Abtreibung

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3 Feb 2013
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#1
Mich interessiert mal die Meinung der Community zu einem schwierigen Thema.

Ich werde mal meine Meinung dazu kurz zusammen fassen.

Ich toleriere Abtreibungen befürworte sie aber nicht.
Als ich jung war, war ich klar gegen Abtreibungen aus reiner Konsequenz, ich bin gegen die Todesstrafe und in jungen Jahren war für mich völlig klar das wer gegen die Todesstrafe ist muss logischerweise auch gegen Abtreibung sein.

Mittlerweile bin ich da in meiner Meinung etwas breiter aufgestellt der Punkt wieso ich letztendlich dann doch finde das eine Abtreibung erlaubt sein sollte ohne eine Abtreibung zu befürworten ist schlicht und einfach Selbstbestimmung.

Zum einem gibt es Fälle in denen eine Abtreibung aus Gesundheitlichen gründe das (vielleicht) beste wenn auch das letzte Mittel ist um von zwei Leben die in Gefahr sind wenigstens eins zu retten. Ich bin weder eine Frau noch war ich jemals schwanger und kann nicht wirklich etwas dazu sagen wie man sich da fühlt wen man sich als werdende Mutter vieleicht zwischen dem eigenem Leben und dem seines ungeborenen Kindes entscheiden zu müssen. Ich finde aber man kann Menschen nicht den Selbsterhaltungstrieb verbieten weswegen ich in diesen Fällen die Entscheidung für eine Abtreibung nachvollziehen kann.


Bei pränataler Diagnostik sehe ich dass wieder anders ich finde dass man bei Sterbehilfe schon eine sehr klare Linie ziehen muss, bei jemand der sich nicht mal zu äußern kann weiß ich nicht ob es da überhaupt jemanden zusteht kann darüber zu entscheiden. Wenn dann aber eben doch am ehesten der Mutter auch hier steht dann wieder die Selbstbestimmung im Vordergrund.
Und so ist es dann auch bei gesunden Föten und jungen Müttern im Teenager alter die ungewollt oder ungeplant schwanger werden. Selbstbestimmung ist wie gesagt für mich hier ein wichtiger Punkt und egal wie die betroffene Frau in diese Situation gekommen ist. Ob komplett ohne eigene Schuld oder durch ihr eigenes Komplett Verantwortungsloses verhalten wenn jemand wirklich eine Abtreibung will finde ich darf man sie dieser Person nicht vorbehalten. Allerdings bin ich der Meinung dass man es jemandem so schwer wie möglich machen sollte sich hierfür zu entscheiden. Damit meine ich gründliche und vor allem schonungslose Aufklärung was eine Abtreibung für Kind und Mutter auf allen Ebenen bedeutet und das am besten schon bevor jemand überhaupt schwanger wird (danke nochmal für den Hinweis dazu) also am besten dick und breit in der Schule durchnehmen. Gleichzeitig sollte man es für eine Frau so einfach und komfortabel wie möglich machen ein ungewolltes Kind auszutragen und zur Adoption frei zu geben.

Eine weit entwickelte Gesellschaft sollte einen besseren Weg haben das Menschen ein ungewolltes Kind los werden als durch eine Abtreibung.
 
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#2
Eine weit entwickelte Gesellschaft sollte einen besseren Weg haben das Menschen ein ungewolltes Kind los werden als durch eine Abtreibung.
Ich sehe das alles gelassener, vielleicht etwas zu gelassen(?). Aber ich versuche Toleranz zu üben. Wer abtreiben will, der soll abtreiben dürfen. Wer die Pille danach schlucken möchte, der soll das dürfen und nicht noch vorher zum Doktor rennen müssen um sie sich verschreiben zu lassen. Genauso steht es Personen natürlich auch frei das Gegenteil zu machen.

Jeder ist für sich selber und seine Handlungen verantwortlich. Das könnte jetzt entweder so interpretiert werden, dass wer Fehler baut, diese eben auch ausbügeln (oder in dem Fall zur Welt bringen muss), oder, dass mit eigener Verantwortung abgetrieben wird. Ich stimme zu, dass Bildung vorangetrieben werden muss, damit auch junge Leute sich ob Folgen im Klaren sind. Aber letztendlich ist es jedermanns eigene Entscheidung.
Es wird ja auch nicht aus Spaß abgetrieben! Wer Diebstahl begeht, kennt die Konsequenzen. Wer abtreibt, weiß das auch, und leicht ist es sicherlich nicht. Aber allemal wert das eigene Leben nicht durch den Wind zu schießen, wegen einer unglücklichen Situation.

Erfolgt eine Abtreibung früh genug, ist da sowieso noch kein Mensch in dem Sinne am Leben. Jeden Tag sterben so viele Menschen und Tiere. Ich tendiere eher zur Erhaltung des Lebens als zum Zwang ein Ungewolltes ins Leben setzen zu müssen.
 
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#3
Ich finde es gut, das wir in unserem Kulturkreis die Wahl haben, ich möchte mein eigenes Leben nicht aufgeben um ein Kind großzuziehen das ich nicht wollte.

Und bitte kein ja aber, es gibt Verhütung.......man kann trotzdem schwanger werden, auch wenn man verhütet.

Es hat sich viel getan, man muss dafür nicht mehr nach Holland fahren...und darf nicht drüber reden weil es nicht erlaubt ist. Man braucht sich als Frau weder rechtfertigen noch schämen.

Ich hab die Generation meiner Mutter erlebt, die durften nicht einfach abtreiben, die mussten ins Ausland und das Geheim halten. Und das nicht darüber sprechen dürfen hat ihren Seelen noch mehr
geschadet als das abtreiben es eh schon getan hat.

Zudem musste man an der deutschen Grenze befürchten "gynäkologisch zwangsuntersucht" zu werden.

Mein Schwiegervater war Polizist, wenn das rausgekommen wäre das seine Frau in Holland war zum abtreiben, hätte seine Karriere ein abruptes Ende gefunden, und beide wären strafrechtlich verfolgt worden.

Wir haben erst seit 1995 ein neues Abtreibungsrecht,......die Niederländer sind da wesentlich fortschrittlicher als die Deutschen, und haben weniger Abbrüche,weil es bei der Aufklärung passt

und Verhütungsmittel fast verschenkt werden.
 
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3 Feb 2013
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#4
Ich sehe das alles gelassener, vielleicht etwas zu gelassen(?). Aber ich versuche Toleranz zu üben. Wer abtreiben will, der soll abtreiben dürfen. Wer die Pille danach schlucken möchte, der soll das dürfen und nicht noch vorher zum Doktor rennen müssen um sie sich verschreiben zu lassen. Genauso steht es Personen natürlich auch frei das Gegenteil zu machen.
Tolerant bin ich ja auch, Toleranz bedeutet nicht das mir etwas gefallen muss es bedeutet wie der name ja schon sagt das ich es toleriere.

Jeder ist für sich selber und seine Handlungen verantwortlich. Das könnte jetzt entweder so interpretiert werden, dass wer Fehler baut, diese eben auch ausbügeln (oder in dem Fall zur Welt bringen muss), oder, dass mit eigener Verantwortung abgetrieben wird. Ich stimme zu, dass Bildung vorangetrieben werden muss, damit auch junge Leute sich ob Folgen im Klaren sind. Aber letztendlich ist es jedermanns eigene Entscheidung.
Da sind wir großteils einer Meinung.

Es wird ja auch nicht aus Spaß abgetrieben! Wer Diebstahl begeht, kennt die Konsequenzen. Wer abtreibt, weiß das auch, und leicht ist es sicherlich nicht. Aber allemal wert das eigene Leben nicht durch den Wind zu schießen, wegen einer unglücklichen Situation.
Da bin ich mir eben nicht so sicher ob die Person das in dem Moment weiß. Eine 15 Jährige die Schwanger ist hat eine Menge Probleme und enormen Druck da darf man schon bezweifeln das die sich jetzt noch mit den weitreichenden Folgen einer Abtreibung wirklich differenziert auseinander setzen kann. Letztendlich kann ich das aber nicht beurteilen und hoffe auch ein wenig darauf das sich hier vielleicht Personen die damit mehr Erfahrung haben (ob im Bekanntenkreis oder vielleicht sogar selbst) dazu äußern.

Erfolgt eine Abtreibung früh genug, ist da sowieso noch kein Mensch in dem Sinne am Leben.
Was verstehst du unter früh genug?

Jeden Tag sterben so viele Menschen und Tiere. Ich tendiere eher zur Erhaltung des Lebens als zum Zwang ein Ungewolltes ins Leben setzen zu müssen.
Nur weil ein Problem nicht lösbar oder eine Situation schlimm ist heißt es ja nicht dass man ein anderes Problem nicht lösen oder eine andere Situation die auch schlimm ist nicht verbessern sollte wenn man das kann. Wenn man immer auf die anderen Zeigt und sagt bei denen ist das noch viel schlimmer kann man sich natürlich aus jeglicher Verantwortung für alles raus reden.

Ich finde es gut, das wir in unserem Kulturkreis die Wahl haben, ich möchte mein eigenes Leben nicht aufgeben um ein Kind großzuziehen das ich nicht wollte.

Und bitte kein ja aber, es gibt Verhütung.......man kann trotzdem schwanger werden, auch wenn man verhütet.
Was spricht dagegen ein ungewolltes Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben?
 
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#5
Was spricht dagegen ein ungewolltes Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben?
Es gibt sicher Leute für die das eine Option darstellt, ich denke da anders, keiner meiner Nachkommen wird bei fremden Leuten groß.

Also dann eher abtreiben, als einen aus meiner Familie zu Fremden abgeben. Diese Ideologie hab ich von meiner Mutter die auch abgetrieben hat, weil

das eines Ihrer Kinder zu Fremden kommt, und wer weiss was durchmachen muss, war nie eine Option.
 
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3 Feb 2013
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#6
Es gibt sicher Leute für die das eine Option darstellt, ich denke da anders, keiner meiner Nachkommen wird bei fremden Leuten groß.

Also dann eher abtreiben, als einen aus meiner Familie zu Fremden abgeben. Diese Ideologie hab ich von meiner Mutter die auch abgetrieben hat, weil

das eines Ihrer Kinder zu Fremden kommt, und wer weiss was durchmachen muss, war nie eine Option.
Nur das ich das richtig verstehe...anstatt das du dein Kind das du, wie du selbst sagst, nicht haben willst damit es dir dein Leben nicht versaut, zu anderen Leuten gibst, die sich nichts sehnlicher wünschen als ein Kind und die es lieben würden wie ihr eigenes, bringst du es lieber um.
Wer weiß was es durchmachen muss? Dieses Argument finde ich ziemlich dünn. Du Zeichnest hier jetzt ein Cartoon mit dem schlimmsten möglichen fall der zudem noch recht unwahrscheinlich ist um das zu rechtfertigen.

Versteh mich nicht falsch ich möchte nur gerne heraus finden ob du wirklich glaubt das es besser für dein Kind ist gar nicht erst zu leben weil es die sehr unwahrscheinliche Chance gibt das es zu schlechten Eltern kommt oder ist es für dich einfach der leichteste Weg?

Ich habe das jetzt auch (bewusst) etwas Spitz formuliert. Ich bin auch bei dem Thema absolut befangen. Aber ich finde deine Argumentation nicht wirklich schlüssig du willst das Kind nicht haben aber zu fremden Leuten soll es auch nicht kommen?
 
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2 Feb 2014
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#7
Ich bin froh, nie vor dieser Entscheidung gestanden zu haben. Ebenso froh bin ich, dass mir diese Option notfalls zur Verfügung steht. Was mich gestört hat, war der teilweise inflationäre Umgang mit Abtreibungen als eine Art "legitimes letztes Verhütungsmittel" in der ehemaligen DDR. (Betraf einzelne, keinesfalls die breite Masse.)

Allerdings bin ich der Meinung dass man es jemandem so schwer wie möglich machen sollte sich hierfür zu entscheiden. Damit meine ich gründliche und vor allem schonungslose Aufklärung was eine Abtreibung für Kind und Mutter auf allen Ebenen bedeutet und das am besten schon bevor jemand überhaupt schwanger wird (danke nochmal für den Hinweis dazu) also am besten dick und breit in der Schule durchnehmen. Gleichzeitig sollte man es für eine Frau so einfach und komfortabel wie möglich machen ein ungewolltes Kind auszutragen und zur Adoption frei zu geben.
Ich bin nicht der Meinung, dass eine Abtreibung so schwer wie möglich gemacht werden sollte. Eher umgekehrt, die Entscheidung für ein Kind sollte erleichtert werden. Damit meine ich nicht in erster Linie finanzielle Unterstützung, sondern Kindergartenplätze, flexible Arbeitszeiten etc. Da ist zwar einiges in Bewegung, aber noch lange nicht genug.

Präventiv Aufklärung über Verhütung versteht sich von selbst. Kind austragen und zur Adoption freigeben, wäre für mich wahrscheinlich auch nicht in Frage gekommen. Aber wie gesagt... zum Glück war ich nie in der Lage.
 
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#8
(..) einer Abtreibung wirklich differenziert auseinander setzen kann.
Das ist aber immer und überall der Fall, wo Übung und Erfahrung gefragt ist. Wer sich noch nie eine schlimme Verletzung zugezogen hat, woher soll derjenige wissen, welche Schmerzen das auslöst? Wer noch nie ein Haus gebaut hat, der weiß nicht, welche Fehler ihm unterlaufen können.
Wissen die (jungen) Leute immer, was oder wie schnell etwas beim Sex ungeplant passieren kann? Deswegen heißt es ja auch "aus Fehlern lernt man". Fehler sollten erlaubt sein und neue Chancen gegeben werden.

Dein Argument spricht genauso gut für eine Abtreibung: Sie wissen noch nicht, was eine Schwangerschaft und ein Kind für sie bedeutet und welche Folgen das für ihr Leben haben wird.

Was verstehst du unter früh genug?
Das Maximum wäre natürlich direkt nach dem z.B. geplatzten Kondom: Die Pille danach. Andere Zeiträume muss jeder für sich selbst bestimmen. Es gibt keinen definierten Tag, an dem es nach der Schwangerschaft früh genug/zu spät ist.

dass man ein anderes Problem nicht lösen oder eine andere Situation die auch schlimm ist nicht verbessern sollte wenn man das kann. Wenn man immer auf die anderen Zeigt und sagt bei denen ist das noch viel schlimmer kann man sich natürlich aus jeglicher Verantwortung für alles raus reden.
Du gehst nicht ganz auf das ein, was ich sagte. Inwiefern ist denn der Zwang eines ungewollten Kindes eine Lösung oder Verbesserung zu einem Problem?
Und in einer Weise ist es doch so. Vielem wird eine solche Bedeutung und Wichtigkeit gegeben, da lässt sich nur der Kopf schütteln. Dann sind die Hausaufgaben eben mal nicht gemacht, ein Termin vergessen, Geld umsonst ausgegeben, das Zimmer unaufgeräumt, das oben genannte Haus leicht fehlgebaut oder das Experiment schief gelaufen. Shit happens. Ungewollte Schwangerschaft ist eben, was sie ist: Ungewollt. Es kann sein, dass es zufällig passiert ist, kann auch sein, dass die fehlerhafte Mutter selbst dafür verantwortlich ist. But nobody's perfect.
Wenn du die Formation von Eis auf dem Gehweg vor deinem Haus unterschätzt und dir deswegen den Arm brichst, möchtest du doch auch nicht Monate lang mit gebrochenem Arm umher laufen, oder?

Was spricht dagegen ein ungewolltes Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben?
Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Aus Spaß? Um anderen einen Gefallen zu tun? Nöö. Du läufst ja auch nicht mit Solarzellen auf dem Kopf durch die Straßen um die Energie dann an deine Nachbarschaft zu verteilen.


=> Ich finde es ein spannendes Thema und finde gut, dass auch wenn du die Meinung nicht teilst, diese dennoch akzeptierst.
 
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#9
Ich traue niemandem ausser mir selbst, ich bin in dem Glauben erzogen das man eben jedem nur vor den Kopf gucken kann.

Was dahinter abscheuliches vorgeht findet man oft erst raus wenn es zu spät ist.

Ich würde es keinem meiner Kinder antun bei absoluten Vollpfosten groß werden zu müssen, christlichen Fundamentalisten.....Alkoholikern,

oder schlimmstenfalls mit nem Gummiball im Mund in irgendnem Keller zu landen. Der Mensch ist eine Ware, Kinder sind nur Ware......und auch nur

auf den Gedanken hin. Ja da ist der tot, für etwas das vom Tod nichts weiss.....und kein mit erfahrungen angefülltes komplexes Gehirn hat leichter.

Würde ich es an fremde Menschen weggeben würde mich ständig die Sorge umtreiben was daraus wird.
 
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22 Aug 2011
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#10
Das ist aber immer und überall der Fall, wo Übung und Erfahrung gefragt ist. Wer sich noch nie eine schlimme Verletzung zugezogen hat, woher soll derjenige wissen, welche Schmerzen das auslöst? Wer noch nie ein Haus gebaut hat, der weiß nicht, welche Fehler ihm unterlaufen können.
Wissen die (jungen) Leute immer, was oder wie schnell etwas beim Sex ungeplant passieren kann? Deswegen heißt es ja auch "aus Fehlern lernt man". Fehler sollten erlaubt sein und neue Chancen gegeben werden.
Gut. Dann lass uns die Sache mit der Verkehrserziehung, mit dem "am offenen Fenster turnt man nicht" und "keine Schraubenzieher in die Steckdose stecken" doch auch gleich vergessen. Aus Fehlern lernt man schließlich.

Du vergisst, dass es bei einer Abtreibung - genau wie bei den von mir genannten Beispielen - um Leben und Tod geht. Nicht das Leben der Frau, aber das Leben des Kindes. Deshalb bin ich in diesem Fall absolut nicht für Fehlertoleranz, sondern für absolut harte Fehlerprävention. Was nicht bedeutet, dass ich dem Menschen, der den Fehler trotzdem gemacht hat, nicht jede Unterstützung zukommen lassen würde. Ich hatte im Bekanntenkreis mehrere ungeplante Schwangerschaften - und habe bis auf einmal kommentarlos im Vorzimmer gesessen und hinterher Händchen gehalten. Und das eine Mal, wo ich massiv dagegen diskutiert habe, war eine Frau, die das Kind wollte und nur kurz davor war, dem Druck des Lebenspartners nachzugeben.

Wenn das Kind quasi schon im Brunnen liegt, ist es zu spät. Ich unterstelle mal, dass keine Frau eine fundierte, rationale Entscheidung unter Berücksichtigung und sorgfältiger Abwägung aller Fakten und Möglichkeiten treffen kann, die gerade erfahren hat, dass sie ungewollt schwanger ist und unter starkem Zeitdruck steht. Da dominiert "Panik" und "ich will das jetzt nicht". Zum Nachdenken kommt man danach. Mit Glück steht man dann zu seiner Entscheidung (und da die Alternative zu schmerzhaft ist, tun das die meisten), mit Pech bereut man sie.

Dein Argument spricht genauso gut für eine Abtreibung: Sie wissen noch nicht, was eine Schwangerschaft und ein Kind für sie bedeutet und welche Folgen das für ihr Leben haben wird.
Falsch. Es gibt diverse Programme gegen Teenagerschwangerschaften, wo an den Schulen z.B. mit Puppen das Elternsein simuliert wird. Es gibt kein einziges Programm, das darüber informiert, wie ein Fötus in der 6./8./12. Schwangerschaftswoche aussieht. Welche körperlichen Folgen und Risiken eine Abtreibung verursacht. Keine Frauen, die abgetrieben haben, gehen an die Schulen und reden über die psychischen Probleme, die das verursacht. Die Aufklärung über eine Abtreibung ist wesentlich geringer als die Aufklärung über das Muttersein. Dafür hat man maximal 7 Wochen Zeit, sich für oder gegen eine Abtreibung zu entscheiden - aber ca. 8 Monate, um sich für oder gegen aktive Mutterschaft zu entscheiden.


Andere Zeiträume muss jeder für sich selbst bestimmen. Es gibt keinen definierten Tag, an dem es nach der Schwangerschaft früh genug/zu spät ist.
Du befürwortest also Abbruch bis zum Einsetzen der Wehen? Bin ich auch für. Genaugenommen sollte Kindstötung bis ca. zum 3. Lebensjahr - also solange das Kind nicht allein überleben kann - straffrei sein. Würde an der Sache selbst nix ändern, aber den Zeitdruck rausnehmen.


Wenn du die Formation von Eis auf dem Gehweg vor deinem Haus unterschätzt und dir deswegen den Arm brichst, möchtest du doch auch nicht Monate lang mit gebrochenem Arm umher laufen, oder?
Niemand möchte sich den Arm brechen. Wenn es aber doch passiert, gibt es nur die Möglichkeit, eben doch paar Monate lang mit gebrochenem Arm umher zu laufen - oder aber den Arm zu amputieren. Komischerweise entscheiden sich deutlich mehr Leute für den Verlust eines Kindes als eines Armes.


Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Aus Spaß? Um anderen einen Gefallen zu tun? Nöö.
Es gibt Menschen, die so etwas tun. Man nennt sie Leihmütter.

Du läufst ja auch nicht mit Solarzellen auf dem Kopf durch die Straßen um die Energie dann an deine Nachbarschaft zu verteilen.
Der Vergleich hinkt. Kaum jemand würde sich einen Solarzellenhut extra anschaffen, um die Energie den Nachbarn zu geben (von Leihenergieträgern mal abgesehen). Aber wenn man den blöden Hut nun mal aufhat - und ihn nur loswerden kann, indem man ihn zerstört und sich dabei noch ein Stück Kopfhaut abreißt - ist es durchaus eine denkbare Alternative, ihn ein paar Monate zu tragen und dann an den überglücklichen Nachbarn weiterzugeben.


La vita hat gesagt.:
Was mich gestört hat, war der teilweise inflationäre Umgang mit Abtreibungen als eine Art "legitimes letztes Verhütungsmittel" in der ehemaligen DDR.
Wird auch heute noch gern gemacht - in der Bevölkerungsschicht, in der die finanzielle Beteiligung vom Staat übernommen wird.


@tck: ich war zum Glück nie ungewollt - wenngleich auch schon mal ungeplant - schwanger. Konnte mir aber - unter anderem durch die genannten Freundinnen - eine Meinung dazu bilden. Die sich durch eigene Schwangerschaftserfahrungen gewandelt hat. Vor meiner ersten Schwangerschaft hätte ich gesagt "okay, entweder wegmachen oder adoptieren lassen". Nachdem ich dann am eigenen Leib gemerkt habe, wie real existierend ein Kind schon in den ersten Schwangerschaftswochen ist, war Abtreibung kein Thema mehr. Ich trete allerdings auch keine Ameisen tot - und sogar Spinnen werden gefangen und unter leisen Angstschreien aus dem Schlafzimmer transportiert. Es geht da also nicht unbedingt um den Faktor "mein Kind", sondern um "ich töte kein Lebewesen, wenn ich es irgendwie vermeiden kann."

Und Adoption ... nur wenn ich absolut davon überzeugt wäre, dem Kind kein menschenwürdiges Leben bieten zu können. Was bisher noch nie der Fall war. Ich wäre aber nicht besorgt, dass es da in schlechte Hände geraten würde. Die Checks, die adoptionswillige Paare über sich ergehen lassen müssen, lassen jedes Assessment Center wie einen Ponyhof wirken.
 
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3 Feb 2013
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#11
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Ich bin nicht der Meinung, dass eine Abtreibung so schwer wie möglich gemacht werden sollte. Eher umgekehrt, die Entscheidung für ein Kind sollte erleichtert werden. Damit meine ich nicht in erster Linie finanzielle Unterstützung, sondern Kindergartenplätze, flexible Arbeitszeiten etc. Da ist zwar einiges in Bewegung, aber noch lange nicht genug.

Präventiv Aufklärung über Verhütung versteht sich von selbst. Kind austragen und zur Adoption freigeben, wäre für mich wahrscheinlich auch nicht in Frage gekommen. Aber wie gesagt... zum Glück war ich nie in der Lage.
Ich bin ja für beides die Entscheidung für ein Kind erleichtern und Abtreibung erschweren bzw. ausführlich darüber aufklären.
Das schließt sich ja nicht aus eher im Gegenteil.

Präventiv Aufklärung über Verhütung versteht sich von selbst. Kind austragen und zur Adoption freigeben, wäre für mich wahrscheinlich auch nicht in Frage gekommen. Aber wie gesagt... zum Glück war ich nie in der Lage.
Darf ich fragen wieso nicht?

Das ist aber immer und überall der Fall, wo Übung und Erfahrung gefragt ist. Wer sich noch nie eine schlimme Verletzung zugezogen hat, woher soll derjenige wissen, welche Schmerzen das auslöst? Wer noch nie ein Haus gebaut hat, der weiß nicht, welche Fehler ihm unterlaufen können.
Wissen die (jungen) Leute immer, was oder wie schnell etwas beim Sex ungeplant passieren kann? Deswegen heißt es ja auch "aus Fehlern lernt man". Fehler sollten erlaubt sein und neue Chancen gegeben werden.

Dein Argument spricht genauso gut für eine Abtreibung: Sie wissen noch nicht, was eine Schwangerschaft und ein Kind für sie bedeutet und welche Folgen das für ihr Leben haben wird.
Es geht doch nicht darum das Fehler nicht erlaubt sind. Trotzdem ist es doch völlig legitim und sogar ratsam alles zu tun um Fehler im Vorfeld zu vermeiden und wenn sie doch vorkommen deren Auswirkungen zu minimieren.

Der Verlauf und die folgen und Auswirkung einer Schwangerschaft wird soweit ich weiß in der Schule sehr ausführlich durchgenommen Abtreibung nicht.
Bei uns (in den USA) wurde Schwangerschaft etc. Stundenlang in Biologie durchgenommen Abtreibung in Ethik/Religionslehre wurde das mal ein wenig angeschnitten. Bei meiner Freundin die in Deutschland zur Schule gegangen ist war es ähnlich.

Und das Kind hat ja so gesehen keine folgen für sie denn das müssen sie ja nicht behalten.

Das Maximum wäre natürlich direkt nach dem z.B. geplatzten Kondom: Die Pille danach. Andere Zeiträume muss jeder für sich selbst bestimmen. Es gibt keinen definierten Tag, an dem es nach der Schwangerschaft früh genug/zu spät ist.
Und wann ist dieser Zeitpunkt deiner persönlichen Meinung nach?

Du gehst nicht ganz auf das ein, was ich sagte. Inwiefern ist denn der Zwang eines ungewollten Kindes eine Lösung oder Verbesserung zu einem Problem?
Und in einer Weise ist es doch so. Vielem wird eine solche Bedeutung und Wichtigkeit gegeben, da lässt sich nur der Kopf schütteln. Dann sind die Hausaufgaben eben mal nicht gemacht, ein Termin vergessen, Geld umsonst ausgegeben, das Zimmer unaufgeräumt, das oben genannte Haus leicht fehlgebaut oder das Experiment schief gelaufen. Shit happens. Ungewollte Schwangerschaft ist eben, was sie ist: Ungewollt. Es kann sein, dass es zufällig passiert ist, kann auch sein, dass die fehlerhafte Mutter selbst dafür verantwortlich ist. But nobody's perfect.
Wenn du die Formation von Eis auf dem Gehweg vor deinem Haus unterschätzt und dir deswegen den Arm brichst, möchtest du doch auch nicht Monate lang mit gebrochenem Arm umher laufen, oder?
Ich sehe es als nicht wünschenswerte Situation an das in einer Gesellschaft die sich selbst als sehr moralisch und vor allem auch immer wieder anderen als moralisch überlegen ansieht...Die Mitglieder die in ihrem Gegenwärtigem Zustand nichts für die Gesellschaft tun können und sich absolut nicht wehren können getötet werden weil sie da wo sie sind nicht erwünscht sind. Da ist auch das Problem mit den Vergleichen die du hier ziehst die hinken gewaltig. 1. Gibt es bei den meisten Sachen die du hier aufzählt Konsequenzen die dich direkt betreffen wenn sie jemand anderen betreffen bekommst du das auch meist in irgendeiner Form zurück. Wenn du deinen Kunden sitzen lässt weil du den Termin vergisst, viel Glück bei dem Versuch dem wieder was zu verkaufen denn der geht vermutlich zur Konkurrenz. Wenn du zugedröhnt Autofährst und jemanden um fährst wirst du Strafrechtlich belangt. Bei einer Abtreibung trifft es vor allem jemand anderen der Garnichts dafür kann obwohl man durchaus argumentieren könnte das es dich ja auch trifft vor allem psychisch. Der 2. und viel wichtigere Grund ist das es hier nicht um Geld geht das du zum Fenster rauswirfst oder ein Haus sondern um jemanden der mal ein Mensch sein wird der das eigentlich schon ist. Das man das eigene Gewissen damit beruhigt das man ungeborene Kinder bis zu einem mehr oder weniger willkürlich festgelegtem Zeitpunkt noch nicht als Menschen betrachtet macht das auch nicht besser.


Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Aus Spaß? Um anderen einen Gefallen zu tun? Nöö. Du läufst ja auch nicht mit Solarzellen auf dem Kopf durch die Straßen um die Energie dann an deine Nachbarschaft zu verteilen.
Sorry aber der Vergleich hinkt nicht...der ist auf Kniehöhe in die Kreissäge gelaufen weil ich muss mir den Hut ja bewusst Basteln und aufsetzen...das Kind ist ja wie gesagt mindestens ungeplant oder sogar ungewollt...davon abgesehen...
Soziale Verantwortung?
Mit Solarzellen auf dem Kopf rumlaufen würde mir wenig bringen schon allein weil mein Körper ja ein keinen Strom braucht sondern im Grunde genommen ein Verbrennungsmotor ist. Aber viele Leute spende zum Beispiel Geld an Hilfsorganisationen ich habe das auch schon gemacht. Ich bin zum Beispiel auch 2006 nach New Orleans um zu Helfen. Warum? Weil ich mehr habe als viele andere und weil mir das nicht weh tut mal was abzugeben. Wenn ich 500 in einem Casino verprasse kann ich auch mal 100 spenden. Wieso soll also nicht jemand der etwas hat das er nicht braucht/will nicht an jemanden weiter geben der es braucht bzw. haben will. Es geht ja nicht darum jedem nen 3er zu schenken der einen Will in diesem ganz konkreten Fall geht es darum ob es wirklich so viel schwerer ist ein Kind auszutragen und es zur Adoption freizugeben als es abtreiben zu lassen.

Ich traue niemandem ausser mir selbst, ich bin in dem Glauben erzogen das man eben jedem nur vor den Kopf gucken kann.

Was dahinter abscheuliches vorgeht findet man oft erst raus wenn es zu spät ist.
Batman? Bist du es? ;)

Spaß beiseite ich kann mich da schwer reinversetzen weil ich (nachdem was du von deiner Erziehung hier schreibst) völlig anders erzogen wurde.


Ich würde es keinem meiner Kinder antun bei absoluten Vollpfosten groß werden zu müssen, christlichen Fundamentalisten.....Alkoholikern,

oder schlimmstenfalls mit nem Gummiball im Mund in irgendnem Keller zu landen. Der Mensch ist eine Ware, Kinder sind nur Ware......und auch nur

auf den Gedanken hin. Ja da ist der tot, für etwas das vom Tod nichts weiss.....und kein mit erfahrungen angefülltes komplexes Gehirn hat leichter.

Würde ich es an fremde Menschen weggeben würde mich ständig die Sorge umtreiben was daraus wird.
Ja weil als Adoptiveltern ja nur Vollpfosten, christliche Fundamentaliten, Alkoholiker und Pädophile Bondage Fetischisten in Frage kommen. Die Adoptiveltern und die Bedingungen dort werden auch nicht überprüft und es ist auch nicht so dass die sehr strenge Auflagen erfüllen müssen. Es ist auch völlig undenkbar da Adoptiveltern in den allermeisten Fällen wirklich gute Eltern sind weil sie wirklich ein Kind haben wollen und nicht per Zufall und ungeplant dazu kommen wie manche leibliche Eltern...Adoptivkinder sind lediglich eine Quelle für Sexsklaven oder Dienstboten zum Bibel halten oder Bier holen.

Ich finde du malst dir hier jetzt auch ausschließlich die schlimmsten Szenarien aus.

Das du dir sorgen machen würdest was aus deinem Kind geworden ist kann ich sehr gut verstehen damit wir uns nicht falsch verstehen ich bin davon überzeugt das es wahnsinnige stärke und Mut erfordert sein Kind wegzugeben und ich kann zwar deine Denkweise nicht verstehen aber ich kann nachvollziehen das man das nicht kann wenn man so denkt.
Aber trotzdem frage ich mich ob es für dich dann ernsthaft die alternative ist mit dem Wissen zu leben dein ungeborenes Kind getötet zu haben.
Und ja es mag vom Tod nichts wissen aber auch Tiere wissen nichts vom Tod trotzdem haben sie panische Angst wenn sie eingeschläfert werden.
Ich würde das nicht ausschließen dass ein Fötus der abgetrieben wird durchaus in der Lage ist so etwas zu empfinden im Unterbewusstsein es gibt auch mehr als genug Berichte darüber das Personen eine Nadelphobie entwickeln bei denen als Fötus eine Fruchtwasseruntersuchung.
Ich will jetzt nicht sagen dass ein Fötus die Abtreibung wahrnimmt und spürt wie er getötet wird. Aber wer sagt der Spürt nichts und ist ja auch gar kein Lebewesen macht es sich meiner Meinung nach auch viel zu einfach.[/FONT]
 
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22 Aug 2011
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#13
in diesem ganz konkreten Fall geht es darum ob es wirklich so viel schwerer ist ein Kind auszutragen und es zur Adoption freizugeben als es abtreiben zu lassen.
Ja, ist es. Definitiv. In dem Moment, in dem man über einen Abbruch entscheidet, ist man in einer psychischen Ausnahmesituation. Da schafft man es, mit viel Verdrängung zu denken "nicht so schlimm, da war doch noch nix". Und natürlich ist die Bindung zum Kind noch nicht so stark. Da man es ablehnt, ist sie womöglich nicht einmal vorhanden.

Nach 9 Monaten hatte man genug Zeit zum nachdenken. Man hat das Kind monatelang täglich gespürt. Und nicht zuletzt ist eine Schwangerschaft nicht völlig unanstrengend.

Ich finde schon, dass Abtreibung für die Frau der leichtere Weg ist. Und dass man ihr die Wahl lassen und ihre Entscheidung respektieren sollte. Ich finde lediglich, dass sie für diese Entscheidung Zeit und einen klaren Kopf haben sollte. Und dazu ist es unumgänglich, sich bereits vor einer Schwangerschaft mit dieser Frage auseinanderzusetzen
 
Dabei
31 Jul 2011
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#14
. Wer abtreiben will, der soll abtreiben dürfen. Wer die Pille danach schlucken möchte, der soll das dürfen und nicht noch vorher zum Doktor rennen müssen um sie sich verschreiben zu lassen. Genauso steht es Personen natürlich auch frei das Gegenteil zu machen.
Generell bin ich schon dafür das je nach Situation abgetrieben werden darf.
Zb. Nach einer Vergewaltigung oder wie schon gesagt wurde wenn es um die Gesundheit geht.

Womit ich aber überhaupt nicht einverstanden bin ist das es die Pille danach ohne Rezept geben soll.
Das ist meines Erachtens einfach nur ein Freifahrtsschein rum zu poppen ohne sich Gedanken um die Verhütung machen zu müssen.
Man kann ja danach in die Apotheke gehen und sich die Pille danach holen,es wird ja einem auf dem Silbertablett serviert.
 
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2 Feb 2014
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#15
Ich nehme an, du meinst, warum ich Adoption eher nicht ins Auge fassen würde. Aus dem selben Grund wie flyingapi. Allerdings habe ich dabei eher andere Horrorszenarien auf dem Schirm.

Wir haben zwei Adoptionen in der Familie. Beide Kinder (Mädchen) wurden gut behandelt, bis sie anfingen, eigene, von der elterlichen Vorstellung abweichende Wege einzuschlagen. Jede pubertäre Allüre - ganz besonder das erste, für die Eltern anscheinend völlig unerwartete Interesse an Jungs - wurde von: "Wer weiß, wo sie das her hat...", "Man weiß ja nicht, was drin steckt.", "Die kommt nach ihrer Mutter." begleitet. Das Unverständnis und der Widerstand der Eltern hat die Kinder erst recht zur Hochform auflaufen lassen. Aber auch schon bei (nachhaltig) mittelprächtigen schulischen Leistungen und chaotischen Zimmerzuständen, wurden die Gene ins Feld geführt und auf Teufel komm raus versucht, diese mittels - meiner Ansicht nach untauglichen - "Erziehungmaßnahmen" zu deckeln.

Auch für die Adoptiveltern war es nicht einfach. Sie fühlten sich von Anfang an stark unter Druck. Es sollte niemand sagen können, sie würden das Kind anders behandeln, weil es nicht ihr eigenes ist. So wurden die Kinder erst hoffnungslos verwöhnt und später, als die Heile-Welt-Fassade sichtbare Risse bekam, nach hartem Kampf als undankbar eingestuft und dauerhaft "verbannt".

Schlussendlich fühlen sich alle Beteiligten als Versager. Die Eltern, weil sie es nicht geschafft haben, einen nach ihren Maßstäben "vernünftigen Menschen" zu formen, die Kinder, weil sie die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen konnten. Ich weiß, es muss nicht so kommen (bestimmt gibt es viele positive Gegenbeispiele), dennoch würde ich (m)ein Kind dieser Gefahr nicht aussetzen wollen.
 
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Dabei
27 Mrz 2012
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#16
Das ist meines Erachtens einfach nur ein Freifahrtsschein rum zu poppen ohne sich Gedanken um die Verhütung machen zu müssen.
Und ein Kondom ist ein Freifahrtsschein Sex zu haben so oft du willst bzw die normale Pille sogar ohne Kondom? Die Pille danach ist eine Hormonbombe und wird sicherlich nicht freiwillig mehrmals die Woche geschluckt. Zudem hat diese ja keine 100% Wirksamkeit. Da lohnt sich also auf Nummer sicher zu gehen. Und Geschlechtskrankheiten? Auch ein Argument für vorherige Verhütung.

"am offenen Fenster turnt man nicht"
"turnt man nicht". Schau dir allein diese Wortwahl schon an. Das "tut man nicht". Das ist nicht einmal in der Befehlsform, die schon schlimm ist, weil Verbote nie gut angenommen werden. Sondern die moralische Ohrfeige, die einen in den Rahmen der Gesellschaft ("man") drücken soll. Ja und was wenn es eben doch gemacht wird? Heutzutage wissen sich viele Menschen, besonders Eltern, nur noch mit Verboten zu helfen. Ganz falscher Ansatz. Ein Kind sollte geführt werden, nicht eingeschüchtert.

Es gibt kein einziges Programm, das darüber informiert, wie ein Fötus in der 6./8./12. Schwangerschaftswoche aussieht. (..) um Leben und Tod geht. (..) absolut harte Fehlerprävention.
Klar. Ich bin mir sicher, dass in Biologie sogar gelehrt wird, in welchem Stadium das Kind schon was macht, fühlt und tun kann. Gibt es denn Unterricht über "Eltern sein und Erziehung"? Nein. Da kommen dann so Leute wie du, die andauernd mit "das tut man nicht" Fehler des Kindes verhindern wollen — und dabei wie oben geschrieben falsch herangehen. Entweder das Kind wird zum moralischen Prediger, total ängstlich oder macht es aus Trotz eben doch.
Es war mir auch völlig klar, dass du jetzt mit so einer Aussage "um Leben und Tod" kommen wirst. Das ist meiner Meinung nach aber einfach nur Moral.

Es gibt Menschen, die so etwas tun. Man nennt sie Leihmütter.
thecaliforniakid hat gesagt.:
Sorry aber der Vergleich hinkt nicht...der ist auf Kniehöhe in die Kreissäge gelaufen
Von mir aus hinkt mein Vergleich. Meine Frage habt ihr aber beide nicht beantwortet. Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Sicherlich nicht aus Spaß.

Gesellschaft die sich selbst als sehr moralisch und vor allem auch immer wieder anderen als moralisch überlegen ansieht...
Aber sieht sich jeder moralisch überlegen an? Wieso muss dennoch diese eine Person unter den anderen leiden und unter Zwang ein ungewolltes Kind zur Welt bringen?

=> Ich empfinde die Diskussion so, dass während thecaliforniakid noch eine Lösung sucht, wirft nixe mit Moral um sich. Gemeinsam habt ihr, dass die Fehlervermeidung hervorgehoben wird. Das wäre natürlich optimal und sicherlich wird dem jeder zustimmen, aber ist eben Konjunktiv und damit nicht realistisch. Zudem wird die "absolut harte Fehlerprävention" total falsch angesetzt. Nixe du versuchst es mit Angst und Moral. 2 Dinge, mit denen Menschen besonders im jungen Alter wenig anfangen können.
Fehler vermeiden ist gut, aber eben nicht immer realistisch. Da dürfte es doch die eigene Entscheidung sein, die eigenen Fehler mit eigenen Konsequenzen auf einem eigen gewählten Weg zu tragen!?
 
Dabei
31 Jul 2011
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#17
Und ein Kondom ist ein Freifahrtsschein Sex zu haben so oft du willst bzw die normale Pille sogar ohne Kondom? Die Pille danach ist eine Hormonbombe und wird sicherlich nicht freiwillig mehrmals die Woche geschluckt. Zudem hat diese ja keine 100% Wirksamkeit. Da lohnt sich also auf Nummer sicher zu gehen. Und Geschlechtskrankheiten? Auch ein Argument für vorherige Verhütung.
Naja ich denke das wenn man kein Kondom oder sonstiges Verhütungsmittel hat,man eher überlegt ob man mit einander schläft.
Aber wenn ich im Hinterkopf habe "Ach scheiss drauf,gehe ich eben nachher in die Apotheke" Ist die Hemmschwelle viel niedriger.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#18
Naja ich denke das wenn man kein Kondom oder sonstiges Verhütungsmittel hat,man eher überlegt ob man mit einander schläft.
Aber wenn ich im Hinterkopf habe "Ach scheiss drauf,gehe ich eben nachher in die Apotheke" Ist die Hemmschwelle viel niedriger.
Überlegen? Wer keine Verhütungsmittel hat, würde Sex einfach sein lassen und sich eben so befriedigen.
Wäre die Hemmschwelle für dich wirklich niedriger? Ich denke nur Unreflektierte Idioten würden solche Risiken auf sich nehmen. Besonders, wenn eine solche Pille dann auch langanhaltende Schwankungen im Körper auslöst. Wer aber so denkt, der darf das natürlich auch gerne machen. Hemmschwelle hin oder her, ist ja deren Problem und Körper!? Sie müssen mit den Konsequenzen leben.
 
Dabei
16 Feb 2014
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#19
Ich denke, ob eine Abtreibung sinnvoll ist, muss bei jedem Fall einzeln entschieden werden.

Mal ganz im ernst: Ich hab schon Kinder gesehen, die in Verhältnissen gelebt haben, wo ich dachte: "Hätte die Mutter mal besser abgetrieben, dann wär das diesem armen kleinen Individuum erspart geblieben".
Wenn die Mutter schon während der Schwangerschaft kein Bock auf das Kind hat, sollte man schon sehr kritisch sein. Es soll Mütter geben, die keinerlei positive Gefühle für das Baby haben.

Andererseits hab ich schon Sachen gehört, über Mütter, die das Kind ja eigentlich wollen, aber dann abgetrieben haben, weil sie Angst vor der Familie hatten, oder Angst vom Partner verlassen zu werden und so weiter. Das ist immer nur sehr kurzfristig gedacht und die Mütter haben oft große psychische Probleme bekommen, weil sie Schuldgefühle hatten und dieses Stück von sich selbst eigentlich garnicht "wegwerfen" wollten.

Eine andere Sache: Wenn schon recht früh im Mutterleib erkannt wird, dass das Kind eine Behinderung hat und extrem Pflegeintensiv wird, sollten es nur Mütter behalten, die sich dessen voll bewusst sind und vermutlich auch die nerfliche Stärke so wie die finanziellen Mittel dafür haben werden. Sonst kann es oft dazu kommen, dass die Kinder dann irgendwann lästig werden und ihnen deshalb nicht genug Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird oder dass die Kinder nicht angemessen gepflegt werden, weil die finanziellen Mittel fehlen.

Oder wenn die erkannte Behinderung so stak ist, dass das kind sein leben lang Schmerzen haben und Leiden wird. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, statt einem Schrecken ohne Ende.

Wenn kleine Mädchen (so 14 jahre rum) schwanger werden, was ja leider nicht sehr selten ist, sollte man extrem stark überlegen abzutreiben. Diese Mädchen sind oft noch im "Partyalter", so dass auch hier das Kind schnell zum "nerfigen Ding" wird. Jetzt kann die mutter nicht mehr raus. jetzt kann die Mutter nicht mehr Party machen. Jetzt kann die Mutter nicht mehr so lange Schlafen wie sie will... dabei wollt sie doch einfach nur Spaß beim poppen haben. Wenn da keine ausreichende Hilfeleistung von der Familie gewährleistet ist (Mutter, Oma und so weiter helfen), ist es oft unmöglich dem Nachwuchs eine angemessene Kindheit zu gewähren.
Natürlich gibt es aber auch verantwortungsbewusste Mütter in dem Alter, welche diese Lage erstaunlich gut meistern!

Wenn eine Frau vergewaltigt wurde und die Schwangerschaft das Resultat dieses Gewaltaktes war, sollte auch oft über eine Abtreibung nachgedacht werden. Eventuell erinnert das Kind die Mutter ständig an den Täter und daraus kann sogar ein regelrechter Hass dem Kind gegenüber entstehen. Ähnlich kann es sich auch mit Schwangerschaften verhalten, die aus dem job als Prostituierte entstanden sind.

Wenn meine Freundin schwanger werden würde, würde ich das Kind nicht ablehnen. Ganz im Gegenteil: Ich male mir ab und an sogar aus, wie ich ein Kind erziehen würde. ich würde versuchen, mein Bestes zu geben, diesem Kind eine gute Erziehung angedeihen zu lassen und eine gute Zukunft zu ermöglichen. Ich würde es lieben. Es wäre ein teil von mir. Und Elternteile die nicht so empfinden, sind in meinen Augen gefühlskalt und sollten sich auch die Abtreibung überlegen.

Wie gesagt: Eine Abtreibung sollte nicht generell verboten oder erlaubt sein. Sowas muss von Fall zu Fall betrachtet, Analysiert und dann entschieden werden.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt, sollte man nicht mehr abtreiben dürfen. Aber um zu bestimmen, wann ein Kind zu sehr "Mensch wird" um es abzutreiben, fehlen mir schlicht die Kompetenzen.

Und dann gibt es noch die Fälle, wo die Mutter ihr Leben verlieren könnte, wenn sie nicht Abtreibt. Was macht mann denn in so einer Situation?^^
 
Dabei
24 Okt 2010
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#20
Hallo,

ich finde diese Diskussion müßig. Der Körper der Frau gehört ihr und ihr alleine. Ich kann die Argumente gut verstehen, die gegen eine Abtreibung oder für eine Erschwerung der Abtreibung genannt wurden.

Aber am Ende gehört der Körper einer Person ihr selbst.

Wenn ich heute entscheide, mir gern ein Ohr abschneiden zu wollen und die dadurch entstehenden langfristigen Kosten selber decke. Wieso sollte sich da jemand einmischen dürfen?

Wenn sie selbst entscheidet und sich ihre Entscheidung später als falsch herrausstellt, ist das doch nicht das Problem unserer Gesellschaft, sondern ihr ganz persönliches. Wir Deutschen versuchen immer instinktiv dem Staat oder den Gesetzen die Verantwortung zu-zuschustern. In diesem Fall hier scheint es mir ganz stark so zu sein.

Wieso muss Abtreibung behindert werden?

Ich bin der Meinung, dass eine Aufklärung über die Folgen der Entscheidung wichtig ist. Welche psychischen Krankheiten entwickelt eine Frau, die vorschnell abtreibt? Wieviel Zeit sollte man sich nehmen und welche Argumente sollte man überdenken? Kurz gesagt: Aufklärung! Weder Behinderung noch Unterstützung.

Die Weitläufige Meinung jedes Leben sei erstrebens- und lebenswert kann ich irgendwie nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht teilen. Und eine ausgetragene Schwangerschaft kann eine Folter sein, wenn man nur zur Adoption freigeben kann. Darum bin ich klar für freien Willen der Frau.

Hey, Moment: War das nicht eine der zentralen Forderungen der Feministinnen ab den 60ern? Ach ja richtig, meine Mutter hat dafür gekämpft selbst entscheiden zu dürfen. Wieso müssen wir das der hälfte der deutschen Population wieder einschränken oder wegnehmen?

Grüße

EDIT: Was das töten von Kindern angeht. Ja. Und?
Jeden Monat müssen Kinder für mich sterben. Und für dich auch.
Die stammen nicht von mir ab, haben kein Gesicht, deren Namen kenne ich nicht. Aber sie sterben.
In Bananenplantagen an Orten deren Namen ich nichtmal kenne, damit das Kilo Bananen unter 1,5 Euro kostet.
In Nähereien in Bangladesch, damit ich billige T-Shirts bei C&A kaufen kann.
Auf dem Weg nach Europa, "abgewiesen" durch Frontex.
So ist das Leben.
Wir sind reich und können es und leisten diese Dinge zu verdrängen.


Das Thema führt hier zu weit, aber als Gutmensch sollte man sich diese unbequeme Wahrheit mal zu Gemüte führen und ins Verhältnis zu einer Abtreibung stellen: Doppelmoral.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
3 Feb 2013
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#21
Ja, ist es. Definitiv. In dem Moment, in dem man über einen Abbruch entscheidet, ist man in einer psychischen Ausnahmesituation. Da schafft man es, mit viel Verdrängung zu denken "nicht so schlimm, da war doch noch nix". Und natürlich ist die Bindung zum Kind noch nicht so stark. Da man es ablehnt, ist sie womöglich nicht einmal vorhanden.

Nach 9 Monaten hatte man genug Zeit zum nachdenken. Man hat das Kind monatelang täglich gespürt. Und nicht zuletzt ist eine Schwangerschaft nicht völlig unanstrengend.

Ich finde schon, dass Abtreibung für die Frau der leichtere Weg ist. Und dass man ihr die Wahl lassen und ihre Entscheidung respektieren sollte. Ich finde lediglich, dass sie für diese Entscheidung Zeit und einen klaren Kopf haben sollte. Und dazu ist es unumgänglich, sich bereits vor einer Schwangerschaft mit dieser Frage auseinanderzusetzen
OK, wie gesagt ich möchte mir das als Mann auch nicht anmaßen zu entscheiden was für eine Frau leichter ist. Danke für die Erklärung.
Meine Frage wäre demnach wie kann man dafür sorgen das es der Frau leichter gemacht wird das Kind auszutragen und zur Adoption frei zu geben.
Leichter als eine Abtreibung das wird nicht gehen aber vielleicht leichter als es jetzt ist.

Ich muss gestehen das es mir immer noch schwer fällt sich da rein zu versetzen ich gehe unten nochmal näher darauf ein.
Trotzdem sehe ich das genauso dass man der Frau die Wahl lassen muss und dass sie das Recht dazu haben sollte und die Entscheidung treffen sollte.

Ich nehme an, du meinst, warum ich Adoption eher nicht ins Auge fassen würde. Aus dem selben Grund wie flyingapi. Allerdings habe ich dabei eher andere Horrorszenarien auf dem Schirm.

Wir haben zwei Adoptionen in der Familie. Beide Kinder (Mädchen) wurden gut behandelt, bis sie anfingen, eigene, von der elterlichen Vorstellung abweichende Wege einzuschlagen. Jede pubertäre Allüre - ganz besonder das erste, für die Eltern anscheinend völlig unerwartete Interesse an Jungs - wurde von: "Wer weiß, wo sie das her hat...", "Man weiß ja nicht, was drin steckt.", "Die kommt nach ihrer Mutter." begleitet. Das Unverständnis und der Widerstand der Eltern hat die Kinder erst recht zur Hochform auflaufen lassen. Aber auch schon bei (nachhaltig) mittelprächtigen schulischen Leistungen und chaotischen Zimmerzuständen, wurden die Gene ins Feld geführt und auf Teufel komm raus versucht, diese mittels - meiner Ansicht nach untauglichen - "Erziehungmaßnahmen" zu deckeln.

Auch für die Adoptiveltern war es nicht einfach. Sie fühlten sich von Anfang an stark unter Druck. Es sollte niemand sagen können, sie würden das Kind anders behandeln, weil es nicht ihr eigenes ist. So wurden die Kinder erst hoffnungslos verwöhnt und später, als die Heile-Welt-Fassade sichtbare Risse bekam, nach hartem Kampf als undankbar eingestuft und dauerhaft "verbannt".

Schlussendlich fühlen sich alle Beteiligten als Versager. Die Eltern, weil sie es nicht geschafft haben, einen nach ihren Maßstäben "vernünftigen Menschen" zu formen, die Kinder, weil sie die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen konnten. Ich weiß, es muss nicht so kommen (bestimmt gibt es viele positive Gegenbeispiele), dennoch würde ich (m)ein Kind dieser Gefahr nicht aussetzen wollen.

Ja das meinte ich.
Das kann ich sehr viel besser nachvollziehen als die Argumente von flyingapi. Trotzdem frage ich mich ob es denn wirklich die bessere Alternative ist das Leben des Kindes zu beenden? Für die Mutter ja da fand ich das was Nixe geschrieben hat sehr einleuchtend. Aber dem Kind von vorne rein keine Chance zu geben weil ihm im Leben was Schlimmes passieren könnte?
Das Problem scheint mir in dem Fall auch ein anderes zu sein (was nichts daran ändert das die Kinder darunter leiden) aber mir scheint das die betroffenen Eltern auch bei leiblichen Kindern so reagiert hätten (sie hätten nur nach einer anderen Rechtfertigung gesucht).
Natürlich bin ich Extrem befangen weil ich meinen besten Freund heute nicht hätte wenn seine leibliche Mutter die im Teenager alter war nicht die Kraft und den Mut gehabt hätte ihn auszutragen und zur Adoption frei zu geben.

Klar. Ich bin mir sicher, dass in Biologie sogar gelehrt wird, in welchem Stadium das Kind schon was macht, fühlt und tun kann…
Ja wenn man 12 ist... und da passen dann alle auf weil man das mit 12 soooo Interessant findet. Es geht ja nicht nur um das ob sondern auch um das wie.


…Es war mir auch völlig klar, dass du jetzt mit so einer Aussage "um Leben und Tod" kommen wirst. Das ist meiner Meinung nach aber einfach nur Moral.

Was ist an der Aussage falsch? Ein werdendes Leben wird beendet. Die Aussage das ist ja noch kein Mensch ist mehr oder weniger Willkürlich fest gelegt und im Grunde ein Weg das Gewissen zu beruhigen. Wenn es um dieses Thema geht kommt man um Moral und Ethik nicht herum (bei vielen anderen Themen auch nicht). Moral und Ethik sind nun einmal das was unsere Gesellschaft aus.



Von mir aus hinkt mein Vergleich. Meine Frage habt ihr aber beide nicht beantwortet. Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Sicherlich nicht aus Spaß.

Doch, habe ich. Ich schrieb aus sozialer Verantwortung und die ist für mich nun mal ein wichtiger Punkt. Ich bin nun einmal so erzogen worden das wenn man von etwas mehr hat als man braucht man davon auch was abgeben sollte.

Aber sieht sich jeder moralisch überlegen an? Wieso muss dennoch diese eine Person unter den anderen leiden und unter Zwang ein ungewolltes Kind zur Welt bringen?
Wer schreibt denn hier irgendetwas von Zwang? Ich erwähne doch an jeder Stelle dass jede Frau die Entscheidung und die Möglichkeit haben sollte eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Ich sage nur das es meiner Meinung nach eine bessere Lösung gibt mit einem ungewollten Kind los zu werden. Eine Lösung bei der nämlich aus dem ganzen noch was Gutes bei rum kommt.


=> Ich empfinde die Diskussion so, dass während thecaliforniakid noch eine Lösung sucht, wirft nixe mit Moral um sich. Gemeinsam habt ihr, dass die Fehlervermeidung hervorgehoben wird. Das wäre natürlich optimal und sicherlich wird dem jeder zustimmen, aber ist eben Konjunktiv und damit nicht realistisch. Zudem wird die "absolut harte Fehlerprävention" total falsch angesetzt. Nixe du versuchst es mit Angst und Moral. 2 Dinge, mit denen Menschen besonders im jungen Alter wenig anfangen können.
Fehler vermeiden ist gut, aber eben nicht immer realistisch. Da dürfte es doch die eigene Entscheidung sein, die eigenen Fehler mit eigenen Konsequenzen auf einem eigen gewählten Weg zu tragen!?

Wer schreibt denn dass man alle Fehler vermeiden kann? Fehlerquote 0 gibt es nicht das hat auch niemand gesagt. Um Moral kommt man bei dem Thema wie oben gesagt meiner Meinung nach nicht herum das kann man drehen und wenden wie man will aber die Frage ob das überhaupt zu rechtfertigen Gerechtfertigt ist und ab Wann und wer das zu entscheiden hat darf durchaus gestellt werden. Natürlich spielen Timing und Kontext eine Rolle, Ich würde nie einer Frau die beim Arzt sitzt und auf die Abtreibung wartet diese Frage stellen aber in einer Diskussion wie hier ist die Frage allemal legitim. Über Angst kann man natürlich reden ob das ein legitimes Mittel ist aber kann durchaus ein geeignetes Mittel sein, ich weiß nicht was du unter besonders jungen Menschen verstehst, aber Menschen die denken können, können auch immer etwas mit Angst anfangen schon allein weil alle Menschen „fear based“ sind. Und es mag sein das sich jemand aus Trotz ein Piercing stechen lässt oder die Haare kurz abschneidet oder auf eine Party fährt. Aber ich glaube das die Anzahl von Mädchen die sich aus Trotz schwängern lassen so gering ist das die hier entscheidend an Relevanz verlieren.
 
Dabei
17 Jul 2013
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#22
Ich sehe das Thema Abtreibung auch nicht so streng. Eine bestimmte Grenze sollte es gesetzlich immer geben, bis zu welcher Zeit man abtreiben darf. Aber ansonsten soll jede Frau selbst entscheiden, ob sie abtreiben möchte oder nicht. Einen komplett freien Verkauf der "Pille danach" würde ich auch nicht als Freifahrtschein zum ungeschützten Geschlechtsverkehr sehen. Wer auch nur annähernd Grips in der Birne hat, der wird es sich dreimal überlegen, ob er Sex ohne Kondom hat und die Folgen in Kauf nimmt oder ob er sich zusammenreißt. Wer sich für Sex ohne Kondom entscheidet, wird dies imho nicht deswegen tun, weil Abtreibung "leicht" wäre und würde imho immer so handeln. Und wer sich einfach keine Geanken darüber macht, bei dem wäre es eh egal, wie einfach oder schwer er an die Pille kommt.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#23
Wer schreibt denn hier irgendetwas von Zwang? Ich erwähne doch an jeder Stelle dass jede Frau die Entscheidung und die Möglichkeit haben sollte eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Ich sage nur das es meiner Meinung nach eine bessere Lösung gibt mit einem ungewollten Kind los zu werden. Eine Lösung bei der nämlich aus dem ganzen noch was Gutes bei rum kommt.

Du überschätzt die Leidensbereitschaft der meisten Menschen. Die gewählte Lösung ein Ziel zu erreichen ist meistens die Einfachste und Schnellste, die verfügbar ist.

Grüße
 
Dabei
22 Aug 2011
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#24
Wie gesagt: Eine Abtreibung sollte nicht generell verboten oder erlaubt sein. Sowas muss von Fall zu Fall betrachtet, Analysiert und dann entschieden werden.
Da stimme ich zu. Allgemein guter, reflektierter Beitrag. Darf ich fragen, wie lange es ungefähr gedauert hat, bis Du all diese Punkte durchdacht und für Dich entschieden hast? Und Du warst dabei vermutlich nicht ungewollt schwanger, hattest mit Hormonumstellungen und dem Druck Deiner Umwelt zu kämpfen etc. ...


Wenn schon recht früh im Mutterleib erkannt wird, dass das Kind eine Behinderung hat und extrem Pflegeintensiv wird, sollten es nur Mütter behalten, die sich dessen voll bewusst sind und vermutlich auch die nerfliche Stärke so wie die finanziellen Mittel dafür haben werden.
Auch hier ist umfassende Aufklärung und Meinungsbildung VOR dem Ernstfall sinnvoll. Die Realität sieht heute leider so aus, dass man sich als Mutter dafür rechtfertigen muss, wenn man eine Fruchtwasseruntersuchung ablehnt. Oder wenn man sich gar entscheidet, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Fragen wie "hätte man da nicht was machen können" sind da noch die harmlosesten Erscheinungen. Nur mal ein Beispiel: bei meiner zweiten Schwangerschaft musste ich in der 10. Woche dem Arzt schriftlich bestätigen, dass mir ne Fruchtwasseruntersuchung angeboten wurde und ich diese abgelehnt habe. Dasselbe noch einmal in der 20. Woche bei der Feinultraschalluntersuchung - diesmal besagte das Formular, dass ich mir dessen bewusst bin, dass der Ultraschall nicht alles sieht und ich trotz unauffälligen Ergebnissen ein behindertes Kind erwarten könnte. Und der Anlass für all diesen Druck war die schlichte Tatsache, dass ich 35 Jahre alt war. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welchen diagnostischen Druck Frauen bekommen, bei denen irgendwelche Auffälligkeiten festgestellt werden. Und den wenigsten wird dabei klar gesagt, dass alle Untersuchungen im Wesentlichen nur ein Ziel haben - zu entscheiden, ob die Schwangerschaft beendet werden sollte. Viele andere Therapieoptionen gibt es bei genetischen Veränderungen nämlich nicht.


Oder wenn die erkannte Behinderung so stak ist, dass das kind sein leben lang Schmerzen haben und Leiden wird.
Für mich einer der wenigen Gründe, warum ich mich für einen Abbruch entscheiden würde. Deshalb auch meine Ablehnung invasiver pränataler Diagnostik - so starke Behinderungen erkennt man auch im Feinultraschall in der 20. Woche. Und kann dann immer noch abtreiben - in solchen Fällen ist das auch in Deutschland bis zum Einsetzen der Wehen erlaubt.

Dazu gibts übrigens einen interessanten Film - "Mein kleines Kind". Geht um eine Mutter, die sich entschieden hat, ihr schwerstbehindertes Baby zu bekommen ... Alles sehr schön - aber meiner zynischen Meinung nach auch nur, weil das Kind dann nach wenigen Stunden friedlich in ihren Armen gestorben ist. Hätte es noch ein paar Jahre unter Schmerzen dahinvegetiert, wäre der Film wohl kaum in die Kinos gekommen.

Überlegen? Wer keine Verhütungsmittel hat, würde Sex einfach sein lassen und sich eben so befriedigen.
Und wovon träumst Du nachts? Mir ist bisher nur ein einziger Mann begegnet (bezeichnenderweise Medizinstudent), der im Ernstfall nicht "ach, ich pass schon auf" gesagt hat. Und ich schlafe weder mit Dummbroten noch mit Teenagern.


"turnt man nicht". Schau dir allein diese Wortwahl schon an. Das "tut man nicht". Das ist nicht einmal in der Befehlsform, die schon schlimm ist, weil Verbote nie gut angenommen werden. Sondern die moralische Ohrfeige, die einen in den Rahmen der Gesellschaft ("man") drücken soll. Ja und was wenn es eben doch gemacht wird? Heutzutage wissen sich viele Menschen, besonders Eltern, nur noch mit Verboten zu helfen. Ganz falscher Ansatz. Ein Kind sollte geführt werden, nicht eingeschüchtert.
Es ist einfach traurig zu sehen, wie sehr Du schon zum Jesse-Klon (oder Clown ;) ) geworden bist. Statt auf das Argument einzugehen, pickst Du ein paar unpräzise gewählte Worte heraus, ziehst Dich darin hoch und versuchst den Gesprächspartner damit klein zu machen. Rhetorisch brilliant, aber wenig zielführend und zutiefst unsymphatisch. Aber da ich mich noch an den intelligenten, durchaus reflektierten, emphatie- und lernfähigen Mann erinnere, als der Du vor Deiner Metamorphose hier aufgetreten bist, gehe ich mal auf Dein OT-Argument ein ...

Selbstverständlich hast Du Recht - ein Kind sollte angeleitet und nicht mit Zwängen belegt werden. WENN es denn das Alter hat, es zu verstehen. Also arbeiten verantwortungsbewusste Eltern bei sehr jungen Kindern mit stets geschlossenen Fenstern, Wegräumen von Kletterhilfen und einen deutlichen "NEIN", wenn das Kind es doch versucht. Wenn die Kinder größer sind, und schon die Erfahrung gemacht haben, dass man von allem, wo man raufklettert, auch runterfallen kann, stellt man sich mal mit ihnen ans Fenster, wirft ne Wassermelone oder paar Tomaten raus, schaut sich den Mist unten an und erklärt ausführlich, warum man nicht möchte, dass das Kind auch so endet. Altersgerechte Vermittlung von Informationen, die dem Kind helfen zu begreifen, worauf es sich einlässt - und ihm ermöglichen, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen. Da dies allerdings vom Thema wegführt, habe ich die Kurzform "am Fenster klettert man nicht" gewählt - und bin davon ausgegangen, dass jeder intelligente und gutwillige Leser dies als Synonym für den eben beschriebenen Erziehungsprozess sehen wird.

So, und jetzt bin ich gespannt, ob Du das ursprüngliche Argument gelten lässt oder Dich noch ein wenig an der Verwendung des Wortes "man" in dieser OT-Abschweifung hochziehst.


Klar. Ich bin mir sicher, dass in Biologie sogar gelehrt wird, in welchem Stadium das Kind schon was macht, fühlt und tun kann.
Das solltest Du mit Literaturquellen belegen können - soo lange ist es ja nicht her, dass Du die Lehrbücher noch in der Hand hattest. Wenn ich ins Biobuch meiner Tochter sehe, steht da "Schon 4 Wochen nach der Befruchtung kann man an dem erst 5mm langen Embryo die beginnende Gliederung in Kopf und Rumpf sowie die Herzanlage erkennen. Mit 6 Wochen bilden sich an dem jetzt 1,5 cm langen Embryo die Arm- und Beinanlagen und mit 12 Wochen sieht er schon wie ein richtiger kleiner Mensch aus. Alle Organe sind angelegt. Finger und Zehen sind ausgebildet".

Ein Hinweis auf "und dann darf man ihn immer noch abtreiben" fehlt genauso wie Fotos. Drei Sätze in einem 300 Seiten starken Schulbuch. Du scheinst eine hohe Meinung von der Lernfähigkeit der Kinder zu haben, wenn Du das für ausreichend hältst. Und das Thema "Abtreibung und ihre Folgen" habe ich im gesamten Buch nicht gefunden.


Es war mir auch völlig klar, dass du jetzt mit so einer Aussage "um Leben und Tod" kommen wirst. Das ist meiner Meinung nach aber einfach nur Moral.
Es ist eine Tatsache. Vor der Abtreibung wuchs da ein lebender Mensch heran, hinterher nicht mehr. Das Ende eines Lebens wird im deutschen Sprachraum nun mal als Tod bezeichnet - nicht als Moral.

Meine Frage habt ihr aber beide nicht beantwortet. Warum denn das Kind zur Welt bringen, wenn es nicht von den Eltern gewollt wird? Sicherlich nicht aus Spaß.
Nein. Einfach, weil es nun schon mal unterwegs ist - und weil die Mutter es für sich selbst für besser vertretbar hält, das Kind auszutragen, als sein beginnendes Leben zu beenden. Du kannst es gern als Teil der von Dir propagierten "aus Fehlern lernen"-Strategie sehen. Sicher stimmst Du mir zu, dass der Lerneffekt bei einer 9monatigen Schwangerschaft nebst Geburt größer ist als bei einer erzwungenen Beratung, bei der die abtreibungsentschlossene Frau eh weghört, und den Schlucken einer Pille 3 Tage später.

Ich kann tck's Argument durchaus verstehen. Derzeit ist es so, dass Abtreibung einer Frau wesentlich leichter gemacht wird als Adoption. Im ersteren Fall kann bestenfalls alles vor der Umgebung verheimlicht werden - den Arzt bindet die Schweigepflicht, der Frau sieht man nix an. Keinerlei gesellschaftliche Ablehnung ist zu befürchten. Eine Schwangerschaft hingegen lässt sich nicht verheimlichen - und selbst wenn man es schafft, von einer anonymen Entbindungsmöglichkeit sind die meisten Regionen Deutschlands weit entfernt. Die Frau, die einem Kind wenigstens das Leben schenkt, wenn sie es schon nicht erziehen kann, bekommt unweigerlich den Stempel "die hat ihr Kind weggegeben" verpasst. Ideal wäre ein langsames Umdenken in Richtung "die hat einem Kind das Leben und einem anderen Paar die Chance, Eltern zu werden, geschenkt". Eine kleine finanzielle Kompensation wäre als Symbolwirkung auch nicht schlecht - schon Umstandskleidung ist nicht ganz billig.

Ich empfinde die Diskussion so, dass während thecaliforniakid noch eine Lösung sucht, wirft nixe mit Moral um sich.
Wenn Du das so empfindest, ist dem nichts entgegenzusetzen. Vielleicht kannst Du ja mal reflektieren, woher Deine Empfindungen stammen. Ich habe - im Gegensatz zu tck - nie das Wort Moral verwendet - mir geht es um umfassende Aufklärung VOR dem Fehler, um Unterstützung der Frau in ihrer fundierten Entscheidung nach dem Fehler und um den bestmöglichen Schutz des Kindes - ohne dabei den Schutz der Mutter zu vernachlässigen. Ich suche nach dem fast unmöglich scheinenden Kompromiss.

Wäre aber trotzdem interessant herauszufinden, warum Du gerade auf mich so stark emotional reagierst.

Da dürfte es doch die eigene Entscheidung sein, die eigenen Fehler mit eigenen Konsequenzen auf einem eigen gewählten Weg zu tragen!?
Richtig. Aber um eine eigene Entscheidung treffen zu können, sind drei Dinge notwendig: umfassende Informationen über alle die Entscheidung betreffenden Fakten, Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, und Vermeidung von externer Beeinflussung.

Die Praxis sieht jedoch so aus: die Frau kommt (meist etwas panisch) zum Arzt, der die Schwangerschaft bestätigt, sie fragt, ob sie abtreiben will, und ihr bei einem spontanen JA oder WEISS NICHT die Adresse einer Beratungsstelle gibt. Und darauf hin weist, dass sie noch x Tage Zeit für die schonende Variante der Abtreibung hat (Pille), oder eben y Tage für die operative Version. Die Schwangere holt sie sich einen Termin bei der Beratungsstelle (dauert nur ein paar Tage), wird dort ca. 1h lang beraten (kommen keine eigenen Fragen, erfolgt eine 08/15-Vorlesung), geht mit der Bestätigung zum Arzt und bekommt dann einen Termin für den Abbruch. Optimalerweise dauert das Ganze weniger als eine Woche. Und vor der Tür wartet schon der Freund oder die besorgten Eltern und machen natürlich überhaupt keinen Druck.

Findest Du, dass das ein angemessenes Szenario ist, um eigene Entscheidungen mit weitreichenden Folgen zu treffen? In der Regel informiert sich eine Frau länger und lässt sich länger Zeit, wenn es um den Kauf einer neuen Handtasche geht ...
 
Dabei
3 Feb 2013
Beiträge
718
#25
...Wenn kleine Mädchen (so 14 jahre rum) schwanger werden, was ja leider nicht sehr selten ist, sollte man extrem stark überlegen abzutreiben. Diese Mädchen sind oft noch im "Partyalter", so dass auch hier das Kind schnell zum "nerfigen Ding" wird. Jetzt kann die mutter nicht mehr raus. jetzt kann die Mutter nicht mehr Party machen. Jetzt kann die Mutter nicht mehr so lange Schlafen wie sie will... dabei wollt sie doch einfach nur Spaß beim poppen haben. Wenn da keine ausreichende Hilfeleistung von der Familie gewährleistet ist (Mutter, Oma und so weiter helfen), ist es oft unmöglich dem Nachwuchs eine angemessene Kindheit zu gewähren.
Natürlich gibt es aber auch verantwortungsbewusste Mütter in dem Alter, welche diese Lage erstaunlich gut meistern!

Wenn eine Frau vergewaltigt wurde und die Schwangerschaft das Resultat dieses Gewaltaktes war, sollte auch oft über eine Abtreibung nachgedacht werden. Eventuell erinnert das Kind die Mutter ständig an den Täter und daraus kann sogar ein regelrechter Hass dem Kind gegenüber entstehen. Ähnlich kann es sich auch mit Schwangerschaften verhalten, die aus dem job als Prostituierte entstanden sind....
Ich möchte hier nochmal Adoption als alternative in den Raum stellen.
Bin ansonsten bei vielen Sachen wirklich bei dir. Sehe es ähnlich oder wenn ich es anders sehe kann ich es nachvollziehen.

Hallo,

ich finde diese Diskussion müßig. Der Körper der Frau gehört ihr und ihr alleine. Ich kann die Argumente gut verstehen, die gegen eine Abtreibung oder für eine Erschwerung der Abtreibung genannt wurden.
Niemand zwingt dich dran teil zu nehmen wenn du das nicht willst.

[FONT=&quot]Wenn ich heute entscheide, mir gern ein Ohr abschneiden zu wollen und die dadurch entstehenden langfristigen Kosten selber decke. Wieso sollte sich da jemand einmischen dürfen?[/FONT]
Ist in vielen Ländern mit Wehrpflicht für Männer im Wehrfähigen Alter bis heute Straftat.


Wenn sie selbst entscheidet und sich ihre Entscheidung später als falsch herrausstellt, ist das doch nicht das Problem unserer Gesellschaft, sondern ihr ganz persönliches. Wir Deutschen versuchen immer instinktiv dem Staat oder den Gesetzen die Verantwortung zu-zuschustern. In diesem Fall hier scheint es mir ganz stark so zu sein.
Du meinst wenn sie Depressiv wird, ihren Job verliert und in einer Einrichtung leben muss weil sie alleine Garnichts mehr auf die Reihe bekommt ist das kein Problem der Gesellschafft? (Ich kann auch worst case Cartoons zeichnen).

Wieso muss Abtreibung behindert werden?
Ich fordere nicht die Abtreibung in dem Moment in dem sie Konkret wird zu behindern sondern schon vorher darüber aufzuklären und auch aufzuzeigen das es Alternativen gibt. Ich würde nie einer Frau die sich in der Situation befindet diese Fragen stellen oder mit dem erhobenen Zeigefinger kommen.
Aber man sollte vorher ausführlich über darüber aufklären auch damit eine Abtreibung nicht, wie von La Vita und Nixe geschrieben, als letztes Verhütungsmittel missbraucht werden.

Ich bin der Meinung, dass eine Aufklärung über die Folgen der Entscheidung wichtig ist. Welche psychischen Krankheiten entwickelt eine Frau, die vorschnell abtreibt? Wieviel Zeit sollte man sich nehmen und welche Argumente sollte man überdenken? Kurz gesagt: [FONT=&quot]Aufklärung[/FONT]! Weder Behinderung noch Unterstützung.
I get your point.
Ich finde aber dass sich das nicht ausschließt.

Die Weitläufige Meinung jedes Leben sei erstrebens- und lebenswert kann ich irgendwie nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht teilen. Und eine ausgetragene Schwangerschaft kann eine Folter sein, wenn man nur zur Adoption freigeben kann. Darum bin ich klar für [FONT=&quot]freien Willen der Frau[/FONT].

Hey, Moment: War das nicht eine der zentralen Forderungen der Feministinnen ab den 60ern? Ach ja richtig, meine Mutter hat dafür gekämpft selbst entscheiden zu dürfen. Wieso müssen wir das der hälfte der deutschen Population wieder einschränken oder wegnehmen?
Wo hab ich denn bitte geschrieben dass ich den Frauen dieses recht weg nehmen will? Ich habe doch von Anfang an geschrieben dass das Recht auf freien Willen und selbst Bestimmung das entscheidende Argument für mich ist das jede Frau die Möglichkeit haben sollte eine Abtreibung vorzunehmen.


[FONT=&quot]EDIT[/FONT]
: Was das töten von Kindern angeht. [FONT=&quot]Ja. Und? [/FONT]
Jeden Monat müssen Kinder für mich sterben. [FONT=&quot]Und für dich auch[/FONT].
Die stammen nicht von mir ab, haben kein Gesicht, deren Namen kenne ich nicht. Aber sie sterben.
In Bananenplantagen an Orten deren Namen ich nichtmal kenne, damit das Kilo Bananen unter 1,5 Euro kostet.
In Nähereien in Bangladesch, damit ich billige T-Shirts bei C&A kaufen kann.
Auf dem Weg nach Europa, "abgewiesen" durch Frontex.
[FONT=&quot]So ist das Leben[/FONT].
Wir sind reich und können es und leisten diese Dinge zu verdrängen.

Das Thema führt hier zu weit, aber als Gutmensch sollte man sich diese unbequeme Wahrheit mal zu Gemüte führen und ins Verhältnis zu einer Abtreibung stellen: [FONT=&quot]Doppelmoral[/FONT].
Gerade weil ich Reich bin versuche ich mir das nicht zu leisten Dinge zu verdrängen.
Mit derm "Argument da ist aber..." Kann man sich natürlich überall rausreden.
Ich könnte auch die Frage stellen wieso ich Sozialabgaben und in die Rentenkasse einbezahlen muss. Denn ich könnte mich wunderbar selber versorgen bis ins Rentenalter ist ja nicht meine Schuld wenn die anderen so dumm und so faul sind und nicht so viel Geld verdienen wie ich. Ich müsste auch nicht in einem Sozialen Beruf Arbeiten (in dem ich ausschließlich Arbeite weil es mir Spaß macht und weil ich das will). Viele würden das natürlich machen.
Und ja ich Kaufe ausschließlich Weidefleisch, achte sehr drauf Fair Trade und Bio Produkte zu kaufen ich hab in meinem ganzen Leben noch nie etwas bei KIK gekauft.
Das ich nur 2 maximal 3 mal die Woche Fleisch Esse heißt aber nicht das ich nicht weiß oder Verdränge das Massenlandwirtschaft für unseren Planeten ähnlich schädlich ist wie Massentierhaltung (für das regional betroffene Ökosystem vielleicht sogar noch schädlicher).

Doppelmoral ist übrigens eines der dümmsten Worte ever denn jeder hat schonmal irgendwo Doppelmoral gezeigt.
Mir geht es auch nicht darum den Planeten zu retten sondern einfach mal darüber zu reden ob man das Thema Abtreibung vielleicht weniger radikal (sowohl in die eine als auch die andere Richtung) neu definieren sollte. Vielleicht erreiche ich das 1 oder 2 Perssonen ihre Meinung dazu überdenken und dass ist dann ein angenehmer nebeneffekt aber vor allem geht es mir darum einfach meine Meinung mal in einem recht überschaubaren Rahmen kund zu tun.
Würde ich wirklich was daran ändern würde ich das in der Politik oder auf der Straße tun, nicht in einem Forum.
Aus dem alter bin ich aber auch Raus die Zeiten in denen ich mich Polizisten und Bulldozern in den Weg gestellt habe liegen hinter mir.

Du überschätzt die Leidensbereitschaft der meisten Menschen. Die gewählte Lösung ein Ziel zu erreichen ist meistens die [FONT=&quot]Einfachste und Schnellste[/FONT], die verfügbar ist.

Grüße
Nein tue ich nicht. Ich weiß das die meisten Menschen immer den einfachsten Weg wählen. Den 10% die es nicht tun verdanken wir dass wir heute Strom haben und wissen dass die Erde Rund und keine Scheibe ist.
Zum dritten Mal jetzt es geht mir nicht darum einer Frau die ungewollt Schwanger ist und Abtreiben will auf dem Weg zum Arzt noch steine in dem Weg zu legen. Ich würde das auch keiner vorwerfen niemals auch wenn ich selbst es nicht unbedingt richtig finde kann ich es in der Situation doch nachvollziehen.
Ich habs nicht so mit Religion aber "Love the sinner hate the sin" ist hier echt passend.
Aber vorher würde ich gerne darüber aufklären was dass bedeutet was das für Folgen haben kann und das es selbst wenn man bereits schwanger ist eine alternative zur Abtreibung gibt (auch wenn die sicher schwieriger ist als die Abtreibung selbst).
 
Dabei
24 Okt 2010
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#26
Hallo,

dann habe ich deine Beiträge falsch verstanden, denn genau nach Rechteeinschränkung klang es für mich. Das tut mir leid. Übrigens neben Aufklärung funktioniert eine weitere Motivation recht gut: Geld. Hey, demografischer Wandel und so. Wieso keiner Frau für das Austragen 50.000 Euro (oder einen anderen völlig aus der Luft gegriffenen Betrag) geben? Zack, demografischer Wandel um 50% abgemildert.

Grüße
 
Dabei
2 Feb 2014
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#27
Trotzdem frage ich mich ob es denn wirklich die bessere Alternative ist das Leben des Kindes zu beenden? Für die Mutter ja da fand ich das was Nixe geschrieben hat sehr einleuchtend. Aber dem Kind von vorne rein keine Chance zu geben weil ihm im Leben was Schlimmes passieren könnte?
Das Problem scheint mir in dem Fall auch ein anderes zu sein (was nichts daran ändert das die Kinder darunter leiden) aber mir scheint das die betroffenen Eltern auch bei leiblichen Kindern so reagiert hätten (sie hätten nur nach einer anderen Rechtfertigung gesucht)
Leider kann man das Kind nicht fragen, was ihm lieber ist. Die Entscheidung gegen Adoption wäre für mich egoistischen Ursprungs. Ich käme mit dem Gedanken, dass es dem Kind nicht gut geht, nicht klar. Aber das ist rein hypothetisch. Wie ich im Fall der Fälle tatsächlich entscheiden würde, wüsste ich nur, wenn ich jemals in der Lage gewesen wäre.

In meiner Sturm- und Drangzeit war ich mal mit einer möglichen ungeplanten Schwangerschaft konfrontiert und hatte mich gedanklich schon für das Kind entschieden, weil es in der DDR kein Problem war, es allein großzuziehen. Allerdings war ich doch froh, als sich der Verdacht nicht bestätigte.

Unter heutigen Bedingungen... weiß ich wirklich nicht...

Meiner Tochter habe ich gesagt, dass ich - sollte der Fall eintreten - einer Abtreibung nicht zustimmen werde, weil ich die Verantwortung für eventuelle Folgen nicht auf meine Kappe nehmen wollte (auch wieder egoistisch, ich weiß). Bei ihr habe ich verstärkt auf Prävention gesetzt und wäre es doch schief gegangen, hätte ich sie unterstützt. Wir hätten das locker hinbekommen, das wusste sie.

Zusammenfassend kann ich nur wiederholen, ich bin nicht gegen Abtreibung, wünsche mir aber einen verantwortungsvollen Umgang damit. Wie der im Einzelnen aussehen soll, resp. was an der heutigen Regelung verbesserungswürdig ist, kann ich nicht mal genau sagen, weil ich nicht nah genug an dem Thema dran bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
27 Mrz 2012
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#28
Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann willst du nur die Möglichkeit einer Adoption beim Austragen des Kindes erleichtern, tck? Dem widerspreche ich natürlich nicht. Hilfestellungen und Aufklärung für beide Möglichkeiten wäre natürlich gut. Welche dieser Varianten aber die "bessere" ist, darf jeder selber entscheiden. Eine Bewertung halte ich für nicht gut, weshalb ich dagegen argumentierte. Um also noch mal zu betonen: Die Frau sollte sich selber aussuchen dürfen, welchen Weg sie wählt. Wie auch xymox sagte: Es ist der Körper und damit die Entscheidung der Frau.

Das klang nicht so bei dir nixe ("absolut nicht für Fehlertoleranz, sondern für absolut harte Fehlerprävention."), weshalb ich das noch einmal aufgreife.
Toleranz ist selten. Aber so Moralprediger, die angebliche "Recht und Ordnung" schaffen und diese anderen aufzwingen wollen, gibt es zu Haufen. Doch was ist Recht und Ordnung? Das, was ein paar Eiferer von sich geben, die moralische Perfektion oder derjenige mit der stärksten Waffengewalt?
Wie ich schon sagte, sterben X Menschen jeden Tag. Ganze Tierrassen werden ausgerottet oder deren Umwelt vermüllt. Nicht allzu viele scheren sich darum. Aber wenn es sich um einen Fötus handelt, geht es plötzlich um Leben und Tod. Egal ob gewollt oder ungewollt. Die Natur hat da einen Weg gefunden: Mutation und Selektion.

Den Schlüsselpunkt ist also: Es ist die eigene Entscheidung jeder individuellen Person. Person sollte nichts aufgedrückt werden, was diese nicht so sehen mögen. Jeder hat eine andere Ansicht, manche wollen austragen und Adoption freigeben, andere lieber abtreiben. Aber mit "die empfinden in dem Moment nur Panik" wird ihnen das eigene Urteilsvermögen abgesprochen, was so nicht sein sollte.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#29
Überlegen? Wer keine Verhütungsmittel hat, würde Sex einfach sein lassen und sich eben so befriedigen.
Wäre die Hemmschwelle für dich wirklich niedriger? Ich denke nur Unreflektierte Idioten würden solche Risiken auf sich nehmen. Besonders, wenn eine solche Pille dann auch langanhaltende Schwankungen im Körper auslöst. Wer aber so denkt, der darf das natürlich auch gerne machen. Hemmschwelle hin oder her, ist ja deren Problem und Körper!? Sie müssen mit den Konsequenzen leben.
Ich glaube du weisst garnicht wie sehr Geilheit überwiegen kann gerade in jungen Jahren.
Und ja die Hemmschwelle wäre niedriger da bin ich fest von überzeugt.

Zur Abreibung,wie gesagt das sollte jede Frau für sich bestimmen können aus der Situation heraus.

Ich war damals 16 Jahre alt als ich schwanger geworden bin,ich wollte dieses Kind unbedingt.
Doch ich stand alleine auf weiter Flur damit von zuhause ausgezogen auf ner Insel gewohnt wo es noch nicht mal einen Frauenarzt gab.
Mein damaliger Freund noch in der Ausbildung,kein Geld gehabt nix.
Aber ich ließ mich nicht beirren.
Leider (oder heute sage ich es ist gut so) wurde ich so dermaßen bequatscht das mir der Druck einfach zu hoch war.
Also rüber aufs Festland und einen Termin in der Klinik gemacht.Vom Arzt völlig blöde angemacht worden ob ich noch nie was von Verhütung gehört habe
Mir den Monitor ins Gesicht gehalten und gesagt sind sie sich sicher?

Nein war ich nicht und ich wollte es eigentlich auch wirklich nicht aber was tun wenn dein Freund nicht zu dem steht und nach Hause zurück ging auch nicht.
Also 1 Woche später dann wieder aufs Festland in die Klinik wohlgemerkt alleine, ein Zimmer bekommen und Abends 2 Tabletten mit dem Satz" Sie könnten später etwas Schmerzen bekommen".
Ich wurde nicht Aufgeklärt was das für Tabletten sind nix,nada.
Heute weiss ich das diese Dinger die Wehen eingeleitet haben das waren Schmerzen ich dachte ich sterbe.
Am nächsten Morgen wurde der Rest ausgeschabt und 3 Std.später konnte ich nach hause fahren.

Was ich sagen will ist das war die Horror Erfahrung schlecht hin und ich weiss auch das es heute zu Tage wirklich anders zugeht
Aber diese Erfahrung wünsche ich wirklich keinen und ich persönlich würde es auch nie wieder machen wenn es nicht einen medizinischen Grund dafür gäbe.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#30
Hallo,
dann habe ich deine Beiträge falsch verstanden, denn genau nach Rechteeinschränkung klang es für mich. Das tut mir leid. Übrigens neben Aufklärung funktioniert eine weitere Motivation recht gut: Geld. Hey, demografischer Wandel und so. Wieso keiner Frau für das Austragen 50.000 Euro (oder einen anderen völlig aus der Luft gegriffenen Betrag) geben? Zack, demografischer Wandel um 50% abgemildert.

Grüße
Kein Problem gut das wir das klären konnten.
Finanzielle Aufwendung und Entschädigung wären sicher eine Idee.

Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann willst du nur die Möglichkeit einer Adoption beim Austragen des Kindes erleichtern, tck? Dem widerspreche ich natürlich nicht. Hilfestellungen und Aufklärung für beide Möglichkeiten wäre natürlich gut. Welche dieser Varianten aber die "bessere" ist, darf jeder selber entscheiden. Eine Bewertung halte ich für nicht gut, weshalb ich dagegen argumentierte. Um also noch mal zu betonen: Die Frau sollte sich selber aussuchen dürfen, welchen Weg sie wählt. Wie auch xymox sagte: Es ist der Körper und damit die Entscheidung der Frau.
Genau darum geht es mir.
Das ich diese Variante für die bessere halte ist meine Persönliche Meinung (und ich bin ja auch voreingenommen wie ich oben geschrieben habe). Das heißt aber nicht das nicht andere Meinungen dazu akzeptieren kann und schon gar nicht würde ich einer Frau die in so einer Situation ist eine Moralpredigt halten weil das auch einfach nicht der Zeitpunkt für eine solche Predigt wäre.

Das klang nicht so bei dir nixe ("absolut nicht für Fehlertoleranz, sondern für absolut harte Fehlerprävention."), weshalb ich das noch einmal aufgreife.
Toleranz ist selten. Aber so Moralprediger, die angebliche "Recht und Ordnung" schaffen und diese anderen aufzwingen wollen, gibt es zu Haufen. Doch was ist Recht und Ordnung? Das, was ein paar Eiferer von sich geben, die moralische Perfektion oder derjenige mit der stärksten Waffengewalt?
Wie ich schon sagte, sterben X Menschen jeden Tag. Ganze Tierrassen werden ausgerottet oder deren Umwelt vermüllt. Nicht allzu viele scheren sich darum. Aber wenn es sich um einen Fötus handelt, geht es plötzlich um Leben und Tod. Egal ob gewollt oder ungewollt. Die Natur hat da einen Weg gefunden: Mutation und Selektion.
Nixe ist ja nicht komplett Weltfremd und weiß dass es keine Fehlerquote von 0 gibt. Sie schreibt ja auch dass wenn es so weit ist der betroffenen Frau die Möglichkeit offen stehen sollte und man ihr sämtliche Unterstützung zukommen lassen sollte.
Auch dabei schon im Vorfeld über die Auswirkungen und Folgen aufzuklären denkt sie ja Primär an die Frau und erst danach an das Kind. Zumindest so wie ich sie da verstehe.
Jetzt hast du natürlich völlig recht das ein Kind geführt und nicht eingeschüchtert werden sollte nur ist es in der Praxis natürlich grau und nicht schwarz weiß wie in der Theorie. Zum einem spielt hier natürlich eine die kognitive Entwicklungsstufe und auch das Alter des Kindes eine Rolle das Kind muss in der Lage sein das was man ihm vermittelt auch zu verstehen, Ursache und Wirkung ist der weitere Punkt wenn das Kind in Unmittelbarer Gefahr steht ist ein Autoritärer Führungsstil der angebrachteste das ist dann aber natürlich eher die Ausnahmesituation.
Ich und meine Geschwister sind eigentlich immer geführt worden und ich kann mich an keinen Moment erinnern in dem ich mich eingeschüchtert fühlte der mich wirklich belastet oder geprägt hat. Trotzdem gab es Sachen da wusste ich die macht man nicht. Ich hab zum Beispiel einmal versucht in die Steckdose zu fassen und mein Vater war sehr aufgewühlt (das war die erste von insgesamt zwei Situationen in meinem Leben in denen mein Vater mich angeschrien hat. Ich wusste von da an "Nicht in Steckdosen fassen denn sonst wird Daddy ziemlich wild". Ein paar Jahre später haben wir dann darüber geredet und ich hab dann auch verstanden wieso man nicht in Steckdosen fasst und dass das nichts mit der Reaktion meines Vaters zu tun hat die ausschließlich darauf zurück zuführen war das er in dem Moment wahnsinnige Angst um mich hatte.
Dass das eine Schlimm ist macht das andere doch nicht weniger schlimm. Aber es gibt nun einmal Sachen die kann man selbst für sich beeinflussen und andere nicht. Ich kann als einzelner nicht wirklich was an der Massentierhaltung ändern das heißt aber nicht das ich nicht trotzdem sehr darauf achte was ich für Fleisch Kaufe schon allein weil das das Fleisch beim Metzger von der Brasilianischen, Argentinischen, Amerikanischen oder Deutschen Weide-Kuh einfach sehr viel besser schmeckt als das was man für 3.90€ das Kg bei ALDI bekommt.

Den Schlüsselpunkt ist also: Es ist die eigene Entscheidung jeder individuellen Person. Person sollte nichts aufgedrückt werden, was diese nicht so sehen mögen. Jeder hat eine andere Ansicht, manche wollen austragen und Adoption freigeben, andere lieber abtreiben. Aber mit "die empfinden in dem Moment nur Panik" wird ihnen das eigene Urteilsvermögen abgesprochen, was so nicht sein sollte.
Bei dem ersten Teil stimme ich voll zu. Bei dem zweiten Teil würde ich insofern wiedersprechen das ich Finde das die Feststellung dass jemand unter Panik und Druck nicht eine optimale Entscheidung treffen kann nicht gleichzusetzen ist damit jemandem das eigene Urteilsvermögen bzw. das Recht auf Entscheidung abzusprechen. Es geht ja nicht darum die Person zu bevormunden sondern sie auf diese Situation so gut wie möglich vorzubereiten das heißt nicht das dann niemand mehr Panik verspürt aber mit mehr wissen das bereits vorhanden ist fällt dass dann doch leichter.

[FONT=&quot] Erst einmal danke dass du das mit uns hier teilst.
Darf ich fragen ob denn damals das Kind zur Adoption eine alternative für die gewesen wäre? Wenn du mehr wissen bzw. Möglichkeiten in die Richtung gehabt hättest und die Unterstützung von deinem Umfeld dagewesen wäre?[/FONT]
 
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