Der Thread ist ja schon etwas älter, das Thema setzt aber keinen Schimmel an, denke ich, darum hole ich es noch mal hoch.
Ich hab mich jetzt hier durch alle Beiträge gelesen und beim Wechsel auf die zweite Seite dachte ich, dass da doch immer noch etwas sehr Entscheidendes fehlt bei der ganzen Diskussion.
Wo sind die Männer in diesen Geschichten? Sie kamen dann ganz zum Schluss ja noch und meli hatte die Reaktion ihres Freundes auf die Schwangerschaft ja auch genannt, trotzdem wurden sie immer außen vor gelassen. Das finde ich extrem merkwürdig, wird eine Frau ja nunmal nicht allein schwanger.
Ich finde, es wird Männern viel zu leicht gemacht, sich aus der Affäre zu ziehen. Die andere Seite kenne ich natürlich auch, nämlich dass Vätern der Kontakt zu ihrem Nachwuchs verweigert wird, trotzdem meine ich, dass sie es zu leicht haben, die Biege zu machen.
Immer wieder der Hinweis darauf, die Frau könne das Kind doch einfach austragen und zur Adoption freigeben. Warum nicht dem Vater vor die Tür legen? Das halte ich für eine ziemlich humane Variante. Denn was es u.U. bei einem Kind auslöst, wenn es bei völlig fremden Menschen aufwachsen muss, das wurde hier auch nur mal am Rande oder gar nicht erwähnt.
Das ist der Part, bei dem ich ziemlich befangen bin, denn ich habe in meinem näheren Umfeld (Familie und Freundeskreis) gleich drei solcher Fälle und alle haben große Probleme mit sich selbst, mit ihrem Leben, mit dem Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Gefühl, dass beide Elternteile sie nicht lieb hatten, nicht wollten, nicht mit ihnen leben wollten, das macht ihnen allen sehr zu schaffen. Meine "Cousine" ist daran irgendwie komplett zerbrochen. Sie kam nach einer etwas längeren Odyssee (soviel zum Thema, die Familien, die Kinder bei sich aufnehmen würden ja soooooo gut geprüft
) zu meiner Tante und meinem Onkel und hat nach viel Theater die Familie mit 18 verlassen, mit unbekanntem Ziel. Wir haben seit Jahren nichts von ihr gehört. Sie hat immer gesagt, ihr fehlt was, sie ist irgendwie zerrissen, fühlte sich nie irgendwo zuhause. Und ja, sie hat sich oft auch sehr offen dazu geäußert, dass sie lieber nicht geboren worden wäre.
Ein Kind zur Adoption freizugeben käme für mich also auf gar keinen Fall in Frage, selbst wenn ich irgendwie mit der Ungewissheit wie es meinem Kind geht, zurechtkommen würde, ich hätte Angst, dass es so wie meine "Cousine" nach mir weint und ich wäre nicht da. Ich glaube nicht, dass man dem Kind damit einen Gefallen tut.
Wenn also schon die Frau sich nicht in der Position sieht, für das Kind aufkommen zu können, wenn sie sich das nicht zutraut, dann muss eben der Mann ran.