Deine Signatur drückt nicht aus, was deine Beiträge über dich verraten. Es ist vielmehr die Aussage eines Menschen, der womöglich schon oft enttäuscht wurde und lieber gar nicht mehr fühlen will, als weiterhin negative Emotionen ertragen zu müssen. Das ist kein Zeichen von Stärke, das ist Kapitulation - du willst dein Ego schützen und wählst dafür den denkbar einfachsten Weg: Zynismus. Aber ich denke, auf Dauer wird das nichts. Du willst ja nicht aus eigenem Antrieb allein sein, du willst nur nicht nochmal das Risiko eingehen, verletzt zu werden.
Zu deinen Beispielen:
1) Wenn du dir nicht mehr soviel gefallen lässt, wie vielleicht früher, heißt das, dass du versuchst, mit negativen Gefühlen wie Zurückweisung und Ablehnung durch andere besser umzugehen und "Ja-Sagen" nicht mehr als Voraussetzung zum akzeptiert werden ansiehst. Glückwunsch dazu!
Das ist jedoch nur der erste Schritt. Du scheinst ja noch ziemlich in der Trotzphase festzuhängen und Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen. Mit Sicherheit gibt es viele Situationen, in denen du dich persönlich angegriffen fühltest, wobei es gar nicht so gemeint war, vor allem in dem Beispiel, das du hier gibst: Du wirst nicht beachtet? Die andere Person empfindet es vielleicht gar nicht so, sondern ist mit dem eigenen Leben zu beschäftigt, um sich Gedanken um dein Ego in diesem Moment zu machen. Wenn du dich dann "rächst", indem du diese Person im Gegenzug nicht beachtest, weiß sie vielleicht gar nicht, was da grad abgeht.
Man sieht sich selbst einfach oft als Mittelpunkt, aber für andere ist man nur einer von vielen. Wenn du das Gefühl hast, dass dich jemand mit Absicht ignoriert, dann ignoriere das und mach einen Schritt auf diese Person zu. Zwinge sie, zu interagieren. Im Büro kannst du zB fragen, ob du demjenigen auch einen Kaffee mitbringen sollst, es muss ja nichts großes sein. Spring über dein Ego, sei der erste, der nett ist und warte nicht darauf, dass andere zuerst dir einen Gefallen tun, bevor du auf sie zukommst. (Ich weiß, das ist manchmal schwer.)
2) Wenn du zu Firma B gehst, nur, weil sie in Konkurrenz zu A steht, willst du dich an A rächen. Das ist das gleiche Muster wie oben. Du gegen die Welt.
Definitiv ein Gefühl, und zudem eines, was dir schaden könnte, da du in diesem Fall nicht zu Firma B gehst, weil dieser Arbeitgeber der Beste für dich ist, sondern weil du meinst, Firma A eins auswischen zu müssen. (Vorausgesetzt, du bist gut in deinem Job.
) Du würdest es dennoch tun, weil es dir ein Gefühl der Befriedigung verschafft, zudem erlangst du so wieder scheinbare Kontrolle über die Situation.
Du befindest dich in der Entwicklungsphase. Ich glaube, du wirst sehr leicht verletzt und versuchst, dich durch diese 'Gefühle sind für Schwache'- Denkweise zu schützen und vor allem, dich selbst davon zu überzeugen. Manchmal ist es auch notwendig, eine Pause einzulegen und neue Kraft zu sammeln, um sich der Welt wieder stellen zu können, vor allem wenn eine vergangene Verletzung noch tief sitzt, aber auf Dauer wird dich deine selbstgewählte emotionale Isolation paradoxerweise unglücklich mache.
Es ist gut, dass du diese Entwicklung durchmachst und daran arbeitest, deine Reaktion auf äußere Umstände zu ändern, denn mehr kannst du nicht tun. Du kannst die anderen nicht ändern. Du kannst ja vieles, was dir passiert, nicht beeinflussen, aber du kannst definitiv dein Verhalten kontrollieren und versuchen, rauszufinden, was dir wichtig ist. Und darauf kommt es an.
Im Moment klingt doch alles noch sehr nach Show, was du hier schreibst. Es ist nicht echt. Du bist immer noch zu sehr damit beschäftigt, der zu sein, der du gerne wärst, statt zu versuchen, der zu sein, der du bist, unabhängig von der Reaktion deiner Mitmenschen. Es ist oft nicht einfach, überhaupt erstmal rauszufinden, wer man ist und welche Menschen einem guttun, aber es ist der richtige Weg, wenn du dauerhaft zufrieden sein möchtest, anstatt nur so zu tun, als würde dir alles am Ar*** vorbeigehen.
Wenn du einen Ratschlag von einer jüngeren annehmen willst: Nutze Arbeitswege, Wartezeiten, ruhige Minuten und die Zeit vor dem Einschlafen etc dazu, in deinem Kopf aufzulisten, was du alles grad an deinem Leben, deinem Job, dir selbst oder deinen Partner toll findest. Keine Pro&Contras, sondern ausschließlich Pros. Du wirst merken, wie sich deine Laune hebt und sich deine Sicht auf die Dinge ändert. Du wirst dich dann nicht nur besser fühlen, sondern deine Mitmenschen werden unbewusst spüren, dass du mehr mit dir und deinem Leben im Einklang bist und ihrerseits positiv auf dich reagieren.
Der Punkt ist, dass du Gefühle nicht einfach abstreiten kannst, Sie sind da, und damit hat es sich. Der Trick ist, die Gefühle durch deine Denkweise zu kontrollieren und negativen Emotionen keinen höheren Stellenwert beizumessen, als sie verdienen. Es ist wichtig, positiv zu denken, und damit meine ich nicht, dass man sich Tatsachen schönreden soll.
Ein kleines Beispiel: Mir ist gestern eine Schüssel mit ein paar aufgeschlagenen Eiern auf den Boden gefallen, und es weiß wohl jeder, wie nervig es sein kann, Eiweiß wieder aufzuwischen, glibberig wie es ist. Aber mein erster spontaner Gedanke war nicht: "Sch***, so eine Sauerei" sondern "Woah, gut, dass ich den Fußboden vorhin jetzt doch nicht nass gewischt habe".
Hat mich selbst überrascht, dass der positive Gedanke nicht erst im Nachhinein, sondern spontan kam.. das Üben trägt Früchte.
Also, viel Glück noch und gib nicht auf. Gefühle machen Menschen doch erst interessant, das ist nichts, wovor man Angst haben muss.
P.S.: Fang bloß nicht an, zu trinken, um deine Gefühle noch besser betäuben zu können. ^^ Ist ja eine recht gängige Methode.
P.P.S.: Wieso passiert es immer wieder, dass manche Männer, ob mit oder ohne Geld, versuchen, Frauen durch Materielles für sich zu gewinnen - und sich dann wundern, dass sie eine Frau erwischen, die sich von Materiellem angezogen fühlt? Mal ehrlich, Männer, wenn ihr eine Beziehung sucht, statt einer oberflächlichen Affäre, redet nicht schon beim ersten Date davon, was ihr habt, sondern darüber, was ihr denkt.