Alltagstrott oder mehr?

Dabei
18 Okt 2016
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#1
Hallo in die Runde! Ich 26 er 1,5 Jahre jünger sind seit ca. 1,5 Jahren verheiratet, haben keine Kinder, kannten uns davor schon 4 Jahre und lebten seit 1 Jahr vor der Hochzeit schon zusammen.

Leider fehlt es mir mit der Zeit immer mehr an Zuneigung und Innigkeit. Was schon dazu führte, dass ich 2x Phantasien mit anderen Männern hatte die zudem noch Interesse und Aufmerksamkeit mir gegenüber zeigten. Aber mehr als Phantasie ist nicht passiert, wobei mir das schon unangenehm ist. Aber es macht mir bewusst, das mir offenbar eindeutig etwas fehlt wonach ich mich sehne.

Er sagt zwar ich wollte kaum kuscheln usw. aber das hat seine Gründe. Er hat 20kg zugenommen, Tendenz aufwärts und ich finde das einfach nicht sehr ansprechend. Wenn wir kuscheln wandern seine Hände nur an bestimmte Stellen, was ich als darauf reduzierend empfinde. Und mangelndes auf sein Erscheinungsbild achten finde ich auch nicht ansprechend, weder nur 1x die Woche Zähne putzen, noch sich sonst wie gehen lassen. Darüber geredet haben wir, sprich er weiß das alles bekommt aber den Hintern nicht hoch.

Ich denke dass das mehr ist wie nur der Alltagstrott. Eher, dass er es nicht mehr für nötig hält mich zu umgarnen, denn er hat mich ja schon geheiratet und muss sich nicht mehr um mich bemühen. Aber ich befürchte, dass er das bei sich nur selbst ändern kann? Aber so lange er kein Grund hat was ändern zu müssen, wird er nichts ändern.
Mir fällt nur ein mit Trennung zu drohen. Konkurrenz funktioniert nicht, dann lässt er nur Eifersucht raushängen was noch unattraktiver ist, und weiß nicht was er machen soll. Anstatt sich um mich zu bemühen.

Mit gutem Beispiel voran gegangen bin ich auch, wollte ihn zum Sport animieren, gemeinsam Sport machen, gemeinsam die Ernährung ändern. Aber ihm fehlt die Motivation. Heute hatte ich wieder Phantasieen. Das läuft ja schon seit fast 1 Jahr so mit uns, schleichender Übergang. Ich hoffe jedes Mal, dass er es auf die Reihe bekommt und ich nicht irgendwann meinen Phantasien unterliege.

Wie ist eure Meinung zu der Situation? Lg Chilly.
 
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Dabei
30 Nov 2014
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#2
Hallo.

Klingt fast so als wenn dein Mann in einer Lebenskrise wäre. Die fehlende Motivation und Gleichgültigkeit deuten zumindest auf psychische Probleme hin. Stellt sich die Frage warum dies so ist. Denkbar wäre sonst auch, dass er in dieser Beziehung schon seit geraumer Zeit unglücklich ist. Vielleicht liebt er dich einfach nicht mehr?

weder nur 1x die Woche Zähne putzen, noch sich sonst wie gehen lassen.
Das finde ich krass, denn sowas geht meinem Empfinden nach über "sich gehen lassen" hinaus. Ihm ist es offenbar einfach scheissegal, und das bezieht sich auf seine Körperhygiene, seine Zahngesundheit und natürlich auch auf dich, denn wer hat schon Lust, so einen Mundgulli zu küssen?

Ich denke ihm einen ordentlichen Schuss vor den Bug zu geben ist angebracht. Entweder wacht er auf und merkt, dass er sich anstrengen muss oder es ist ihm weiterhin egal und die Ehe ist am Ende.
 
Dabei
18 Okt 2016
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#3
Also er hatte vor 2 Jahren schonmal die Diagnose mittelgradige Depression, und hat jetzt seit ca. 2 Wochen Antidepressiva bekommen. Es zieht sich bei ihm schon durch alle Lebensbereiche. Aber nur weil er sich hängen lässt habe ich ja trotzdem noch normale Bedürfnisse einer Beziehung, das kann ich nicht auf Pause drücken bis es ihm wieder besser geht.

Meinst du damit eine Ansage oder das Ankündigen einer Trennung?
 
Dabei
23 Jun 2016
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#4
Wenn er in einer Krise steckt, braucht er Deine Hilfe und keinen zusätzlichen Druck.

Eine Trennung solltest Du nur dann androhen, wenn Du sie auch wirklich durchziehen würdest. Sonst verlierst Du Deine Glaubwürdigkeit.
 
Dabei
18 Okt 2016
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#5
Okay, nur dass ich allmählich nicht mehr weiß was ich noch machen soll. Ich bin unterstützend, bin geduldig und nachsichtig, tolerant, verständnisvoll, nehme meine Bedürfnisse zurück, rede mit ihm, helfe wo er es auch möchte. Meine Geduld ist irgendwann auch erschöpft und sich immer nur aufzuopfern macht mit der Zeit fertig.

Würde ich mich trennen wollen hätte ich es schon getan, anstatt immer weiter zu kämpfen. Daher will ich es eigentlich auch nicht androhen, weil es gelogen wäre. Eine Therapeutin meinte auch bei der Terminsuche, gewisse Dinge muss er von selbst auf die Reihe bekommen aus eigenem Antrieb. Ohne egoistisch klingen zu wollen, fühle ich mich manchmal emotional sehr vernachlässigt und bräuchte auch mal zwischendurch jemand der für mich da ist.

Eine Bekannte hatte vorhin die Theorie, dass das bei ihm mit Beginn der Ehe angefangen haben könnte. Anfangs muss man sich noch um den Partner bemühen, möglich dass er sich seit der Heirat denkt jetzt sind wir aneinander gebunden und er braucht sich nicht mehr um mich zu bemühen. Rein zeitlich könnte das durchaus passen mit dem Beginn der Ehe und seinen Nachlässigkeiten.

Aber auch Konurrenz verhilft nicht dazu, dass er sich wieder um mich bemüht. Ich hatte mal einen männlichen guten Bekannten den er auch kannte. Auf den wurde er dann grundlos eifersüchtig. Aber anstatt sich anzustrengen fing er an griesgrämig zu werden und nur die Eifersucht vor sich her zu schieben. Da waren wir schon verheiratet. Den Kontakt zum Bekannten abzubrechen führte nur dazu, dass es wieder so weiter lief.

Ich bin wirklich ratlos was ich noch machen soll. Und vor allem wie lange das noch so weiter gehen kann.
 
Dabei
17 Okt 2016
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#6
Hallo Chilly,
du wirst nichts ändern, solange du immer für ihn da bist. Schön wäre es du könntest dir eine Auszeit nehmen. Zu einer Freundin ziehen, es bedeutet nicht gleich Trennung. Du musst ihn zum Aufwachen bringen. Solange man sich einer Sache sicher ist, nimmt man keine Veränderung vor. Ich bin selber erst Aufgewacht als sie gegangen ist... Versuch in Ruhe, vieleicht in einem Caffee mit ihm zu reden. Drück Dir die Daumen!
 
Dabei
18 Okt 2016
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#7
Das klingt leider logisch...und irgendwo hast du Recht damit. Wie es auch die Psychologin sagte, er muss bzw. sollte es selbst schaffen es in Angriff zu nehmen. Offenbar habe ich auch zu früh doch wieder geholfen, wenn ich sah es bewegt sich nichts wenn er es selbst machen soll. Okay ich werde jetzt konsequent bleiben auch wenn das am Anfang wohl für uns beide eine Herausforderung sein wird. Aber ja, ich sehe ein dass sich sonst nie etwas an der aktuellen Situation ändern wird.
 
Dabei
17 Okt 2016
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#8
Wenn du ihn erst mal den Rücken kehrst wird er aufstehen oder es ist ihn egal, da hast du eh schon verloren. Ich selber bin auf gestanden, angefangen an mir zu arbeiten.... ob es die Mühe wert ist, wird sich zeigen.
Mir tut es gut, kann wieder lachen, gehe offen auf Personen zu.
 
Dabei
18 Okt 2016
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#9
Ja es ist ein Risiko, aber wenn er dann nicht aufsteht würde er es auch mit Hilfe, wahrscheinlich für den Rest der Ehe, auch nicht hinbekommen. Verloren hätte ich dann eigentlich nicht, wenn er nicht aufstehen würde, hätte ich auch nichts anderes wie jetzt. Aber die Antwort, dass es nichts weiter bringen würde mich weiter aufzuopfern.
 
Dabei
30 Nov 2014
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#10
Also er hatte vor 2 Jahren schonmal die Diagnose mittelgradige Depression, und hat jetzt seit ca. 2 Wochen Antidepressiva bekommen.
Ich lag mit meiner Vermutung wohl ganz richtig - sein Verhalten liegt keineswegs "nur" daran, dass ihr verheiratet seid und er sich nicht mehr bemühen muss. Was wurde denn aufgrund der Diagnose vor 2 Jahren unternommen? Hat er eine Therapie begonnen? Oder ist da nichts weiter passiert?

Bis das Antidepressivum wirkt können gerne 6-8 Wochen vergehen. Aber das alleine wird ggf. auch nicht helfen sondern nur in Kombination mit einer Therapie. Die Ursachen für seine Depressionen sind vermutlich in der Kindheit und/oder Jugend zu suchen. Aber es kommen natürlich auch körperliche Ursachen in Frage.

Zumindest hat er erst mal was unternommen. Wenn du dich nicht trennen willst dann sag ihm das, aber das kann man natürlich trotzdem mit einer "so geht es nicht weiter"-Ansage kombinieren. Stehe also zu ihm aber versuche ihm zu helfen etwas zu ändern. Ein Arschtritt wäre sicher nicht verkehrt.
 
Dabei
18 Okt 2016
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#11
Er war damals 6 Wochen stationär, es wurde ihm empfohlen ambulant eine Therapie weiter zu machen was er aus eigener Aussage aber nicht für notwendig hielt. Medikamente bekam er damals keine, es wurde im Prinzip nach den 6 Wochen einfach nichts mehr weiter gemacht, auch nicht um eine erneute Depression vorzubeugen.

Leider ist seit er so ist wie jetzt auch schon recht viel Zeit vergangen in der nichts passiert ist. Was mit der Zeit ehrlich gesagt eben auch mein Durchhaltevermögen schwinden lässt. In 3 Monaten hat er nun einen Therapie-Termin bekommen. Was ich nicht sagen kann ist, wie es mir in der Zeit geht und was bis dahin passiert oder nicht passiert. Und nach dem 1. Termin ist es auch nicht getan, das wird widerum auch noch seine Zeit brauchen.

Die erste Ansage wäre es auch nicht. Aber ja, ich mache was ich kann, versuche auch durchzuhalten. Sollte aber dennoch mich selbst dabei nicht komplett vernachlässigen.
 
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