es vielmehr darum, wie Ihr mit dieser Unsicherheit, Verlust des Selbstwertgefühls nach der Trennung umgegangen seid.
Es fällt mir so schwer, mich wieder auf die Spur zu bringen.
und
Will Euch jetzt nicht die Ohren volljammern.
Also ich finde ja, jammern in so einer Situation ist gerade das Einzige, was man kann, zumal wenn man ausgelaugt ist von den
andauernden, unvermutetetn Angriffen aus heiterem Himmel!
Und wir sind ja nicht preußisch, außer natürlich
WÄHREND der Beziehung, und zwar streng, und zwar zu uns selbst!
Nach Deiner Geschichte hast Du allen Grund dazu!
Also mich kannst Du gern "volljammern", solange Du willst, wenn ich grad nicht kann oder will,
werd ich das schon sagen
Also die Unsicherheit anfangs sowie das instabile Selbstwertgefühl hat u.a. auch damit zu tun, daß Du enttäuscht und benutzt wurdest.
Enttäuscht = von täuschen = sich getäuscht haben.
Du warst also für jemanden da, hast ihm treu zur Seite gestanden und er war nicht nur undankbar, sondern auch gemein zu Dir!
Das ist erstmal sehr traurig! Ich war auch traurig!
Bei mir hat die Beziehung zwar nicht solange Bestand gehabt, aber dennoch war das Geben und Nehmen deutlich unausgeglichen und
als ich etwas wollte, hat er sich überheblich über meine Gefühle geäußert. Ich müßte mal unabhängiger werden,
nachdem wir 4 Tage nichts voneinander gehört hatten, er mir am 5. Tag eine sms schrieb, er bräuchte jemanden/mich zum reden,
ihm ginge es nicht gut, ich dann 2 Tage lang hinter ihm her telefonierte, weil ich mir Sorgen machte (da gabs mal wohl 'ne Zeit vor mir,
in der er schwere Depressionen hatte und sich sozusagen zuhause verbarrikadierte und nicht mehr raus ging, nicht ans Telefon, nicht an die Tür- und einer hätte dann aber nicht aufgegeben, und DAS hätte ihm geholfen...deswegen also meine Hartnäckigkeit in dieser Situation).
Jedenfalls wollte er mich unbedingt treffen, aber jedesmal hieß es "ooch, na ja, mal sehen".
Und dann würde ich mir ja eh "gern Sorgen" machen.
Bitte was? Du willst mich unabhängiger? Ja alles klar, dachte ich, mich so abfällig behandeln zu lassen in einer Situation, die
ganz allein er inszeniert hat, sorry, da hab ich mich getrennt. Ich bin soo wütend geworden.
Also: Wütend werden über die Dreistigkeiten und Frechheiten hilft auch!
Etwas anderes ist natürlich auch die Frage: Wieviel sind wir bereit, zu investieren?
Würden wir das für jeden tun? Für gute Freunde zum Beispiel.
Ich denke, das zeichnet mich aus: ich bin mitfühlend und fühle mich sozial verantwortlich.
Die Quintessenz ist nun aber, daß diese Männer das ausnutzen und einen hinterher und währenddessen auch noch schlecht behandeln.
Und letztlich im Stich lassen.
Aber Fakt ist: ich habe mir einfach mal nichts vorzuwerfen und es sind weiterhin meine Werte.
Ich habe es geschafft, mich nicht völlig zu verausgaben, habe erkannt, daß ich nicht erwünscht bin als Person und
bin gegegangen.
Enttäuscht war ich trotzdem.
In Deiner Zeitrechnung und nach 5 Jahren "guter" Beziehung ist es doch auch irgendwo legitim, soviel zu investieren.
Du wußtest es eben nicht besser und hast gedacht, na ja, JETZT ist er halt "kurz" verrückt, aber dann wirds wieder.
Um nun also festzustellen, er ist komplett verrückt und bleibt auch so.
Die emotionale Gewalt, die ausgeübt wurde, führt natürlich auch dazu, daß man handlungsunfähig wird, weil es ja auch
Terror ist.
Ich denke, nach einem Bombenkrieg würde unser Selbstbewußtsein auch im Keller sein--für eine Weile hätten wir Angst und wären
unsicher, vielleicht auch verzweifelt, weil ohne Hoffnung, aber das normalisiert sich wieder, sofern es nicht zu weiteren Bombenkriegen kommt.
Ich will damit sagen, daß Dein Anspruch an Dich selbst auch dazu geführt hat, daß Du es solange mitgemacht hast.
Wenn Du Dir das vielleicht verzeihen könntest und Dir eben sagst, Du hast es eben in der Lage/Situation nicht besser gewußt,
denn kann sich auch Dein Fokus verschieben.
An Dir und Deinem Verhalten kannst Du ein anderes mal rumdoktern, jetzt mußt Du erstmal zur Ruhe kommen und Abstand haben.
Und er hat eine neue Freundin nach nur 4 Wochen?
Hab Mitgefühl mit ihr, sie steht da, wo Du Dich gerade herausbefreit hast...
Aber so hast Du auch die Bestätigung, daß er - nun ja- einen an der Waffel hat, und das ist gut für Dich,
sonst wärst Du noch immer da!
"Meiner" war eben auch zwischenzeitlich arrogant, überheblich, unzuverlässig. Und dann auch noch frech und hat gefordert!
Insofern fiel es mir dann etwas leichter, abzuschließen.
Erstmal soviel von mir und ganz viel Trost!
Lieben Gruß, Gundel