Hi Takes_one:
Ab und zu zweifle ich an meinen Gedanken und meiner Wahrnehmung... Unsicherheit überkommt mich.
Hier meine Ansichten (und ich bete zu Gott, dass sie nicht "realitätsfern" sind):
Meine Freunde bezeichnen mich als zu vertrauensvoll. Auch als "naiv". Liegt wohl daran, dass ich immer das Gute im Menschen sehe.
Vertrauen: Vertrauen verliere ich nicht "bewusst", das "passiert" unbewusst. Ist nicht so, dass ich in der Früh aufstehe und sage: So ab heute vertraue ich XYZ nicht mehr".
Ich habe N sehr vertraut, er gab mir keinen "Anlass" nicht zu vertrauen.
Wann verlor ich es? Kann ich nicht beantworten. Plötzlich war das Gefühl da. Passierte langsam aber stetig.
1. Die Lügen. Ich erwischte ihn zu oft zufällig dabei, dass er mich angelogen hat. Er erzählte mir er liegt krank im Bett, in Wirklichkeit war er auf einer Party. Er erzählte mir er gibt Nachhilfestunden, in Wirklichkeit war er im Schwimmbad. Etc. Etc. N meinte zwar mit der Zeit werde ich das Vertrauen zu ihm wiedergewinnen. Und tatsächlich wusste ich es ist möglich, doch ein paar Tage später ist wieder was vorgefallen (kann mich nicht mehr erinnern was). Irgendwann war es einfach weg.
2. Worte und Taten. Wie oft hat er mir gesagt, wenn die Prüfung etc. vorbei ist, werden wir mehr Zeit füreinander haben. Nie geschehen. Es kam aber immer etwas "Wichtiges" dazwischen. "Gehen wir nächste Woche schwimmen". Ein paar Tage später hieß es "Gehen wir mal schwimmen". Etc. Etc. Aber es gab dann auch Zeiten, in denen er so was sagte, und es fand tatsächlich statt. Mal so, Mal so.
3. "Betrügen". Zufällig erfahren, dass er einer anderen hinterläuft. Zufällig erfahren, dass er in einer Partnerschaftsbörse Mitglied ist.
4. Widersprüchlichkeit. Einen wunderschönen Tag gemeinsam erlebt. Danach sehr abweisend und 1-3 Tage "verschollen". Und das im Kreis.
5. Auf meine Fragen z.B. bzgl Punkt 4 kam keine Antwort von ihm. Keine Antwort auf Wieso und Warum?
6. Auch auf andere Fragen erhielt ich keine Antworten. Oder die Antwort "ich werde darüber nachdenken". Lass uns morgen darüber reden. Und am nächsten Tag, wieder irgendeine "Ausrede". Oder der Klassiker "Ich weiß er nicht."
7. Sms. Mal antwortete er innerhalb einer Stunde, oft erst 12 Stunden später, oft erst 24 Stunden später und oft gar nicht. Wenn ich anrief hebte er so gut wie nie ab. Ok sehr beschäftigt. Nur ich hatte "Glück", wenn er überhaupt zurückrief...
8. Während er sich bei mir nächtelang ausweinte und ich ihm zur Seite stand, war er nie für mich da, wenn ich Unterstützung brauchte. Ich fühlte mich wie ein wie sagt man "Kummerablademistkübel).
Ich ziehe den Hut, der dann noch Vertrauen dieser Person entgegenbringen kann!!!
Ich vertraue drauf, dass andere Verkehrsteilnehmer, halbwegs aufpassen, andernfalls dürfte ich keinen Fuß vor die Tür setzen...
Genau und in einer Beziehung vertraue ich darauf zumindest nicht angelogen zu werden, nicht betrogen zu werden, etc. , andernfalls könnte ich keine Beziehung eingehen. Ich könnte schon, nur würde ich es sowohl mir als auch meinem Partner schwer machen und das Ende wäre vorprogrammiert.
Jetzt frage ich mich natürlich, wozu braucht man in einer Beziehung dieses Vertrauens-Modell? Angeblich geht es doch um nichts, ausser (ganz besindgungslos) Liebe zu empfangen und so weiter.
Jassy hat es auch so ähnlich geschrieben. Für mich persönlich gilt das nicht. Ich habe Erwartungen, aber im Gegensatz zum N fordere ich nicht. Ich erwarte zumindest nicht angelogen und nicht betrogen zu werden. Bedingungslos lieben bedeutet meiner Ansicht auch, zu akzeptieren angelogen und betrogen zu werden. Könnte funktionieren, aber ich müsste meine persönliche Integrität begraben.
Tauchen irgendwelche Ungereimtheiten auf, stelle ich halt immer mehr Fragen. Wozu braucht man dieses Vertrauen, wenn man einen Mund zum Fragen hat?? [ehrliche Frage!]
Du den Mund habe ich schon, aber leider mit meinem N den ersten Partner, der Fragen wie der Teufel das Weihwasser scheute, und dann für Tage verschollte, oder "ich weiß es nicht" antwortete und ich daraufhin explodierte oder er mich sprachlos u verzweifelt ansah. Er konnte es einfach nicht (oder er tat so, als konnte er nicht). Oder mir lächerliche unglaubwürdige Antworten gab.
Z.B. Hey habe zufällig erfahren, dass Du gestern in der Disco warst, obwohl du mir gestern abend noch gesagt hast, Du hast fast 39 Grad Fieber (ich weiß nicht mehr genau wie hoch das Fieber war) und liegst totkrank im Bett. Antwort: "Ich habe Michi schon so lange nicht gesehen. War eh nur eine Stunde dort." Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, aber klang für mich unglaubwürdig! Meine Interpretation... Meine Wahrnehmung...
Vertrauen, dass er oder sie sich an nie ausgesprochene Abmachungen hält?
Ich gebe zu, ich habe ihm nie gesagt, dass Betrügen und Belügen für mich ein "NO GO" sind. Das hat er gemacht und ich habe bejahend genickt.
Es heißt aber nicht, dass ich ihm oder ihr, wenn er einmal lügt nie wieder glaube.
ja bei einer Lüge glaube ich ihr/ihm auch wieder... da spielen viele Faktoren eine Rolle... hmmm kommt darauf an, wie emotional ich zu dieser Person stehe... kommt auf die Lüge drauf an... kommt auf die Häufigkeit drauf an... wenn man es mir "plausibel" erklären kann, sich entschuldigt, dann kann ich ihr/ihm auch wieder glauben und vertrauen... Mein N hat sich NIE für seine "Fehltritte" entschuldigt. Und auch wenn ich ihn erwischt habe, hat er weiterhin versucht den Fehltritt zu verharmlosen.
Ich fange nur an mehr Fragen zustellen, damit ich aussortieren kann, was mal wieder gelogen ist.
Habe ich natürlich auch versucht, aber ohne Erfolg. Wenn man keine Antworten auf Fragen erhält, wirds schwer auszusortieren. Und meiner Ansicht, wenn man keine Antworten bekommt, wirds auch schwer mit dem Vertrauen. Meine Wahrnehmung/Instikt/Intuition/Bauchgefühl waren in dieser Hinsicht unsicher oder stumm.
Fazit: "Egal, was er sagen würde, ich würde ihm eh nicht glauben"....mhmmmm, nöö, bei mir nicht so. Das eine oder andere, wird schon wahr sein.
Ja klar, natürlich hat er nicht nur gelogen, nur wie bereits erwähnt, ich hatte kein Gefühl mehr, was ist wahr und was nicht.
Mir macht es zu schaffen, dass mich mein M irgendwie nicht kennt oder nur so schlecht.
Hmm also ich glaube, meiner wusste genau, wie er mich "treffen" kann. Meine "Schwachstellen", wunden Punkte, aber auch meine Knöpfe. Insofern kennt er mich gut. Auf der anderen Seite glaube ich, hat er mich "falsch" wahrgenommen. Wenn ich zB nicht seiner Meinung war, sah er das als eine Art "Vertrauensbruch", sie ist böse, sie will mir nichts gutes, sie hasst mich.
Mir machte zu schaffen, dass ich ihn irgendwie kannte und dann wiederrum auch nicht. Ich wusste kaum, was er denkt und was er fühlt. Anfangs schon, dann redete er immer weniger mit mir. Er war verschlossen. Eine Mauer. 1000 Versuche gestartet, ich kam nicht drüber. Keine Antworten. Resignation. Aber ich hatte seine Aktionen und Reaktionen als Hilfestellung. Ich wusste, gehe ich einen Schritt zurück, sucht er panisch den Kontakt/Nähe zu mir. Ich wusste, nähere ich mich einen Schritt zu viel, geht er auf Distanz. Puh. Schwierig die Mitte zu finden...
Ns haben halt ihre eigene Realität. Ihre eigene Wahrnehmung. Ihre eigenen Beweggründe. Ihre eigenen Motive. Ihre eigene Logik. Punkt.
Ach papperlapp, das sind doch keine Ausserirdischen. Wahrscheinlich hat Jassy ganz Recht - ein Tritt sagt mehr als tausend Worte
Haha papperlapp habe ich schon so lange nicht gehört... Also ich bleib dabei - eigene Realität..... Bzw. meiner zumindest. Er sagte mal (eines der wenigen Male) zu mir, nachdem ich ihn fragte, warum er mich die letzten Monate mies behandelt hat, als Vergeltung dafür, dass ich seine Gefühle nicht erwiderte, als er sich in mich schwer verliebte - ein Jahr zu vor. (Zur Ergänzung: Ich war anfangs NICHT verliebt in ihn, danach total). Mich dafür verantwortlich zu machen, mir die Schuld zu geben, dass ich mich nicht auch wie er Hals über Kopf verliebte finde ich schon "eigen". Als ich ihn kennenlernte, war ich gerade Mal 2 Monate getrennt (nach 5 Jahren Beziehung wurde ich verlassen) und noch nicht bereit für was Neues und das habe ich ihm auch gesagt. Er hat genickt und hats auch verstanden... oder auch nicht...
Ihr Rat ist schon garnicht verkehrt. Ausserdem sagte mir mein M mal, an dem Tag als wir uns zum ersten mal kennenlernten! - es sei nicht verkehrt, zwei Feuerchen am Köcheln zu haben.
Ah hätte das doch bitte meiner zu mir gesagt... Theoretisch hätte ich mich dann umgedreht und wäre gegangen... Der Tritt wäre auch eine Option gewesen...
So und während ich das alles schreibe frage ich mich: Wieso hing ich so stark an ihm und fühlte so eine starke Verbindung zu ihm, obwohl ich ihm nicht vertraute!!!! Das liegt total in meiner Verantwortlichkeit...hmmm Kann man jemanden lieben, dem man nicht vertraut?...Hä? Ein Gedanke keimt gerade auf. Klingt aber irgendwie naiv, kitschig, realitätsfremd, peinlich... Trotz seiner "Art" mir gegenüber, hatte ich das sichere Vertrauen, dass er mich liebt... Und obwohl er mich behandelte, wie er mich behandelt, spürte ich ganz tief in mir eine Liebe zu ihm...
Oh mein Gott! Irgendwie scheine ich gerade mich selber und euch zu belügen und mir total zu widersprechen... Habe doch gerade ganz was anderes geschrieben... Also möglich, dass ich plemplem bin. Oder eine "Romantikerin" oder ein "Psycho"...;-) Jedenfalls: Bedinungslose Liebe ist für mich möglich, aber nicht bedinungslose Beziehung!
Gehe jetzt zum Psychologen... wieder 80 euro weg... Vielleicht kann sie die Frage beantworten. Noch habe ich keine Lösung/Antwort darauf. Eine Frage möchte ich noch beantworten, mach ich später.