Angst vor dem Zusammenziehen

Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#31
Ich danke Dir für Deine verständnisvollen und lieben Worte. Es tut sehr weh, aber ich denke, es hat von vornherein nicht gepasst zwischen uns. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und Ansprüche an eine*n Partner*in waren so so groß und ich so so bemüht, alle Grenzen und Unterschiede zu überbrücken, indem ich mich selbst opfere. Dass ich es letztlich in meinen Handlungen nicht getan habe, nicht in die Wohnung gezogen bin, Abstand genommen habe, eine neue Partnerschaft eingegangen bin, zeigt mir andererseits, dass irgendetwas in mir sich nicht mehr opfern will. Sondern leben, Bedürfnisse (meine) erspüren und ehrlich kommunizieren. Damit klarkommen, wenn der andere das blöd findet. Hoffnung haben dürfen, dann nicht direkt verlassen zu werden. Also: Beziehung leben, in den man gemeinsam einen Raum erschafft, in dem Platz für beide ist.
Vielleicht gibt es das irgendwann.
 
Anzeige:
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.793
#32
ich stehe fast an dem selben Punkt wie damals.
Das tut mir sehr leid für dich, wundert mich aber überhaupt nicht.
Deine neuen Beschreibungen der Lage und Schuldzuweisungen an dich selbst konnte ich nur grob überfliegen, weil es mich extrem ärgerlich macht, wenn sich jemand (du) von einem anderen Menschen (deinem "Ex" - warte mal ab, wann das wieder weitergeht, war ja nicht die erste "Trennung") so dermaßen abhängig macht, sich manipulieren und quälen lässt.
Da kann ich auch nichts Hilfreiches mehr beitragen.
und habe sogar deshalb vor Jahren eine Therapie begonnen (mittlerweile beendet)
Deshalb nur die Frage: Warum hast du die Therapie beendet? Erfolgreich war sie bisher ja leider nicht.
Ich kann dir nur raten, dir professionelle Hilfe zu holen, sonst wirst du dich kaputtmachen.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#33
Hallo Twi-n-light, danke für Deine Worte.
Ich denke schon, dass diese Trennung nun entgültig ist. Er wirkte in seinem Abschiedsbrief und dem Telefonat nüchtern, gefasst, klar und ruhig. Sehr bei sich. Ich spüre, dass es vorbei ist - obwohl ich mich mit der Schuld quäle. Das schlechte Gewissen, nicht mit ihm zusammengezogen zu sein und immer wieder seine Worte „ich bin Dir nicht so wichtig wie a, b, c“, „alles wäre leichter, wenn wir zusammenwohnen würden, aber Du willst ja nicht“… haben mich vor Scham so klein gemacht, ICH habe mich mit der empfundenen Schuld so klein gemacht, weil ich vor lauter Chaos in meinem Leben gar nicht mehr differenzieren konnte, was Seins und was Meins ist. Das sehe ich jetzt erst peu à peu.
Ich bin in eine Scham- und Erstarrungshaltung gegangen. Und nun denke ich oft, ich habe ihm auch so viel Unrecht getan.

Die Therapie damals war tatsächlich nicht die richtige für mich. Heute hatte ich ein erstes Beratungsgespräch und werde Anfang Februar eine neue Therapie beginnen (diesmal ein anderer Ansatz). Ich hoffe, dort die inneren Wirkmechanismen in den Griff zu bekommen, die mich dazu bringen, mich für Bindung fast aufzugeben, Schuld für alles mir aufzuladen.
 
Dabei
6 Feb 2017
Beiträge
1.961
#34
Du scheinst sehr perfektionistisch zu sein, was diesen Teil deiner Person angeht. Du hast hohe Standards an dich selbst und wenig Toleranz für Fehler. Perfektionismus kann sehr schädigend sein, er löst oft negative Gefühle aus, wie das Gefühl zu versagen, ein schlechtes Gewissen, Entscheidungsschwierigkeiten, Prokrastination, Scham und geringes Selbstbewusstsein. Außerdem korreliert Perfektionismus positiv mit Dingen, wie Alkoholismus, Essstörungen, Depression und Persönlichkeitsstörungen.
Falls du zum Perfektionismus neigst, solltest du es schon ernst nehmen...

Ich habe ganz nebenbei bemerkt auch bis heute noch ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Exfreund. Ich habe mich vor 4 Jahren von ihm getrennt und bin seit 2 Jahren in einer neuen Beziehung, aber das "Versagen" hat mich auch nicht ganz losgelassen. Also ich kann nachvollziehen, dass es ein schwieriger Prozess ist, gerade auch, wenn man, was die Beziehung anbelangt, andere Erwartungen an sich selbst hatte. Aber es ergibt keinen Sinn, mit sich selbst so viel strenger zu sein, als man es mit allen anderen in derselben Lage wäre.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#35
Liebe idontknowaboutthis, es tut mir leid, dass es Dir ein wenig ähnlich geht mit dem schlechten Gewissen und ahne sehr, wie sich das für Dich anfühlt. Es tut weh, wenn man fühlt, dass man versagt hat - dort, wo man es so gern nicht getan hätte.

Ich weiß nicht, ob perfektionistisch es so richtig trifft. Ich habe früh gelernt, mich anzupassen, alles richtig zu machen, um Verbundenheit zu spüren. Gleichzeitig habe ich gelernt, dass ich im Zweifel lügen muss, wenn ich so gern etwas tun möchte, was von meinen wichtigen Bezugspersonen mit Sicherheit nicht erlaubt oder bestraft würde. Also Anpassung.

In mich hineinfressen oder im Zweifel durch die Hintertür ausbrechen und hoffen, es wird nicht bemerkt und führt zum Bindungsabbruch. Bindungsabbruch ist meine größte Angst und löst mentalen und körperlichen Stress aus. Stress, den ich in mir trage und mich hin- und herbiege, damit ich meinen Bedürfnissen irgendwie gerecht werde und gleichzeitig meine wichtige Bezugsperson nicht verliere/ verletze. Komischerweise habe ich das nur dann, wenn mein Gegenüber mit super harten Grenzen daherkommt. Friss oder stirb, so hat das zu laufen und so nicht.

Auch Schmollen, passiv-aggressive Kommentare, unterdrückte Wut meines Gegenübers kann ich sehr fühlen und das führt dazu, dass ich versuche, zu besänftigen, mich anzupassen, damit wieder Harmonie herrscht. Damit ich nicht verlassen werde. Aber in mir staut sich natürlich das Ganze auf. So sehr, dass ich krank wurde und es erst langsam wieder bergauf geht.

Mein Ex schrieb mir zum Abschied, dass es ihm leid täte, dass ich krank bin. Aber er sei es nun auch, weil er das psychisch nicht damit klarkommt, das Gefühl zu haben, für mich ein Problem zu sein. Und deswegen muss er sich trennen.
Und im Grunde ist das auch gut. Ich wünschte nur, ich wäre anders gewesen und dass es besser gepasst hätte und wir uns nicht wehgetan hätten.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
3.080
#36
Okay, dass du das mit dem zweigleisig fahren nicht gut gemacht hast, das weißt du, du machst dich deswegen ja schon fertig. Bis zu einem gewissen Grad ist es okay, dass du dich deswegen stresst und schämst, aber das ist bei dir so ein wiederkehrendes Problem, das du überwältigen musst, sonst würdest du auch niemals mit dem neuen oder jemandem wie den neuen Freund glücklich werden. Du würdest dich fühlen, als würdest du mehr nehmen als geben, du würdest dir (wieder) nicht erlauben, glücklich zu sein.
Du hast ein starkes Verantwortungsgefühl, bei dem du noch ergründen müsstest, wie gerechtfertigt das ist, aber ungeachtet dessen kannst du niemals für andere da sein, wenn du nicht für dich selbst da bist. Diese ständigen Selbstvorwürfe bremsen dich ungemein und du kommst dir vermutlich selbst schon super träge vor. Lös diese Kopfbremse.
 
Dabei
7 Sep 2023
Beiträge
325
#37
Ich möchte hier nur kurz und nüchtern anmerken, dass ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle und andere ähnliche Emotionen nur dann eine Funktion haben, wenn daraus Taten erwachsen, um das wahrgenommene Unrecht auch wieder auszugleichen. Das sollte ihre eigentliche Funktion sein.

Nur für sich gesehen, ohne solche entsprechenden Handlungen, sind solche Gefühle nutzlos und könnten höchstens zu einer Art Selbstrechtfertigung dienen, "nur jemand ohne Gewissen würde in dieser Situation keine Schuldgefühle haben; da man sie aber hat, sei man (im Umkehrschluss) ja kein schlechter Mensch".

Wenn trotz entspechender Handlungen (z.B. Entschuldigung) Schuldgefühle bleiben, könnte das ein Hinweis sein, dass man nicht alles zum Schuldausgleich getan hat, was nötig und angesagt gewesen wäre.

Wenn man aber nach eigenem Ermessen alles getan hat, um seine Schuld auszugleichen, gibt es keinen Grund mehr für weitere Schuldgefühle. Sie sind dann unnütz und schädlich. Das sollte man sich ggf. klar machen und danach leben.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#39
Liebe*r rote Tablette, ich verstehe, was Du sagst. Du sagst, dass Schuldgefühl ohne entsprechendes korrigierendes Verhalten z.B. Verhaltensänderung, um Verzeihung bitten etc. allein die Funktion hat, sich innerlich „rein“ zu waschen.
Aber was, wenn man nicht anders konnte, weil man sich sonst vollends aufgegeben hätte. Und trotzdem Schuld spürt? Ich möchte dieses ganze Chaos in mir so gern entzerren, um zu verstehen, was da passiert ist, warum ich so gehandelt habe, wie ich gehandelt habe.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#40
Okay, dass du das mit dem zweigleisig fahren nicht gut gemacht hast, das weißt du, du machst dich deswegen ja schon fertig. Bis zu einem gewissen Grad ist es okay, dass du dich deswegen stresst und schämst, aber das ist bei dir so ein wiederkehrendes Problem, das du überwältigen musst, sonst würdest du auch niemals mit dem neuen oder jemandem wie den neuen Freund glücklich werden. Du würdest dich fühlen, als würdest du mehr nehmen als geben, du würdest dir (wieder) nicht erlauben, glücklich zu sein.
Du hast ein starkes Verantwortungsgefühl, bei dem du noch ergründen müsstest, wie gerechtfertigt das ist, aber ungeachtet dessen kannst du niemals für andere da sein, wenn du nicht für dich selbst da bist. Diese ständigen Selbstvorwürfe bremsen dich ungemein und du kommst dir vermutlich selbst schon super träge vor. Lös diese Kopfbremse.
Ja, aber allein schaffe ich das nicht. Ich hoffe sehr, dass die Therapie mir helfen wird.
 
Dabei
6 Feb 2017
Beiträge
1.961
#41
Ich muss sagen, ich finde es auch schwierig, zum einen Handlungen auszumachen, die eine Schuld "begradigen" (eine Entschuldigung hilft bspw. auch nicht zwingend der Person, gegenüber der man sich schuldig fühlt) und zum anderen den Punkt festzustellen, an dem man sich nicht schuldig fühlen braucht.
Ich hab eher das Gefühl, mit mancher Schuld muss man eben leben und es hinkriegen, sie zu akzeptieren, weil man nicht wissen wird, ob es wirklich jemals okay sein wird.

Lavieenrose hat gesagt.:
Mein Ex schrieb mir zum Abschied, dass es ihm leid täte, dass ich krank bin. Aber er sei es nun auch, weil er psychisch nicht damit klarkommt, das Gefühl zu haben, für mich ein Problem zu sein.
Hierzu wollte ich noch sagen, dass das aber auch nicht bedeutet, dass du ihn krank gemacht hast. Womöglich hat er tief in sich drin, die Sorge, dass du seinetwegen krank geworden bist und er dich krank gemacht hat.
Ihr habt einfach beide nicht gut auf euch aufgepasst und nicht auf eure Bedürfnisse gehört.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#42
Ja, vielleicht, idontknowaboutthis. Ich denke, es schmerzt ihn dieses Gefühl, dass ER das Problem ist. Aber das ist ja gar nicht so. Das Problem ist, dass ich mir immer mehr aufhalse, nicht priorisiere, mich anpasse und alles versuche zu tun, um geliebt zu werden, aber unter der Last irgendwann zusammengebrochen bin.
 
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.793
#43
Ich hab eher das Gefühl, mit mancher Schuld muss man eben leben und es hinkriegen, sie zu akzeptieren, weil man nicht wissen wird, ob es wirklich jemals okay sein wird.
Mit einer Schuld muss man aber doch nur umgehen, wenn es eine ist. Und die TE sieht für alle möglichen Punkte "Schuld" bei sich, wo ich überhaupt keine sehe. Bei Menschen, die dazu neigen, immer bei sich die Schuld zu suchen, wenn irgendwas nicht (optimal) klappt, muss man doch 1 Schritt vorher ansetzen.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.310
#44
Ich möchte dieses ganze Chaos in mir so gern entzerren, um zu verstehen, was da passiert ist, warum ich so gehandelt habe, wie ich gehandelt habe.
Das halte ich für Quark. Geschehen ist geschehen. Nachträglich noch wer weiß wie lange darauf herumzureiten ändert nichts an dem Geschehenen und macht es nicht rückgängig. Aber dieses Herumgereite lenkt den Blick in die Vergangenheit, verstellt somit den Blick für die Gegenwart und erst recht den Blick für die Zukunft.
Hör auf, dich mit irgendwelchem Schei* zu belasten, den du sowieso nicht mehr ändern kannst!
Hör auf, dich mit irgendwelchem Schei* zu belasten, an dem noch jemand anders einen gewichtigen Anteil hatte - nämlich der Typ, mit dem du zusammen warst, der dir das Leben schwer gemacht hat und der jetzt zum Glück weg vom Fenster ist.

Du hast so gehandelt wie du gehandelt hast, weil du in dem Moment und in der Situation, als du so gehandelt hast wie du gehandelt hast, es so für richtig und verantwortbar gehalten hast, so zu handeln wie du gehandelt hast.
Punkt.
 
Dabei
6 Feb 2017
Beiträge
1.961
#45
Ich hab den Beitrag von @Rote Tablette so verstanden, dass Schuldgefühle auf einer Schuld fußen und den Zweck haben einen zu Schuld ausgleichenden Handlungen zu leiten. Und wenn Lavieenrose nicht zu dem Schluss kommen sollte "nach eigenem Ermessen alles getan [zu haben] um [ihre] Schuld auszugleichen", sie wohl mit noch weiteren Handlungen, wie Entschuldigungen etc. aufwarten muss, bis sie der Ansicht ist, wirklich alles getan zu haben, und erst dann kann sie danach leben.

So wie ich Lavieenrose wahrnehme (entschuldige, wenn das falsch ist, @Lavieenrose), wird sie niemals denken, dass sie alles ihr mögliche getan hat. Da bleibt, solange er in irgendeiner Form negative Gefühle mit ihr verknüpft, immer Luft nach oben für sie übrig. Und dementsprechend müsste sie laut @Rote Tablette immer weiter Handlungen folgen lassen, um ihre Schuld zu kompensieren.

So verstehe ich das
 
Dabei
7 Sep 2023
Beiträge
325
#46
Liebe*r rote Tablette, ich verstehe, was Du sagst. Du sagst, dass Schuldgefühl ohne entsprechendes korrigierendes Verhalten z.B. Verhaltensänderung, um Verzeihung bitten etc. allein die Funktion hat, sich innerlich „rein“ zu waschen.
Ich will dir da nichts unterstellen; ob und in wieweit das zutrifft, vermag ich nicht zu sagen. Das müsstest du selbst besser wissen.

Hör auf, dich mit irgendwelchem Schei* zu belasten, den du sowieso nicht mehr ändern kannst!
Ich halte es durchaus für vernünftig, auch mal über das Vergangene nachzudenken; täten wir das nicht - wie sollten wir dann daraus lernen können? Eine "Belastung" kann die nötige Motivation dafür bereit stellen. Aber natürlich muss dann irgendwann auch einmal gut sein... insofern hast du Recht. Fragt sich halt nur, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.

wird sie niemals denken, dass sie alles ihr mögliche getan hat
Gut, ich sollte das relativieren: "... innerhalb vernünftiger Grenzen ...". Natürlich kann man es mit Wiedergutmachungsbemühungen oder der Grübelarbeit auch übertreiben. Da ist das eigene Augenmaß gefragt.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.310
#47
Ich halte es durchaus für vernünftig, auch mal über das Vergangene nachzudenken; täten wir das nicht - wie sollten wir dann daraus lernen können?
Das halte auch ich durchaus für richtig. Aber "mal nachzudenken" heißt eben "mal nachzudenken" und nicht "lebenslanges Büßertum in Dauerschleife".
Und
natürlich muss dann irgendwann auch einmal gut sein...
- genau so meine ich das.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#48
Es ist genau, wie Du schreibst, @idontknowaboutthis. Ich habe so oft das Gefühl, dass ich erst dann genug getan habe, wenn mein Exfreund rundum glücklich ist. Bei Freundinnen, im Job,… ist das nicht so. Aus meiner Kindheit kenne ich das allerdings schon, bin aber auf einem sehr guten Weg, mich davon zu befreien. Es kommt mir vor, als gehe es bei meinem Exfreund und mir „um alles oder nichts“. Wenn er verstimmt ist oder enttäuscht, nagt das so tief an mir, dass ich zuerst kämpfe wie bescheuert und irgendwann - aus Trotz oder Resignation - mich zurückziehe. Ich hatte oft das Gefühi in seiner Nähe, unfassbar müde und zerschlagen zu sein, komplett ohne Energie. Das liegt natürlich nicht an ihm, sondern daran, dass es mir nicht zur Verfügung stand, mich OHNE SCHULD zu behaupten und liebevoll aber klar zu kommunizieren, was für mich geht und was nicht und wo ich Kompromisse machen kann.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#49
Und zum Thema Schuld: mir fällt es schwer, objektiv klar zu kriegen, wofür ich und wofür er verantwortlich war. Was zu was geführt hat. Schuld ist dabei ein Gefühl, dass mich einnordet auf ‚Bindungserhalt‘. Ja, vielleicht aber unbewusst auch, um mich selbst darüber zu vergewissern, dass ich kein schlechter Mensch bin. Denn dies zu sein, davor habe ich Angst, weil ich dann nicht liebenswert wäre.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.310
#50
Ich habe so oft das Gefühl, dass ich erst dann genug getan habe, wenn mein Exfreund rundum glücklich ist.
Dann schalte mal statt deines Gefühls deinen Verstand ein. Der Mann ist dein Ex und somit vorbei. Er hat sich von dir getrennt - war doch so, oder? -, und dich davon entlastet, für sein Glück zuständig zu sein.
Du hast dich für den Typen schon genug aufgeräufelt, als ihr noch zusammen wart. Reicht dir das nicht? Wie klein willst du dich denn noch machen? Was gibt dir das?
Wie und warum soll dich mal jemand achten und gut zu dir sein, wenn du dazu offenbar nicht mal selbst imstande bist?
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#51
Dann schalte mal statt deines Gefühls deinen Verstand ein. Der Mann ist dein Ex und somit vorbei. Er hat sich von dir getrennt - war doch so, oder? -, und dich davon entlastet, für sein Glück zuständig zu sein.
Du hast dich für den Typen schon genug aufgeräufelt, als ihr noch zusammen wart. Reicht dir das nicht? Wie klein willst du dich denn noch machen? Was gibt dir das?
Wie und warum soll dich mal jemand achten und gut zu dir sein, wenn du dazu offenbar nicht mal selbst imstande bist?
Das ist glaube ich eins meiner Probleme: Dass ich glaube, ich habe mich eben nicht genug aufgeräufelt oder zusammengerissen oder schnell genug wieder vertraut.

Und ja das stimmt. Niemand wird mich gern haben, wenn ich das nicht auch selbst tue. Nur ich tu es eben nicht und das kann ich nicht so schnell ändern, wenn ich so viel Versagen bei mir sehe.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#53
Auf jeden Fall ganz anders, als ich bin. Lebenslustig, klar und gefestigt in ihren Werten und mutig im Äußern ihrer Bedürfnisse, freundlich, tiefsinnig, verlässlich, ehrlich, gesund, entscheidungsfreudig.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.310
#54
Auf jeden Fall ganz anders, als ich bin. Lebenslustig, klar und gefestigt in ihren Werten und mutig im Äußern ihrer Bedürfnisse, freundlich, tiefsinnig, verlässlich, ehrlich, gesund, entscheidungsfreudig.
Und wer oder was verbietet dir, so zu sein?
Wer oder was verpflichtet dich, das Gegenteil der Frau zu sein, die du gern wärst?
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#55
Gute Frage, Landlady_bb, ich glaube, mich hindert mein „Muste“, mich anzupassen, um den Bedürfnissen anderer zu entsprechen (um geliebt zu werden/ Bindungswunsch). Und mich hindert Angst, verstoßen zu werden. Und Schuldgefühle, wenn mein Bedürfnis mit dem eines anderen kollidiert.
Wobei: all das trifft nur auf Beziehungen mit meinem Partner bzw. Expartner zu.
 
Dabei
3 Jan 2019
Beiträge
1.480
Alter
61
#56
ich glaube, mich hindert mein „Muste“, mich anzupassen, um den Bedürfnissen anderer zu entsprechen
Hast Du schon mal über Sprichworte nachgedacht? Ich meine, es sind zwar "nur" Sprichworte, aber es steckt schon etwas Wahres in ihnen. Zum Beispiel: Jeder ist seines Glückes Schmied. Das heißt jeder ist für sich selbst verantwortlich und DU kannst gar nicht für andere schmieden, sondern nur für Dich.

Oder: DU bist nicht schuld, wenn ein anderer eine Entscheidung trifft. Selbst wenn Du ihm gesagt hättest: Mach das doch so oder so... Es ist seine Entscheidung. Niemand zwingt ihn. Gleiches gilt auch für Dich. Niemand zwingt Dich. Warum also zwingst Du Dich selbst?

Mir ist schon klar, dass Du Dich in einem Teufelskreis befindest, aber da wirst Du nur heraus kommen, indem Du (einfach) aussteigst und Dir Selbstbewusstsein schaffst. Vielleicht solltest Du auch "Ursache und Wirkung" differenzieren, denn Du neigst dazu Dich für alles Mögliche verantwortlich zu fühlen.

Möglichweise konnte Dein Expartner Dich soweit manipulieren, dass bei Dir so etwas wie "Täterumkehr" entstand. Also Du Dich rechtfertigen sollst für etwas, was (eigentlich) Dein Ex zu verantworten hat. Davon würde ich mich an Deiner Stelle ganz schnell verabschieden. Jeder ist seines Glückes Schmied.

Das gilt übrigens auch für Dich: Kein anderer kann Dein Glück schmieden, nur Du selbst. Nimm' Dich selbst an der Hand, verlass' Dich nicht auf andere - schmiede Dein Glück.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.310
#57
ich glaube, mich hindert mein „Muste“, mich anzupassen, um den Bedürfnissen anderer zu entsprechen (um geliebt zu werden/ Bindungswunsch). Und mich hindert Angst, verstoßen zu werden. Und Schuldgefühle, wenn mein Bedürfnis mit dem eines anderen kollidiert.
So was kenn' auch ich zur Genüge.
Mit 18 habe ich für mich beschlossen, ab jetzt niemandes Dings und Bums entsprechen zu müssen.
Offtopic:

Es ist den Leuten ja auch egal, wie's mir dabei geht, wenn ich permanent aus irgendeinem Scheingrund zurückstecken muss.

Mit 21 habe ich mir das noch mal versprochen - nun erst recht.
Hundertprozentig geklappt hat's natürlich bis heute nicht. Muss es auch nicht, denn niemand kann aus seiner Haut. Aber diesen blinden unbedingten Unterordnungsreflex ablegen.
Offtopic:

Ohne es gleich genauso blind zum unbedingten Machtreflex umzukehren.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#59
Mmm, @idontknowaboutthis, ich schätze schon. Doch. So eine Frau wäre bestimmt für jemanden liebenswert. Nur bei meinem Ex war ich offenbar all dies nicht. Und das verunsichert mich sehr. Dass ich so schlimm bzw. so schlecht war im Umgang mit ihm.
 
Dabei
3 Dez 2022
Beiträge
44
#60
So was kenn' auch ich zur Genüge.
Mit 18 habe ich für mich beschlossen, ab jetzt niemandes Dings und Bums entsprechen zu müssen.
Offtopic:

Es ist den Leuten ja auch egal, wie's mir dabei geht, wenn ich permanent aus irgendeinem Scheingrund zurückstecken muss.

Mit 21 habe ich mir das noch mal versprochen - nun erst recht.
Hundertprozentig geklappt hat's natürlich bis heute nicht. Muss es auch nicht, denn niemand kann aus seiner Haut. Aber diesen blinden unbedingten Unterordnungsreflex ablegen.
Offtopic:

Ohne es gleich genauso blind zum unbedingten Machtreflex umzukehren.
Das mit dem Unterordnungsreflex fällt mir überhaupt nicht leicht, wenn meine Angst, verlassen zu werden angetriggert wird.
 
Anzeige:

Ähnliche Themen


Oben